Putin-Lexikon |
Über 20 Jahre im Dienst der Information Privater, politisch unabhängiger Presse-Blog zum Thema Osteuropa und Russland _______________________________________________________________________ PUTIN-LEXIKON: BUNIN, Igor Mikhajlovich
II III IV V VI VII VIIIa
VIIIb VIIIc VIIId VIIIe IX X XI XII XIII XIV XV XVI (1946-2018, gew. sowjet.
bzw. russ.-jüdischer
Akademiker, Historiker, Politologe u.
Politiktechnologe.
Absolvent
der Fakultät für Geschichte der MSU u. des Instituts für
Weltwirtschaft u. internationale Beziehungen IMEMO
der AW der UdSSR mit einer Dissertation über "Die
Entwicklung der Unternehmerverbände in Frankreich
1945-1973“ zur Erlangung des akadem. Grads eines Kandidaten
der Geschichtswissenschaften. In der Sowjetzeit
war er als leitender
wissenschaftl. Mitarbeiter am IMEMO u. am Institut für
Vergleichende Politikwissenschaft u.
Probleme der Arbeiterbewegung der AW der
UdSSR/RAS tätig.
2. Dissertation zum Thema "Die Sozialist.
Partei in der Französ. Gesellschaft der 80er
Jahre“ zur Erlangung des akadem. Grads eines Doktors der
Politikwissenschaften am Institut für
Internationale Arbeiterbewegung der AW
der UdSSR.
Bunin
galt
als führender Experte für die jüngere
Geschichte Frankreichs u. moderne
russ. Politik.
In den 1990er Jahren war er Experte der
Gorbachjov-Stiftung, Direktor des Kompetenzzentrums
für unternehmerische Forschung, engagierte sich als
polit. Technologe bei Wahlkampagnen u. war
Generaldirektor der Stiftung "Zentrum für polit.
Technologien". Er gehörte zu
den
Gründern der "Vereinigung der polit.
Beratungszentren" u. der "Stiftung
für die
Entwicklung des Parlamentarismus in Russland", begründete
die erste regelmässige polit. Überwachung in
Russland u. die russ. Beratung, die mit
Unternehmern u. ihren Verbänden
zusammenarbeitete. Der unter seiner Leitung erstellte
Sammelband "Russ.
Geschäftsleute: 40 Erfolgsgeschichten“
v. 1994 gilt als erstes kollektives Porträt des
russ. Business. In den 2000er
Jahren war Bunin Generaldirektor der informellen
Website "Politkom.ru" für polit.
Kommentare,
Präsident der
Stiftung "Russ. Soziopolit. Zentrum“, Präsident
der Stiftung
"Zentrum für polit. Technologien", Mitglied
des öffentl. Rats des Russ. Jüdischen Kongresses. Nach
der Ansicht des Politikwissenschaftlers u.
Staatsduma-Abgeordneten s. Vjacheslav
Nikonov /Enkel V.M. Molotovs/ war Bunin
„der Guru u. Leader des gesamten
politikwissenschaftl. Geschäfts“ in
Russland. Verstorben
im Mai
2018 in Moskau. Seine Tochter Elena Bunina, eine russ.
Mathematikerin, Managerin u. Hochschullehrerin, ist
seit
Dez. 2017
Generaldirektorin der russ."Jandex"-Gesellschaft.) BUNICH, Andrej Pavlovich
II (1963-, sowjet. u. russ. Ökonom
u. Unternehmer.
Absolvent der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
der MSU u. des Zentralinstituts für Wirtschaft u.
Mathematik der AW der UdSSR mit einer Dissertation zum
Thema "Aussenwirtschaftstätigkeit im System der
Selbstfinanzierung von Unternehmen“,
Kandidat der Wirtschaftswissenschaften.
In der Sowjetzeit war er als Lehrer am Lehrstuhl für
Verwaltung der Akademie für Aussenhandel des
Aussenhandelsministeriums der UdSSR, danach als
leitender wissenschaftl. Mitarbeiter an der Akademie
tätig. Dann wurde er Generaldirektor der
Wissenschafts- u. Produktionsvereinigung des Moskauer
Gebietsexekutivkomitees. 1992 wurde er Generaldirektor
der Internationalen Stiftung für die "Förderung des
Unternehmertums". Nach dem Tod seines Vaters 2001
übernahm er dessen Platz an der Spitze der "Vereinigung
der Unternehmer u. Mieter Russlands.) BUNTMAN, Sergej Aleksandrovich II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII XXIV (1956-, ehem. sowjet. u. russ. Journalist u. Radiomoderator, Übersetzer, Autor, Lehrer u. Preisträger, Verdienter Kulturarbeiter RF. Hat jüdische, armen., russ., griech. u. serb. Wurzeln u. ist katholisch. Absolvent des Moskauer Staatl. Pädagog. Instituts "Maurice Thorez“, ausgebildeter Lehrer für Französisch u. Englisch. 10 Jahre lang arbeitete er zusammen mit s. Sergej Korzun als Sprecher für die französ. Redaktion von "Radio Moskau". Im Aug. 1990 wechselte er zum von S. Korzun eingerichteten Radiosender "Echo Moskaus", bei dem er ab 1990 Leiter des Kulturdienstes, ab 1996 Direktor des Programmrundfunks u. 1998-2022 1. stv. Chefredaktor war. In den 32 Jahren der "Ekho-Moskvy"-Ausstrahlung war er auch Autor u. Moderator verschiedener Sendungen /s. Wikipedia/. Nach der Schliessung des Senders im Zuge des von Putin im Feb. 2022 entfesselten russ. Angriffskriegs gegen die Ukraine blieb er in Moskau, um zu versuchen, in eigener Regie seine unabhängige journalist. Arbeit fortzusetze, indem er begann, Autorensendungen auf den YouTube-Kanälen "Zhivoj gvozd" /"Lebender Nagel“/ u. "Diletant" /II III/ zu moderieren. In diesem Rahmen trat er v.a. mit s. Stanislav Belkovskij in den Dialog. Bei "Ekho Moskvy" weigerte sich Buntman, den Ukrainekrieg als "Militär. Sonderoperation" zu bezeichnen, wie dies offiziell verlangt wird. Nach einer Geschäftsreise nach Berg-Karabach/Arcach, wo seine Famile herstammt, 2011 setzten die aserbaidschan. Behörden Buntman auf die Liste der Personen, denen die Einreise verboten ist. 2008 verlieh der Journalistenverband Russlands Buntman die Auszeichnung "Goldene Feder Russlands“. 2014 erhielt er den französ. Verdienstorden "Ordre national du Mérite". Er war Mitglied der "Freien Historischen Gesellschaft" bis zu deren Auflösung 2023. Auch sein älterer Sohn Evgenij Buntman, Absolvent der Abteilung für russ. Sprache u. Literatur der Philolog. Fakultät der MSU, ist Journalist u. war 2004-16 Radiomoderator bei "Echo Moskaus". Buntman glaubt, dass es sehr leicht sei, von der Demokratie zur Tyrannei zu wechseln.) BURBULIS, Gennadij Eduardovich II (1945-2022, gew. russ. Wissenschaftler-Philosoph, Hochschullehrer u. prominenter Staatspolitiker mit litauischen Wurzeln väterlicherseits. Nachdem er in den 1960er Jahren als Werkzeugmechaniker u. Rohrverleger in Sverdlovsk gearbeitet hatte, absolvierte er ein Studium an der Fakultät für Philosophie der Uraler Staatsuniversität in Sverdlovsk u. trat 1971 der KPdSU bei - die er 1990 verliess. In der Sowjetzeit lehrte er dialektischen Materialismus u. marxist.-leninist. Philosophie am Uraler Polytechnischen Institut, war ao. Professor u. Kandidat der philosoph. Wissenschaften; seine Dissertation behandelte das Thema "Wissen u. Glaube als integrale Bewusstseinsphänomene“. In den 1980er Jahren war er Leiter des Lehrstuhls für Gesellschaftswissenschaften u. stv. Direktor für wissenschaftl. u. methodische Arbeit des Allunionsinstituts für die Fortbildung von Fachkräften des Ministeriums für Nichteisenmetallurgie der UdSSR in Sverdlovsk. In der Perestrojka-Zeit s. Mikhail Gorbachjovs organisierte er ein polit. Diskussionsforum in Sverdlovsk u. wurde 1989 zum Volksabgeordneten der UdSSR u. 1990 zum Abgeordneten des Sverdlovsker Gebietssowjets der Volksabgeordneten gewählt. Als einer der engsten Mitarbeiter von Präsident RF s. Boris Elcyn, der ebenfalls aus Sverdlovsk stammte, wurde er 1990 bevollmächtigter Vertreter des Vorsitzenden des Obersten Sowjets der RSFSR, 1991-92 Staatssekretär u. 1. stv. Vorsitzender der Regierung RF. Ausserdem war er an der Unterzeichnung der Belovezher-Abkommen seitens der RSFSR beteiligt, die die Auflösung der UdSSR formalisierten. Während der Präsidentschaftswahlen leitete er die Wahlzentrale Boris Elcyns u. galt als "graue Eminenz" mit beträchtlichem polit. Einfluss. In diesem Zusammenhang wurde er als Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten Russlands in Betracht gezogen, wobei schlussendlich Aleksandr Ruckoj bevorzugt wurde. Es war auch Burbulis, der Elcyn von der Dringlichkeit u. Durchführbarkeit des von einer Gruppe von jungen Wissenschaftlern unter der Leitung von s. Egor Gajdar vorgeschlagenen Reformprogramms überzeugte u. empfahl, Ökonomen dieser Gruppe in Schlüsselpositionen der Regierung u. Wirtschaft zu berufen, was auch passierte. Dann wurde er Abgeordneter der 1. u. 2. Staatsduma RF, Vizegouverneur des Gebiets Novgorod unter s. Mikhail Prusak in der frühen Putin-Zeit /2000-1/ u. bis 2007 Mitglied des Föderationsrats RF als Vertreter der Verwaltung dieses Gebiets. Im Föderationsrat besetzte er wichtige polit. Funktionen in verschiedenen Kommissionen. Bis 2010 war er Berater des Vorsitzenden des Föderationsrats, Initiator u. 1. stv. Leiter des "Zentrums für die Überwachung der Gesetzgebung u. Strafverfolgungspraxis" beim Föderationsrat RF, Leiter des Autorenteams u. wissenschaftl. Redaktor bzw. Herausgeber der Jahresberichte des Föderationsrats RF "Über den Stand der Gesetzgebung in der RF“. Im Bereich seiner wissenschaftl. u. pädagog. Aktivitäten gründete Burbulis 2009 die "Schule für Philosophie - Würde“. Ab 2010 war er Leiter des Lehrstuhls für Politosophie u. philosoph. Wissenschaften an der Internationalen Universität in Moskau, deren Vizerektor für innovative Entwicklung er 2011-14 war. In einem Gespräch mit dem TV-Kanal "Dozhd" vom März 2014 sagte er, dass Putin nicht bis zum Ende verstehe, was 1991 mit Russland passiert sei. Im Sept. 2017 bezeichnete Burbulis in einem Interview mit dem ukrain. TV-Sender "NewsOne" die Politik Russlands gegenüber der Ukraine als eine „Tragödie u. einen Verstoss gegen grundlegende Normen sowohl der russ. als auch der internationalen Gesetzgebung“ u. erklärte, dass die Krym zur Ukraine zurückkehren sollte. 2021 gründete u. leitete er die "Gennadij Burbulis-Stiftung Kultur der Würde" zur Unterstützung soziokultureller, wissenschaftl.-bildender u. politosoph. Projekte. Bis Ende 2021 leitete er auch die 1993 initiierte öffentl. Organisation "Humanitäres u. Politolog. Zentrum - Strategie“. Burbulis verstarb im Juni 2022 während einer Konferenz in Baku, Aserbaidschan.) BURDZHANADZE, Nino
Anzorovna II III (1964-, demokrat.
