Putin-Lexikon
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Privater, politisch unabhängiger Presse-Blog zum Thema
Osteuropa und Russland
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PUTIN-LEXIKON:
BRISANTE AKTEURE DER PUTIN-ÄRA, DIE SCHLAGZEILEN ERZEUGTEN
K4 (Kl-Kn) Neu im Juni
2023
KLEBANOV, Ilja Josifovich
II III (russ. Unternehmer u. ehem. hochrangiger
Politiker.
Absolvent des nach M.I.
Kalinin benannten Leningrader Polytechnischen Instituts,
Abschluss als Diplom-Ingenieur der Elektrotechnik. In der
Sowjetzeit arbeitete er als Elektroingenieur u.
Konstrukteur, Büroleiter u. stv. Cheftechnologe, 1992 wurde
er Generaldirektor eines Unternehmens für optische Geräte u.
Konsumgüter /"LOMO"/,
das 1993 privatisiert wurde, was der AG ermöglichte, die
Produktion zu modernisieren u. in neue Technologien zu
investieren, um auf dem Weltmarkt bestehen zu können. Ab
1994 war Klebanov Mitglied des Rats für Industrie u.
Unternehmertum beim Präsidenten RF u. des Vorstands der
"Promstrojbank Russlands", des Vorstands des
"Russian-American Entrepreneurship Fund" sowie des
Kuratoriums der "Tovstonogov Bolshoj Drama Theatre
Foundation". Ende 1997 verliess er im Zuge seiner Ernennung
zum 1. Vizegouverneur von St. Petersburg den Posten des
Generaldirektors der "LOMO" AG. Im Jan. 1998 wurde er zum 1.
stv. Gouverneur von SPB unter s. Vladimir Jakovlev ernannt
u. übernahm die Leitung des Komitees für Wirtschaft u.
Industriepolitik der nördlichen Hauptstadt. Als im Mai 1999
s. Sergej Stepashin zum neuen Regierungschef RF ernannt
wurde, wurde Klebanov zum stv. Vorsitzenden, zuständig für
den militär.-industriellen Komplex, ernannt. Umzug von St.
Petersburg nach Moskau. Als im Aug. 1999 anstelle von
Stepashin eine Regierung unter s. Vladimir Putin gebildet
wurde, behielt Klebanov in dessen 1. Kabinett nicht nur
seine Position, sondern wurde im Sept. zum 1. stv.
Vorsitzenden der Kommission beim Präsidenten RF für die
militär.-technische Zusammenarbeit mit ausländ. Staaten
ernannt. Als im Feb. 2000 zwischen der Republik Belarus u.
der RF ein Abkommen über die Schaffung einer zwischenstaatl.
Finanz-industriellen Gruppe FPG auf der Grundlage der russ.
FPG "Verteidigungssysteme" unterzeichnet wurde, wurde
Klebanov zum Vorsitzenden des Verwaltungsrats der FPG
ernannt. Nachdem
Putin zum Präsidenten RF gewählt worden war, wurde im Mai 2000
s. Mikhail Kasjanov zum PM RF ernannt, in dessen Regierung
Klebanov seine Position behielt. Er beaufsichtigte Fragen des
militär.-industriellen Komplexes u. der Waffenexporte. Im Aug.
übernahm er die Leitung der Regierungskommission zur
Untersuchung der Ursachen des Untergangs des Atom-U-Bootes "Kursk",
die per Dekret des Präsidenten RF errichtet wurde. Ganz zu
Beginn der Arbeit der Kommission äusserte Klebanov die Version
einer Kollision der "Kursk" mit einer Anti-Schiffsmine aus der
Zeit des 2. WK, die möglicherweise auch zur Detonation der
Torpedos führte. Nachdem sich diese Version als falsch
erwiesen hatte, wurde sie nicht mehr vertreten. Im Okt. 2001
wurde Klebanov zusätzlich zum stv. MP RF ernannt u. leitete
das Ministerium für Industrie, Wissenschaft u. Technologie RF
als Nachfolger von Aleksandr Dondukov. Im Feb. 2002
wurde er von seinem Amt als stv. MP entbunden, behielt jedoch
die Position des Ministers für Industrie, Wissenschaft u.
Technologie.
Nach seinem Ausscheiden aus diesem Ministeramt wurde
Klebanov Anfang Nov. 2003 zum bevollmächtigten Vertreter
des Präsidenten RF im Föderationskreis Nordwest ernannt.
Rückkehr nach St. Petersburg. Aufnahme in den Sicherheitsrat RF. Bei dieser
Ernennung wurde Klebanov von seiner Vorgängerin in diesem
Amt, s. Valentina Matvienko, die zur Gouverneurin von SPG
gewählt wurde, wegen seiner umfassenden Kenntnisse der
Zuständigkeiten unterstützt u. als „ein guter Politiker, ein
ausgeglichener Mensch mit aussergewöhnlich guten
menschlichen Qualitäten“ gelobt. Auch der 1. stv.
bevollmächtigte Vertreter s. Aleksandr Beglov, ehemals
amtierender Gouverneur von SPB, stimmte dieser Ernennung zu.
Als Putin im Mai 2008 als Präsident RF zurücktrat,
wurde Ilja Klebanov zwar aus seinem Amt entassen, aber vom
neuen Präsidenten RF s. Dmitrij Medvedev als dessen
bevollmächtigter Vertreter im Föderationskreis Nordwest
erneut ernannt. Im Sept. 2011 entband Medvedev Klebanov per
Dekret von seinen Pflichten als bevollmächtigter Vertreter
des Präsidenten RF im Föderationskreis Nordwest im Zuge
seiner Versetzung auf eine andere Dienststelle. Im selben
Monat schied er aus dem Sicherheitsrat RF aus. Im Okt. wurde
Klebanov Vorsitzender des Aufsichtsrats der staatl. Reederei
"Sovkomflot"
mit Sitz in SPB, die
auf den Transport von Erdöl u. Flüssigerdgas
spezialisiert ist.
Seit Sept. 2019 ist er Mitglied des Aufsichtsrats der Firma.
2015 wurde er zum Mitglied des Vorstands von "Transneft" gewählt,
das die Erdöl-Pipelines
des Landes betreibt. Klebanovs
Tochter Ekaterina, die die St. Petersburger Universität für
Wirtschaft u. Finanzen absolvierte, leitet seit 2003 die
Firma "Viribus", eine der Hauptaktionärinnen von "LOMO" AG.
Seit 2008 besitzt "Viribus" 38,89% der "FOR Group", eines
grossen Fischereiunternehmens, das im nördlichen,
nordöstlichen u. südlichen Teil des Atlantiks fischt. Auch
sein Sohn Konstantin, Absolvent der St. Petersburger
Staatsuniversität für Informationstechnologien, Mechanik u.
Optik, ist als Einzelunternehmer tätig.)*
KLEBNIKOV, Paul II III IV V VI (eigtl.
KHLEBNIKOV, Pavel Jurevich) (gew. US-amerikan.
Journalist u. Publizist russ. Herkunft. Die Familie Khlebnikov
verliess Russland 1918 aus polit. Gründen u. emigrierte in die
USA, wo Paul/Pol geboren wurde. Sein Vater Georgij Khlebnikov
leitete die Abteilung für Simultandolmetscher bei den UN. In
den 1980er Jahren erhielt Paul einen Bachelor-Abschluss von der
University of California in Berkeley mit Schwerpunkt
Politikwissenschaft u. einen Master-Abschluss von der London
School of Economics and Political Science mit einer Diplomarbeit
zum Thema "Personalpolitik der KPdSU 1918-1985“. 1991 Promotion
an derselben Londoner Hochschule mit einer Dissertation zum
Thema "Stolypins Agrarreform u. die wirtschaftl. Entwicklung
Russlands 1906-1917“. 1989 begann er
als Korrespondent für das Magazin Forbes zu
arbeiten. Klebnikov, der 5 Sprachen beherrschte –
Russisch, Englisch, Französisch, Italienisch u. Deutsch – analysierte die Tätigkeit
verschiedener internationaler Industrieunternehmen wie
Daimler-Benz, Volkswagen, Renault, Asea Brown Boveri, Xerox,
Alcoa, Samsung. In den 1990er Jahren machte er das "neue russ.
Geschäft“ in Russland zu seinem themat. Hauptschwerpunkt.
Infolgedessen erhielt Klebnikov den Posten des leitenden
Redakteurs der Zeitschrift Forbes. Seit 1996 betrieb
Klebnikov investigativen Journalismus u. veröffentlichte
enthüllende Materialien über den bekannten russ. Geschäftsmann
u. Oligarchen s. Boris Berezovskij wie auch über die Familie
des usbek. Präsidenten Islam Karimov u. den tschetschen.
Kämpfer Khosh-Akhmed Nukhaev, einen Anführer der "Tschetschen.
Republik Ichkerija". Ende 1996 veröffentlichte Klebnikov auf
den Forbes-Seiten den Autorenartikel "Pate des Kremls?"/russ - engl./, in dem er Boris
Berezovskij Betrug, Geldwäsche, Verbindungen zur tschetschen.
Mafia u. Auftragsmorde, einschliessl. der Organisation der
Ermordung des russ. TV-Moderators Vladislav Listev, vorwarf. Berezovskij
verklagte das Magazin beim Londoner High Court wegen
Verleumdung u. forderte eine Entschädigung sowie die
vollständige Entfernung des Artikels durch das Magazin auch
auf dessen offiziellen Website. Das Gericht zwang das Magazin
jedoch nur einen der im Artikel gemachten Vorwürfe
zurückzuziehen – den Vorwurf, den
Mord an Vladislav Listev organisiert zu haben, da das Magazin
nicht über genügend Beweise für diese Aussage verfügte. Das
Gericht gewährte Berezovskij jedoch keine Entschädigung u.
zwang die Zeitschrift nicht, den Artikel zurückzuziehen. 2000
erschien Klebnikovs berühmtes englischsprachiges Buch "Der Pate des Kremls:
Boris Berezovskij u. die Plünderung Russlands“ /II/. In dem Buch, das ins Russ. /II/, Dt., Franz., Poln. u. Ungar. übersetzt wurde,
entlarvte Klebnikov viele einflussreiche Personen aus s. Boris
Elcyns ehem. Gefolge, darunter s. Roman Abramovich, der
zusammen mit Berezovskij u.a. Partnern mit einem Schlag 2/3
der russ. Aluminiumindustrie übernomen hatte. Die äusserst
lukrative russ. Aluminiumbranche belegte den 2. Platz nach den
USA u. sei wie keine andere von Banditen überschwemmt worden.
2003 erschien Klebnikovs 2. Buch "Gespräch mit einem Barbaren“ /russ. Vollversion epub - IIruss./, in dem der Autor seine
15-stündige Unterhaltung mit dem berüchtigten tschetschen.
separatist. Militärführer Khosh-Akhmed Nukhaev widergab u.
kommentierte. Während er an dem Buch arbeitete, begann
Klebnikov auch, sich tiefer mit dem Wahhabismus zu befassen, der in der
tschetschen. Unabhängigkeitsbewegung eine wichtige Rolle
spielt. Klebnikov vertrat die These, dass der islamische
Terrorismus, den man sowohl in Russland als auch auf der
ganzen Welt beobachten kann, aus der Kultur des gewöhnlichen
Banditentums der arab. Welt hervorgegangen sei. Im April 2004
gründete Klebnikov die russ. Ausgabe von Forbes u.
wurde Chefredaktor des Magazins. Im Mai veröffentlichte das
Magazin eine Liste der 100 reichsten Menschen Russlands,
auf der s. Mikhail Khodorkovskij, s. Roman Abramovich, s.
Viktor Vekselberg, s. Mikhail Prokhorov, s. Vladimir Potanin,
s. Mikhail Fridman, s. Vladimir Lisin, s. Oleg Deripaska, s.
Aleksej Mordashov u. s. Vagit Alekperov zu den Top 10 der
russ. Tycoons gehörten u. Boris Berezovskij lediglich an 47.
Stelle figurierte.
Ermordung, Ermittlungen u. Prozess: Am Abend
des 9. Juli 2004 wurde Klebnikov in der Nähe des Moskauer Büros
der russ. Forbes-Filiale in der Dokukina-Strasse erschossen. Die Täter
schossen mit einer Maschinenpistole aus einem
VAZ-2115-Wagen, in dem sich 3 Personen befanden. 4 Kugeln trafen
Klebnikov in Bauch u. Brust, eine weitere traf seinen Kopf.
Klebnikov wurde in das 20. Stadtkrankenhaus gebracht, wobei er
auf dem Weg in die Intensivstation in einem Aufzug steckenblieb
u. dort starb. Den Ermittlungen zufolge flohen die Täter in
einem gestohlenen Auto mit kaputtem Nummernschild vom Tatort,
das in der Nähe des Hauses 165 im Prospekt Mira abgestellt
worden war. Die Untersuchung der Staatsanwaltschaft kam zum
Schluss, dass der Mord von besagtem Anführer der "Tschetschen.
Republik Ichkerija" Khozh-Akhmed Nukhaev angeordnet wurde u. die
unmittelbaren Täter der Notar Fail Sadretdinov u. die aus
Tschetschenien stammenden Kazbek Dukuzov u. Musa Vakhaev waren.
Nach Angaben der Ermittlung rächte sich Nukhaev an Klebnikov für
das über ihn geschriebene Buch "Gespräch mit einem Barbaren“. Im
Mai 2006 wurden alle 3 Angeklagten auf der Grundlage des Urteils
der Geschworenen freigesprochen. Gegen das Urteil protestierten
die Generalstaatsanwaltschaft RF u. die Familie Klebnikov. Laut
der Anwältin der Klebnikovs, Larisa Maslennikova, hätten die
Angeklagten u. einige ihrer Anwälte während des Prozesses
„offensichtlich rechtswidrige Handlungen“ begangen, u. der
Freispruch wurde ausgesprochen, obwohl „die Verteidigung keine
Beweise vorgelegt hat, die die vorgelegten Beweise widerlegen
würden.“ Im Nov. 2006 hob das Oberste Gericht RF den Freispruch
auf u. wies den Fall zur erneuten Untersuchung zurück. Nukhaev
wurde auf die russ. u. internationale Fahndungsliste gesetzt.
Laut der Zeitung Tschetschen. Gesellschaft wurde
dieser jedoch zwischen Ende Feb. u. Anfang März 2004, also 4
Monate vor der Ermordung Klebnikovs, in den Bergen Dagestans
getötet u. konnte nicht an dem Mord beteiligt gewesen sein:
Einer anderen Version zufolge gelang ihm die Flucht. Seither gab
es keine Publikationen mehr über ihn. Im Nov. 2017 berichtete
das Innenministerium RF, dass ein Verdächtiger der
Mittäterschaft am Mord, Magomed Dukuzov, der Bruder des
mutmasslichen Täters, Kazbek Dukuzov, in der Ukraine
festgenommen worden sei, wobei die Staatsanwaltschaft RF seine
Auslieferung gefordert habe. 2 Jahre früher soll Kazbek
Dukuzov wegen in den Vereinigten Arabischen Emiraten begangener
Verbrechen dort inhaftiert gewesen sein. Anfang 2015 sei von der
RF ein Auslieferungsersuchen an die VAE wegen des Verdachts der
Ermordung Klebnikovs an die VAE gerichtet worden. Nach seiner
Freilassung im Rahmen einer Amnestie soll Dukuzov die VAE mit
unbekanntem Ziel verlassen haben. Laut "Rosbalt" hat K. Dukuzov
eine Reihe weiterer Morde begangen. Wie
"Lenta.ru" feststellte, seien viele russ. Oligarchen, deren
Namen auf besagter Liste des Magazins Forbes kurz
vor Klebnikovs Tod erschienen, mit ihrer Erwähnung unzufrieden
gewesen. Ein Teilnehmer der Untersuchung sagte in einem
Interview mit Kommersant, dass man fast die gesamte
russ. Elite auf ihre Beteiligung an der Organisation des
Mordes an Paul Klebnikov überprüft habe u. dass sich unter den
potenziellen Verdächtigen nicht nur die Haupthelden zweier
Bücher des Journalisten – also Boris Berezovskij u.
