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Über 20 Jahre im Dienst der Information Privater, politisch unabhängiger Presse-Blog zum Thema Osteuropa und Russland _______________________________________________________________________ ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() PUTIN-LEXIKON:
VAGABOV, Magomedali Abdulgamidovich (1975-2010, auch bekannt unter seinem Pseudonym "Emir Sejfullah Gubdenskij", gew. dagestan. Widerstandskämpfer, Rebell, Führer des militanten wahhabit. Untergrunds im Nordkaukasus, v.a. Dagestan u. Tschetschenien. Erhielt in Pakistan seine religiöse islamist. Ausbildung u. sein militär. terrorist. Training. Nach seiner Rückkehr nach Russland setzte er seine kriminelle Karriere in Tschetschenien fort. Dort wurde er wegen "Organisation einer illegalen bewaffneten Formation“ zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt, aber bald amnestiert, u. ging erneut nach Pakistan zur weiteren Ausbildung als Terrorist. Danach sollte er wieder nach Tschetschenien zurückkehren, verblieb 2005-6 jedoch in Dagestan, wo er militante Gruppen bildete u. die Bewohner zum Dschihad aufrief. Inzwschen war Bagabov, der darginischer Nationalität war, 8. Emir u. Oberster Qadi des "Vilayat Dagestan" geworden. Das Nationale Anti-Terror-Komitee NAC Russlands führte ihn als "2. Person in der Hierarchie des Kaukasus-Emirats“ auf seiner Fahndungsliste. 2010 beteiligte er sich an der Organisation von Terroranschlägen in der Moskauer Metro, bei denen 40 Menschen starben u. 88 verletzt wurden. Im Aug. 2010 wurde er zusammen mit 4 anderen Rebellen von Beamten des FSB der Republik Dagestan in seinem Haus im Dorf Gunib umzingelt u. in einem Gefecht mit den FSB-Kräften getötet, nachdem er sich geweigert hatte, sich ihnen zu ergeben.) VADALOV, Aslambek Ilimsultanovich (1971-, auch bekannt unter seinem Pseudonym "Emir Aslambek", tschetschen. Rebellenführer im Nordkaukasus. Nach Ausbruch des 1. Tschetschenienkriegs 1994 schloss er sich den Separatistenkämpfern aus Gudermes an. 1999 schloss er sich nach der erneuten Invasion Tschetscheniens durch Russland im Herbst im Zuge des 2. Tschetschenienkriegs Ibn al-Khattabs arabischen Mudschaheddin in Tschetschenien an. Nach den Kämpfen um Argun u. Gudermes zog sich Vadalovs Einheit in die Bergbezirke Vedeno u. Nozhaj-Jurt zurück, um Guerilla-Angriffe auf russ. Sicherheitskräfte zu starten. 2000 kehrte er nach Ishkoj-Jurt zurück u. schloss sich einer kleinen lokalen Guerilla-Truppe an; die Einheit operierte sowohl unabhängig als auch in Zusammenarbeit mit anderen Rebellenformationen, einschliessl. der Teilnahme am Angriff vom 17. Sept. 2001 auf Gudermes. In den nächsten Jahren erlitt die Separatistenbewegung erhebliche Verluste, aber Vadalov konnte sich hauptsächlich durch seine Überlebensfähigkeiten auszeichnen, während sein jüngerer Bruder getötet wurde. Als solcher wurde er zum stv. Kommandeur der tschetschen. Streitkräfte unter Emir Askhab in der Region Gudermes ernannt. Obwohl es dieser von ihm befehligten Einheit an Personal fehlte, konnte seine Gruppe zahlreiche kleine, aber bedeutende Angriffe gegen die russ. Sicherheitskräfte durchführen, insbes. in seinem Heimatdorf Ishkhoj-Jurt, wo bei einen bewaffneten Angriff im April 2004 5 Polizisten u. mehrere Zivilisten getötet wurden. Nach dem Tod von Emir Askhab Anfang 2005 wurde Vadalov zum Kommandeur der Region Gudermes ernannt. Seine Einheit wurde schliesslich aus Gudermes vertrieben u. in das Hochland von Vedeno u. Nozhaj-Jurt zurückgedrängt. Als 2007 das "Kaukasus-Emirat" proklamiert wurde legte er s. Doku Umarov den Treueeid ab. Im Juli 2010 verkündete Umarov die Ernennung Vadalovs zu seinem Stv. /Naib/ u. Nachfolger im Falle seines Todes. Anfang Aug. 2010 berichtete die offizielle Website des "Kaukasus-Emirats", "Kavkaz Center", dass Doku Umarov von seinem Amt als Emir des "Kaukasus-Emirats" zurücktrete sei u. Vadalov an seiner Stelle ernannt worden sei. Etwa zur gleichen Zeit revidierte Umarov selbst seine Entscheidung. Dann verkündete Vadalov seinen Rücktritt als Stv. u. seinen Rückzug aus der Unterordnung unter Umarov u. kündigte die Gründung eines eigenen Madschlis /Parlamets/ u. die Wahl seines eigenen Emirs von Tschetschenien an. Zur selben Zeit wandte sich der Tschetschenenführer s. Ramzan Kadyrov an die Polizei mit der Forderung, Doku Umarov auszuschalten u. Vadalov zu finden. Ende Aug. 2010 organisierte Vadalov zusammen mit anderen Rebellen, die sich von Umarov losgesagt hatten, einen Angriff auf Tsentaroj, das Heimatdorf Kadyrovs. Bei dem Gefecht kamen 6 Polizisten ums Leben, 18 weitere wurden verletzt, während die Angreifer selbst 12 Angehörige verloren. Kadyrov erklärte, dass für zuverlässige Informationen über den Aufenthaltsort Vadalovs u. einer Reihe anderer Bandenführer eine Belohnung in Höhe von 10 Mln. Rubel gezahlt werde. Im Sept. 2010 erliess Doku Umarov ein Dekret, durch das Vadalov aller Dienstgrade sowie seines Kommandos enthoben u. zu einer Haftstrafe vor einem Scharia-Gericht verurteilt worden sei. Im Juli 2011 schloss Vadalov Frieden mit Umarov u. erneuerte seinen Treueeid. Nach Umarovs Tod im Sept. 2013 wurde Vadalov zum Emir des "Vilayats Nokhchiycho" ernannt /dieses Vilayat wurde 2007 als eines der 6 Vilayats des "Kaukasus-Emirats" gegründet u. ersetzte die Tschetschen. Republik "Itschkerija"/. Anderen Berichten zufolge wurde s. Aslan Bjutukaev der neue Chef des "Vilayats Nokhchiycho". Im Dez. 2014 zerstörten unbekannte Sicherheitskräfte mit einer Planierraupe das Haus der Familie Vadalov im Dorf Ishkhoj-Jurt. Im Juli 2016 forderte der tschetschen. Oberhaupt Ramzan Kadyrov den türkischen Präsidenten s. Recep Erdoğan auf, 12 kaukasische Rebellen, die sich in der Türkei vor den russ. Behörden versteckt hielten, an Russland auszuliefernm unter ihnen Vadalov. Im Nov. führten türkische Sicherheitskräfte in Istanbul eine Sonderoperation durch, bei der 8 Rebellen bzw. Terroristen aus dem Nordkaukasus festgenommen wurden, darunter Aslambek Vadalov. Kadyrov forderte den türkischen Präsidenten auf, die festgenommenen Kämpfer an die russ. Behörden zu übergeben. Vor einiger Zeit befanden sie sich in Syrien, doch nachdem die syrische Armee im Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat“ aktiver wurde, beschlossen sie, sich wieder in der Türkei zu verstecken. Vadalov wurde jedoch bald von den Behörden freigelassen u. befindet sich wahrscheinlich bis heute in der Türkei, wobei er - im Gegensatz zu vielen anderen tschetschen. Rebellen - seinem sicheren Tod in Russland wohl bisher entkam.)
VAIKULE,
Laima (Stanislavovna)
II III IV (1954-,
sowjet. bzw. russ. Pop- u. Schlager-Sängerin lettischer
Herkunft. Ihre Karriere als Sängerin begann 1969 in Riga,
Lettische SSR, wo sie Solistin des Rigaer Rundfunk- u.
TV-Orchesters unter der Leitung von Raimonds
Pauls wurde, mit dem u. dessen Werk
ihre Karriere eng verbunden sein sollte. Zu dieser Zeit
studierte sie Musik u. Gesang bei einem Maestro, der mit
Pauls zusammenarbeitete.
In den 1970er Jahren sang sie mit einer Rockgruppe in
Restaurants der Schwarzmeer-Resorts u. wurde dort als
Künstlerin enteckt. In den 1980er Jahren trat sie in einer
berühmten Varieté-Show im lettischen Jurmala, im
neu eröffneten "Hotel Latvia" in Riga
u. anderswo auf u. war in der lettischen TV zu sehen. Neben
dem westlichen Repertoire u. einer Reihe moderner Lieder
begann sie, lettische Lieder aufzuführen. Ab 1985 trat sie
zusammen mit ihrer Gruppe u. ihrem Ballett in Moskau auf,
nahm an Produktionen des Zentralfernsehen
der UdSSR teil u. wurde so einem breiten sowjet.