Oppositionspolitikerin in Georgien. Absolventin der
Rechtswissenschaften an der Staatsuniversität Tbilisi
u. der Fakultät für internationales Recht der MSU in
Moskau mit einer Dissertation über "Rechtsnatur u.
Rechtsstatus internationaler Organisationen mit
operativen u. wirtschaftl. Tätigkeiten“, Kandidat der
Rechtswissenschaften. 1991 übernahm sie die Professur
für internationales Recht u. internationale
Beziehungen an der Staatsuniversität Tbilisi. In den
1990er Jahren war sie als Fachberaterin des georg.
Ministeriums für Ökologie u. als Fachberaterin des
Ausschusses für auswärtige Beziehungen des georg.
Parlaments tätig. BURDIN, Artjom Alekseevich
(Leitender Ermittler für besonders wichtige Fälle in
der Ermittlungsverwaltung des FSB RF, Major der Justiz. Vom "Forum Freies
Russland", das die sog. "Putin-Liste" führt, wird
ihm die Beteiligung an den folgenden zwei
Strafverfahrensfällen gegen ukrain. Staatsangehörige
vorgeworfen.
2014-15
beantragte Burdin beim Gericht wiederholt die
Haftverlängerung für den ukrain. Aktivisten
Oleksandr Kolchenko, dem die "Beteiligung an einer
terrorist. Organisation" nach Art. 205.4 Teil 2 StGB
RF u. die "Begehung eines Terroranschlags" nach Art.
205 Teil 2 StGB RF vorgeworfen wurde. Den
Ermittlungen zufolge handelte es
sich bei
dem "Terroranschlag"
um die Brandstiftung gegen ein Fenster der Filiale
der kremlnahen Dumapartei "Einiges Russland“ in
Simferopol auf der Krym, wobei niemand verletzt
wurde. Nach Angaben der Verteidigung wurden
Kolchenko u.a. Angeklagte in dem Fall gefoltert, um
Zeugenaussagen zu erpressen. BURKOV, Aleksandr
Leonidovich II III (1967-, russ.
Oppositionspolitiker, ehem. Gouverneur des Gebiets
Omsk. Absolvent der Fakultät für Wärmeenergetik des
nach S.M.
Kirov
benannten Uraler Polytechnischen Instituts mit einem
Diplom als Ingenieur
für Wärmeenergetik. 1998 erhielt er für seine
Dissertation zum Thema "Institutionelle Faktoren für
eine wirksame Reform der Eigentumsverhältnisse“ den
akadem. Grad eines Kandidaten für
Wirtschaftswissenschaften vom Institut für
Wirtschaftswissenschaften der Uraler Zweigstelle der
RAW. In
den 1990er Jahren arbeite er als Angestellter einer
Tourismusgenossenschaft, die vom Uraler Unternehmer s.
Anton Bakov geleitet wurde. Dann gingen Bakov, der aus
der gleichen Universität hervorging, u. Burkov
gemeinsam in die Politik, wobei Bakov
seitdem Burkovs
"polit. Mentor“ wurde, was in dem 2014
veröffentlichten Dokumentarfilm "Joburg“ des
Schriftstellers s. Aleksej Ivanov nachgezeichnet
wurde. Anfang der 1990er Jahre arbeiteten beide in
Moskau im Arbeitszentrum für Wirtschaftsreformen der
Regierung RF. 1994 wurde Burkov in die Duma des
Gebiets Sverdlovsk für den Bezirk Serov gewählt u.
1995 zum stv. Vorsitzenden der Regierung des Gebiets
Sverdlovsk ernannt. 1998 wurde er für den Bezirk
Kushvinsk in das Repräsentantenhaus der gesetzgebenden
Versammlung des Gebiets Sverdlovsk gewählt. 1999
erreichte
er an der Wahl zum Gouverneur des Gebiets Sverdlovsk
die 2. Wahlrunde. Im Okt. 1999 wurde er Vorsitzender
des Wahlblocks "Frieden, Arbeit, Mai“, der an den
Wahlen zur 3. Staatsduma RF teilnahm. Im Jahr 2000
wurde er aufgrund der Abstimmungsergebnisse über
Parteilisten Abgeordneter der Duma des Gebiets
Sverdlovsk. 2003 trennten sich die Wege Bakovs u. Burkovs
zunächst auf regionaler u. dann auf Bundesebene.
Während Bakov einer der wichtigsten polit. Strategen
der "Union der Rechten Kräfte" wurde, setzte Burkov
seine polit. Laufbahn bei den linken Sozialisten fort
u. wurde bei den Wahlen zur Gebietsduma von Sverdlovsk
2004 wiedergewählt.
2007
trat er der Dumapartei "Gerechtes
Russland“
bei u. wurde zum Sekretär des Präsidiums des
Rats der Regionalabteilung Sverdlovsk
ernannt.
Als Vorsitzender der Regionalabteilung von "Gerechtes
Russland“ wurde er im Dez.
2007
Abgeordneter der
5. Staatsduma RF.
Im Juli 2008
wurde er zum
Vorsitzenden des Sverdlovsker Zweigs der Partei
gewählt u. im
Juni 2010
wiedergewählt. Im April 2011 wurde er auf dem 5.
Kongress von "Gerechtes Russland“ in Moskau ins
Präsidium des Zentralrats der Partei gewählt. 2010
erzielte "Gerechtes Russland“ unter der Führung
Burkovs mit 19,30%
den
3. Platz bei
den Dumawahlen des Gebiets Sverdlovsk, was das beste
Ergebnis der "Spravorossyj" in Russland darstellte.
Bei den Wahlen zur 6. Staatsduma RF von 2011 wurde
Burkov wiedergewählt. Die Sverdlovsker Zweigstelle von
"Gerechtes Russland“ erzielte mit
24,7% eines
der besten Parteiergebnisse im Land, ebenfalls in der
Stadt Ekaterinburg selbst, wobei die "Spravorossyj"
somit besser abschnitten
als die
"regierende" kremlnahe Dumapartei "Einiges Russland“.
Ab 2013 fungierte Burkov als Sekretär des Präsidiums
der Dumapartei "Gerechtes Russland“ für die
Organisation der Vorbereitung u. Durchführung von
Wahlkämpfen.
BURLA, Mikhail Porfirovich II
III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII
(1957-, transnistrisch-moldauischer
Geograph-Historiker-Ökonom, Akademiker u. Politiker
ukrain. Herkunft. Absolvent der Fakultät
für Geographie des nach
T.G. Shevchenko benannten
Staatl.
Pädagog. Instituts Tiraspol u. einer
Aspirantur an der nach A.A. Zhdanov
benannten Leningrader Staatsuniversität
mit den Schwerpunkten Wirtschafts-,
Sozial- u. polit. Geographie, Kandidat
der Geograph. Wissenschaften. Nach
seiner Studienzeit arbeitete er als
Assistent am Lehrstuhl für Allgemeine
Geographie
des nach T.G.
Shevchenko benannten Pädagog. Instituts
Tiraspol,
dann bis 2003 am
Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie u.
Regionalökonomie der nach T.G. Shevchenko
benannten Transnistrischen
Staatsuniversität als Assistent,
Oberlehrer, stv.
Dekan,
ao. Professor u. Leiter des Lehrstuhls. 2003 wurde er Leiter des
Lehrstuhls für sozioökonom. Geographie u. Regionale
Studien der Fakultät für Naturale Geographie seiner
Universität u. Leiter des Forschungslabors
"Regionale Studien“. BURLACKIJ, Fjodor
Mikhajlovich II IIIa IIIb IIIc
(1927-2014, gew. sowjet. bzw. russ.
Geisteswissenschaftler, Jurist,
Historiker, Politologe,
Soziologe, Journalist, Publizist. Absolvent des Taschkenter
Jurist. Instituts u. des Instituts für Recht der AdW
der UdSSR mit einer Dissertation
zum Thema "Die polit. Ansichten N.A. Dobroljubovs“
zur Erlangung des akadem. Grads eines Kandidaten
der Rechtswissenschaften.
Später schrieb er an der Akademie für
Gesellschaftswissenschaften beim ZK
KPdSU eine
2. Dissertation
zum
Thema "/Der/
Staat u. /der/ Kommunismus“ zur Erlangung des
akadem. Grads eines Doktors der
Philosophie.
In
der Sowjetzeit war er als wissenschaftl. Sekretär
des Redaktions- u. Verlagsrats für
Gesellschaftswissenschaften des Präsidiums der AdW
der UdSSR, Mitarbeiter der internationalen Abteilung
der Zeitschrift Kommunist, Mitarbeiter der
Abteilung des ZK der KPdSU für Beziehungen zu
kommunist. u. Arbeiterparteien sozialist. Länder u.
als
polit. Kommentator für die Zeitung Pravda
tätig,
wobei er nicht davor zurückschreckte, die Theaterzensur
u. die Zensur im Allgemeinen öffentlich zu
kritisieren.