Khozh-Akhmed Nukhaev –, sondern auch Dutzende Geschäftsleute
u. Bankiers befanden, deren Namen auf die Seiten von Forbes
gelangten. Vielen dieser Leute hätten Klebnikovs
Veröffentlichungen nicht gefallen. s. Aleksandr Litvinenko
behauptete in seinem eigenen Buch "Die Lubjanka-
Verbrechergruppe“, dass Klebnikov sein Buch über Berezovskij
im Auftrag von Leuten aus dem Umfeld Aleksandr Korzhakovs geschrieben habe.
2004 gründete die Familie Klebnikov eine Stiftung zur
Unterstützung russ. Journalisten u. rief die Auszeichnung "Für
Mut im Journalismus“ ins Leben, die bereits an mehrere
Journalisten verliehen wurde. 2004 verlieh das "Komitee zum
Schutz von Journalisten" Klebnikov posthum den Internationalen
Preis für Pressefreiheit. 2014 sagte US-Aussenminister John
Kerry, Klebnikov sei „die Stimme des Gewissens im Kampf gegen
Korruption“ gewesen, u. forderte Russland auf, die noch nicht
identifizierten Täter dieses Verbrechens endlich vor Gericht
zu stellen. Offensichtlich besteht seitens des Kremls bis
heute kein Interesse, dieses u. zahlreiche andere Verbrechen
dieser Art aufzuklären.
KLEIN,
Margarete II III IV V VI VII
(dt. Politologin.
Sie arbeitet als Wissenschaftlerin in der Forschungsgruppe Osteuropa u. Eurasien der Stiftung Wissenschaft u. Politik SWP in Berlin.
Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen die Aussen-,
Sicherheits- u. Militärpolitik Russlands,
insbes. Russlands Nahost- u. Asienpolitik sowie Moskaus
Verhältnis zur NATO,
russ. Militärreform sowie Entwicklung der Organisation
des Vertrags über kollektive Sicherheit.
Während des Ukrainekriegs 2022/23 trat sie des öftern als
Expertin im dt. TV auf.)
KLEJN (KLEIN), Lev Samujlovich
(1927-2019, gew. sowjet. u. russ. Gelehrter, Archäologe,
Anthropologe, Philologe, Wissenschaftshistoriker u.
Mitbegründer der Europ. Universität von St. Petersburg.
xxxxx
KLIMENKO, German Sergeevich
II III 2011-15: II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII XXIV XXV XXVI XXVII XXVIII XXIX XXX XXXI XXXII XXXIII 2016-: II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV
XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII XXIV XXV XXVI XXVII XXVIII XXIX XXX XXXI XXXII XXXIII XXXIV XXXV XXXVI XXXVII XXXVIII XXXIX XL XLI XLII XLIII XLIV XLV XLVI XLVII XLVIII XLIX L LI LII LIII LIV LV LVI LVII LVIII LIX LX LXI LXII LXIII LXIV LXV LXVI LXVII LXVIII
(russ. Unternehmer u. kremlnahe Persönlichkeit in der russ.
IT-Branche, Internet-Experte. In den 1980er Jahren studierte
er am Institut für Militärtechnik des Roten Banners namens
"A.F. Mozhajskij" in St. Petersburg mit einem Abschluss als
Softwareingenieur. Absolvent der Fakultät für Umschulung der
Höheren Wirtschaftsschule mit der Qualifikation eines
Wirtschaftswissenschaftlers. In den 1990er Jahren arbeitete er
als Programmierer u. stv. Direktor in einer Filiale einer
Irkutsker Kommerzbank. 1996 wechselte er zur Russ. Kreditbank,
wo er bis 2000 in ähnlicher Funktion tätig war. 1995 gründete
er die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft "RK-Audit", ein Jahr
später die Rechtsagentur "Juragenstvo". 2000-8 war er Manager
der Bank "Kvota", heute "Ajvi Bank", die er am Vorabend der
Finanzkrise 1998 für 700 Tsd. USD erwarb. Schöpfer u. Leiter
des LBE-Bannersystems des TopList-Zählers des
List.Ru-Website-Katalogs. 2003 startete er den persönl.
Tagebuchdienst Li.ru u. 2005 schuf er in Zusammenführung
mit Rax.ru den Internetdienst "LiveInternet", dessen Eigentümer er ist,
mit seiner eigenen Blogging-Plattform, die Mitte der 2000er
Jahre in China sehr beliebt war. Im selben Jahr wurde er einer
der Miteigentümer von "3DNews.ru", einem Medienunternehmen für
IT-Technologien, das 1997 ins Leben gerufen worden war. 2009
wurde auf der Grundlage von "Liveinternet" das kontextbezogene
Medienwerbesystem "MediaTarget" eingeführt. 2010 wurde
zusammen mit Artur Perepelkin der "Social Space Fund"
gegründet, ein Investmentfonds für die Entwicklung von
Anwendungen für das soziale Netzwerk "Facebook". Das Budget
des Fonds betrug 10 Mln. USD. Später erkannte Klimenko die
Idee als erfolglos an. Im Juni 2013 wurde er Präsident der
"Vereinigung für die Entwicklung des Electronic Commerce", die
kleine u. mittlere Online-Shops vereinte. Anfang 2014 wurde er
Mitglied des "Clubs der Leader" der russ.
Non-Profit-Organisation "Agentur für Strateg. Initiativen", die
von der Regierung RF gegründet wurde, um Massnahmen zur
Verbesserung des Geschäftsumfelds in Russland umzusetzen.
Vorsitzender des Aufsichtsrats ist der Präsident RF V. Putin.
Bis 2014 kritisierte Klimenko aktiv
die Abgeordneten der Staatsduma RF wegen der Verabschiedung
eines Gesetzes, das die Speicherung personenbezogener Daten
von Russen auf Servern in Russland vorschreibt. Seine
Ansicht änderte sich jedoch nach den Ereignissen in der
Ukraine, als er vorschlug, ausländ. soziale Netzwerke zu
verbieten. Wie "Meduza" feststellte, hatte Klimenko,
bevor er Beamter wurde, in seinen Interviews bereits
begonnen, sich mit den Behörden zu identifizieren. Dabei
habe er Loyalität gegenüber V. Putin u. Vjacheslav Volodin
u. seine Unterstützung für die weitere Einschränkung des
Internets in Russland gezeigt. Im Jan. 2014 wurde
"Mediametrics", ein auf Social-Media-Daten basierender
Nachrichtenaggregator, gestartet, der Mediennotizen anzeigt,
die die meisten Klicks von Social Media erhalten haben.
"Mediametrics" führt einen eigenen Internet-Live-Kanal. Der Dienst
wurde zu Klimenkos eigenem Produkt. Im Feb. 2015 leitete
Klimenko das "Internet Development Institute", das mit
Unterstützung des stv. Leiters der Verwaltung des Präsidenten
RF s. Vjacheslav Volodin gegründet wurde u. dessen Zweck darin
bestand, eine Interaktion zwischen Technologieunternehmen u.
den Behörden herzustellen.
Nach
Beginn des russ.-ukrain. Informationskriegs infolge der
Annexion der Krym u. des Konflikts in der Ostukraine 2014
wurden auf Klimenkos Beschluss alle ukrain. Medien aus dem
Aggregator entfernt. Anfang Aug. 2014 hatte der Dienst etwa 80
Tsd., bis zum 8. Okt. 2015 300 Tsd. Benutzer. Im Aug. 2014
leitete Klimenko den Vorstand von "AllinOne Network", das
Projekte im Bereich E-Commerce für den pharmazeutischen
Einzelhandelsmarkt u. den kommerziellen Medizinmarkt in
Russland sowie im Bereich digitale Werbung für pharmazeut. u.
medizin. Märkte entwickelt. Ende 2015 registrierte Roskomnadzor den Kabelfernsehkanal
"Mediametrics". 2015-17
leitete Klimenko das "Internet Entwicklungs-Institut" als
Vorstandsvorsitzender, das mit Unterstützung von s. Vjacheslav
Volodin, dem stv. Leiter der Präsidialverwaltung RF, gegründet
wurde. Der Zweck dieser Organisation bestand darin, eine
Verbindung zwischen Technologieunternehmen u. der Regierung
herzustellen.
Berater des Präsidenten RF: Im Dez. 2015 trat der
Präsident RF V. Putin mit dem Vorschlag an German Klimenko
heran, sein Berater für die Entwicklung des Internets zu
werden. Im Jan. 2016 wurde Klimenko in diese Position in der
Präsidialverwaltung RF berufen u. im Juni verlieh Präsident
Putin Klimenko den Rang eines aktiven Staatsrats RF 3. Klasse.
Während seiner Amtszeit als Berater für Internetfragen hatte
er sich um die teilweise „Schliessung" des Internetraums
in Russland, das Verbot der Anonymität der Internetnutzer u.
die Erlangung der „totalen Kontrolle“ über die
personenbezogenen Daten der Nutzer durch den Staat zu kümmern. Um
dieser Aufgabe gerecht zu werden, sprach er selbst von „unvermeidlicher
De-Anonymisierung von Internetnutzern“, von der
„Anonymität als ein Problem an sich“ u. als „grösstes Problem“ des Internets.
Klimenko ist oder war der
Überzeugung, dass das russ. Gesetz über personenbezogene
Daten verschärft werden sollte, um die für Bürger unnötige
Erhebung ihrer Daten durch die Marktteilnehmer
einzuschränken. Im Juli 2017 verabschiedete
Russland ein Gesetz, das die Anonymität bei Messengern
verbietet. Klimenko war der Ansicht, dass „die Anwendung des
chines. Modells der staatl. Regulierung des Internets
inländischen Internetunternehmen zugute kommen würde“, u. dass
„die einzige Möglichkeit, die Informationssicherheit in
Russland zu gewährleisten, darin besteht, das Internet
einzuschränken, wie in China.“ Im März 2018
erklärte Klimenko, dass Russland technisch bereit sei,
sich vom globalen Internet zu trennen, sagte jedoch
voraus, dass „der Prozess nicht schmerzlos sein" werde, da
viele User in Russland ihre Daten speichern u. Hosting im
Ausland nutzen. Was die Rolle Russlands bei
den US-Wahlen von 2016 anbelangte, bezeichnete Klimenko im
März 2018 Insbes.
die Vorwürfe der Einmischung Russlands in die
US-Wahlen gegen die "Internet Research Agency", die
berüchtigte "Trollfabrik“ von s. Evgenij Prigozhin, als
„Dummheit“ u. „einen Versuch, die Grenzen des Internets zu
schliessen“ /sic/. Klimenko rief wiederholt öffentlich dazu
auf, ausländ. Unternehmen im russ. IT-Markt zu diskriminieren
oder aus ihm zu verdrängen, wobei er von der offenen Drohung
gegen internationale Unternehmen wie "Facebook" u. "Microsoft" nicht
zurückschreckte. Ausserdem erklärte er die Notwendigkeit,
die Steuern für "Apple" u. "Google" zu erhöhen u. schlug ein
Verbot der Verwendung von "Microsoft Windows" in
Regierungsbehörden vor. Gleichzeitig äusserte Klimenko oft
offen sein eigenes materielles Interesse an solchen
Entwicklungen, indem er etwas sagte: „Wenigstens werde ich auf
jeden Fall reich. Wir werden Google u. alle seine Dienste
verdrängen. ... Google nimmt uns Einnahmen weg ... ", u. wenn
es das nicht mehr gibt, werden wir heldenhaft verdienen.“ Und:
„Wenn
die Regierung morgen beschliesst, Google zu verbieten, werde
ich es durchführen.“ Im
Juni 2018 wurde er aus diesem Amt entlassen.
/s. entsprechende Seite bei "Forum Freies Russland"./
In 2,5 Jahren Arbeit habe er den Präsidenten nur
einmal persönlich getroffen. Klimenko
erhielt folgende Auszeichnungen:
"Berühmtheit des russ. Internets, 2000; 7x Nennung im Rating
"Ausgezeichnete Top 20 des Runet", jährlich 2004-10;
"Produzent des Jahres", 2005 u. 2006. Es wurde berichtet, dass auf Klimenkos
Schreibtisch ein Porträt von Josef Stalin stand. 2021 wurde
Klimenko bei den Wahlen zur Staatsduma RF in die Bundesliste
der "Russ.
Partei für Freiheit u. Gerechtigkeit" aufgenommen.
Gemäss der Zeitung Vedomosti soll Klimenko über mit
ihm verbundene Personen Eigentümer des Torrent-Trackers "Torrnado.ru"
/gewesen/ sein, der raubkopierte Inhalte verbreitet haben
soll. Der Geschäftsmann erklärte, dass "Torrnado.ru" in
Übereinstimmung mit dem Gesetz arbeite u. er damit nichts „zu
tun“ habe, gab jedoch zu, dass er mit dieser Seite
zusammengearbeitet habe u. bezeichnete deren Besitzer als
„seine guten Freunde“. "FINAM" schätzte den Gesamtwert des
Internetvermögens Klimenkos auf über 1 Mrd. Rubel.
Kritik: Von Seiten von
Kritikern wie dem "Forum Freies Russland", das die sog.
"Putin-Liste führt", werden Klimenko folgende Vorwürfe
gemacht: Mittäterschaft unter Ausnutzung seiner offiziellen
Position –
während seiner Tätigkeit als Berater des Präsidenten RF
2016-18 –
bei der Begehung von Verbrechen gegen die verfassungsmässigen
Rechte u. Freiheiten des Menschen u. Bürgers gemäss den entsprechenden
Artikeln von Kapitel 19 StGB RF u. gegen die Grundlagen der
verfassungsmässigen Ordnung u. Sicherheit des Staates gemäss
den entsprechenden Artikeln von Kapitel 29
StGB RF sowie von Verbrechen im Bereich der
Computerinformation gemäss den entsprechenden Artikeln des
Kapitels 28 StGB RF. Die Blockierung von Messengern,
Informationsressourcen usw. hatten schwerwiegende negative
gesellschaftspolit. Folgen, insbes. unter dem Gesichtspunkt
der Verletzung v. Menschen- u. Bürgerrechten u. -freiheiten in
Russland im Bereich der Verbreitung u. des Empfangs von
Informationen, was Art. 29 der Verfassung RF betrifft.
Klimenko, der als Vertreter der Führung der russ.
Staatsmaschinerie im Zeitraum 2016-18 in seinem
Zuständigkeitsbereich direkten Einfluss auf die Staatspolitik
hatte, war für die Verletzung grundlegender Menschenrechte u.
Grundfreiheiten in Bezug auf solche internationalen
Rechtsakte, deren Vertragspartei die RF ist, wie der
Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, dem Internationalen
Pakt über bürgerliche u. polit. Rechte, der Akten der OSZE
u.a.v. verantwortlich.
Darüber hinaus seien die Aktivitäten Klimenkos auf mögliche
Korruptionskomponenten zu überprüfen.)
KLIMENTEV, Andrej Anatolevich
II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII XXIV XXV XXVI XXVII XXVIII XXIX XXX XXXI XXXII XXXIII XXXIV XXXV XXXVI XXXVII XXXVIII XXXIX XL XLI XLII XLIII XLIV XLV XLVI XLVII XLVIII XLIX L LI LII LIII LIV LV LVI LVII LVIII LIX LX LXI LXII LXIII LXIV LXV LXVI LXVII Alle übrigen Videos (russ. Unternehmer u.
Oppositionspolitiker in Nizhnij Novgorod. Nach seinem
Schulabschluss trat er in die Automobilabteilung des
Polytechnischen Instituts der Stadt Gorkij ein, brach die Schule
jedoch im 5. Jahr ab. In der Sowjetzeit wurde ihm Verbreitung
von pornograf. Videoprodukten u. die "Vorbereitung eines
Betrugs" vorgeworfen, wodurch er zu einer mehrjährigen
Freiheitsstrafe verurteilt wurde. 1999 erklärte das Oberste
Gericht RF das Urteil für rechtswidrig. In der Folge engagierte
er sich in der Häftlingshilfe. In den 1990er Jahren besass
Klimentev einen Nachtclub, mehrere Supermärkte u. die
Mehrheitsbeteiligung an einer Schiffswerft. Laut Kommersant
finanzierte er im Herbst 1993 die Kampagnen von s. Boris Nemcov,
mit dem er befreundet war, für die Wahlen zum Föderationsrat RF
u. einer Staatsduma-Kandidatin u. soll dafür etwa 100 Mln. Rubel
ausgegeben haben. 1993 gelang es Klimentevs staatl.