Publikum bekannt. Von 1986 bis zum
Zusammenbruch der UdSSR 1991 trat sie als Solistin auf u.
lebte einige Zeit in Baku, Aserbaidschan. SSR. Im Feb. 1987
nahm die Sängerin am Pauls-Abend in der staatl. zentralen
Konzerthalle "Rossija" teil u. erlangte nach der
TV-Übertragung des Konzerts landesweite Bekanntheit. Im
selben Jahr erhielt sie den Preis "Goldene Leier“ beim
internationalen Festival in Bratislava,
CSSR, u. nahm an einer internationalen
Veranstaltung in Bulgarien teil. In dieser Zeit studierte
sie an der Abteilung für Varieté-Regisseure der GITIS. Im März 1988 reiste sie
zusammen mit Raimonds Pauls nach Helsinki, Finnland, wo sie
an einem Konzert teilnahm. 1989 trat sie erstmals in Sotschi
auf u. erhielt einen Auftrag von der sowjet. Plattenfirma
"Melodija", mit einem Künstler aus den USA Lieder
aufzunehmen. Einige Monate später erhielt sie eine Einladung
zu einem Aufenthalt in den USA. In den frühen 1990er Jahren
trat sie wiederholt in den postsowjet. Ländern, in Europa,
den USA u. in Japan auf. 1993 erhielt sie die "World Music
Awards" in Monte Carlo. 2002-14 trat sie als Gast beim internationalen Wettbewerb-Festival
junger Interpreten populärer Musik "Novaja Volna" / "Neue Welle",
der in Jurmala, Lettland, v.a. in
russ. Sprache stattfand. Ab 2015 moderierte sie das von ihr
ins Leben gerufene internationale Musikfestival "Laima Rendezvous Jurmala".
2011 wurde sie für ihre künstlerischen Verdienste um die
russ.-lett. Beziehungen der russ. Orden der Freundschaft verliehen.
2018 erklärte sie während einer Tournee in Odessa, dass
sie nicht auf der Krym auftreten wolle, egal welche Gage
ihr angeboten würde. Später erklärte sie im TV-Sender
"Rossija 1", dass sie erst
nach der Aufhebung der Sanktionen
bereit sei, die Halbinsel zu besuchen. 2019 drückte
die Sängerin
in
einem Interview mit dem YouTube-Kanal "Let’s Talk?“ ihre
Unterstützung für die LGBT-Gemeinschaft aus. Im Feb. 2022
verurteilte sie den von Putin entfesselten russ. Angriffskrieg gegen die Ukraine.
In einem Interview vom
Dez. 2022 mit dem in Riga angesiedelten russ. TV-Sender
"Dozhd" äusserte sie ihre negative Haltung zum
Ukrainekrieg, sprach über die für sie unverständliche
Kriegsunterstützung seitens vieler russ. KollegInnen u. kommentierte
die unter Russen u. ehem.
Sowjetbürgern herrschende Meinung, dass sie ihre gesamte
Karriere der UdSSR zu verdanken habe.
In Russland habe man den Verstand u. die Würde verloren,
sie frage sich, woher diese Frechheit kommt, in der
Ukraine Häuser u. Städte zu bombardieren, u. sie sei froh,
dass der Sender "Dozhd" sich in Lettland befinde, wo er
gebraucht würde. 2023
gab Vaikule drei Konzerte in Israel
/II/
u. sprach im Vorfeld dieser Reise in einem Interview darüber. Für März 2025
wurde ein neues Konzert in Tel Aviv u. Hajfa angekündigt.)
VAJNO (VAINO), Anton Eduardovich
II
III IV V (1972-,
hoher russ. Staatsbeamter estnischer Herkunft, seit 2016
Leiter der Präsidialverwaltung RF. Anton
Vajnos Grossvater Karl Vaino war 1978-88 1. Sekretär des ZK
der KP Estlands. Absolvent der Fakultät für Internationale
Beziehungen des Moskauer Staatl. Instituts für
Internationale Beziehungen des russ. Aussenministeriums
MGIMO. 1996-2001 Mitarbeiter der Botschaft RF in Tokio, Japan.
Dann Mitarbeiter der 2. Asienabteilung des
Aussenministeriums RF u. der Protokollverwaltung des
Präsidenten RF. 2004-7 stv. Leiter der Protokoll- u.