Dies hatte Folgen: Auf Beschluss des
Präsidiums des ZK KPdSU wurde er für 10 Jahre von
der Arbeit relegiert u. von der Presse
ausgeschlossen, u. während 7 Jahren durfte
er nicht
ins Ausland reisen. Später arbeitete
er als wissenschaftl. Mitarbeiter am IMEMO u. als stv. Direktor des
Instituts für soziolog. Forschung der AdW der UdSSR,
als Leiter des Lehrstuhls für marxist.-leninist.
Philosophie am Institut für
Gesellschaftswissenschaften beim ZK KPdSU, an der
Internationalen Lenin-Schule. In den 1980/90er Jahren
war er polit. Kommentator u. Chefredaktor der Literaturnaja
gazeta, Volksabgeordneter der UdSSR als
Vertreter der Sowjet. Friedensstiftung u. von 8
sowjet. Komitees, die sich für Frieden u.
internationale Zusammenarbeit einsetzten, Mitglied des
Obersten Sowjet. Komitees für internationale
Angelegenheiten der UdSSR u. Gastprofessor an den
US-Universitäten Columbia, Harvard u. Oxford.
Ausserdem beteiligte er sich an der Ausarbeitung der
Verfassung der RF von 1993 u. war Vorsitzender des
Wissenschaftsrats für Politikwissenschaft der RAW. BURLJAEV, Nikolaj
Petrovich II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII
XXIV XXV XXVI XXVIIa XXVIIb XXVIII XXIX XXXa XXXb XXXI XXXII XXXIII XXXIV XXXV XXXVI XXXVII
XXXVIII XXXIX XL XLIa XLIb XLII XLIII XLIV XLV XLVI XLVII XLVIII XLIX L LI 2020-
II III IV V VI VII VIII IX
X XI XII
XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII XXIV XXV XXVI XXVII XXVIII XXIX XXX XXXI XXXII XXXIII
XXXIV XXXV XXXVI XXXVII XXXVIII XXXIX XL XLI XLII XLIII XLIV XLV (1946-, konservativer,
religiös verbrämter antiwestlich-missionist. russ.
Schauspieler, Filmregisseur u. Oppositionspolitiker.
Verdienter Künstler Russlands. Absolvent der
Schauspielfakultät der nach B. Shchukin benannten
Theaterschule in Moskau u. der Regisseur-Fakultät
des Allruss. Staatl. S.A. Gerasimov-Instituts für
Kinemategrafie VGIK in Moskau. In der Sowjetzeit war er am Moskauer Akadem.
Theater
des
Mossovets
u.
am Moskauer Lenin-Komsomol-Theater beschäftigt. Bei den Filmfestspielen von
Venedig 1962 erhielten 2 Filme mit Burljaevs
Beteiligung Preise – den "Goldenen Löwen von St.
Markus“ u. den "Bronzenen Löwen von St. Markus“. Ab 1992 war er
Generaldirektor des Filmkonzerns "Russ. Film" u.
Präsident des Internationalen Filmfestivals der
slavischen u. orthodoxen Völker "Goldener Ritter“. Mitglied
des Patriarchalischen Rats für Kultur der
Russ.-Orthodoxen Kirche ROK, des Öffentl. Rats des
Kulturministeriums RF u. Mitgründer der "Stiftung
für orthodoxe Kultur des Priesters
Pavel Florenskij". Burljaev hält
sich für einen Bewunderer des berühmten
sowjet. Filmemachers Andrej Tarkovskij. BURTOVOJ, Jurij
Aleksandrovich (Leitender Ermittler
für besonders wichtige Fälle der
Generalstaatsanwaltschaft RF, Generalmajor der Justiz.
BURUTIN, Aleksandr
Germanovich (1956-, ehem. russ.
Militärführer, -beamter/-politiker u. -berater,
Generalleutnant, Wissenschaftler, Funktionär in der
russ. Atom/Uran- u. Verteidigungsindustrie. Absolvent
der Moskauer Höheren Militärkommandoschule, der nach M.V.
Frunze benannten
Militärakademie in Moskau u. der Militärakademie des
Generalstabs der Streitkräfte RF. Kandidat
der Politikwissenschaften. In
der Sowjetzeit bekleidete er verschiedene Führungs- u.
Stabspositionen in den Militäreinheiten u. Verbänden
der "Gruppe der Sowjet. Streitkräfte in Deutschland",
war Stabschef u. 1. stv. Kommandeur eines
motorisierten Schützenregiments des Fernöstlichen
Militärbezirks sowie höherer Offizier einer Abteilung
der Operativen Verwaltung des Generalstabs der sowjet.
Landstreitkräfte. In den 1990er Jahren war er höherer
Offizier u. Operateur in der Operativen
Hauptverwaltung des Generalstabs der Streitkräfte RF
u. bis 2003 Gruppen-, Abteilungs- u. stv. Leiter
dieser Verwaltung. In den 2000er Jahren war er
Mitglied der Militärisch-Industriellen Kommission
RF, Berater
des Präsidenten RF mit Zuständigkeit für Fragen
des Komplexes für
Verteidigung u. Industrie im
Bereich der Atomwaffen sowie des
staatl. Rüstungsprogramms,
Mitglied des
Meereskollegiums der Regierung RF,
Vorstandsvorsitzender einer Militärisch-Industriellen
Forschungs- u. Produktionsgesellschaft für
Maschinenbauwesen, dann Leiter eines grossen
Schiffbauunternehmens u. stv.
Vorsitzender der Regierungskommission zur
Sicherstellung der Integration der Unternehmen des
Schiffbaukomplexes der RF. Im Sept. 2007 wurde er zum
1. stv. Generalstabschef der Streitkräfte RF ernannt.
In dieser Stellung befasste er sich mit Fragen der
strateg. Planung, der internationalen militär.
Zusammenarbeit, u.a. 2008-10
war er
als Mitglied des "Nationalen Komitees zur
Bekämpfung des Terrorismus" an
"Anti-Terror-Operationen" im Nordkaukasus beteiligt. 2009
wurde ihm für die Entwicklung u. Schaffung
neuer Technologien der Preis der Regierung
RF im Bereich Wissenschaft u. Technologie
verliehen. 2009/10 kritisierte er die von Verteidigungsminister
RF s. Anatolij
Serdjukov u.
Generalstabschef RF N.E. Makarov
umgesetzten
Pläne zum Aufbau der Streitkräfte RF, fand bei der Führung
jedoch kein Verständnis u. wurde nach
Einreichen eines Rücktrittsschreibens
im
Nov. 2010
per
Dekret des Präsidenten RF vorzeitig aus
dem aktiven Militärdienst entlassen.
Nach
seiner Pensionierung nahm er die
wissenschaftl. Tätigkeit als Professor u.
ordentliches Mitglied der Akademie der
Militärwissenschaften sowie als stv.
Direktor des "Instituts für
Wirtschaftssicherheit u. strateg. Planung
der Finanzuniversität der Regierung RF"
wieder auf. 2013 wurde er zum Berater des
Generaldirektors des staatl. russ.
Uranbergbaukonzerns "Atomredmetzoloto"
/"Uranium Holding ARMZ"/ ernannt, dessen
Haupttätigkeit die Interaktion mit
Regierungsbehörden ist. Ausserdem leitet er
den Verwaltungsrat der Firma "Dalur AG" mit Sitz im
Gebiet Kurgan, dem jüngsten u.
effizientesten Asset der "Uranium Holding
Co.", die Uran mit einem umweltfreundlichen
Untertage-Laugungsverfahren produziert.
2013-15 war er Mitglied des
Wissenschaftsrats des Sicherheitsrats RF.
2017 wurde er Leiter des Expertenrats des
Verteidigungsausschusses der Staatsduma RF.) BURCHIK, Mikhail Leonidovich II III (einer von 13 Russen, die im Feb. 2018 auf die sog. "Mueller-Liste" des US-Justizministeriums gesetzt wurden, weil sie von ihm beschuldigt wurden, 2016 über ein Netzwerk gefälschter Social-Media-Accounts die US-Präsidentschaftswahl /Trump-Clinton/ von russ. Seite beeinflusst zu haben. Burchik gab gegenüber der BBC zu, in der Tat mit einer – vermutlich s. Evgenij Prigozhin nahestehenden bzw. von ihm womöglich im Auftrag des Kremls/V. Putins oder vom FSB gegründeten u. gesteuerten – russ. "Trollfabrik" zusammengearbeitet zu haben. Im Sept. 2019 fand er sich auf einer Liste von 27 Russen wieder, deren Namen auf die US-Sanktionsliste CAATSA gesetzt wurden.) BURJATSKIJ, Said
- arab. Abu Saad Said al-Burjati (eigtl.
TIKHOMIROV, Aleksandr Aleksandrovich) II
III IV V VI VII VIII IX X XI
XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI
(1982-2010, gew. militanter-terrorist. islamist.
Untergrundkämpfer u. ideolog. Führer des
Dschihad
im russ. Nordkaukasus. Als Sohn einer ethnisch
gemischten burjat.-russ.
Familie
aus Burjatien konvertierte er im
Alter von 17
Jahren zum Islam u. erhielt anschliessend eine
islamische Ausbildung in Russland, Ägypten, Kuwait u.
Saudi-Arabien. 2003
kehrte er nach Russland zurück, wo
er
als Übersetzer
in
einem islamischen Verlag in
Moskau arbeitete u.
Videobeiträge mit
religiösen Lesungen veröffentlichte.
Er hielt Predigten in der Moskauer Kathedralmoschee u.
reiste mit salafist. Predigten durch die
GUS-Staaten. Ein wesentlicher
Teil seiner Aktivitäten bestand in der Kritik an
verschiedenen islamischen Bewegungen wie dem
Schiismus, Sufismus u.a. 2007 führte er den Haddsch durch, bei dem er eine
Reihe von Vorträgen zum Thema "Heiliges Mekka“
aufzeichnete. Nach
dem Tod des Vaters heiratete seine russ. Mutter
einen Tschetschenen. BUT (BOUT), Viktor Anatolevich II
III IV
V VI VII
VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX (1967-, ehem. sowjet.