Schiffsunternehmen mit Hilfe von Nemcov einen Staatskredit in
Höhe von 30 Mln. USD zu erhalten, von dem später ein Teil
unterschlagen wurde. Die Freunde stritten sich, nachdem Nemcov
laut Klimentev ein Strafverfahren gegen ihn wegen Unterschlagung
von Krediten in Höhe von 18 Mln USD einleiten liess. Während des
Prozesses beschuldigte Klimentev Nemcov, Bestechungsgelder
angenommen u. erpresst zu haben. Nemcov bezichtigte Klimentev
wegen seiner Anschuldigungen der Verleumdung /ausführl. dazu s.
Wikipedia/. Nach der Beurteilung des Obersten Gerichts RF belief
sich der unterschlagene Betrag auf 48 Tsd. USD. Im Okt. 1995
wurde Klimentev im Auftrag der Staatsanwaltschaf RF in
Taschkent, Usbekistan, festgenommen. Während seiner Haftzeit
kandidierte er 2x als Abgeordneter für die Staatsduma RF u. die
Stadtduma von Nizhnij Novgorod. Im April 1997 wurde er nach 6
Artikeln StGB RF angeklagt u. nach Art. 160 Teil 3 StGB RF wegen
"Diebstahls fremden Eigentums“ zu einer Freiheitsstrafe von 1,6
Jahren verurteilt, aber er wurde noch im Gerichtssaal aus der
Haft entlassen, da er diese Zeit bereits in einer U-Haftanstalt
abgesessen hatte. Im März 1998 wurde Klimentev mit 34% der
Stimmen zum Bürgermeister der Stadt Nizhnij Novgorod gewählt,
doch Anfang April wurde die Wahl für ungültig erklärt u.
Klimentev wurde auf Antrag des Staatsanwalts verhaftet u. Ende
Mai zu 6 Jahren Gefängnis mit Beschlagnahmung von Eigentum
verurteilt. Seine Strafe verbüsste er in einem Gefängnis in
Dzerzhinsk. Nach einem Vergleichsurteil wurde er im Okt. 2000
auf Bewährung aus der Haft im Gebiet Kirov entlassen.
2001 nahm Klimentev an der Wahl des
Gouverneurs des Gebiets Nizhnij Novgorod teil u. kam auf den
5. Platz. Der bevollmächtigte Vertreter des Präsidenten RF im
Föderationskreis Volga, s. Sergej Kirienko, sagte vor der
Wahl: „Ich werde zurücktreten, wenn Klimentev die Wahlen
gewinnt“. Während des äusserst schmutzigen Wahlkampfs war
Klimentev einem starken Informationsdruck ausgesetzt: In der
Stadt erschienen Plakate mit Bildern von Prostituierten,
Banditen u. Homosexuellen, die dazu aufriefen, für Klimentev
zu stimmen. Während der Wahl wurde Klimentev ein 5-jähriges
Kind entrissen u. erst nach der Wahl zurückgebracht, wobei
sich die Mutter des Kindes, die Ex-Frau Klimentevs, an der
Wegnahme beteiligte. Laut Klimentev wurde die Operation von
S.V. Kirienko, dem Moskauer Galeristen s. Marat Gelman u.a.
geleitet. Im Herbst 2002 kandidierte Klimentev für die Wahl
des Bürgermeisters von Nizhnij Novgorod; wobei er unmittelbar
vor dem Wahltag von der Richterin des Bezirksgerichts Nizhnij
Novgorod, Vavilycheva, von der Wahl ausgeschlossen wurde, was
übrigens nach dieser Entscheidung zu ihrer Beförderung ans
Gebietsgericht führte. Ihr Vater
war übrigens Vorsitzender des sowjet. Bezirksgerichts von
Nizhnyj Novgorod. 2003 kandidierte Klimentev für die
Staatsduma RF im Kanavinskij-Bezirk der Stadt Nizhnij
Novgorod, wurde jedoch auf Antrag eines gewissen Denis
Gorbushin aufgrund der "Unzuverlässigkeit" der gesammelten
Unterschriften von der Kandidatur abgesetzt. Gorbushin, der
Berufung beim Gericht einlegte u. die Annullierung der
Gültigkeit der Unterschriften forderte, behauptete, die
Unterschriften seien mit unvollständigen Angaben versehen oder
sogar gefälscht worden. Infolgedessen wurden 1561
Unterschriften vom Gericht für ungültig erklärt, wodurch die
Registrierung des Kandidaten Klimentev annulliert wurde. An
einer Pressekonferenz über den Ausschluss Klimentvs von den
Wahlen versicherte Gorbushin , dass er Klagen auch gegen
andere Kandidaten in anderen Gebieten einreichen werde. Nach
Überprüfung durch die Generalstaatsanwaltschaft RF wurde
festgestellt, dass die Unterschriftenblätter in der
Wahlkommission des Kanavinskij-Bezirks der Stadt Nizhnij
Novgorod vollständig ausgetauscht wurden. Denis Gorbushin ist ein russ. Politiker
aus dem Gebiet Penza u. ist/war geschäftlich in Nizhnij
Novgorod tätig. Als Mitwirkender bei Kommunalwahlen
verschiedener Regionen wurde er bekannt dafür, dass er sich
bei der Entfernung unerwünschter Oppositionskandidaten
engagiert u. so unter Journalisten den Ruf eines berüchtigten
Kandidatenkillers erworben hat. /In späteren Jahren setzte
Gorbushin sich in ähnlich aggressiver u. hinterlistiger Weise
für den Ausschluss konkreter Kandidaten bei Kommunalwahlen in
Vologda, Petrozavodsk, Pushchino, Vladimir u. Murom ein.
Obwohl sich Gorbushin in keiner Weise parteilich zu erkennen
gab, war es offensichtlich, dass er in Petrozavodsk heimlich
für die kremlnahe Partei "Einiges Russland“ lobbyierte u. in
Vladimir auf der Parteiliste der "Patrioten Russlands“
nominiert wurde.
Die Schikanen gegen Klimentev, der anscheinend ein Dorn im
Auge des Kremls war, nahmen kein Ende: Anfang 2006 wurde er
unter dem Vorwurf des "Raubs durch Dreschen“ nach Art. 161
Teil 3 StGB RF festgenommen. Klimentev war inzwischen im
Agrargeschäft tätig. Die Anklageschrift ging im Zuge des
Prozesses verloren. Der Geschäftsmann versuchte, seine
Unschuld zu beweisen, indem er argumentierte, dass sowohl das
Feld als auch die Ernte darauf sein Eigentum wären u. er daher
überhaupt nicht „durch Dreschen rauben“ könne. Dennoch wurde
er 2007 des Betrugs für schuldig befunden u. zu 2,5 Jahren
Gefängnis verurteilt. Im Gefängnis schrieb Klimentev seine
Autobiografie "Zwischen Macht u. Gefängnis“. Anfang
2009 verkürzte das Gericht Klimentevs Strafe um 2 Monate.
Anschliessend hob das Gericht des Gebiets Nizhnij Novgorod
ohne Einwand des Staatsanwalts die Verkürzung der Haftstrafe
durch das erstinstanzliche Gericht auf. Im Sommer 2009 kam er
dann aber doch aus dem Straflager frei. Klimentev, der als
polit. Häftling gilt oder sich selbst als einen solchen
betrachtet, wurde in Russland 5x ins Gefängnis eingewiesen u.
verbrachte dort offenbar insgesamt zwischen 15 u. 16 Jahre in
Haft. Der Fall Klimentev erinnert unweigerlich an analoge
Praktiken der Sowjetzeit, als das Prinzip einmal verfolgt u.
strafbar immer verfolgt u. straffällig zur Anwendung kam. Aber
es ging bei dem Unternehmer immer auch um Probleme des Gelds
u. der Finanzen, die zusammen mit polit. Opposition viel
Zündstoff im Putinstaat bildeten. Im Dez. 2018 fand in Nizhnyj
Novgorod zwischen Andrej Klimentev u. s. Vladimir Milov, einem
anderen ehem. Mitstreiter Boris Nemcovs, eine öffentl. Debatte über Nemcov statt. Im
März 2019 berichtete die Presse, dass Andrej Klimentev erneut festgenommen wurde u. vor dem
Bezirksgericht Nizhnij Novgorod erscheinen musste /II/. Wie der Anwalt des Geschäftsmanns
mitteilte, sei das Verfahren gegen Klimentev auf Antrag von
Nina Makalova, seiner ehem. Geschäftspartnerin u. jetzt
Gegnerin vor dem Schiedsgericht, eingeleitet worden. Klimentev
sei wegen des Verdachts der Begehung einer Straftat im Sinne
von Art. 30 u. Art. 159 Teil 4 StGB RF festgenommen worden,
befände sich vorübergehend in einer Haftanstalt, sei aber nicht angeklagt
worden u. habe gemäss Art. 51 der Verfassung RF die Aussage
verweigert. Klimentev erklärte im Gespräch mit dem Anwalt,
dass er mit dem Verdacht des Versuchs, eine Straftat zu
begehen, nicht einverstanden sei u. seine Inhaftierung als
Versuch betrachte, Druck auf ihn u. sein Unternehmen
auszuüben. Im sozialen Netzwerk bezeichnete er seine
Verhaftung als „polit. Zirkusshow", dass „korrupte Politiker
regieren" u. dass sich für ihn „nichts geändert" habe. Im April 2020 wurde Klimentev zu 4 Jahren
Gefängnis mit allgemeinem Regime verurteilt. Ihm wurde
ein Betrugsversuch in besonders grossem Umfang vorgeworfen.
Nach Angaben der Ermittler versuchte der Geschäftsmann, die
Schulden einer Rentnerin aus Sechenov, Nina Makalova, in Höhe
von 372 Mln. Rubel auf der Grundlage fiktiver Dokumente in das
Gläubigerregister aufzunehmen. Der Angeklagte weigerte sich,
seine Schuld einzugestehen. Im Aug. 2020 wurde beim
Schiedsgericht des Gebiets Nizhnij Novgorod gegen Andrej
Klimentev im Fall der Insolvenz der Firma "Sechenovskaja Niva"
eine
Schuldklage in Höhe von 15,761 Mln. Rubel eingereicht.
Offenbar wurde bzw. sollte der wegen Betrugs verurteilte
Geschäftsmann für bankrott erklärt werden. Wie Medien
berichteten, wurde er im März 2022 vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen /II/.
Andrej Klimentev ist mit Irina Klimenteva verheiratet, die im
März 2019 im Gerichtssaal sagte, dass sie auf ihren Mann
angewiesen sei, sie zusammen eine minderjährige Tochter
hätten, ihr Mann krank sei, er eine Herzoperation gehabt habe,
an Diabetes leide u. eine 85-jährige Mutter habe.)
KLIMKIN, Pavlo
Anatolijovych
II III IV V VI VII // II III IV-1dt IV-2dt IV-3dt Vdt VI VII VIII IX X XI XII XIIIdt XIV XV XVI XVII XVIIIruss XIX XX XXI XXII XXIII XXIVruss XXV XXVI XXVII XXVIII XXIX XXX XXXIdt XXXII XXXIII XXXIV XXXV XXXVI XXXVII XXXVIII XXXIX XL XLI XLII (ukrain. Politiker u. Diplomat.
Absolvent des Moskauer Instituts für
Physik u. Technologie, Fakultät für Aerophysik u.
Weltraumforschung, mit Spezialisierung auf angewandte
Mathematik u. Physik. In den 1990er Jahren war er
wissenschaftl. Mitarbeiter am E.O. Paton-Institut für
Elektroschweissen der Nationalen Akademie der Wissenschaften
der Ukraine. Als Diplomat war er Attaché u. Sekretär des
Departements für Militärkontrolle u. Abrüstung des
Aussenministeriums der Ukraine, bis 2000 Sekretär der ukrain.
Botschaft in Deutschland, zuständig für wissenschaftl.,
technische u. polit. Fragen. In den 2000er Jahren war er in
verschiedenen Stellungen des Aussenministeriums der Ukraine
tätig, Ministerrat an der ukrain. Botschaft in GB u. bis 2010
Direktor des Departements EU des Aussenministeriums der
Ukraine. Seit
2008 führte er die Verhandlungen mit Brüssel über ein
Assoziierungsabkommen. Anschliessend war er stv.
Aussenminister. Im Juni 2012 wurde Klimkin per Dekret des
Präsidenten der Ukraine zum Ao. u. bevollmächtigten
Botschafter der Ukraine in der BRD ernannt. Für diese
Ernennung waren seine hervorragenden Deutschkenntnisse von
Bedeutung. Als Botschafter pflegte er ausgiebig den Kontakt
mit dt. Beamten, Abgeordneten u. Journalisten, um der Öffentlichkeit den
ukrain. Standpunkt deutsch u. deutlich darzulegen. Sein
profesionelles wie engagiertes, aber auch besonnenes,
analytisches u. intelligentes Auftreten u. seine guten
Kenntnisse der dt. u. engl. Sprache trugen zu seiner
Beliebtheit in polit. u. Medienkreisen bei. Laut
einigen Journalisten habe Klimkin, als er die Ukraine in
Deutschland vertrat, deren damaliger Präsident s. Viktor
Janukovych war, einen nüchternen Geist u. eine gesunde Skepsis
gegenüber dem damaligen Staatsoberhaupt. bewahrt. Klimkin
schreckte aber auch nicht davor zurpück, Deutschland eine veraltete Vorstellung über die Ukraine
vorzuwerfen, z.B.
dass die Krym oder gar die ganze Ukraine irgendwie zu Russland gehörten,
weil sie Teil der Sowjetunion waren. Nach dem
Machtwechsel in der Ukraine im Feb. 2014 wurde im Land
eine Politik gestartet, um es von der sowjet. Vergangenheit zu
"reinigen“, ein Thema, das von Klimkin, ab Juni 2014
Aussenminister der Ukraine sowie Mitglied des Nationalen
Sicherheits- u. Verteidigungsrats der Ukraine war wiederholt
aufgegriffen wurde.
Klimkin leitete das ukrain. Verhandlungsteam bei den
Gesprächen mit Moskau über die Umsetzung des von der OSZE
vorgelegten Friedensplans für die Ostukraine.
Seine Ernennung als Aussenminister war nicht
unumstritten, da Klimkin nicht davor zurückschreckte,
Russland ständig zu brüskieren. Schon zu Beginn seiner
Arbeit setzte sich Klimkin für die Anerkennung der sog.
selbsternannten u. vom Kreml als selbständige Staatsgebilde
anerkannten "Volksrepubliken" von Doneck "DNR“ u.
Lugansk/Luhansk "LNR" als terrorist. Organisationen ein. In
einem Interview bezeichnete er den Abschuss einer Boeing 777 im
Donbass im Juli 2014 als "Terrorakt" u. verglich ihn mit dem
Terroranschlag vom 11. Sept. 2001 in den USA. Laut Klimkin
braucht der ukrain. Staat v.a. militär. Hilfe. Der Minister
versicherte auch, dass seine Behörde für Aussenpolitik 2
Kernideen habe, um die nationale Sicherheit der Ukraine zu
gewährleisten. Die erste basiere auf dem Assoziierungsabkommen
zwischen der EU u. der Ukraine u. bestehe in der Bildung sog.
taktischer Kampfgruppen mit verschiedenen Mitgliedstaaten der
Union. Die zweite Idee sei, dass die Ukraine zusammen mit ihren
osteuropäischen Partnern, insbes. Georgien u. Moldawien,
NATO-Verbündete würden, ohne Mitglied des Bündnisses zu werden.
Dabei solle die Erlangung des Status eines "NATO-Verbündeten“
nicht direkt mit dem Beitritt der Ukraine zu dieser Allianz
zusammenhängen. Nach seiner Ernennung zum Aussenminister zog er
viele personelle Veränderungen in seinem Ministerium durch u.
führte strengere Ausbildungsmassnahmen zur Erhöhung der
beruflichen Qualifikation der Diplomaten /die in der Ukraine als
relativ schlecht gilt/ ein. Ferner entschied er sich, sog.
regionale "Hub-Botschaften“ einzuführen, um die Ukraine, die er
als ein wichtiges europäisches Land mit gewissen globalen
Ambitionen sehen wollte, in der gesamten Region besser zu
positionieren. Dabei sollten auch Räume wie China, Südostasien,
Südamerika usw. stärker berücksichtigt werden.
Im März 2015 kündigte er einen persönl. Boykott aller russ.
Medien an, gleichzeitig widerrief das ukrain.