Militär-Fremdensprachenübersetzer, ehem.
russ.Luftfrachttransportunternehmer u. internationaler
Waffenlieferant bzw. -händler. Absolvent der Kazaner
Suvorov-Militärschule u. des Militär. Rotbanner-Instituts
des Verteidigungsministeriums der UdSSR in Moskau, wo er
Fremdsprachen studierte u. angeblich über einen Abschluss
in Wirtschaftverfügt. Nach dem Studium diente er als
Militärübersetzer-Funker in einem Luftwaffenregiment, das
Flugmissionen in Angola u.a. afrikan. Ländern durchführte,
u. arbeitete als Portugiesisch-Übersetzer bei der sowjet.
Militärmission in Mosambik, bis zu seinem Ausscheiden 1991
aus der Armee im Rang eines Oberleutnants. Es wurde auch
berichtet, But sei Major des sowjet. Geheimdienstes KGB
gewesen, wobei er selbst Verbindungen dazu dementierte. Strafprozess
u. Verurteilung:
Der Prozess gegen But begann im Okt. 2011 vor dem
US-Bezirksgericht für den südlichen Bezirk von New York in
Manhattan unter dem Vorsitz der US-Bezirksrichterin Shira
A. Shandlin. But wurde in 4 Punkten angeklagt:
Verschwörung zur Ermordung von US-Bürgern nach Paragraph
2332b Teil 18 StGB USA; kriminelle Verschwörung zur
Ermordung von Personen in öffentl. Ämtern nach Paragr.
1114 u. 1117; Verschwörung zum Kauf u. Verkauf tragbarer
Luftverteidigungssysteme "Iglas" nach Paragr. 2332g;
kriminelle Verschwörung zur Unterstützung einer als
Terrororganisation eingestuften ausländ. Organisation.
Während But selbst sich weigerte, vor Gericht auszusagen,
vertrat die Verteidigung den Standpunkt, dass die Beweise
der US-Staatsanwaltschaft, einschliesslich der gesamten
Operation, um But mit den D.E.A.-Agenten in Thailand
treffen zu lassen, unter Verstoss gegen das Gesetz
erstellt wurden. Als Zeuge im Prozess trat sein früherer
Geschäftspartner Andrew Smulian auf, mit dem But im März
2008 in Thailand festgenommen wurde. Smulian bekannte sich
im Gegensatz zu But in seinem eigenen Verfahren für
schuldig u. wurde wegen seiner engen Kooperation mit den
US-Behörden - eventuell auch mit dem US-Geheimdienst - im
Mai 2012 nur zu 5 Jahren Haft verurteilt, von denen er zu
diesem Zeitpunkt bereits 4 Jahre abgesessen hatte. Während
des Prozesses erhielt Richterin Shendlin einen Brief von
einer Gruppe von Abgeordneten der Staatsduma RF, in dem es
hiess: „In Geschäftskreisen, unter Kollegen, Freunden u.
Verwandten Viktor Buts herrscht seit Langem die Meinung
über ihn als einen ehrlichen, respektablen,
hochmoralischen u. sympathischen Menschen u. einen
gesetzestreuen, verantwortungsbewussten, zuverlässigen
Unternehmer“. Im Nov. 2011 wurden bei einer Durchsuchung
des libyschen Geheimdiensthauptquartiers in Tripolis
Dokumente gefunden, die auf Buts Verbindungen zu libyschen
Beamten hinwiesen. Gleichzeitig gab But seine Beteiligung
am Waffentransport zu heiklen "Hot Spots“ zu, bestritt
jedoch den Handel als solchen. Er „habe Waffen auf dem
Luftwegan die Regierungen Angolas, Kongo-Brazzavilles u.
Ruandas, aber auch an die Rabbani-Regierung in Afghanistan
während des Kriegs mit den Taliban geliefert, aber keine
Waffen gekauft oder verkauft“. Anfang Nov. 2011 befanden
die amerikan. Geschworenen But einstimmig in allen 4
Anklagepunkten für schuldig. But bestritt alle
strafrechtlichen Anschuldigungen u. erklärte im Feb. 2012
gegenüber "RIA Novosti", sein Verfahren sei
ein politisches u. kein strafrechtliches. In dem längeren
Interview präzisierte u. relativierte er einige
Behauptungen, die sich über seine frühere Tätigkeit als
Transportunternehmer verfestigt hatten. Er habe damals „Verwundete
transportiert,
Menschen gerettet,
Medikamente u. Ausrüstung für Krankenhäuser u.
Wasseraufbereitungsanlagen geliefert,
ja sogar Elefanten von Südafrika nach Angola
überführt". Er habe
„noch
nie Waffen verkauft, aber selbst wenn er das getan
hätte, wäre das kein Verbrechen gewesen, denn man könne
auch mit einer Bratpfanne töten". Er
habe „2
oder 3 Aufträge für den Transport
von Waffen von den Regierungen der Bananenrepubliken
gehabt, aber wenn er nicht gewesen wäre, wären sie von
der Lufthansa oder jemand anderem geliefert" worden.
Was den Irak betreffe, habe er „nie
US-Befehle ausgeführt". Es sei aber möglich, dass „die
Firma seines Bruders das gemacht habe, aber er wisse es
nicht". Bei Interviews an anderer Stelle, etwa im März
2009 für britische Medien, erklärte But auf Nachfragen
hin, dass er „nicht
ausschliessen könne, dass ohne sein Wissen in seinen
Flugzeugen Waffen transportiert worden seien". Ferner gab
er bei "RIA Novosti" seine von Grund auf negative Meinung
über Amerika zum Ausdruck: Er sei „gegen
Amerika, gegen seine Expansion, ... Amerika sei ein
Krebsgeschwür auf der Erde. Die USA verwendeten zwar eine
demokrat. Rhetorik, aber was er in den letzten 14 Monaten
gesehen habe, lasse ihm die Haare zu Berge stehen". ... Es
finde dort „reine
Goebbels-Propaganda"
statt, insbes. was die Ereignisse in
Moskau angingen. ... In den USA herrsche „Anarchie
u. viele Gebiete werden von Gangsterbanden kontrolliert".
Er „denke,
die Menschen werden aus der Sklaverei aufwachen, ihre
Ketten abwerfen u. die Wall Street zerstören". Die UN seien
„zu
einem Haufen Bürokraten geworden, die sich mit ihren
eigenen Problemen befassen. Sie hätten keinen einzigen
Konflikt in Afrika gelöst oder zum Stillstand gebracht". Zum
Waffenhandel mit Russland: Es „gebe
u. könne keine
illegalen Waffenlieferungen aus Russland geben, da daran
niemand ausser der Regierung beteiligt" sei. Er
„gehe davon aus, dass er zu lebenslanger Haft verurteilt
werde, aber er werde keine Träne vergiessen“. Die „Geschichte
werde ihm Recht geben".
Im Okt. u. Dez. 2011 sowie im März 2012
organisierte die "Gewerkschaft der Bürger Russlands“
Protestaktionen vor dem US-Konsulat in St. Petersburg u.
forderte die Rückkehr Buts nach Russland. Ähnliche Demos
fanden auch in Moskau, Novosibirsk u. Ekaterinburg statt.
Die Verkündung des eigentlichen Urteils wurde mehrfach
verschoben u. erfolgte erst im April 2012. Demnach
verurteilte das Bundesgericht in New York But zu einem
Mindeststrafmass von 25 Jahren Gefängnis sowie einer
Geldstrafe von 15 Mln. USD. Die US-Staatsanwaltschaft
hatte die Verurteilung Buts zu lebenslanger Haft
gefordert. Buts Anwalt kündigte Berufung gegen das Urteil
an. Die Regierung RF lehnte das Urteil ab, u. das
Aussenministerium RF kommentierte es damit, die US-Justiz
habe „die Argumente der Verteidigung ignoriert u.
offenkundig einen polit. Auftrag umgesetzt“. Das New
Yorker Berufungsgericht verwarf Buts Berufung u.
bestätigte das Strafmass. Nach seiner Verurteilung wurde
But zunächst in das "Brooklyn General Security Prison" in
einen Block für Gefangene mit instabiler psychischer
Gesundheit u. suizidalen Tendenzen eingeliefert /wie die
russ. Wikipediaseite über But hinzufügte/. Im Mai 2012
beschloss das US-Gefängnisamt, But zur Verbüssung seiner
Strafe in das Hochsicherheitsgefängnis "ADX Florence" in
Florence, Colorado, zu überführen, wobei russ.
Konsularbeamte u. Diplomaten den Richter u. die
US-Staatsanwaltschaft davon überzeugen konnten, die
Überstellung zu verschieben, während Buts Ehefrau Alla But
einen offenen Brief an die russ. Behörden richtete, in dem
sie Massnahmen zum Schutz der Rechte russ. Bürger
forderte. Im Juni 2012 wurde But in das "US Penitentiary Marion", ein
Gefängnis mit mittlerem Sicherheitsstandard in Illinois,
überstellt. BUTINA, Marija
Valerevna II III
IV V VI VII VIII IX X XI XII/engl XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII
XXIV XXV XXVIa XXVIb XXVII XXVIII XXIX XXX XXXI XXXII XXXIII XXXIV XXXV/engl XXXVI XXXVII XXXVIII
XXXIX XL XLI XLII XLIII XLIV XLV XLVI XLVII XLVIII XLIX L LI LII LIII (1988-, russ.
Politikwissenschaftlerin, Waffenrechts- u.
Politaktivistin, kremlnahe Politikerin,
Publizistin u. Journalistin aus
Barnaul/Altaj.
Absolventin eines Gymnasiums mit vertieftem
Studium der englischen Sprache u. der Fakultät für
Politikwissenschaft der Staatsuniversität des
Altaj in Barnaul /2006-10/. Aspirantur mit
Schwerpunkt "Polit. Prozesse, Institutionen u.
Technologien“. Danach war sie als
Englisch-Übersetzerin bei Treffen russ. u.
amerikan. Politiker u. öffentl. Persönlichkeiten
tätig u. arbeitete als Dozentin u. Leiterin
eines Schulmuseums. Im Weiteren war sie als
Spezialistin für Jugendarbeit in der
Altaj-Sektion der Allruss. Jugendbewegung "Sieg“
der linkskonservativen Dumapartei "Gerechtes
Russland“, als Koordinatorin einer regionalen
schulischen Organisation u. als
Geschäftsführerin des Rotary Clubs in Barnaul
tätig. 2008 wurde sie als Beraterin eines
Mitglieds der Öffentl. Kammer des Landes Altaj
engagiert. In dieser Funktion überwachte sie
Programme zur Entwicklung eines gesunden
Lebensstils u. zur Verbesserung der polit.
Kultur. Im gleichen Jahr wurde sie selbst
Mitglied der Öffentl. Kammer des Landes Altaj,
deren Pressedienst sie leitete. Sie engagierte
sich aktiv im Journalismus, wobei sie sich im
Internet für die Legalisierung des Waffenhandels
stark machte, die dann zum Hauptthema ihrer
gesellschaftspolit. Arbeit wurde. Zu
diesem Zweck gründete Butina, die seit ihrer
Kindheit
Waffen
liebte
u. selbst eine hervorragende Schützin
war, 2010
die
öffentl. Organisation "Recht auf
Waffen",
zu deren erklärten
Zielen die Lockerung der Gesetzgebung im
Bereich des Tragens von Schusswaffen
gehörte. Die Organisation führte eine Reihe
öffentl. Veranstaltungen u. Kongresse durch,
an denen Aktivisten unterschiedlicher polit.
Anhängerschaft teilnahmen – von Kommunisten
über Nationalisten bis hin zu Anarchisten. Aus dieser
Zeit datieren Butinas Bemühungen,
Teil von Putins System zu werden,
indem sie sich über Vorwahlen der
"Jungen Garde" der kremlnahen
Dumapartei "Einiges Russland"
anschloss. Polit. Karriere: Ende Mai 2021 gewann Butina die Vorabstimmung der kremlnahen Dumapartei "Einiges Russland" zur Auswahl von Kandidaten für die Wahl der Abgeordneten der 8. Staatsduma RF. Im Juni wurde sie auf dem 20. Kongress von "Einiges Russland“ als Kandidatin für das Amt eines Duma-Abgeordneten aus dem Gebiet Kirov nominiert u. im Aug. als Nr. 2 auf der Liste von "Einiges Russland“ für das Gebiet Kirov, hinter Gouverneur s. Igor Vasilev, registriert,. Dabei richteten Mitglieder der KPRF einen Antrag an die Zentrale Wahlkommission RF mit der Forderung, die Rechtmässigkeit der Existenz ausländ. Vermögenswerte Marija Butinas zu überprüfen. Den von ihr vorgelegten Unterlagen zufolge gab sie für das Jahr Einkünfte in Höhe von 65-67 Mln. Rubel an, darunter auch die Einkünfte eines US-Bürgers, wobei zu ihrem Vermögen amerikan. u. europäische Anleihen im Wert von über 24 Mln. Rubel zählten. Die Berufung wurde abgelehnt. Bei den Dumawahlen vom Sept. 2021 wurde Butina zwar nicht als Abgeordnete gewählt, rutschte jedoch als Abgeordnete der 8. Staatsduma RF nach, nachdem der Kirover Gouverneur Vasilev auf das gewonnene Mandat verzichtet hatte. 2022 erhielt sie eine Verdienstmedaille von der "Russ. Garde" wegen guter "Zusammenarbeit". Kritik: Von
Kritikern des Putin-Regimes wie dem "Forum
Freies Russland", das die sog. "Putin-Liste"
führt, werden Butina folgende Sachverhalte
vorgeworfen: Lobby- u. Propagandaaktivitäten
zugunsten des Putin-Regimes,
Korruptionsskandale mit US-Beamten,
absichtliche Verzerrung u. Fälschung von
Tatsachen u. Diffamierung einer Reihe von
Vertretern der Anti-Putin-Opposition in
Russland, allen voran Aleksej Navalnyjs. In
ihren Berichten u. öffentl. Erklärungen habe
sie die Situation polit. Gefangener in
Russland mit derjenigen von Kriminellen, die
Gefängnisstrafen in US-Haftanstalten
verbüssen, verglichen. Die Grenzen zwischen
journalist. u. propagandist. Tätigkeit
würden in ihrem Fall verschwimmen.
BUTOV, Vladimir
Jakovlevich (1958-, russ.
Handwerker-Arbeiter u. ehem. Politiker im Autonomen Kreis der Nenzen.
Während seiner Karriere war Butov wiederholt in
verschiedene Strafverfahren verwickelt. Noch in der
Sowjetzeit, 1986, wurde er
wegen Diebstahls zu 1,5 Jahren auf
Bewährung verurteilt. 1991 wurde er
wegen Wild/dieb/erei angeklagt, weil er
als Chef einer Kooperative den illegalen
Fang wertvoller Fischarten organisiert
haben soll, wobei Butov deswegen zu 3
Jahren Haft auf Bewährung verurteilt
wurde. BUKHAROV, Igor Olegovich II (1960-, russ. Gastronom, Geschäftsmann. Nach dem Abitur in Weimar, DDR, begann er seine Gastronomiekarriere Anfang der 1980er Jahre als Kochlehrling im berühmten Moskauer Restaurant "Budapest", absolvierte die Abendschule des Moskauer Instituts für Volkswirtschaft namens G.V. Plekhanov u. leitete danach 2 Moskauer Cafeterias. In den 1990er Jahren betrieb er zusammen mit einem Partner das Restaurant "Nostalgie", das erste Restaurant in Moskau, das sich ausschliesslich auf Haute Cuisine spezialisierte u. dabei auch Live-Jazz anbot. Viele Jazzmusiker begannen ihre Karriere mit Auftritten im "Nostalgie". Ende 1990er Jahre eröffnete er auf der Grundlage des Restaurants eine Sommelierschule u. 2007 wurde ein Ausbildungszentrum für russ. Gastronomen gegründet. Seit 1997 ist Bukharov Präsident der Moskauer Gastronomengilde, später - Präsident der "Föderation der Gastronomen u. Hoteliers Russlands" FRIO. 2000-10 war er Herausgeber der Zeitschriften Vinomanija u. Distilljator. 2008-11 war er Generaldirektor des Lebensmittelkombinats "Kremljovskij" der Präsidialverwaltung RF. Seit 2010 leitet er den Lehrstuhl für Management im Hotel- u. Gaststättengewerbe an der privaten Moskauer Finanz- u. Industrieuniversität "Synergie", u. seit 2014 ist er Dekan der Fakultät für Gastgewerbe des Instituts für Branchenmanagement der Russ. Akademie für Volkswirtschaft u. öffentl. Dienst beim Präsidenten RF. Seit 2014 Vorsitzender des Rats für Berufsqualifikationen im Gastgewerbe beim Nationalrat des Präsidenten RF für Berufsqualifikationen. Mitglied diverser Gremien wie der Öffentl. Kammer von Moskau u. des Öffentl. Rats des Ministeriums für Industrie u. Handel RF. Bukharov ist die Einführung gastronom. Begriffe wie "Autorenküche“ u. "Küche vom Markt“ /französ. cuisine du marché/ in Russland zu verdanken. Ende 2019 gelang ihm die Abschaffung von 500 veralteten sowjet. Vorschriften zu erreichen. So wurde etwa die Notwendigkeit, Geschirr mit Lappen zu spülen oder in einem separaten Raum Eier zu schlagen, als Anforderungen des "Rospotrebnadzor" für öffentl. Gastronomiebetriebe gestrichen. Ausserdem erhielten Restaurants u. Bars die Erlaubnis, eigene Liköre ohne Steuermarken herzustellen. Während der COVID-19-Pandemie wurden von Bukharovs Gastronomen- u. Hotelierverband zusammen mit "Rospotrebnadzor" verbindliche Hygieneregeln für Restaurants entwickelt, darunter die Notwendigkeit, zwischen den Tischen einen Abstand von 1,5 m einzuhalten u. die Oberflächen am Anfang u. Ende des Arbeitstags zu desinfizieren. Bukharov befürwortet eine neue Wirtschaftspolitik für die Gastronomie, eine Überarbeitung der Kontroll- u. Aufsichtstätigkeit sowie eine Aktualisierung des Steuersystems. Im Besonderen fordert er die Abschaffung der Küchenkontrolle durch "Rospotrebnadzor" u. nur noch die Kontrolle der Fertigprodukte zu behalten.)
BUKHMAN, Dmitrij Anatolevich
& BUKHMAN Igor Anatolevich
II III IV (1985-,/1982-, 2 russ.
Mathematiker, Computerprogrammierer u.
IT-Top-Unternehmer jüdischer Herkunft. Beide
absolvierten die Fakultät für angewandte Mathematik
der Staatl. Pädagog. Universität Vologda mit einem
Abschluss als Mathematiker u. Systemprogrammierer
/Dmitrij/ u. als Physiker u.
Mathematiker
/Igor/.
2001 begann Dmitrij zusammen mit seinem Bruder Igor
Computerspiele zu entwickeln. Das erste Spiel hiess
"Discovera" u. ähnelte "Xonix". Bis 2004 brachten sie
drei Spiele u. 30 Bildschirmschoner heraus, die
monatlich etwa 10 Tsd USD einbrachten. Die Brüder
gründeten sodann die Entwicklungsfirma "Playrix", mieteten ein Büro in
ihrem Wohnort Vologda u. stellten in der ersten
Phase etwa 10 Mitarbeiter ein. Bis Ende 2007 hatte
das Unternehmen bereits etwa 15 Casual Games u. sein
erstes PC-Spiel herausgebracht u. erreichte einen
monatlichen Umsatz von 300 Tsd. USD. 2009
interessierten sich die Brüder für die Entwicklung
von Free-to-play-Spielen für
Smartphones, entwickelten jedoch weiterhin Spiele
für den PC. 2012 brachte das Unternehmen das erste
Spiel für das soziale Netzwerk Facebook-Township auf
den Markt, das zunächst auf iOS-Plattformen u. dann auf Android lief. Später
veröffentlichte "Playrix" die Spiele Gardenscapes,
Homescapes, Wildscapes u. Manor Matters. 2019 nahm
"Playrix" etwa 1,7 Mrd. USD ein u. gab etwa 100 Mln.