Aussenministerium deren Akkreditierung. In der neuen Regierung Hrojsman behielt Klimkin das
Amt des Aussenministers der Ukraine. In dieser Position setzte
er sich für Bestrafung derjenigen Firmen ein, die versuchten,
Sanktionen gegen Russland zu umgehen, die infolge der
Krym-Annexion verhängt wurden, u. nahm auch die dt.
Unternehmen "Volkswagen" u. "Adidas" wegen ihrer Tätigkeit auf
der Krym nicht aus. 2016 sagte Klimkin, dass er trotz der
akituellen Spannungen mit Moskau am Minsker Friedensplan
festhalten wolle u. forderte ein internationales Gesprächsformat
über die Krym. Im
Jan. 2018 äusserte sich Klimkin fassungslos darüber, dass im
Zentrum von Kiev der anlässlich des 60. Jahrestags der
Gründung der UdSSR aufgestellte Bogen der Völkerfreundschaft noch nicht
abgebaut worden war. Klimkins diesbezügl. Erklärung wurde von
der offiziellen Vertreterin des Aussenministeriums RF, s.
Marija Zakharova, kritisiert. 2022 ordnete Bürgermeister s.
Vitalij Klichko
die Demontage der Bronzeskulptur an u. regte die Umwidmung
des Denkmals in einen ukrain. Freiheitsbogen an.
Kurz
vor der
Amtseinführung
des
neugewählten ukrain. Präsidenten s.
Vladimir Zelenskyj im Mai 2019 reichte
Klimkin seinen Rücktritt ein. Die Abstimmung über den
Rücktritt fand im Parlament jedoch nicht die erforderliche
Mehrheit. Darauf reichte
Zelenskyj
einen neuen Versuch ein, diesmal mit der Resolution, Vadym
Prystajko zum
neuen Aussenminister zu ernennen.
Hintergrund des Rücktritts Klimkins war ein Konflikt mit
Präsident Zelenskyj im Zusammenhang mit dem Schicksal der von
den russ. Behörden während des Grenzkonflikts in der Strasse von Kertsch
festgenommenen Seeleuten. Im Juli sagte Klimkin gegenüber
Reportern, er habe das Angebot von s. Petro Poroshenko
abgelehnt, der Partei "Europäische Solidarität" beizutreten u.
mit ihr für die Verkhovna Rada zu kandidieren.
Klimkin bleibt wohl v.a. wegen
seiner pointierten Äusserungen über die Sowjetzeit, über
Russland u.a. Themen in Erinnerung, die auch die plausible
Rechtfertigung der Existenz der Ukraine beinhalten. Beim
Jahreswechsel 2019 äusserte Klimkin seine Unzufriedenheit
darüber, dass im ukrain. TV zu viele sowjet. Filme
ausgestrahlt würden u. forderte ihre Reduktion. Die UdSSR
bezeichnete er als ein Imperium aus einer Mischung aus
Moskauer Zarenreich, Absolutismus u. sektiererischem
Kommunismus. Die Oktoberrevolution habe ein mutiertes Imperium
geschaffen. Aufgrund dieser Traditionen stellte er
eine Verbindung zwischen Ivan dem Schrecklichen, der kein
Kommunist war, u. Stalin her, der sich von derselben Logik habe
leiten lassen. Als eine 2019 unter Russen durchgeführte Umfrage
des Moskauer Levada-Zentrums die erhebliche Zustimmung zu
Stalins Rolle in der Geschichte des Landes zeigte,
interpretierte Klimkin die Ergebnisse der Umfrage als Beweis für
eine „zombifizierte u. entmenschlichte russ.
Gegenwartsgesellschaft“ - eine gesunde Gesellschaft u. normale
Menschen würden keinen „paranoiden Tyrannen" bewundern. In einer
uruguayischen Zeitung sprach Klimkin über den „kommunist.
Totalitarismus“ u. dessen Rolle für das „historische Trauma“ des
ukrain. Volkes. Ausserdem äusserte er sich negativ über die GUS, die es in der Realität gar nie geben
werde, denn sie sei nur durch die Vergangenheit in der
Sowjetunion vereint. Freie Menschen hätten da nichts zu suchen.
Während in Russland 75% der Bürger den Zusammenbruch der UdSSR
bedauerten, träume er davon, dass künftige ukrain. Kinder nicht
mehr danach fragen werden, so wie etwa die Kroaten sich nicht
mehr an die österreich.-ungar. Monarchie erinnern wollten.
2019 veröffentlichte Klimkin auf einer tschechischen Website
einen Artikel über die Geschichte der Krym, in dem sich der Chef
des ukrain. Aussenministeriums bemühte, den „Mythos der russ.
Krym" zu widerlegen. Dabei erklärte er die Krymtataren zum
Urvolk der Halbinsel u. betonte, dass „ausser Kriegsgefangener
keine Russen auf der Halbinsel waren". Um die „Krym von der
einheimischen Bevölkerung zu säubern u. durch ethnische Russen
zu ersetzen", sei 1944 die Deportation der Krymtataren
durchgeführt worden. Gleichzeitig erwähnte Klimkin auch die
Vertreibung der Griechen, Bulgaren u. Armenier von der
Halbinsel. „Menschen aus ganz Russland begannen massiv auf die
Krym zu ziehen" u. hätten sich in den Häusern der deportierten
Bevölkerung niedergelassen, so dass es sich bei den Neusiedlern
um „russ. Kolonisten“ gehandelt habe. Im Unterschied zu den
modernen Staaten Polen, Lettland, Litauen, Estland u. Finnland,
deren Gebiete zu verschiedenen Zeiten Teil des Russ. Reiches
wurden, um die dortigen Völker zu versklaven, sei es den
Krymtataren, die 1783 Teil Russlands wurden, nach dem
Zusammenbruch des Russ. Reichs 1917 nicht gelungen, ihre
Unabhängigkeit aufrechtzuerhalten. Die Krym sei wie die Ukraine
von den Bolschewiken erobert worden u. Teil desselben russ.
Reichs geblieben, das fortan UdSSR genannt wurde. Die Gewährung
der Autonomie der Krym durch das bolschewist. Moskau im Jahr
1921 als Teil der RSFSR habe laut Klimkin „der objektiven
Realität" widersprochen, da die Krym geografisch zur Ukraine
gehöre u. Russland in keiner Weise territorial mit ihr verbunden
sei. Laut Klimkin habe die Übergabe des Krymgebiets von der
RSFSR an die Ukrain. SSR 1954 nicht gegen sowjet. Recht
verstossen, u. daher sei „der russ. Mythos, dass der dumme
Chruschtschov die Krym willkürlich der Ukraine gegeben hat, eine
glatte Lüge“. Ausserdem äusserte sich Klimkin aus ukrain. Sicht
kritisch u. vielleicht etwas unglücklich über heikle u.
umstrittene Episoden der histor. polnisch-ukrain. Beziehungen in
der Bandera- u. Pi³sudski-Zeit,
wofür er von gewissen Polen, die ihn als Analphabeten
schimpften, prompt Kritik erntete.
In seinem Artikel für die uruguayische Zeitung betrachtete
Klimkin die Ukraine als histor. Nachfolgerin der Kiever Rus. Die Ukraine habe Europa vor
der Eroberung durch die Tataren-Mongolen u. das Osmanische Reich
gerettet u. seiner Meinung nach im Laufe der Geschichte eine
„wichtige Rolle bei der Gestaltung Europas u. seiner Werte“
gespielt. Aus demselben Artikel folgte, dass wegen der
Identifizierung der Ukraine mit der Kiever Rus Russland u.
Weissrussland aus der Ukraine hervorgingen. Der 1. stv.
Vorsitzende des Kulturausschusses der Staatsduma RF, s. Vladimir
Bortko, bezeichnete die Worte Klimkins über die Herkunft dieser
drei Völker als „Wahnsinn“ u. erinnerte daran, dass die
„Ukraine, Russland u. Weissrussland ein und dasselbe Volk sei,
das aus der Kiever Rus kam". Als die Staatsduma RF 2019 begann,
die Verluste zu berechnen, die die Krym in 23 Jahren
Zugehörigkeit zur Ukraine erlitten haben soll, begann Klimkin
auf Facebook u. in einem ukrain. TV-Kanal darüber nachzudenken,
von Russland eine „Entschädigung für Jahrhunderte der Besetzung“
der Ukraine zu fordern. Wie üblich reagierte die zynische
MID-Sprecherin Zakharova auf Klimkins Überlegungen mit Hohn u.
Spott. Nachdem Klimkin 2018 auf Twitter behauptet hatte, dass
die
Donkosaken in Beziehung zur Ukraine stünden, antwortete
Kosakengeneral s. Viktor Vodolackij, Abgeordneter der Staatsduma
RF u. ehem. Ataman der Grossen-Don-Armee, in einer Zeitung, dass
Klimkins „Vermutungen u. Märchen nichts mit der wirklichen
Geschichte zu tun“ hätten. Nach dem Tod von Fidel Castro 2016
schien sich Klimkin an den kubanischen Führer schwärmend wie
folgt zu erinnern: „Fidel wird eine Legende bleiben. Er hatte
Träume u. Ideale, wollte sie inspirierend verwirklichen. Aber er
machte dabei Fehler".
Ehefrauen: Klimkins 1. Ehefrau arbeitete als 1.
Sekretärin der ukrain. Botschaft in NL. Seine 2. Ehefrau /seit
2015/ Marina Mikhajlenko ist ebenfalls eine
ukrain. Diplomatin, Absolventin des Instituts für Internationale
Beziehungen der Taras Shevchenko-Staatsuniversität Kyiv,
Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Kandidat der
Geschichtswissenschaften, die lange Zeit bei der Botschaft der
Ukraine in Italien als Beraterin u. Presseattaché arbeitete.
Einige Zeit bekleidete sie die Position der Direktorin der 2.
Europaabteilung des Aussenministeriums der Ukraine. Sie war Teil
der offiziellen ukrain. Delegation bei der 70.
UN-Generalversammlung von 2015, wo die Delegation von
Aussenminister Pavlo Klimkin geleitet wurde. Im Juli 2019 wurde
sie von ihrem Posten als stv. Leiterin des Hauptdepartements für
Aussenpolitik u. europäische Integration u. Leiterin des
Departements für Aussenpolitik der Verwaltung des Präsidenten
der Ukraine entlassen. Seit Feb. 2023 ist sie Ao. u.
bevollmächtigte Botschafterin der Ukraine in Portugal. Ihr
Vater u. Schwiegervater Klimkins, Jurij Mykhajlenko, ist
General der Streitkräfte RF, der mit der Medaille "Für die
Rückkehr der Krym“ ausgezeichnet wurde. Wie Marina
Mikhajlenko auf ihrer Facebook-Seite festhielt, werde sie ihren
Vater deswegen nicht aufgeben, obwohl sie seit einiger Zeit
nicht mehr mit ihm gesprochen habe. Sie
bedauerte die Tatsache, dass die russ. Aggression nicht nur
Häuser, sondern auch langjährige Freundschaften u. Familien
auf verschiedenen Seiten der Barrikaden zerstöre. Dies sei die
Tragödie vieler ukrain. Familien, u. jede von ihnen müsse
diesen Schmerz persönlich erfahren. Sie sei sich dessen
bewusst, dass sie u. ihre Familie in diesem Informationskrieg
aktiv gegen ihren Ehemann verwendet werden könnten, denn es
sei klar, dass seine berufliche Tätigkeit u. sein Patriotismus
für gewisse Leute sehr hinderlich seien.
Laut dem ehem.
Präsidenten Georgiens u. Oberhaupt des Gebiets Odessa, s.
Mikheil Saakaschwili, „ist Pavel Klimkin kein ethnischer
Ukrainer, sondern Russe“ u. „spricht schlechter Ukrainisch
als ich“. Wie die Journalisten des ukrain. Dienstes der BBC
feststellen, stand auf dem Militärpass des Ministers, dass
er Russe der Nationalität nach sei. Von der russ. Seite
dürfte Klimkin, der in Kursk, Russland, geboren wurde, als
ein harter Protagonist des ukrain. Nationalismus eingestuft
worden sein. Nach Beginn des von
Putin im Feb. 2022 entfesselten russ. Angriffskriegs gegen die Ukraine
meinte Klimkin im Juni 2022, dass Putin nicht stark
genug für einen Angriff auf die Ukraine gewesen wäre, wenn
man die Ukraine nach 2008 in die NATO geholt hätte.)
KLINCEVICH, Franc AdamovIch 2010-:
II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI X5VII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII XXIV XXV XXVI XXVII XXVIII XXIX XXX XXXI XXXII XXXIII XXXIV XXXV XXXVI XXXVII XXXVIII XXXIX XL XLI XLII XLIII XLIV XLV XLVI XLVII 2015-: II IIIa Vb VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII XXIV XXV XXVI XXVII XXVIII XXIX XXX XXXI XXXII XXXIII XXXIV XXXV XXXVI XXXV XXXVI XXXVII XXXVIII XXXIX XL XLI XLII XLIII XLIV XLV 2018-: II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII XXIV (ehem.
russ. Staatspolitiker. In der Sowjetzeit
arbeitete er als Lehrer für Zeichnen, Arbeit u. Sport an einer
8-jährigen ländlichen Schule in der Beloruss. SSR, wurde zum
Dienst in den Streitkräften der UdSSR einberufen, absolvierte
die Höhere militär.-polit. Panzerartillerieschule in
Sverdlovsk u. wurde nach Abschluss in der Litauischen SSR u.
Moldauischen SSR eingesetzt. Im Afghanistankrieg wurde er in
das Kriegsland geschickt. 1991 war er Student an der nach
Lenin benannten Militärpolit. Akademie. Aktiv im Wehrdienst
bis 1997. Oberst der Reserve. Ab 1990 stv. Vorsitzender, seit
1995 Vorsitzender der Russ. Union der Afghanistan-Veteranen.
Ab 1992 ist er in Moskau ansässig, wo er zunächst leitender
Spezialist der Regierungskommission für den sozialen Schutz
des Militärpersonals, dann leitender Offizier im Kommando des
Kommandanten der Luftlandetruppen war.
Politik, Mitglied der Staatsduma RF:
1995 kandidierte er erfolglos bei den Wahlen zur 2. Staatsduma
RF auf der Liste des Blocks "Für das Vaterland!", der die
5%-Hürde nicht überwand. Im Dez. 1999 wurde er bei den
Wahlen zur 3. Staatsduma RF auf der Liste des
Wahlblocks "Einheit" als Abgeordneter gewählt, der die "Patriot.
Volkspartei Russlands" vertrat u. Mitglied des Duma-Ausschusses
für Arbeit u. Sozialpolitik war. 2000 wurde er Vorsitzender der
Moskauer Stadtorganisation des Wahlblocks "Einheit". 2001 wurde
er Mitglied des Präsidiums des Generalrats der Partei "Einiges Russland". Mit Klincevichs Namen
ist in dieser Zeit ein Lobbying-Skandal im Lebensmittelbereich
verbunden - der Fall Voronenkov-Novikov, der im russ. Wikipedia
detaillierte beschriben ist. 2001
verteidigte Klincevich an der Russ. Akademie für öffentl.
Verwaltung beim Präsidenten RF seine Doktorarbeit zum Thema
"Persönl. u. psycholog. Merkmale von Russen mit niedrigem u.
hohem Einkommensniveau“. 2002 war er Regionalsekretär der
Partei "Einiges Russland" in Tschetschenien. Bei den Wahlen
zur
4. Staatsduma RF 2003 kandidierte Klincevich auf der
Liste der Partei "Einiges Russland“ der kaukas. Gruppe
/Republiken Dagestan, Inguschetien, Karatschaj-Tscherkessien
u. Tschetschenien/ u. wurde mit 6 anderen Kandidaten als
Abgeordneter gewählt. In der Duma war er stv. Vorsitzender der
Fraktion der Partei "Einiges Russland“ u. Mitglied des
Verteidigungsausschusses. 2004 schloss er die Fakultät für
Umschulung u. Weiterbildung der Militärakademie des
Generalstabs der Streitkräfte RF ab. Im Dez. 2007 wurde er in
die
5. Staatsduma RF gewählt. Dort wurde er zum 1. stv.
Vorsitzenden des Ausschusses für Veteranenangelegenheiten
ernannt. Ab 2008 war er Vorsitzender des Zentralen
Koordinierungsrats der Anhänger der Partei "Einiges Russland"
u. Leiter der Republiks-Sektion Tschetscheniens dieser Partei.