USD aus, um Anteile an Spielstudios von
Drittanbietern zu kaufen. Heute ist "Playrix" ein
internationales Entwicklungsunternehmen von
kostenlosen Handyspielen mit über 1000 Mitarbeitern
unter der Leitung der Brüder Bukhman u. mit
Hauptsitz in Dublin, Irland, das zahlreiche
Büros in Russland unterhält. 2019 schafften es Igor
u. Dmitrij Bukhman, die beiden Eigentümer von
"Playrix", auf den Milliardärsindex von "Bloomberg" mit
einem Nettovermögen von jeweils 1,4 Mrd. USD zu
gelangen. Im Frühjahr 2019 machte "Playrix"
einen Umsatz von 20,4 Mio. USD pro Woche. 2020
beschäftigte das Unternehmen über 2500
Mitarbeiter in 25 Niederlassungen
weltweit. Im selben Jahr belegte
"Playrix" laut der Analysefirma
"App
Annie" den 2. Platz im weltweiten
Ranking der Handyspiel-Entwickler. Nach Beginn des
von
Putin im Feb.
2022
entfesselten russ.
Angriffskriegs
gegen die
Ukraine
zahlte
"Playrix" allen 4000 Mitarbeitern einen Bonus in
Höhe eines Monatsgehalts u. schlug dann einen
Umsiedlungsplan in sichere Länder vor. Im Okt.
desselben Jahres gab das Unternehmen bekannt,
dass es die Niederlassungen in Russland u.
Belarus schliessen u. 1500 Mitarbeiter in der
Ukraine behalten werde. Forbes schätzte
den Umsatz des Unternehmens für 2022 auf rd. 2,5
Mrd. USD. Bis 2023 beschäftigte das Unternehmen
weltweit über 3000 Mitarbeiter. Im Juni 2023
setzte die Analysefirma "Data.ai" - vormals "App
Annie" - "Playrix" im globalen Ranking der
mobilen Entwickler nach Jahresumsatz auf Platz
7, während das Unternehmen im EMEA-Wirtschaftsraum den
ersten Platz belegte. BUSH,
George Walker II
III
IV
V
VI (1946-,
ehem. US-amerikan. Politiker der Republikan.
Partei, 2001-9 war er 43. Präsident der USA. Sohn
des 41. US-Präsidenten George H.W. Bush, dessen Amtsperiode in
die Perestrojka-Zeit des sowjet.
Staats- u. Parteichefs s. Mikhail
Gorbachjov fiel, während Bush jun. es
mit V. Putin zu tun bekam. Seinen
Wahlkampf hatte G.W. Bush mit putin- u.
russlandkritischen Untertönen betrieben. Im Zusammenhang
mit der geplanten Verschärfung der Beziehungen zu
Russland hielt Bush 2001 mehrere Treffen mit dem
Präsidenten RF V. Putin ab, um eine Vereinbarung über
Konsultationen zur Raketenabwehr u. zu strateg.
Offensivwaffen zu treffen. Das erste Gipfeltreffen der beiden
neuen Präsidenen, das v.a. dem gegenseitigen
Kennenlernen diente, fand Mitte Juni 2001 auf
Schloss Brdo/Egg in
Oberkrain, Slowenien,
statt /II III IV V/.
Auf der Tagesordnung stand ein unbequemes Thema. Die
Amerikaner wollten den unbefristeten ABM-Vertrag über
die Begrenzung von Abwehrsystemen gegen ballist. Raketen
aufkündigen. Keine der beiden Supermächte sollte in der
Lage sein, den Gegner durch einen nuklearen Erstschlag
zu vernichten, ohne dass ein Gegenschlag möglich war.
Bei der abschliessenden Pressekonferenz erlaubte sich
Bush die legendär gewordene Aussage über Putin: „Ich
schaute dem Mann in die Augen. Ich fand ihn sehr
aufrichtig u. vertrauenswürdig. Wir führten ein sehr
gutes Gespräch. Ich bekam ein Gefühl für seine Seele. Er
ist ein Mann, der seinem Land u. den Interessen seines
Landes zutiefst verpflichtet ist."
/Zit. nach s. John Sweeney, Der Killer im Kreml,
86f./. In der Folge wurden diese Sätze als geflügelte
Worte meist in dieser Kurzversion wiedergegeben:
„Ich schaute dem Mann in die Augen
... u. sah /s/eine Seele" /II III
IV/
u.ä. Der
Kremlchef gab zu Protokoll, dass er die Offenheit der
Begegnung, die seine Erwartungen übertroffen habe,
schätze, u. sagte etwas förmlich: „Ich denke, dass wir
eine gute Basis für den Aufbau eines konstruktiven
Verhältnisses gefunden haben." Die beiden von ihnen
vertretenen Staaten seien keine Feinde mehr u. könnten
gute Partner sein. Er hoffe, dass alle Spekulationen
über eine Krise in den Beziehungen zwischen Washington
u. Moskau beendet seien. Bush lud Putin in die USA u.
auf seine Ranch nach Texas ein, u.
begründete dies wie folgt: „Wenn ich ihm nicht vertrauen
würde, hätte ich ihn nicht dorthin eingeladen." Im
Gegenzug nahm der US-Präsident eine Einladung nach
Moskau an, wo Putin ihn in seiner Datscha empfangen
wolle. Die Einladung auf Bushs Ranch war als besondere
Ehre zu verstehen, auf die sogar Frankreichs
Staatspräsident Chirac warten musste. Putin durfte Bush
nun als "Freund" bezeichnen. Die angebliche
Seelenverwandtschaft zwischen Bush u. Putin schien sich
auf Themen zu beziehen, die beide Politiker zur Sprache
brachten, wie Religion u. Gemeinsamkeiten im weltweiten
Abwehrkampf gegen den Terrorismus. Ausserdem ging es ums
lukrative Geschäft, das die Augen funkeln liess:
Russland bot sich als potenter Öl- u. Gaslieferant an.
Das dürfte einem G.W. Bush, der früher selbst in der
Ölbranche tätig war, gefallen haben. Die Anekdote zur
Seelenverwandtschaft klang aber fast wie ein Treppenwitz
der Geschichte, der durch die folgende Begebenheit eine
Erweiterung erfuhr: Als Bush nach seinem ersten Treffen
mit Putin seinem Aussenminister Colin
Powell
anvertraute, dass er beim Blick in Putins Augen seine
Seele gesehen habe, soll Powell erwidert haben: „Mr.
President, ich habe ihm auch in die Augen geschaut u.
den KGB gesehen." /s. Fasbender, Putin-Biographie,
300f./ Als
im März 2003 der von Präsident Bush ausgerufene
Irakkrieg
begann, der zum Sturz des mörderischen Diktators Saddam Hussein
führte, reagierte Putin auf den Krieg damit, indem
er die Militäraktion der USA als ein
völkerrechtswidriges Vorgehen bezeichnete. Eine
Intervention von aussen, die zum Ziel habe, ein polit.
Regime mit Gewalt zu stürzen, sei inakzeptabel. Weil
Russland, Frankreich, China u. das nichtständige
Sicherheitsratsmitglied Deutschland den Irakkrieg
ablehnten u. die Fortsetzung der Inspektionen
befürworteten, schmiedeten die USA u. GB eine "Koalition
der Willigen“, um die internationale Akzeptanz der
Invasion zu erlangen. Dabei interpretierten sie die
UN-Resolution 1441 als Angriffsmandat u. begannen den
Krieg ohne UN-Mandat u. gegen das Veto einer Mehrheit
des UN-Sicherheitsrats. Der Irakkrieg blieb sowohl in
den USA als auch international umstritten, belastete das
russ.-amerikan. Verhältnis nachhaltig u.
stellte eine schwere Hypothek für Bushs Präsidentschaft
u. die USA selbst dar, deren Ansehen weltweit bedenklich
schwand.
BYKOV, Anatolij
Petrovich II III
IV
V
VI
VII
VIII (1960-, russ.
Industrie- u. Bautechniker, ehem. russ.
Geschäftsmann in der sibir. Aluminiumbranche, ehem.
kriminelle Autorität Sibiriens
u. ehem. linksoppositioneller Politiker, z.Zt. in
Gefängnishaft. Absolvent des Bautechnikums von Nazarovo, Land Krasnojarsk, mit einem Abschluss in
Industrie- u. Zivilbau. Nach dem Studium
arbeitete er in der Fabrik für landwirtschaftl.
Maschinenbau von Nazarovo u. absolvierte die
Fakultät für Leibeserziehung u. militär.
Grundausbildung des Staatl. Pädagog. Instituts
Krasnojarsk ein. Danach war er als Sportlehrer
einer Schule in Nazarov tätig. Nach seinem Umzug
nach Krasnojarsk gründete er 1990 ein
Bauunternehmen, war anschliessend
Versorgungsmanager in einer Möbelfirma,
kaufmänn. Leiter in einer anderen Firma u.
Angestellter der Handelsgruppe einer
Krasnojarsker Bank. 1992 kaufte Bykov 10% der
Aktien der "Krasnojarsker Aluminiumhütte"
KrAZ,
heute Teil
des weltgrössten
Aluminiumunternehmens "Rusal", wurde
1995 Mitglied ihres Aktionärsrats, 1996 Mitglied
des Vorstands u. war 1998-2000
Vorstandsvorsitzender von "KrAZ". Der
"Entzug" von 17% der
Fabrikanteile der "Trans
World Group" TWG durch
Bykov löste laut Medien
den "1. Aluminiumkrieg“
zwischen
Bykov u.a.
"KrAZ"-Aktionären
aus.
Mitte
der 1990er Jahre war er einer der Gründer des
Krasnojarsker TV-Senders "TVK", u. 1997
wurde er zum Vizepräsidenten der
Bank "Rossijskij
Kredit"
ernannt, die den Hauptaktionär von "KrAZ"
darstellte.
Als Bykov "KrAZ"-Vorstandsvorsitzender
war, besass er 28% der Aktien des
Werks. Nachdem er in die
Geschäftsführung eingetreten war,
weitete er seinen Einfluss auf
andere Unternehmen in Krasnojarsk
aus. Zu diesem Zweck gründete er
1995 die Finanz- u. Industriegruppe
"Transnationale
Aluminium-Gesellschaft“ TaNaCo, zu
der diverse grössere
Kraftstoffunternehmen in Krasnojarsk
u. Achinsk
gehörten
/deren Namen s. russ.