Bei den Wahlen zur 6. Staatsduma RF vom Dez. 2011
kandidierte er als Vertreter der Partei "Einiges Russland" für
das Gebiet Smolensk u. erhielt als Einziger von 4 Kandidaten
ein Abgeordnetemandat. In dieser Duma war Klincevich stv.
Vorsitzender des Verteidigungsausschusses u. Mitglied der
Kommission für rechtliche Unterstützung der Entwicklung von
Organisationen des militär.-industriellen Komplexes Russlands.
2014, im Jahr der Annexion der Krym durch Russland, sagte
er, dass Russland gezwungen sein werde, die Grenzen für viele Güter zu schliessen
u. meinte damit Europa u. die Ukraine. Im Dez. ergriff er die
Initiative, die Entscheidungen des Kongresses der
Volksdeputierten der UdSSR von 1989 überprüfen zu lassen u.
verurteilte die Entscheidung, sowjet. Truppen nach Afghanistan
zu entsenden. Gleichzeitig gab er seine Absicht bekannt,
Waffenlieferungen an die selbsternannten "Volksrepubliken" von
Doneck u. Lugansk/Luhansk anzubieten, falls die USA solche an
die Ukraine aufnehmen sollten. In der Duma äusserte er sich im
Jan. 2015 unverblümt über die aktuelle Lage. in der sich
Russland befand: „Man" habe Russland einen Informations-,
Wirtschafts- u. Finanzkrieg erklärt, den man mit
Atomwaffen aber nicht gewinnen könne.
Als Parlamentarier trat Klincevich als reaktionärer Hardliner
der Partei "Einiges Russland" in Erscheinung, der v.a. die
Interessen des Militärs u. der Veteranen vertrat /was sein
gutes Recht war/. Bei den gesetzgeberischen Initiativen war er
im Feb. 2015 Mitautor von Gesetzesänderungen, die es dem Staat
erlauben sollten, den Bürgern eine Vorladung zum Wehrdienst
per Einschreiben zuzustellen, während denjenigen, die sich dem
Wehrdienst entziehen, 5 Jahre lang verboten wurde, das Land zu
verlassen, in den öffentl. Dienst einzutreten u. in kommunalen
Behörden zu arbeiten. Die Änderungen erhielten die anfängliche
Zustimmung des Verteidigungsausschusses u. die Unterstützung
der Regierung RF, obwohl in der nachfolgenden Version der Teil
über Einschreiben entfernt wurde. Im Juli 2017 wurde eine
modifizierte Gesetzesvorlage, in der ein entsprechendes
10-jähriges Verbot enthalten war, von der Staatsduma
angenommen u. von Präsident Putin unterzeichnet.
Mitglied des Föderationsrats RF: Per Dekret des
Gouverneurs des Gebiets Smolensk s. Aleksej Ostrovskij wurde
KIincevich im Sept. 2015 als Vertreter der Verwaltung des
Gebiets Smolensk zum Mitglied des Föderationsrats RF ernannt.
Dort wurde der neue Senator Mitglied der Kommission der
Parlamentar. Versammlung der Union von Belarus u. Russland für
Sicherheit, Verteidigung u. Verbrechensbekämpfung. Gleichfalls
wurde er 1. stv. Vorsitzender des Verteidigungs- u.
Sicherheitsausschusses des Föderationsrats RF. Laut RBK
war seine Ernennung Teil der Vereinbarung zwischen den Parteien
"Einiges Russland" u. "LDPR"; im Gegenzug sollte die Kremlpartei
darauf verzichten, bei der nächsten Gouverneurswahl in Smolensk
mit ihrem Kandidaten gegen den "LDPR"-Politiker Aleksej
Ostrovskij anzutreten.
Der Abgang Klincevichs als 1. stv. Vorsitzender des
Verteidigungs- u. Sicherheitsausschuss des Föderationsrats RF im
Feb. 2018 war laut der Zeitung Vedomosti mit dem
Umstand verbunden, dass das Verteidigungsministerium RF mit den
Äusserungen des Politikers, die nicht immer der offiziellen
Linie des Ministeriums entsprachen, unzufrieden war. Klincevich
nannte insbesondere die Annexion der Krym durch Russland von
2014 eine voreilige u. kurzsichtige Entscheidung, die gegen die
Normen des Völkerrechts verstossen habe, weshalb „unsere
Nachkommen dafür noch lange bezahlen müssen“. Für einen
prominenten Politiker von Putins quasi unfehlbaren
"Regierungspartei" war dies eine aussergewöhnliche u. mutige
Stellungnahme. Dies bedeutete jedoch keineswegs, dass Klincevich
ein Sympathisant der "abtrünnigen" Ukraine wäre. Im Gegenteil
blieb er ihr gegenüber äusserst feindselig eingestellt u.
vertritt die Auffassung, dass eine nicht zu Russland gehörende
Ukraine nicht erfolgreich sein werde u. ein Beitritt der Ukraine
zur NATO u. zu Europa die Beziehungen Russlands zu ihr komplett
verändern würde. Ausserdem ist Klincevich ein Anhänger des
offiziellen russ. Staatsnarrativs, dass im Donbass ein Genozid
gegen das russ. Volk stattfinde. Im Sept. 2020 wurden
Klincevichs Befugnisse als Senator per Dekret des Gouverneurs
des Gebiets Smolensk, desselben Aleksej Ostrovskij, beendet,
wobei die Abgeordnete der Gebietsduma Nina Kulikovskikh seine
Nachfolge antrat.
Klincevich ist Träger des Aleksandr-Nevskij-Ordens.
Weitere kleinere oder grössere Skandale, mit denen Klincevichs
Name verbunden sind, werden vom dt. u. russ. Wikipedia
festgehalten.
2012 kündigte Klincevich seine
Absicht an, Hitlers Geburtshaus in Braunau für
über 2 Mln. Euro zu kaufen, um es später abzureissen.
2016 meinte er, Russland solle den Eurovision Song Contest 2017 boykottieren,
da die Ukraine den ESC des vorigen Jahres
„nur aus polit. Gründen gewonnen u. Russland den Sieg
gestohlen“ habe.
2017
verglich er die Ukraine mit der Hexe Baba-Jaga.
Klincevich war der Ansicht, dass dort, wo die Demokratie herrscht, nur das Chaos herrscht.
Als
in der Sendung "60 Minuten" des "1. Kanals" ein ukrain.
Diplomat sich weigerte, aufzustehen, um den Opfern einer über
dem Schwarzen Meer verunglückten russ. Tupolev-Maschine zu
gedenken, wurde er von Klincevich kuzerhand ergriffen
u. aus dem Studio hinausgeführt.
2022 kommentierte der Kaukasus-Kenner die militär.
Eskalation in Berg-Karabach.
Familie: Das Vermögen der Familie Klincevich, die
Immobilien in Südeuropa u. auf den Ägäisinseln besitzen
soll, wird auf 200 Mln. USD geschätzt. Sohn Andrej,
Absolvent der Suvorov-Militärschule in Tver u. der
Militäruniversität des Verteidigungsministeriums RF, diente
bei den Luftstreitkräften, arbeitete in ausländ.
Institutionen, war stv. Generaldirektor für
Aussenwirtschaftsbeziehungen einer Firma u. dann in
verschiedenen Stellungen für das Büro des Bevollmächtigten
Vertreters des Präsidenten RF im Föderationskreis Volga u.
als Kurator der militär.-patriot. Programme der "Jungen
Garde" der Partei "Einiges Russland" tätig. Sowohl die
Ehefrau wie die Tochter Klincevichs, die die
Staatsbürgerschaft der Republik Zypern besitzt, hatten
beruflich mit der Staatsduma zu tun.)
KLISHAS, Andrej Aleksandrovich
II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV
(russ.-jüd. Jurist, Unternehmer, akadem. Beamter u.
Staatspolitiker. Absolvent der Fakultät für Philosophie der
Uraler Staatsuniversität in Sverdlovsk/Ekaterinburg mit einem
Abschluss in Geschichte der Philosophie. Ohne Studienabschluss
zog er nach Moskau um. Dort trat er in die Fakultät für
Wirtschaft u. Recht der Universität der Völkerfreundschaft
Russlands RUDN ein. Parallel zu seinem Studium bekleidete
Klishas in der 2. Hälfte der 1990er Jahre verschiedene
Positionen im Russ. Fonds für das Bundesvermögen. 1998 schloss
er sein Studium an besagter Universität mit einem Bachelor in
Rechtswissenschaften ab. Sein damaliger Klassenkamerad an der
Universität war übrigens s. Aleksej Navalnyj. 2000 schloss
Klishas das Master-Programm an derselben Universität ab.
1997-8 war Klishas stv. Leiter der Rechtsabteilung der "ONEXIM Bank", einer 1993 in Moskau
gegründeten russ. Aktienhandelsbank, die 2000 mit "Rosbank"
fusioniert wurde. 1998-2010 war er Direktor für
Rechtsangelegenheiten, stv. Generaldirektor, Generaldirektor,
Vorstandsvorsitzender u. Vizepräsident von "Interros",
einer russ. Holding-Gesellschaft
mit Sitz in Moskau,
deren Präsident s. Vladimir Potanin ist
/2008
zusammen mit s. Mikhail
Prokhorov/, ein Hauptaktionär von "Norilsk Nickel". 2001-8
war Klishas Vorstandsvorsitzender des berühmten russ. Bergbau-
u. Metallurgieunternehmens "Norilsk Nickel", heute "Nornickel", u.
ab 2008 Mitglied des Verwaltungsrats. 2010 wurde er zum
Präsidenten von "Nornickel" ernannt. 2001-12 arbeitete er als
Lehrer, Dozent u. ao. Professor am Lehrstuhl für Verfassungs-
u. Kommunalrecht der Jurist. Fakultät seiner Alma Mater, der
RUDN. 2012 übernahm er die Leitung dieses Lehrstuhls - später
in Lehrstuhl für Verfassungsrecht u. -verfahren umgewandelt.
2002 verteidigte er an der Moskauer Universität des
Innenministeriums RF seine Dissertation zur Erlangung des
Grads eines Kandidaten für Rechtswissenschaften zum Thema "Das
Amparo-Verfahren als Form der Verfassungskontrolle in Mexiko“.
2008 verteidigte er an derselben Universität seine
Dissertation zur Erlangung des Grads eines Doktors der
Rechtswissenschaften zum Thema "Verfassungskontrolle u.
Verfassungsgerichtsbarkeit im Ausland“. Als 2014 die Jurist.
Fakultät der Universität in das Jurist. Institut umgewandelt
wurde, wurde Klishas zum wissenschaftl. Direktor des
Instituts ernannt. Im Juli 2016 wurde er zum Leiter des neu
gebildeten Lehrstuhls für Rechts- u. Staatstheorie ernannt.
Politik: Im Herbst 2011 wurde Klishas bei den Wahlen
zur 6. Staatsduma RF auf der Liste der Partei "Einiges
Russland" aufgestellt, jedoch nicht zum Abgeordneten gewählt.
Im März 2012 wurde Klishas bei den Wahlen der Abgeordneten des
Stadtrats von Norilsk auf der Liste der Partei "Einiges
Russland“ Mitglied des Abgeordnetenrats der Stadt Norilsk.
Dies ermöglichte ihm, einen Sitz im Föderationsrat RF zu
beanspruchen. Im gleichen Monat ernannte der Gouverneur des
Krasnojarsker Landes, s. Lev Kuznecov, Andrej Klishas zum
Vertreter der Regierung des Krasnojarsker Landes im
Föderationsrat RF. Seither ist der Senator dort Vorsitzender
des Ausschusses für Verfassungsgesetzgebung u. Staatsaufbau.
Ausserdem ist er Bevollmächtigter Vertreter des
Föderationsrats beim Verfassungsgericht u. bei der
Generalstaatsanwaltschaft RF. Im Zusammenhang mit dieser
Ernennung verliess Klishas das Amt des Präsidenten von
"Norilsk Nickel". Im April 2017 bestätigte das Präsidium des
Generalrats der Partei "Einiges Russland" Klishas als
Vorsitzenden der "liberalen Plattform" /sic/ der Partei. Im
Rahmen der gesetzgeberischen Tätigkeit wirkte Klishas bei
insgesamt 99 Gesetzgebungsinitiativen mit, darunter beim
Gesetz über die Bestrafung der Schändung der Flagge u. Hymne,
beim Gesetz über die Verbreitung von falschen Informationen,
beim Gesetz über das "souveräne Internet“, beim Mediengesetz
über die "ausländ. Agenten", beim Gesetz über die
Verpflichtung der Bürger RF, die Bürgerschaft eines fremden
Staates mitzuteilen, beim Gesetz über die Verschärfung der
Strafbarkeit für Aufrufe zum Separatismus, u.a. 2020 fungierte
er als Co-Vorsitzender der vom Präsidenten RF eingesetzten
Arbeitsgruppe für die Ausarbeitung von Vorschlägen zur
Änderung der Verfassung RF. Klishas ist Träger
zahlreicher russ. staatl. u. kirchlicher Orden, so des Ordens
"Für Verdienste um das Vaterland" für einen grossen Beitrag zur
Entwicklung des Parlamentarismus u. der aktiven Gesetzgebung,
des Ordens der Freundschaft für Verdienste um die Stärkung der
russ. Staatlichkeit u. der Entwicklung des Parlamentarismus, des
Ehrentitels "Verdienter Anwalt der RF", der Medaille "Für die
Rückkehr der Krym", eines "Dankesschreibens des Präsidenten RF"
für die aktive Teilnahme an der Vorbereitung u. Durchführung der
Wahl des Präsidenten RF 2018, je einer Medaille des
Föderationsrats, des Ermittlungskomitees RF u. des
Bundesgefängnisdienstes sowie dreier Orden der Russ.-Orthodoxen
Kirche, u.a.
Eigentum: 2012 belegte
Klishas mit einem deklarierten Familieneinkommen von 284 Mln.
Rubel den 29. Platz in dem vom Magazin Forbes
zusammengestellten Rating über das Einkommen russ. Beamter.
Ausser Immobilien besitzt Klishas eine Uhrensammlung mit einem geschätzten Wert
von über 163 Mln. Rubel. In der Schweiz, die er 2008 erwarb, besitzt Klishas laut der
Zeitung Vedomosti ein grösseres Wohneigentum, in
Russland verschiedene grössere Grundstücke.
Korruptionsvorwürfe: Die "Stiftung für die Bekämpfung der Korruption"
FBK von s. Aleksej warf Navalnyj Klishas vor, den Besitz
einer Immobilie, offenbar diejenige in der Schweiz, verschwiegen
zu haben, eine Offshore-Firma zu besitzen u. während der Privatisierung in den 1990er Jahren
Manipulation betrieben zu haben.
Sanktionen: Nach der Annexion der Krym durch
Russland verhängte der US-Präsident im März 2014 Visa- u.
Wirtschaftssanktionen gegen Klishas, darunter ein
Besuchsverbot für die USA u. die Sperrung von Eigentum u. Konten
in den USA. Als Grund wurde Klishas Haltung während der
Krymkrise angegeben. Gleichzeitig wurden ähnliche Sanktionen
gegen Klishas von der EU, von Kanada u. später von Australien
mit der Begründung verhängt, dass er im Föderationsrat RF im
März 2014 öffentlich den Einsatz russ. Truppen in der
Ukraine unterstützt u. versucht habe, die russ.
Militärintervention in der Ukraine zu rechtfertigen. Aus diesen
u. anderen erwähnten Gründen wurde Klishas auch in die vom
"Forum Freies Russland" geführte "Putin-Liste" aufgenommen. Im
April 2020 wurde er auf die Sanktionensliste der Schweiz
gesetzt. Im Zusammenhang mit dem
von Putin im Feb. 2022
entfesselten russ. Angriffskriegs gegen
die Ukraine
steht Klishas seit Sept. 2022 unter ukrain., britischen,
US-amerikan. u. neuseeländ. Sanktionen. Im Mai 2022 wurde
die Schweizer Villa Klishas am Lago Maggiore durch das SECO
"eingefroren")
KLUBKOV, Jurij Vasilevich II (russ. Richter am Zentralen Militärgericht des Volga-Bezirks.