Wikipediaseite/. Sport: 1994
wurde Bykov, s.Z.
Kandidat für den Sportmaster
im Boxen,
zum Präsidenten des Boxverbands des Landes
Krasnojarsk gewählt. 1998 wurde er Präsident des
Russ. Boxverbands, 2000 dessen Ehrenpräsident.
Er ist Träger des "Goldenen Ordens" der
"International Amateur Boxing Association" IABA.
2005 organisierte er in Krasnojarsk einen
internationalen Boxkampfwettbewerb zwischen den
Jugendmannschaften Russlands u. Kubas, an dem
Boxweltstars auftraten. 2010 organisierte er zu
Ehren des 65. Jahrestags des Sieges im Grossen
Vaterländ. Krieg das 1. internationale
Profiboxturnier in der Geschichte der Stadt
Krasnojarsk. Politik:
1996 wurde Anatolij Bykov zum Abgeordneten des Stadtrats von
Nazarovo gewählt.
1997 wurde er zum Abgeordneten der
Gesetzgebenden Versammlung des Landes Krasnojarsk aus
den Bezirken Nazarov u. Bolsheulujsk gewählt. 1998
unterstützte er die Kandidatur s. Aleksandr Lebeds bei
der Wahl zum Gouverneur des Landes Krasnojarsk, der
die Wahl gewann. Bykov
war jedoch bald enttäuscht
von ihm, als er eine
Inspektion seiner Firma
anordnete /s.
entsprechendes Zitat auf
der russ. Wikipediaseite/. Im Frühjahr
1999 geriet Bykov in Konflikt mit
Lebed u. ging ins Ausland /s. oben/.
1999 kandidierte er auf der "LDPR"-Liste für die Wahl als
Abgeordneter in die Staatsduma RF, wobei ihm jedoch
die Zulassung verweigert wurde. Im Jahr 2000 gewann
der "Anatolij-Bykov-Block" bei den Wahlen der
Abgeordneten des Stadtrats von Krasnojarsk über 40%
der Stimmen. 2001 nahm der "Anatolij-Bykov-Block" an
den Wahlen der Abgeordneten zur 3. Gesetzgebenden
Versammlung des Landes
Krasnojarsk
teil, wobei Bykov selbst mit 53% der
Wählerstimmen seines
Wahlkreises zum Abgeordneten gewählt wurde. 2003 wurde
Bykov auf seine Bitte hin auf einer Sitzung der
Gesetzgebenden Versammlung des Landes Krasnojarsk
vorzeitig sein parlamentar. Mandat entzogen. Im selben
Jahr beschloss er, erneut für das Amt eines
Abgeordneten des Landesparlaments zu kandidieren u.
auch an den Wahlen zur 4. Staatsduma RF teilzunehmen.
Eine Woche vor der Abstimmung entschied das
Landesgericht Krasnojarsk, Bykovs Zulassung als
Kandidat für die Staatsduma wegen Verstössen gegen das
Wahlgesetz zu annullieren. Im Dez. 2003 wurde Bykov erneut
zum Abgeordneten der Gesetzgebenden Versammlung
des Landes Krasnojarsk mit 54,84% der
Wählerstimmen seines Wahlkreises gewählt.
2004 erhielt der Wahlblock der Bykov-Anhänger "Mit
Glauben u. Hoffnung!“, der zur Teilnahme an den Wahlen
zum Krasnojarsker Stadtabgeordnetenrat gegründet
wurde, 32,06% der Stimmen. 2004 trat Bykov der polit.
Partei "Eurasische Union“ bei. Laut einem der ehem.
Parteiführer wurde die Partei vom Vorsitzenden ihres
Exekutivkomitees, Pjotr Suslov, als Plattform für
Verhandlungen mit tschetschenischen illegalen
bewaffneten Gruppierungen, sprich mit der tschetschen. Mafia, genutzt.
Frühere Konflikte mit den Tschetschenen, hauptsächlich
rund um die "KrAZ", seien von Bykov vorwiegend mit
Gewalt gelöst worden. 2005 wurde Bykov zum Mitglied
des Landeskomitees des Krasnojarsker Regionalzweigs
der polit. Partei "Eurasische Union“ gewählt. 2006
wurde er auf der 10. Konferenz des Krasnojarsker
Regionalzweigs der
"Eurasischen Union" zum
Vorsitzenden seines Exekutivkomitees gewählt. Im
selben Jahr gewann der Block "Eurasische Union“ in
Nazarovo, dessen Parteiliste von
Bykov angeführt wurde, die Wahlen zum Abgeordnetenrat
der Stadt mit 53,83% der Wählerstimmen. Kurz darauf
wurde die Partei wegen Nichteinhaltung der
gesetzlichen Anforderungen in Bezug auf die
Mitgliederzahl von der Zulassung ausgeschlossen. 2007
gewann Bykov erneut die Wahlen zur Gesetzgebenden
Versammlung des Landes Krasnojarsk mit 58,42% der
Wählerstimmen seines Wahlkreises. 2009 kündigte er in
einem Interview mit "RIA Novosti" an, sich in einem
Jahr aus der Politik zurückziehen zu wollen. Aber 2011
kandidierte er erneut erfolgreich für das Mandat eines
Abgeordneten der Gesetzgebenden Versammlung des Landes
Krasnojarsk u.
erhielt 61,50% der Stimmen seines Wahlkreises. Bei der
Wahl zum Oberhaupt/Bürgermeister von Krasnojarsk 2012
unterstützte er den Konkurrenten des
Kandidaten der kremlnahen
Partei "Einiges Russland“, wobei der von ihm
unterstützte Kandidat dem Mitbewerber unterlag.
2013 leitete Bykov den Regionalzweig der
linksgerichteten polit. Oppositionspartei "Patrioten Russlands“, die bei
den Wahlen zum Abgeordnetenrat der Stadt Krasnojarsk
mit 25,62% der
Stimmen 14
von 36 Sitzen gewann. Steuerkonflikt:
Ende Okt. 2020 gab das
Oktjabrskij-Bezirksgericht von
Krasnojarsk dem Antrag der
Ermittlung statt u. beschlagnahmte 7
Immobilien in Bykovs Besitz im
Emeljanovskij-Bezirk des Landes
Krasnojarsk, deren gesamter
Katasterwert über 81 Mln. Rubel
betrug, während der Schaden für die
zuständige Steuerbehörde sich auf
über 78 Mln. Rubel belief, da Bykov
im Zeitraum 2017-19 die
Steuerzahlungen in etwa dieser Höhe
ausgesetzt hatte.
BYKOV, Dmitrij Lvovich
II III IV V VI VII VIII IX X
XI XII XIII XIV (1967-, bekannter,
populärer russ. Schriftsteller, Dichter u. Journalist, Publizist-Kolumnist,
Rundfunk- u. TV-Moderator, Literaturkritiker
u. -dozent
u. Filmkritiker. Absolvent der Fakultät für
Journalismus der MSU, Abteilung für Literaturkritik.
Seit 1989 gehörte er zu den aktiven Teilnehmern des
kurz zuvor entstandenen "Ordens der Höfischen Manieristen“,
einer Dichtervereinigung, deren Mitglieder sich laut
Kritikern durch „einen Abgrund von Zynismus u.
scharfer Satire auszeichneten, der sich hinter brillante
Höflichkeit verbirgt“.
Im Orden trug Bykov den Titel "Kommandant“ u. wurde
Mitautor mehrerer vom Orden veröffentlichter
Gedichtbände. Er verliess den Orden im Sommer 1992,
wurde jedoch später in den Medien unter den
"Manieristen“erwähnt. Ab 1985 arbeitete Bykov für
die Zeitung Sobesednik. Er war u.
ist Autor journalist., literarischer u. polemischer
Artikel, die in vielen Magazinen u. Zeitungen
veröffentlicht wurden, von Elite-Monatsmagazinen bis
hin zu extravaganten Boulevardzeitungen /Liste s. russ. Wikipediaseite/. Seine 1992 begonnene
Arbeit
für Rundfunk- u. TV umfasst diverse Programme auf
den TV-Sendern "REN-TV", 5TV", "Dozhd", "Nostalgija" wie auf
verschiedenen Radiokanälen, u.a. "Ekho Moskvy".
Ausgezeichnet mit dem Preis "Goldene Feder Russlands 2010“
für Journalisten, verliehen vom Journalistenverband
Russlands. Bykov unterrichtet/e Literatur u. die
Geschichte der sowjet. Literatur an Moskauer
weiterführenden Schulen, war bis 2014 Professor an
der Abteilung für Weltliteratur u. Kultur am MGIMO des Aussenministeriums
RF u. hielt auch Vorlesungen im Ausland, so an der
Princeton University, der Brandeis University, der
Cambridge University u. dem University of Maryland
College of Arts and Humanities. Als Autor trat Bykov
als Biograf von Boris Pasternak, Bulat Okudzhava, Maksim Gorkij u. Vladimir Majakovskij /II/ in Erscheinung. Er hält
Vorträge über Bernard Shaw,
Boris Pasternak,
Mikhail
Saltykov-Shchedrin u.a.
Schrifsteller. Bekannt
geworden ist er v.a. auch durch seine Internet-"Lektionen" über
berühmte Schrftsteller wie Gorkij /II/
u. Tschechov oder Shakespeare bzw. Sänger wie
Vladimir Vуsockij u. Viktor Coj. Von Bedeutung
sind auch seine Kurzstudien im Rahmen des
Werks "Russ. Literatur, Leidenschaft u.