Im Nov. 1999 wurde er für eine Amtszeit von 3 Jahren zum
Richter des Militärgerichts der Garnison Kjakhta ernannt. Im
Mai 2004 wurde er Richter am Militärgericht der Garnison
Saratov, ab Juni 2012 war er Richter am Militärgericht des
Volga-Bezirks. Im Juli 2019 wurde er im Zuge der
Umstrukturierung des Militärgerichts des Volga-Bezirks zum
Richter des Zentralen Militärgerichts des Volga-Bezirks
ernannt. Vom "Forum Freies Russland", das die sog.
"Putin-Liste" führt, wird Klubkov Umsetzung polit. Repression
unter Ausnutzung seiner offiziellen Position vorgeworfen.
Richter Klubkov wurde berühmt u. berüchtigt für seine brutale
Verurteilung von sehr wahrscheinlich harmlosen u. unschuldigen
Bürgern im hochkarätigen u. politisch motivierten Fall "Netzwerk" in Penza, von dem die
Öffentlichkeit im Feb. 2020 erfuhr. Es handelte sich
um den Prozess gegen eine angeblich regierungsfeindliche
linksanarchist. "Organisation", die 2015-17 in Russland agiert
haben soll u. deren mutmasslichen "Mitglieder“ 2017 festgenommen
u. im Feb. 2020 vom Zentralen Militärgericht
des Volga-Bezirks in Penza zu extrem hohen
Gefängnisstrafen von 6 bis 18 Jahren verurteilt wurden, indem diese Angeklagten der Gründung einer
Terrororganisation für schuldig befunden wurden. Den
Ermittlern zufolge gründeten sie Zellen in Penza, St.
Petersburg, Moskau u. Weissrussland, um vor der
Präsidentschaftswahl u. der Weltmeisterschaft 2018 in Russland
Terroranschläge zu verüben, um damit „die Massen zu
erschüttern u. die polit. Lage im Land weiter zu
destabilisieren“ u. wenn „die Stunde kommen wird einen
bewaffneten Aufstand auszulösen". Dmitrij Pchelincev wurde zu
18 Jahren, Ilja Shakurskij zu 16, Arman Sagynbaev zu 6, Andrej
Chernov zu 14, Vasilij Kuksov zu 9, Mikhail Kulkov zu 10 u.
Maksim Ivankin zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt. Viele von
den Angeklagten gaben an, dass sie ihre Aussagen unter Folter
oder unter Androhung von Folter abgegeben hätten. Der Fall
"Netzwerk“ löste in Russland breite Aufmerksamkeit u. bei
Menschenrechtsorganisationen Entsetzen, Kritik u. Protest aus,
zumal in diesem Strafverfahren bereits im Vorfeld Zweifel an
Klubkovs Unparteilichkeit bestanden. s. Andrej Kolesnikov vom
Moskauer "Carnegie Center" bezeichnete die
"Netzwerk“-Geschichte als „Rückkehr stalinist. Schauprozesse“.
Laut einem Vertreter von "Amnesty International", die
Besorgnis über Folter u.a. Misshandlungen geäussert hatte, um
nach Art des FSB Geständnisse von den Angeklagten zu
erzwingen, habe besagte Organisation selbst gar nie existiert.
Nach Ansicht der Moskauer Gesellschaft "Memorial" war der
gesamte Fall erfunden u. politisch motiviert, während die
Angeklagten als polit. Gefangene bezeichnet wurden. Das
"Forum" erwähnte diesen Gerichtsfall als ein weiteres
typisches Beispiel dafür, um zu zeigen, wie weit sich das
Wesen des Putin-Regimes in Richtung Totalitarismus entwickelt
hatte.)
KLYKOV, Vjacheslav Mikhajlovich
II III IV V VI VII VIII-2004 IXa IXb X XI XII XIII XIV XV XVIa XVIb XVII XVIII XIX
(berühmter sowjet. u. russ. Bildhauer der nationalkommunist.
bzw. nationalpatriot.-religiösen Richtung. Absolvent der
Kursker Hochschule für Bauingenieurwesen. In den 1960er Jahren
studierte er in der Grafikabteilung des Staatl. Pädagog.
Instituts Kursk u. an der Fakultät für Bildhauerei des nach
V.I. Surikov benannten Moskauer Staatl. Akadem.
Kunstinstituts. Seitdem nahm er regelmässig an Moskauer,
nationalen u. internationalen Ausstellungen teil u. seine
Werke wurden/werden in der Tretjakov-Galerie u. im Staatl.
Russ. Museum gezeigt. Seit 1969 war er Mitglied des
Künstlerverbands der UdSSR- Landesweit bekannt wurde er nach
der Gestaltung des Zentralen Kindermusiktheaters /1979/ u.
der Schaffung einer Skulptur des Handelsgottes Merkur am
Internationalen Handelszentrum in Moskau /1982/. In der 2.
Hälfte der 1980er Jahre wandte er sich in seinem Werk
orthodox-patriot. Themen zu, u.a. mit der Schaffung eines
Denkmals für den Hl. Sergius von Radonezh. Aber die Behörden
verboten seine Errichtung. Einige Monate später, Ende Mai
1988, konnte das Denkmal im Dorf Gorodok/ Radonezh in der Nähe der
Dreifaltigkeits-Sergius-Lavra enthüllt werden /II III/. In der Mitte der 90er Jahre
entstand Klykovs Denkmal aus Bronze u. Granit für Marschall Zhukov am Moskauer
Manege-Platz im Stil des sozialist. Realismus. In der
Putinzeit erlebte die Arbeit Klykovs eine neue Hochkonjunktur
- es wurden zahlreiche Werke des Künstlers geschaffen u.
errichtet: so ein Denkmal für Marschall K.K. Rokossovskij u. für Aleksandr Nevskij in Kursk, ein Denkmal
für Fjodor Dostoevskij in Staraja Russa,
Gebiet Novgorod, für Fürstin Olga in Pskov /II/, für Aleksandr Kolchak in Irkutsk, für den
Schriftsteller Vasilij Shukshin in dessen Heimat im Dorf
Srostki, Altajskij kraj, je ein Denkmal für Svjatoslav Igorevich im Dorf Kholki,
Gebiet Belgorod, u. in Zaporozhe/Zaporizhzhja, Ukraine, sowie
ein Denkmal für Georg den Siegreichen in Rjazan /II/, für den Hl. Seraphim von Sarov in Sarov, Gebiet
Nizhnij Novgorod, für Aleksandr Pushkin in Tiraspol,
Transnistrien, für Dmitrij Donskoj in Moskau, für russ.
Soldaten in Piräus, Griechenland, u.v.a.m. /Liste s. russ.
Wikipedia-Seite/. Der Preisträger des Staatspreises der UdSSR
u. Volkskünstler der RF war Präsident der "Internationalen
Stiftung für slavische Literatur u. Kultur", der auch der
Schriftsteller s. Valentin Rasputin angehörte.
Politik: 1990 wollte Klykov Mitglied des
Volksdeputiertenkongresses RSFSR werden, wurde jedoch nicht
gewählt. 1995 wurde er zum Mitglied des Nationalkomitees der
sozialpatriot. Bewegung "Derzhava“ von Aleksandr Ruckoj
gewählt, aber er verliess die Bewegung im Aug. wieder. Bei der
Präsidentschaftswahl RF 1996 unterstützte er die Kandidatur
des KPRF-Vorsitzenden s. Gennadij Zjuganov im Glauben, dass
die Kommunisten die Idee der Wiederherstellung der Monarchie
in Russland unterstützen würden. 1996 wurde er auf dem
Gründungskongress der "Patriot. Volksunion Russlands" zum
Präsidiumsmitglied gewählt. Er war Mitglied der Redaktion der
nationalkommunist. Zeitung Den /Tag/,
heute
Zavtra, u. Chefredaktor der Zeitschrift Derzhava.
2005 setzte er sich für die Wiederbelebung der "Union des russ. Volkes" ein u. wurde zu
ihrem Vorsitzenden gewählt. 2005 unterzeichnete er einen
Aufruf – den "Brief der 5000“ – an die
Generalstaatsanwaltschaft RF, in dem gefordert wurde, jüdische
Religionsgemeinschaften auf angebl. Verstösse gegen das
Extremismusgesetz zu überprüfen. 2006 unterzeichnete er einen
Aufruf, in dem gefordert wurde, Rabbi s. Berl Lazar die russ.
Staatsbürgerschaft zu entziehen. Klykov starb im Juni 2006. In
Kursk selbst, wo das Gedenken an den Bildhauer mit
regelmässigen Veranstaltungen hochgehalten wird, wurde ein
Denkmal für ihn errichtet. )
KLYCHKO (bzw. russ. KLICHKO),
Vitalij Vladimirovich 2008-21: II III IV V VI VII VIII IX X XIa-Gordon XIb XIc XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII 2022-: II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVIa XVIb XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII XXIV XXV XXVI XXVII XXVIII XXIX XXX XXXI XXXII XXXIII XXXIV XXXV XXXVI XXXVII XXXVIII XXXIX XL XLI XLII XLIII XLIVa XLIVb XLIVc XLV XLVI XLVII XLVIII XLIX L LILanz LII LIII
Gordon
LIV LV LVI LVII LVIII LIX LX LXI LXII LXIII LXIV LXV LXVI LXVII LXVIII LXIX LXX LXXI LXXII LXXIII LXXIV LXXV LXXVI LXXVII LXXVIII
VV CC GG 7.23a 7.23b Interview
6.2.24 Interview 11.4.24
"Maischberger" 28.5.24 (ukrain.
Sportwissenschaftler,
ehem. internationaler Profiboxer
u. Spitzenpolitiker in KIev. Absolvent eines Studiums als Sportlehrer an
der Pädagog. Universität "Hryhorij Skovoroda“
in Perejaslav-Khmelnyckyj mit
Promotion /2000/
in Sportwissenschaften an
der Nationalen
"Taras-Shevchenko"-Universität Kiev.
Das Thema seiner Dissertation war
"Sportbegabung u. Talentförderung“,
Kandidat der Sportwissenschaften. Absolvent der
Staatsakademie für Öffentl. Verwaltung beim Präsidenten
der Ukraine NAGU.
Seit
seiner Kindheit praktizierte er verschiedene
Kampfsportarten, bevorzugte jedoch Kickboxen. In dieser
Sportart wurde er 6x Weltmeister. Nach einer erfolgreichen
Karriere im Amateurboxen debütierte er zeitgleich mit seinem
jüngeren Bruder
Vladimir Klichko
/II
III IV/,
der
Weltmeister im Schwergewicht war, im Nov. 1996 im
Profiring.
Politik: Nach seinem Rückzug vom Profiboxsport ist
Vitalij Klichko in der Ukraine politisch tätig geworden.
Bei den Euromajdan-Protesten
zwischen Nov. 2013 u. Feb. 2014 spielte Klichko eine zentrale
Rolle. Gemeinsam mit
Oleh Tjahnybok von der rechtsextremen Partei
"Svoboda" sowie
mit s. Arsenij Jacenjuk von der Allukrain.
Vereinigung "Vaterland“ der
ehem. ukrain. Regierungschefin s. Julija
Tymoshenko bildete
Klichko ein oppositionelles Dreierbündnis, das den Rücktritt
des ukrain. Präsidenten s. Viktor
Janukovych erreichen
wollte. Klichko
wurde dafür kritisiert, dass er sich mit der
rechtsextremen Partei "Svoboda" unter der Führung
von Tjahnybok verbündet
hatte. Klichko verteidigte die Allianz mit dieser Partei,
die angeblich eine antisemit., fremdenfeindlicher u. rassist. Rhetorik
pflege, jedoch mit dem Argument, dass es in der Ukraine
verschiedene polit. u. ideolg. Strömungen gebe, dass man
aber zusammen gegen die heutigen Machthaber kämpfe u.
europäische Werte im Land etablieren wolle. Anfang Feb. 2014 erklärte Klichko an
der 50. Münchner Sicherheitskonferenz die aktuelle
polit. Situation in der Ukraine. Klichko u.
seine Partei
"UDAR" erhielten
Unterstützung u.a. von der dt. Bundeskanzlerin s. Angela
Merkel. Unter Mithilfe der Vermittler Rados³aw
Sikorski u.
s. Frank-Walter Steinmeier handelten
Klichko u. die führenden Funktionäre der anderen ukrain.
Oppositionsparteien eine Vereinbarung mit Janukovych aus, die
vorgezogene Neuwahlen u. die Wiedereinsetzung der Verfassung
von 2004 vorsah. 1 Tag nach der Unterzeichnung des Abkommens zwischen
Regierung u. Opposition zur Beilegung der Kreise, wurde
am 22. Feb. 2014 Oleksandr Turchynov
von der Partei "Vaterland" zum neuen
Parlamentspräsidenten gewählt. Unter ihm
stimmte das Parlament mit 328 Ja-Stimmen u. ohne Gegenstimmen
für die Absetzung des Präsidenten Janukovych u. setzte Neuwahlen
für das Amt des Präsidenten für
den 25. Mai 2014 an.
Turchinov wurde vom Parlament zum Interimspräsidenten
bestimmt, bis s. Petro Poroshenko vom ukrain. Volk zum neuen
Präsidenten gewählt wurde. Die Rechtmässigkeit der
konstitutionellen Vorgänge im ukrain. Parlament waren
umstritten u. wurden von Janukovych als rechtswidrig
bezeichnet. Während die Absetzung Janukovychs von ihm u. vom
Kreml als "Staatsstreich" bezeichnet wurde, floh der
Ex-Präsident mit seinen Getreuen nach Russland. Die Legende
vom "faschist. Staatstreich" bzw. "Putsch" in Kiev wurde
integraler Bestandteil der schreierischen Propaganda des
Kremls gegen die Ukraine u. zum unmittelbaren Anlass für die Annexion der Krym im März 2014.
3 Tage nach dem Sturz Janukoychs kündigte Klichko seine
Kandidatur für die Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2014 an,
zog sie jedoch Ende März zurück, um die Kandidatur Petro
Poroshenkos zu unterstützen. Gleichzeitig
gab Klichko seine Kandidatur zum Kiever Bürgermeister bei der
Wahl vom 25. Mai 2014 bekannt. Die Wahl gewann
er im 1. Wahlgang mit 57,4% der Stimmen. Zur Wahl vom Okt. 2015
erhielt er im 1. Wahlgang 38,4% der Stimmen u. wurde im 2.
Wahlgang mit 66,5% der Stimmen wiedergewählt.
Bei der Parlamentswahl 2014 zog
Klichko ausserdem über den "Block Petro Poroschenko", mit dem
seine Partei ein Wahlbündnis bildete, als Abgeordneter in
die Verkhovna Rada,
das nationale Parlament der Ukraine, ein. 2015-19
war er zudem Vorsitzender des "Blocks Petro Poroshenko",
in dem seine "UDAR" aufging. In einem Machtkampf forderte der ukrain.
Präsident s. Volodymyr Zelenskyj Ende
Juli 2019 die Regierung auf,
Klichko als Leiter der Kiever Stadtverwaltung zu entlassen.
Hintergrund des Konflikts war, dass der Kiever Bürgermeister
direkt gewählt, während der Chef der Stadtverwaltung vom
ukrain. Präsidenten in Abstimmung mit der Regierung ernannt
wird. Vorgeschrieben ist auch, dass auch der Chef der
Stadtverwaltung eine gewählte Person u. somit de facto
identisch mit dem Bürgermeister sein muss. Der Leiter der Präsidialverwaltung Andrij
Bohdan behauptete in einer Pressekonferenz
Ende Juli 2019, dass ihm ein Anteil an Korruptionsgeldern in
der Höhe von 20 Mln. USD jährlich angeboten worden sei, wenn
im Gegenzug Klichko nach einer etwaigen Wahlniederlage
Verwaltungschef bleiben dürfe. Ausserdem warf er Klichko vor,
korrupt zu sein, woraufhin dieser Bohdan
beim Nationalen Antikorruptionsbüro anzeigte. Im Nov. 2020
wurde Klichko als Bürgermeister von Kiev wiedergewählt. Am
Tag vor der Wahl gab er bekannt, dass er positiv auf COVID-19 getestet worden sei.
Ukrainekrieg 2022: Im Vorfeld
des von
Putin im Feb. 2022 entfesselten russ. Angriffskriegs gegen die
Ukraine
kritisierte Klichko die von BK s. Olaf Scholz
geführte Bundesregierung wegen ihrer zögerlichen Haltung im
russ. Ukrainekrieg. Klichko nannte die Weigerung Deutschlands,
der Ukraine Waffen zu liefern, sowie die Entscheidung, an der
dt.-russ. Pipeline Nord Stream 2 festzuhalten,
„unterlassene Hilfeleistung“ u. „Verrat an Freunden“. Mit
Verweis auf s. Gerhard Schröder u.a.
behauptete Klychko, dass manche Verantwortliche in Deutschland
„in Sachen Russland unter völligem Realitätsverlust“ leiden
würden. Für Altkanzler Schröder forderte er ein
Lobbyismus-Verbot bezüglich Russland. Nach Beginn der russ.
Invasion richtete Klichko einen dramatischen Hilferuf an die Europäer.
Als Bürgermeister von Kiev war Klychko massgeblich bei der "Schlacht um Kiev" an der
Organisation der Verteidigung u. Abwehr beteiligt. In diesem Video erzählte er, wie er den
Kriegsbeginn erlebte. Während des folgenden Ukrainekrieges war
er aufgrund des andauernden russ. Beschusses der Hauptstadt
mittels Raketen u. Drohnen mit der Aufrechterhaltung der
Energie- u. Wasserversorgung der Hauptstadt beschäftigt. Vitalij
Klychko, der recht gut Deutsch spricht, gab Medien in D-A-CH
zahlreiche Interviews, in denen er über seine Arbeit u.
Erfahrungen als Kiever Bürgermeister während des russ. Kriegs
erzählte u. den Westen immer wieder aufforderte u. bat, der
Ukraine mit Geld u. Waffen zu helfen. In einem Interview vom Feb. 2023 sagte er, dass
die Ukrainer nicht von einer russ. Invasion vom Norden her
gerechnet hätten, sondern den Angriff eher aus östl. Richtung
erwarteten. Die Ukraine sei auf diesen Krieg nicht vorbereitet
gewesen, denn man habe gehofft, dass es nicht soweit kommt. Ohne
westliche Hilfe könne die Ukraine aber nicht überleben. Niemand
habe erwartet, dass die Ukrainer so tapfer, mutig, motiviert u.
erfolgreich gegen die Russen kämpfen würden. Die
Waffenlieferungen würden jedoch zu lange dauern. Das Gespräch mit Putin zu suchen, habe keinen
Sinn, denn er sei eine schädliche Person, weil er
entschieden habe, einen Krieg gegen die Ukraine zu führen, u.
die verrückten Gedanken habe, das Sowjetreich wieder zu
errichten. Im Jan. 2023 nahmen die Klichko-Brüder am WEF in Davos teil /II/. Klichko bat die Schweiz um Lieferung von
Verteidigungswaffen. Im Mai 2023 liess Klichko sich in
KIev mit einer abgeschossenen Kinschal-Rakete filmen.
Vermögen: Laut "Bloomberg
News" besitzen
die Brüder insgesamt ein Vermögen von rd. 100 Mln. Euro, das
sich aus einem Portfolio aus Technologie, Rohstoffen u.
privatem Beteiligungskapital zusammensetzt. Rund 35% des
gesamten Vermögens dürfte in der Ukraine u. grösstenteils in
Immobilien investiert worden sein.)
KLYCHKOV, Andrej Evgenevich II 2009-19: II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII XXIV XXV XXVI XXVII XXVIII XXIX XXX XXXI XXXII XXXIII XXXIV XXXV XXXVI XXXVII XXXVIII XXXIX XL XLI XLII XLIII XLIV XLV XLVI XLVII XLVIII XLIV XLV XLVI XLVII XLVIII XLIX L LI LII LIII LIV LV LVI LVII LVIII LIX 2020-: II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII XXIV XXV XXVI XXVII XXVIII XXIX XXX XXXI XXXII XXXIII XXXIV XXXV XXXVI XXXVII (russ.
Jurist/Anwalt u. Staatspolitiker. Absolvent der
Rechtswissenschaften am Kaliningrader Rechtsinstitut des
Innenministeriums RF, heute Zweigstelle der Universität St.
Petersburg des Innenministeriums RF. Nach seinem Abschluss
arbeitete er im Rechtsdienst des ZK, vertrat die Interessen
der KPRF in der Zentralen Wahlkommission RF u. dem Obersten
Gerichtshof RF u. war Assistent eines Abgeordneten der
Staatsduma RF der KPRF-Fraktion. 2004 Studienabschluss in
polit. Technologie an der Russ. Universität für Innovationen.
2006 nahm er an den Wahlen der Abgeordneten der 4.
Kaliningrader Gebietsduma teil, wurde jedoch nicht gewählt. Im
Dez. 2007 nahm er an den Wahlen zur 5. Staatsduma RF als
KPRF-Kandidat teil, wurde jedoch nicht gewählt. 2007-9 war er
Mitglied der Zentralen Wahlkommission RF. 2008 schloss er die
Teilzeitabteilung der Diplomat. Akademie des
Aussenministeriums RF mit einem Abschluss in internationalen
Beziehungen ab. 2008 wurde er auf dem 13. Kongress der KPRF
zum Mitglied des ZK gewählt u. auf dem 17. Kongress 2017
wiederholt wiedergewählt.´Im Okt. 2009 wurde er auf der
KPRF-Liste in die 5. Moskauer Stadtduma gewählt, in der er die
KPRF-Fraktion leitete. Im Dez. 2011 wurde er in die 6.
Staatsduma RF gewählt, lehnte das Mandat jedoch ab, übergab es
an V.R. Rodin u. blieb Abgeordneter der Moskauer Stadtduma /II
III/. Am "Marsch der Millionen " vom 15. Sept. 2012
sprach er öffentlich auf dem Sakharov-Prospekt. Bei den
Wahlen vom Sept. 2014 wurde er auch in die 6. Moskauer
Stadtduma gewählt, wobei er den Kandidaten der Partei "Einiges
Russland“ überholte. In der Stadtduma war er erneut
Vorsitzender der KPRF-Fraktion, leitete die Kommission für
öffentl. Vereine u. religiöse Organisationen u. war Mitglied
der Kommissionen für Stadtplanung, Staatseigentum u.
Bodennutzung. Seit Feb. 2014 war Klychkov Mitglied des
Präsidiums des ZK KPRF, seit Mai 2017 Sekretär des ZK KPRF.
Ausserdem ist er Sekretär des Moskauer Stadtkomitees der KPRF
u. Berater des Vorsitzenden s. Gennadij Zjuganov. 2016
kandidierte Klychkov für die 7. Staatsduma RF, wurde
jedoch nicht gewählt. Anfang 2017 gab der Politiker bekannt,
dass er an den Moskauer Bürgermeisterwahlen 2018 teilnehmen
wolle. Im Okt. 2017 wurde er jedoch per Dekret des Präsidenten
RF V.V. Putin zum amtierenden Gouverneur des Gebiets Orjol
ernannt. Für Klychkov kam dieses Angebot unerwartet, er
erklärte jedoch, es als „zusätzliche Herausforderung" u. nicht
„als einen Abschied von Moskau" zu verstehen. Im Sept. 2018
gewann er die vorgezogene Gouverneurswahl des Gebiets Orjol
mit 83,55% der Wählerstimmen u. trat das Amt an.
Sanktionen: Nach Beginn
des von
Putin im Feb. 2022 entfesselten russ. Angriffskriegs gegen die
Ukraine setzte
das US-Aussenministerium Klychkov ein Jahr später zusammen mit
zahlreichen anderen Gouverneuren u. Oberhäuptern der Subjekte
RF plus einigen Ministern RF auf die entsprechende
Sanktionsliste von Personen, die an „der Durchführung russ.
Operationen u. Aggressionen gegen die Ukraine sowie an der
illegalen Verwaltung der besetzten ukrain. Gebiete im
Interesse der RF“ beteiligt sind, insbes. aber wegen des
„Aufrufs der Bürger zum Krieg in der Ukraine“ /II/.)
KLJACHIN, Aleksandr Ilich
II III IV V (russ.
Geschäftsmann u. Grundbesitzer, Hotel-Investor. Absolvent der
Fakultät für Geographie der MGU, Fachrichtung
Wirtschaftsgeographie. 2. Hochschulausbildung an der
University of Oregon, USA, mit Schwerpunkt Geographie. Seit
1993 ist er im Bereich Finanzmanagement tätig. In den frühen
2000er Jahren begann er aktiv ein Portfolio verschiedener
Projekte auf dem Immobilienmarkt aufzubauen. 2001 gründete er
die Entwicklungsgesellschaft "Properties" mit verschiedenen
Projekten in Moskau, v.a. in den Quartieren Krasnaja Roza u. Danilovskaja Manufaktura. 2003 gründete
er die Gesellschaftskette "Azimut Hotels", die erste russ.
Hotelmarke, die in Europa auftrat. 2016 umfasste das Netzwerk
23 Hotels in Russland, Österreich u. Deutschland; die
Gesamtzahl der Zimmer beträgt über 8000. Seit 2016 verwaltet
"Azimut Hotels" auch mehrere Hotels im Skigebiet Roza Khutor, Jasnaja Poljana, Land
Krasnodar. 2012 kaufte er das Moskauer Hotel "Metropol", das vom Moskauer
Bürgermeisteramt versteigert wurde, wobei Kljachin den
Vermögensanteil für 8,9 Mrd. Rubel erwarb. 2013 stimmte er dem
Bau eines Hotels der internationalen Hotelkette "Hyatt" im
Moskauer Gebiet zu – die Eröffnung
war für 2017 geplant. Ferner erwarb er 2013 vom Hauptaktionär
des Magnitogorsker Metallurgischen Kombinats Viktor Rashnikov
das Hotel "Renaissance Moscow Olympic". 2014 kaufte
Kljachin das "Belgrade Hotel" in Moskau am Smolensker
Platz gegenüber dem Hochhaus des Aussenministeriums, das bis
Ende 2016 renoviert werden sollte. Neben Immobilien investiert
Kljachin in Technologieunternehmen. 2016 kaufte er einen
Anteil von 25% am US-amerikan. Startup "Habidatum International", das sich auf
die Analyse u. Verarbeitung von Daten aus dem städtischen
Umfeld für Infrastrukturprojekte in den Bereichen Verkehr,
Immobilien u. Gebietsentwicklung spezialisiert hat. 2018 wurde
Kljachin auch Eigentümer der Moskauer Schmelzkäsefabrik "Karat" u. 2019 übernahm er in
Baschkirien die Produktion von Truthähnen unter der Marke
"Indjushkin"; dieses Unternehmen erhielt 2022 jedoch einen
kasachischen Eigentümer /II III/.
Ratings u. Vermögen: 2014 gehörte Aleksandr Kljachin
laut Forbes Russia zu den 30 grössten Vermietern in
Russland. 2015 belegte er im Ranking "Kings of Russian Real
Estate“ den 11. Platz u. 2016 belegte er laut Forbes
Russia den 120. Platz im Ranking "The Richest
Businessmen of Russia“. 2017 wurde der Geschäftsmann erstmals
in die Milliardärsbewertung von Forbes aufgenommen.
Mit einem Kapital von 1,3 Mrd. USD belegte er den 66. Platz in
der russ. Liste u. den 1567. Platz im globalen Forbes-Rating.
2020 schätzte Forbes Kljachins Vermögen auf 1,6 Mrd.
USD u. wies ihn auf Platz 60 der russ. Rangliste.
Gemeinnützige Aktivitäten: 2006 gründete Kljachin die
"Khamovniki"-Stiftung, die soziale Forschungen
unterstützt u. deren Expertenrat-Vorsitzender Simon Kordonskij ist. Kljachin gehört
ferner zu den Gründern des Stiftungsfonds des "Jüdischen Museums u. Zentrums für Toleranz"
in Moskau u. wurde 2021 zum Vorsitzenden seines Kuratoriums
gewählt. Ausserdem ist er Mitglied des Kuratoriums des "Bolshoj-Theaters".
Vorwurf des Raidertums: 2010 bezeichnete
die Zeitung Kommersant Aleksandr Kljachin als Raider,
worüber es Gerichtsurteile gibt. Als "Corporate Raider" wird
nach allgemeiner Definition eine Person oder eine Partei
bezeichnet, die üblicherweise durch eine feindliche Übernahme
bzw. Beschlagnahmung u. illegalen Eigentümerwechsel die
Kontrolle über ein oft unterbewertetes Unternehmen erwirbt. 2021
veröffentlichte die Zeitung Novye Izvestija eine
Untersuchung, in der vermutet wurde, dass mit Kljachin
verbundene Strukturen versuchten, mit legalen Mitteln teure u.
prestigeträchtige Grundstücke in der Nähe Moskaus raidermässig
zu erwerben. Die Untersuchung betraf zunächst Gewerbestandorte
in Khimki bei Moskau, die Neva-Autobahn u. die neuen Gebiete des
Flughafens Sheremetevo. Kljachins Strukturen übernahmen Anteile
an den Firmen z.B. von den Nachfolgern einer sowjet. Kolchose,
wobei vor Gericht die Entscheidungen von längst verstorbenen
Beamten des Moskauer Gebiets, die an der Übertragung von
Grundstücken beteiligt waren, angezweifelt wurden, wie im Fall
des Streits um das Grundstück des Ikea-Gewerbeparks in Khimki.
In diesem Zusammenhang wurde eine Rentnerin wegen Betrugs in
besonders grossem Ausmass zu einer hohen Bewährungs- u.
Geldstrafe verurteilt. Ein langjähriger Rechtsstreit um das
Grundstück im Ikea-Gewerbepark wurde vom Obersten Gericht RF
zugunsten von Ikea entschieden, woraufhin die Vertreter
Kljachins eine neue Verfahrensrunde einleiteten, während die
Medien darauf hinwiesen, dass die "berüchtigte" Anwältin s.
Natalja Veselnickaja auf der Seite Kljachins stehe.)
KNABE, Hubertus (dt.
Historiker,
Dr. phil., ehem. Direktor der Gedenkstätte
Berlin-Hohenschönhausen, heute
als wissenschaftl. Projektleiter am Institut für Geschichte
der Universität Würzburg beschäftigt. Knabes
Veröffentlichungen widmen sich dem Ministerium
für Staatssicherheit MfS
der DDR, der
Westarbeit
der SED,
den
Oppositionsbewegungen im Ostblock, der ostdt.
Nachkriegsgeschichte sowie der Aufarbeitung
der SED-Diktatur.
Des
weiteren untersuchte er die Stasi-Akten
über Putin /II III
IV/.
KNEISSL,
Karin II III IV V VI VII VIII IX (österreich.
Juristin, ehem. Diplomatin u. parteilose Politikerin,
Wirtschafts- u. Nahostexpertin u. Buchautorin.
Studium der Rechtswissenschaften u.
der Arabistik an der Universität Wien, Mag. iur.,
mit einem UN-Diplom für Arabisch. Während des Studiums
arbeitete sie in Israel u. Jordanien, war u.a. für Amnesty International aktiv
u. unterstützte Umwelt- u. Menschenrechtsorganisationen.
Weitere Studien betrieb sie in USA u. Frankreich. Dissertation in Völkerrecht an
der Universität Wien über den Grenzbegriff der Konfliktparteien
im Nahen Osten, Dr. iur.
1990 trat sie in den diplomat. Dienst des Aussenministeriums
Österreich ein. 1990-8 wirkte sie u.a. im
Kabinett des Aussenministers, im Völkerrechtsbüro u. war in
Paris u. Madrid auf Auslandsposten. Nach ihrem Ausscheiden aus
dem diplomat. Dienst 1998 war sie bis 2003 als freie Journalistin
tätig u. unterrichtete bis 2004 am Institut für
Politikwissenschaft der Universität Wien, an der Diplomat.
Akademie Wien u. andernorts. Schwerpunkte
ihrer Lehrtätigkeit waren Völkerrecht, Geschichte des Nahen
Ostens u. der Energiemarkt - bei diesen Themen gilt sie als
ausgewiesene Expertin. Ferner war sie in verschiedenen
Gesellschaften leitend tätig. Vom
Dez. 2017 bis Juni 2019 war sie von der FPÖ nominierte
Bundesministerin für europäische u.
internationale Angelegenheiten, d.h.
Aussenministerin der Republik
Österreich in der umstrittenen ÖVP/FPÖ-Regierung von s. Sebastian Kurz,
quasi als polit. Quereinsteigerin.