Macht". BYKOV, Viktor Aleksandrovich II III (1950-, russ. Physiker-Mathematiker u. Quantenelektroniker, technolog. Unternehmer, Erfinder, Professor, Experte auf dem Gebiet der Nanowissenschaften u. Nanotechnologie. Absolvent der Fakultät für Physikalische u. Quantenelektronik des Moskauer Instituts für Physik u. Technologie. Kandidat der Physik u. Mathematik. Parallel zur Aspirantur arbeitete er an einem Physikalischen Forschungsinstitut in Zelenograd. Während seiner Tätigkeit am Institut leitete er die Forschungen auf dem Gebiet molekular Strukturen. Das Ergebnis der Forschung war die Entwicklung einer Technologie zur Herstellung von Flüssigkristallen, wobei mittels neuer Lichtpolarisatoren Flüssigkristallbildschirme entwickelt wurden. Im Laufe der Jahre leitete Bykov auch die Entwicklung der Tunnel- u. Sondenmikroskope "STM-4" u. "Solver", die Plattformen für das Sonden-Nanolabor "INTEGRA" u. die Forschungsplattform "NANOFAB". 1989 gründete er mit einem Team von Absolventen des Moskauer Instituts für Physik u. Technologie MIPT die "Forschungskorporation MDT", die 1993 in die Firma "MDT Nanotechnologie NT-MDT" umgewandelt wurde, deren Generaldirektor er war oder ist. Die Hauptgeschäftsausrichtung des Unternehmens ist die Herstellung wissenschaftl. Geräte für die Forschung in allen Bereichen der Nanotechnologie. "NT-MDT"-Produkte erlangten in den 2000er Jahren internationale Anerkennung. Das US-amerikan. Magazin Research & Development zeichnete die wissenschaftl. Geräte von "NT-MDT" in den Jahren 2006-12 4x als die besten innovativen Entwicklungen des Jahres aus. Bykov, Autor u. Co-Autor von mehr als 200 wissenschaftl. Arbeiten, darunter 160 Erfindungsanmeldungen, ist einer der Co-Autoren u. Leiter des Landesprogramms "Molekulare Elektronik“ u. des Projekts "Molekulare Nanotechnologie“. Präsident der Russ. Nanotechnolog. Gesellschaft, Vorsitzender der Gilde der Hochtechnologie- u. Innovationsunternehmen der Moskauer Industrie- u. Handelskammer, Träger des Preises der Regierung RF im Bereich Wissenschaft u. Technologie von 2004. 2011 wurde ihm die UNESCO-Medaille "Für seinen Beitrag zur Entwicklung der Nanowissenschaften u. -technologie“ verliehen.)
BYCHKOV, Nikolaj
Viktorovich II (1960-, russ. Manager u.
ehem. Staatspolitiker. Absolvent der
Militärpolit. Bauhochschule Simferopol, Krym,
Ukrain. SSR, später umbenannt in
Branchenübergreifendes Technolog. Institut u. Russ.
Wirtschaftsakademie namens
G.V. Plekhanov.
1981-92 diente er in den Streitkräften der UdSSR. In
den 90er Jahren arbeitete er bei der Bank "MENATEP"
u. trat 1997 dem Vereinigten Vorstand als Direktor
der Direktion für militär.-techn. Zusammenarbeit des
Ölkonzerns "Jukos" bei. 1999-2003 war er
Präsident von "Yukos Refining and Marketing". Im
März 2003 genehmigte die Staatsversammlung
Mordwiniens den Vorschlag des wiedergewählten
Staatsoberhaupts der Republik s. Nikolaj Merkushkin,
Bychkov als Vertreter
der Exekutive Mordwiniens mit
den Befugnissen eines Mitglieds des Föderationsrats
RF auszustatten –
an der Stelle von s. Leonid Nevzlin, der zu einem
anderen Job gewechselt hatte. Im Föderationsrat RF
war Bychkov
stv. Vorsitzender des Ausschusses für internationale
Angelegenheiten. Anfang Juli 2004 wurde er
angesichts der Verhaftung s. Mikhail Khodorkovskijs
zum Leiter der Stiftung "Offenes Russland" gewählt. Per Dekret
Nr. 146-UG vom
24. Nov. 2004 des
Oberhaupts der Republik Mordwinien wurden Bychkovs
Befugnisse als Mitglied des Föderationsrats RF
vorzeitig beendet.)
BYCHKOV, Sergej Sergeevich
II III
IV V
VI
VII
VIII IX
X
XI (1946-, russ.
Schriftsteller, Dichter, Publizist,
Kirchenhistoriker. Absolvent der Philolog. Fakultät
der MSU. Danach war er als Lehrer tätig, debütierte
als Dichter-Übersetzer u. beteiligte sich an der
Veröffentlichung der "Bibliothek der Weltliteratur
in 200 Bänden". 1. Dissertation 1992 in SPB, 2.
Dissertation 2002 an der Russ. Akademie für
Staatsdienst bzw. öffentl. Verwaltung, Kandidat der
Geschichtswissenschaften. Seit 1967 ist er
Gemeindemitglied der Kirche der Fürbitte der Hl.
Jungfrau Maria in Petrovskoe-Alabin im Moskauer
Gebiet, wo der Priester Aleksandr Men tätig gewesen
war. In der Pfarrei von Novaja Derevnja im Moskauer
Gebiet, wo Pater Men diente, beschäftigte sich
Bychkov ab Mitte der 70er Jahre mit der religiösen
Erziehung von Kindern. Im Rahmen seiner publizist.
u. journalist. Arbeit
engagierte er sich in
postsowjet. Zeit aktiv als Buchverleger, erstellte
u. veröffentlichte 8 Bände der angeblich 12
gesammelten Werke des russ. Denkers Georgij P. Fedotov. 1992/2002
wurde ein Band über das Leben russ. Heiliger
veröffentlicht. Der erste Aufsatzband zur Geschichte
der russ. Kirche erschien 1998, der zweite - "Bolschewiki gegen die russ. Kirche“
- 2006.
Bychkov sammelte u. veröffentlichte auch die Werke
des Priesters u. Menschenrechtsaktivisten Sergej A. Zheludkov. 2005
wurden nach seinen Drehbüchern zwei TV-Filme
produziert: "Die Tscheka gegen Patriarch Tikhon“ u. "Das
lebendige Wort von Pater Aleksandr Men“. 2007 wurde
im "1. Kanal" des russ. Staatsfernsehens der nach
Bychkovs Drehbuch gedrehte Film über den Fortgang
der Ermittlungen zum Mord an Priester Aleksandr Men
gezeigt. BYCHKOVA, Evdokija Ivanovna II III IV V (1955-, russ. Ökonomin, Unternehmerin u. Staatspolitikerin. Absolventin eines Wirtschaftsstudiums an der Staatsuniversität Voronezh. Bis 1991 war sie Mitglied der KPdSU. 2002 wurde sie Leiterin des Mineralwasserwerks "Zhivaja Voda AG". 2006 wurde sie in den Abgeordnetenrat des Gebiets Lipeck von der "Russ. Partei des Lebens" gewählt, in dem sie Mitglied des Ausschusses für Staatsstruktur u. lokale Selbstverwaltung wurde. Als Abgeordnete des Gebietsrats ergriff sie die Initiative zur Umsetzung des regionalen Sozialprojekts "Kleinunternehmen für Landkinder“, wodurch in den ländlichen Siedlungen des Gebiets 15 Spiel- u. Erholungskomplexe entstanden. Dann trat sie der Wahlliste der Regionalgruppe Lipeck der Dumapartei "Gerechtes Russland" bei. Bei den Wahlen zur Staatsduma RF vom Dez. 2011 erhielt die Regionalgruppe Lipeck ein Mandat. Nachdem der Erstgewählte der Regionalliste auf sein Mandat verzichtete, wurde infolge einer Umverteilung innerhalb der Parteiliste das frei gewordene Mandat an Bychkova vergeben, die den 2. Platz der Liste belegte, sodass sie bis 2015 der 6. Staatsduma RF angehörte. Danach war sie bis 2020 Mitglied des Abgeordnetenrats der Stadt Lipeck. Mitglied des Rats der regionalen Zweigstelle der "Union der Industriellen u. Unternehmer Russlands", Vizepräsidentin des regionalen "Klubs der Geschäftsfrauen", Präsidentin des "Klubs der Unterstützer der gesunden Lebensweise "Zhivaja Voda".) BJUTUKAEV, Aslan Avgasarovich II (1974-2021, gew. tschetsch. islamist. Terrorist, Feldkommandant der nordkaukasischen Rebellen, auch bekannt unter dem Spitznamen "Abubakar" u. dem Psyeudonym "Amir Khamzat". Enger Mitarbeiter u. ab Juli 2011 "Naib" /Stv./ des ehem. "Amirs" s. Doku Umarov des "Vilayats Nokhchijcho" in Westtschetschenien des 2007 gegründeten "Kaukasus-Emirats", während s. Khusein Gakaev, der den Osten anführte, der andere Naib wurde. Kommandeur des Südwestsektors u. des Selbstmordbataillons "Rijadus-Salikhin". Im Jan. 2011 bildete Bjutukaev den 20-jährigen s. Magomed Evloev in einem Trainingslager für Selbstmordattentäter in der Nähe des inguschischen Dorfs Ali-Kurt für die Durchführung des Terroranschlags auf dem Flughafen Domodedovo vom selben Monat aus. Nach Umarovs Tod im Sept. 2013 wurde Bjutukaev sein offizieller Nachfolger als "Amir" des "Vilayat Nokhchijcho" u. schwor im April 2014 dem neuen "Emir" des "Kaukasus-Emirats" s. Aliaskhab Kebekov die Treue. Dann organisierte er den Angriff der Rebellen auf Groznyj vom Dez. 2014. Im Juni 2015 schwor Bjutukaev im Namen aller Rebellen des "Kaukasus-Emirats" in Tschetschenien dem "IS"-Führer Abu Bakr al-Baghdadi die Treue. Im Juli 2016 wurde Bjutukaev auf die US-Sanktionsliste u. im Aug. auf diejenigen der EU gesetzt. Nach der Ermordung s. Rustam Asildarovs/Aselderovs wurde Bjutukaev neuer "Amir" des "Vilayats Kaukasus" als Ableger des "Islamischen Staats /IS/" im Nordkaukasus. Im Jan. 2021 wurde Bjutukaev zusammen mit 5 Mitstreitern bei einer Sonderoperation durch Kräfte des A.A. Kadyrov-Polizeiregiments am Rande des Dorfs Katyr-Jurt in Tschetschenien getötet. Bei der „Planung der Liquidierung" seiner Feinde war offensichtlich s. Ramzan Kadyrov persönlich federführend, wobei er u. seine Leute für dieses Verbrechen vom „Oberkommandierenden" V. Putin persönlich „beglückwünscht" worden seien, nachdem Kadyrov ihm Bericht erstattet hatte /II III IV V VI VII VIII/.)
Neuster Stand: 07.24 (28) Keine Garantie für Richtigkeit u. Vollständigkeit der Angaben. Zurück zu B4
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