Beziehungen zu Russland u. Vladimir Putin:
Kneissl hatte bei ihrer Hochzeit im Aug. 2018 für Aufsehen
u. Kritik gesorgt, weil der Präsident RF s. Vladimir Putin
zu Gast war u. die Ministerin mit ihm ein Tänzchen wagte,
bei dem sie vor Putin einen Hofknicks machte u.
Putin galant ihre Hand küsste u. eine Ansprache
auf Deutsch hielt /II III IV video/. Auch BK Sebastian Kurz war
zugegen.
Der vom Innenministerium gesicherte Anlass, was den Staat
222 Tsd. Euro kostete, wurde v.a. von der österr. Opposition
heftig kritisiert, wobei ihr Knicks vor Putin
in Kommentaren als Unterwerfungsakt
bewertet wurde.
Die Veranstaltung hatte einen ambivalenten Status:
Laut
Sprechern des österr. Aussenministeriums sei
es „in erster Linie eine private Feier u. ein persönl. Besuch“
gewesen, der mit einem „offiziellen Arbeitsbesuch“ des russ.
Präsidenten mit den entsprechenden vom Staat bezahlten
Sicherheitsvorkehrungen verbunden gewesen sei. 2022
wurde in diesem Zusammenhang bekannt, dass Putin nicht nur
mit zehnköpfigem Donkosakenchor u.a. "Utensilien"
angereist kam, sondern der Braut auch
wertvolle Weissgold-Ohrringe mit Saphiren überreicht
hatte. Während das Aussenamt die Rechtsmeinung vertrat,
es habe sich um Staatsgeschenke gehandelt, die also
Staatsbesitz seien, betrachtete Kneissl die Ohrringe als
privates Hochzeitspräsent u. wollte sie behalten. Ausserdem
sei Putins Besuch an ihrer Hochzeit reiner Zufall gewesen,
wie sie erklärte. Spätestens nach diesem peinlichen Vorfall
wurde Kneissl der Anhängerschaft Putins überführt. Der enge
Draht Kneissls zum umstrittenen russ. Staatsschef sorgte
weithin für Gesprächsstoff u. brachte die Ministerin
zusehends in Bedrängnis. Während der österr. Politologe s. Gerhard Mangott in „Österreich eine Art
Trojan. Pferd für Putin innerhalb der EU“ zu sehen
glaubte, betrachtete der in der Schweiz lebende russ.
Schriftsteller s. Michail Schischkin im Feb. 2022
Politiker wie Karin Kneissl u.a. als „nützliche
Idioten u. Idiotinnen“ für Autokraten wie Putin u.
Helfeshelfer bei der Zersetzung
u. Korrumpierung der demokrat. Welt; auf die
die Kleptokratie Russlands angewiesen sei.
Putin könne so beweisen, dass er in der EU
nicht isoliert sei. Auf ukrain. Seite wurde
die Eignung österreich. Politiker als Vermittler im Ukraine-Konflikt mit Russland bestritten,
nachdem bereits die Regierungsbeteiligung der FPÖ aufgrund
ihres 2016 geschlossenen Kooperationsvertrags mit der
Kreml-Partei "Einiges Russland" für
Irritationen gesorgt hatte. Als BK Kurz im Zuge der sog.
Ibiza-Affäre im Mai 2019 die Regierungskoalition beendete,
schied Kneissl aus der Politik aus.
Kneissl habe ihr „freies Schaffen ohne Geldreserven" wieder
aufgenommen, vom Härtefonds aber kein Geld erhalten.
Zu Beginn der Corona-Krise hatte Kneissl offenbar finanzielle
Probleme.
"RT" u. "Rosneft": Im Mai 2020 kündigte die
Chefredaktorin des im Westen umstrittenen russ. Staatssenders "Russia Today /RT/", s. Margarita
Simonjan, an, dass Kneissl "Gastautorin bzw. Kolumnistin" bei RT
werde. Kneissls
Bekanntschaft mit Putin zahlte sich für sie später noch mehr
aus: Im März 2021
nominierte die Regierung RF Karin Kneissl für einen Sitz im
Aufsichtsrat des staatl. Ölkonzerns "Rosneft", wofür sie im Juni
2021 vom Unternehmen in dieser Funktion offiziell bestätigt
wurde. Als Aufsichtsrätin bei "Rosneft" soll
sie mindestens 500.Tsd. USD jährlich verdient haben. Mit
dieser nicht unproblemat. Berufung nahm Kneissl eine
vergleichbare Position wie schon vor ihr der dt. Ex-BK s.
Gerhard Schröder
u. zur selben bzw. etwas späteren Zeit der französ. Ex-PM
François Fillon ein, die ebenfalls für russ.
Staatskonzerne als Aufsichtsräte u. Lobbyisten tätig wurden.
Trotz des von Putin im Feb. 2022
entfesselten russ. Angriffskriegs gegen die Ukraine weigerte
sich die ehem. Diplomatin u. Menschenrechtsaktivistin, auf ihren Aufsichtsratsposten beim russ.
Ölkonzern zu verzichten. Ende
Feb. verteidigte sie im russ. Staatsfernsehen "RT" das
Vorgehen Moskaus als „ganz normalen völkerrechtl. Vorgang"
u. als „minimalste Form der Eskalation". Bereits im
März 2022 wurde Kneissl auf eine "schwarze Liste" der EU gesetzt. Ihre
Nähe zum russ. Präsidenten empfand auch die EU als
problematisch, wie die Fälle Gerhard Schröders u. François Fillons zeigten, die wegen ihrer
Annahme eines wichtigen Mandats bei russ. Staatskonzernen,
die unter Putins Kontrolle den Ukrainekrieg unterstützten u.
finanzierten, ebenfalls auf einer schwarzen Liste der
EU landeten. In einem Interview mit dem
Sender RTL vom März 2022 beschwerte sich Kneissl
darüber, dass auf sie erheblicher polit. Druck ausgeübt
werde. Ihr Leben sei damit „vernichtet“ worden. Aufgrund
eines de facto-Arbeitsverbots - selbst ihre Bücher seien
boykottiert worden - habe sie Österreich verlassen müssen,
wie sie gegenüber "Krone TV" sagte. Nach heftiger Kritik in
der Heimat u. in Europa gab "Rosneft" im Mai 2022 bekannt,
dass Kneissl den Aufsichtsrat des Konzerns verlassen habe.
"Flucht" aus Österreich: Von
„vielen Anfeindungen" belästigt u.
geplagt - sie u. die russ. Presse sprachen von schlimmen „Morddrohungen"
/II/ -, zog sie im Herbst 2020 als
„polit. Flüchtling“ „unfreiwllig ins Exil", zuerst mit ihrem
halben Zoo nach Südfankreich. Dort
habe sie sich von Geheimdienstspitzeln beobachtet gefühlt.
Die Situation verglich sie mit der Hitlerzeit, Europa sei
in ein „weiss-schwarz-Schema"
gefallen. So zog sie 2022
in den
Libanon weiter, wo sie zusammen mit ihren Tieren u.
einer syrischen Familie im Drusengebiet des libanes. Gebirges
wohnt. Mit dem inzwischen wirtschaftlich ruinierten Libanon
hatte sie sich als Nahostkennerin schon früher beschäftigt. Im
Libanon sei sie zwar mit einer
Bürokratie „osmanischer" Art konfrontiert worden, habe aber
immerhin "RT" empfangen u. von einer Moskaureise träumen
können, wie sie in einem Exklusivinterview erzählte.
Der Standard kommentierte
gewisse Statements über ihre polit. Verfolgung u. ihre
Karriere als Ministerin insgesamt mit Befremden. Dennoch
betrachtete sich Kneissl offenbar rehabilitiert u. meldete
sich des öfteren wieder zu Wort, so ab 2020, als sie im
Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie ihre finanziellen Bedürfnisse rechtfertigte
u. die Regierung kritisierte, 2021 anlässlich einer
Konferenz an der MGIMO in Moskau u. beim
Swissquote Trading Day sowie
2023 bei der
Academy for Cultural Diplomacy
u. beim Berlin Economic Forum, u.a. auch über
den Ukrainekrieg. Nachdem der ehem. ukrain. Botschafter in
Deutschland, s. Andryj Melnyk, s. Sarah Wagenknecht eine „widerliche Hexe" genannt hatte, kritisierte Kneissl in den sozialen
Netzwerken diese verbale Entgleisung des aktuellen
Vizeministers der Ukraine. Im Sept. 2023 wurde gemeldet, dass
Kneissl nach St. Petersburg gezogen sei, um
dort „eine von ihr
gegründete Denkfabrik zu leiten". Den
Sommer habe sie in einem russ. Dorf südöstl. von Moskau
verbracht. Dabei habe sie ihre Ponys in einem russ. Armeeflugzeug von
Syrien nach Russland transportieren lassen.) 9.23
KNIGHT, Amy W. II
III IV V (US-amerikan. Historikerin für die
Themen Sowjetunion u. Russland. Dr. phil./PhD in russ. Politik
an der London School of Economics and Political Science LSE. Sie
unterrichtete an der LSE, der Paul H. Nitze School of Advanced
International Studies an der Johns Hopkins University, der
George Washington University u. an der Carleton University.
Ausserdem arbeitete sie 18 Jahre lang an der US Library of
Congress als Spezialistin für russ. u. sowjet. Angelegenheiten.
Knight schreibt ausserdem für The New York Review of Books,
The Times Literary Supplement, The Globe and Mail u. The
Daily Beast. Sie wurde von der New York Times
als „die führende KGB-Gelehrte des Westens“ beschrieben. Autorin
des Buchs "Putin´s Killers" /II/.)
KNOPP, Guido
II III
(dt. Historiker, Journalist, Publizist u. TV-Moderator. Er ist
v.a. für seine Beschäftigung mit zeitgeschichtl. Themen, insbes.
zum Thema Nationalsozialismus, bekannt geworden. 2023
/Redaktionsschluss Juli/ erschien unerwartet sein lesenswertes
u. gut geschriebenes Buch "Putins Helfer. Die Hintermänner der russ.
Diktatur", in dem der Autor 7 zentrale Machtfiguren u.
berühmt-berüchtigte Komplizen des Putin-Regimes porträtiert: s.
Evgenij Prigozhin, s. Sergej Shojgu, s. Roman Abramovich, s.
Dmitrij Medvedev, s. Sergej Lavrov, s. Patriarch Kirill, u. s.
Vladimir Solovjov. Die Idee zu dem Buch stammte von Knopps Sohn,
dessen Vater vor Jahren das Buch "Hitlers Helfer" geschrieben
hatte. Knopp selbst war etwa 80 Mal in der Sowjetunion gewesen,
wo er u.a. über den 2. Weltkrieg recherchierte u.
Dokumentationen produzierte.) 04.24
.
KNJAZEV, Evgenij Vladimirovich
II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII XXIV XXV XXVI XXVII XXVIII XXIX XXX XXXI XXXII XXXIII XXXIV XXXV XXXVI XXXVII XXXVIII XXXIX XL XLI XLII XLIII XLIV XLV XLVI XLVII XLVIII XLIX L LI LII LIII LIV LV LVI LVII
(sowjet. u. russ. Theater-, Film- u. TV-Schauspieler,
Theaterpädagoge, Rezitator. Absolvent des Tulaer
Polytechnischen Instituts, Fachrichtung Bergbauingenieur,
anschliessend Eintritt in eine Theaterschule u. Aufnahme in
das E.B. Vakhtangov-Theater. Seit Mitte der 1990er Jahre
spielte er in Unternehmen u. verschiedenen Theatern u.
unterrichtet/e an der B. Shchukin-Theaterhochschule, das dem
Vakhtangov-Theater angegliedert ist u. dessen Rektor er seit
2003 ist. Träger des Staatspreises RF, Volksünstler der
Republik Nordossetien u. der Republik Abchasien, Mitglied des
Öffentl. Rats des Russ. Jüdischen Kongresses. Als Schauspieler
bekannt geworden ist er v.a. aufgrund seiner Filmrollen als
Wolf Messing /II III IV V/, Lev Trockij /II III/, Boris Pasternak /II III/, Tevje der Milchmann /II III/, gedreht in der Ukraine, Iosif Stalin /II III IV/ u. Berlioz /II III/. Im März 2014 unterzeichnete
Knjazev einen Aufruf von Kulturschaffenden Russlands zur
Unterstützung der Politik des Präsidenten RF V.V. Putin
in der Ukraine u. auf der Krym. 2018 war er ein Vertrauter des
Moskauer Bürgermeisterkandidaten s. Sergej Sobjanin u. wurde
per Dekret des Präsidenten RF in die neue Zusammensetzung des
Rats für Kultur u. Kunst beim Präsidenten RF
aufgenommen. 2019 erhielt er vom Präsidenten RF V.V. Putin den
"Vaterländ. Verdienstorden" 4. Grades. Bei wiederholten
Besuchen auf der Krym wurde er in die Datenbank der ukrain.
Website "Mirotvorec"
aufgenommen u. in der Ukraine zur unerwünschten Person
erklärt. Er unterstützte auch den von Putin im Feb. 2022
entfesselten russ. Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Im März 2023 rezitierte Knjazev ein Gedicht /II/ sowjet. Typs zu Ehren des
10-jährigen Brjansker "Helden Fjodor“, der im Ukrainekrieg
verletzt wurde. Das Video verbreitete sich rasch im Internet
u. machte den Kinderhelden im ganzen Land bekannt. Kritiker
fanden Ausdrücke wie „gelbblaues Ukro-Reich" u.
„faschistischer gelb-blauer Teufel“ anstössig, die als
Merkmale von Anstiftung zu interethnischem Hass u.
Kriegsstimmung verwendet worden seien.)
KNJAZKOV, Aleksandr Lvovich
II (russ. Manager u. Staatspolitiker im
Gebiet Jaroslavl. Absolvent des Polytechnischen Instituts
Jaroslavl. Er arbeitete in der Ölraffinerie von Jaroslavl als
Chefingenieur, technischer Direktor u. seit 2009 als Direktor.
Unter seiner Leitung wurde die Raffinerie umfassend
modernisiert, das Management u. die Produktion umgestellt u.
Aufbereitungsanlagen installiert, die es ermöglitchen, die Menge
der in die Atmosphäre gelangenden Schadstoffe um das 5-fache zu
reduzieren. 2011 stellte das Unternehmen als erstes in der RF
vollständig auf die Produktion von Kraftstoffen gemäss der
EURO-5-Norm um. 2008-12 war Knjazkov Abgeordneter der 5.
Jaroslavler Gebietsduma als Vertreter der polit. Partei "Einiges
Russland“ u. Mitglied des Ausschusses für Wirtschaftspolitik.
Seit Dez. 2012 war er 1. stv. Gouverneur des Gebiets Jaroslavl,
Vorsitzender der Regierung, von der 6. Jaroslavler Gebietsduma
im Amt bestätigt. Er befasste sich mit dem Bau von
Vorschuleinrichtungen, der Umsiedlung heruntergekommener
Notunterkünfte, der Fertigstellung medizin. Einrichtungen u. dem
Strassenbau. Für die Sanierung des Hauptstrassennetzes des
Gebiets schlug der Regierungschef vor, Bussgelder wegen
Nichteinhaltung der Verkehrsregeln an den regionalen
Strassenfonds zu überweisen u. für Strassenrenovationen zu
verwenden. Er fungierte als Schiedsrichter bei der Lösung des
Konflikts zwischen "Gazprom Mezhregiongaz" u. "TGK-2", in dessen
Folge die Gasversorgung der Anlagen von "TGK-2" wegen Schulden
unterbrochen wurde u. einige Häuser in Jaroslavl ohne Warmwasser
blieben. 2014 schaltete Knjazkov eine persönliche Website im
Format eines Online-Empfangs unter der Adresse "Knyazkov.online“ auf, auf der Einwohner
des Gebiets Jaroslavl die Möglichkeit hatten, dem Regierungschef
direkt problemat. Fragen zu stellen, abzustimmen u. Antworten
per Video zu erhalten. Nachdem Knjazkov im Aug. 2016 aus seinen
Ämtern als 1. stv. Gouverneur u. Vorsitzender der Regierung des
Gebiets Jaroslavl ausgeschieden war, war die Website nicht mehr
in Betrieb. Seither ist er noch als stv. Gouverneur des Gebiets
u. Leiter der Repräsentanz des Gebiets Jaroslavl bei der
Regierung RF tätig.)
Neuster Stand 06.23 (20) Keine Garantie
für Richtigkeit u. Vollständigkeit der Angaben.
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