Organisationsverwaltung des Präsidenten RF. 2007 1. stv.
Protokollchef des Präsidenten RF. 2007-8 stv. Stabschef der
Regierung RF s. Viktor Zubkov. Im April 2008 wurde er zum
Protokollchef des Vorsitzenden der Regierung RF u. stv.
Stabschef der Regierung RF ernannt. 2011-12 war er Leiter
des Büros der Regierung RF im Rang eines Ministers.
Im Mai 2012 wurde er stv. Leiter der Präsidialverwaltung RF.
Im Aug. 2016 wurde er als Nachfolger s. Sergej Ivanovs
zum Leiter der Präsidialverwaltung RF ernannt u. als
ständiges Mitglied in den Sicherheitsrat
RF aufgenommen. Im Nov. 2016 trat er dem
Wirtschaftsrat beim Präsidenten RF u. im Dez.
2020 als
ständiges Mitglied dem Staatsrat RF bei. Mitglied der kremlnahen Dumapartei "Einiges
Russland". VAJSENBERG,
Vasilij Dodievich II
III IV (Kreml-kritischer
Journalist-Blogger u.
Zivilgesellschaftsaktivist,
/ehem.?/
stv. Chefredaktor der Nachrichtenagentur "Zakon",
/ehem.?/ Experte für kurzfristige
Wahlbeobachtung der
Allruss. gesellschaftl. Bewegung zum Schutz der
Wahlrechte "Golos". Als solcher wurde er in der
Öffentlichkeit belästigt u. erhielt anonyme
Drohungen, weil er Verstösse bei den Wahlen in den
Regionen Russlands öffentlich
gemacht u. auf die Unzulässigkeit von Kampagnen
durch Vertreter der Behörden sowie auf Korruption
hingewiesen hatte. Er geriet aber auch als Wähler
selbst in krasse Widersprüche bei nationalen Abstimmungen
u. wurde nach seiner Teilnahme an öffentl. Kundgebungen
von den Behörden festgenommen u. administrativ
schickaniert. VAKSBERG, Arkadij Iosifovich II III IV V VI VII (1927-2011, gew. sowjet. Jurist-Anwalt bzw. russ. Schriftsteller, Publizist, Prosaist, Dramatiker, Buch- u. Drehbuchautor. Absolvent der Jurist. Fakultät der MSU, Institut für Aussenhandel, mit Aufbaustudium am Institut für Völkerrecht, wo er seine Dissertation über "Verlegervertrag nach sowjet. Zivilrecht“ verteidigte, Kandidat der Rechtswissenschaften. Danach arbeitete er als Rechtsanwalt u. war viele Jahre im Kollegium bzw. in der Kammer der Rechtsanwälte der Stadt Moskau tätig u. nahm an vielen Strafprozessen teil. In der Sowjetzeit u. darüber hinaus war er Jahrzehnte für die Literaturzeitung tätig u. gehörte zu den prägenden Köpfen der sowjet. Publizistik, dessen Essays u. Artikel wesentlich zum legendären günstigen Ruf der wenn nicht oppositionellen, so doch wenig linientreuen Literaturzeitung beitrugen. Einem breiten Publikum bekannt wurde er durch seine Reportagen über diverse Strafprozesse. Er griff häufig soziale Missstände auf oder prangerte Korruption u. Ungerechtigkeiten an. Dies gilt auch für seine Drehbücher, von denen mehrere als Vorlage für sowjet. Spielfilme mit gesellschaftskritischem Inhalt dienten. Seine ab 1961 erschienenen Bücher verfasste Vaksberg im Stil der in Russland populären "dokumentarischen Prosa“, zu deren führenden Vertretern er zählte. Er war Mitglied der Verbände der Schriftsteller, Filmemacher u. Journalisten der UdSSR u. Mitglied des internationalen Regierungskomitees der Schriftsteller in Gefängnissen sowie Vizepräsident des russ. PEN-Zentrums. Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion u. der darauf folgenden, mittlerweile wieder stark eingeschränkten Öffnung der Staatsarchive, wandte er sich quasi als Hobbyhistoriker historischen u. historisch-literarischen Themen zu. Auf der Grundlage der Akten der sowjet. Geheimpolizei GPU, später NKVD, widmete sich dieser hochintelligente u. hochanständige Bürgerrechtler insbes. dem Schicksal von Künstlern u. Schriftstellern in der Stalinzeit, darunter Lilja Brik, Maksim Gorki, Mikhail Kolcov u. Vladimir Majakovskij, sowie einigen führenden Köpfen des Repressionsapparats, darunter Andrej Vyshinskij u. Lev Shejnin. Selbst aus einer jüdischen Familie stammend, publizierte er eine Monographie sowie zahlreiche Aufsätze zur Repression der Juden in der Sowjetunion. Er sah sich deshalb Angriffen aus dem nationalist. Lager in Russland ausgesetzt. Sein letztes Werk war ein Interviewband über vor dem bolschewist. Regime geflohene russ. Schriftsteller im Pariser Exil in der Zwischenkriegszeit, darunter Ivan Bunin u. Vladimir Nabokov. Ein weiteres Thema, mit dem er sich beschäftigte, war die sowjet. Mafia. Als Korrespondent u. wissenschaftl. Fellow hielt er sich selbst eine Zeit lang in Paris u. Berlin auf. 2007 erschien sein Buch in französ. Übersetzung Le laboratoire de poisons: De Lenine à Poutine. /II III IV V VI VII/. In der Filmographie der 2000er Jahre erschienen noch einige Titel, darunter ein Spielfilmdrama über Vladimir Majakovskij /II/, bei dem er als Drehbuchautor mitwirkte u. der posthum veröffentlicht wurde. In einem interessanten Videointerview von 2008 sagte Vaksberg über seine Haltung zur Historiographie [insbes. was die Periode des Stalinismus betrifft], dass die Geschichte so bleiben sollte, wie sie war, u. nicht mit zusätzlichen Positionen aus heutiger Sicht behandelt werden. Zu den schlimmen Seiten der Geschichte müsse man seine Beziehung genau bestimmen u. sich nicht mit der "Politikasterei" /politikanstvo/ von heute befassen, die die Geschichte entweder beschönige oder schwarzmale. In dem Gespräch erzählte er die Story über Vyshinskij, dem der Student bei einem Vortrag in Moskau zufällig begegnete, u. wie er dank ihm durch seinen Ausschluss aus dem Institut vor einer Verhaftung bewahrt worden sei. Er habe in der Sowjetunion ein glückliches Leben geführt, sowohl in beruflicher wie auch in persönlicher Hinsicht, aber seine Bücher hätte er unter den Bedingungen dieser Zeit nicht schreiben können, sondern erst, als die Zeit der Freiheit der Rede u. des Wortes anbrach. 2001 unterzeichnete er einen öffentlichen Brief zur Verteidigung des Senders "NTV". Vaksberg verstarb im Mai 2011 krankheitsbedingt in Moskau.)
VALERIJA
II (1968-,
eigtl. PARFILOVA, /Alla/ Jurevna,
prominente sowjet. bzw. russ. Schlagersängerin,
Schauspielerin u. TV-Moderatorin. Integraler Bestandteil des
Kreml-nahen Showbusiness u. der russ. Staatspropaganda. Nachdem Perfilovas Karriere als
Sängerin Mitte der 1980er Jahre im Gebiet
Saratov begonnen hatte, absolvierte
sie das Moskauer Gnessin-Institut im Fernstudium, studierte Varietékunst
bei s. Iosif Kobzon u.
arbeitete bei der Saratover Philharmonie
u. in einem Restaurant. Im Sommer 1987 bestand sie die
Auswahlrunde für den Popsong-Wettbewerb von Jurmala, der in
Sverdlovsk stattfand, wobei sie es aber nicht in die 2.
Runde schaffte.
Nach ihrer Heirat mit dem Musiker Leonid Jaroshevskij zog sie nach Moskau,
wo sie in einer Bar arbeitete.
1991 lernte Perfilova Aleksandr Shulgin kennen, einen Produzenten u. Songwriter, der
ihr 2.
Ehemann wurde, während sie gemeinsam das
Pseudonym "Valerija" entwickelten.
In den 1990er Jahren nahm Valerija als Solosängerin ihr 1.
englischsprachiges Studioalbum "The Taiga Symphony“ /II/ u. ein Album mit russ. Romanzen
auf, nahm an
mehreren internationalen
Wettbewerben für junge Künstler teil
u. erhielt
erste Preise.
1993 wurde sie vom Journalistenverband Russlands zur "Person
des Jahres“ gekürt. Es folgten weitere Alben, Wettbewerbsteilnahmen
u. Konzertreisen. Anfang 2002 verliess
Valerija vorübergehend das Showgeschäft aufgrund von
Meinungsverschiedenheiten mit ihrem Produzenten, kehrte nach
Atkarsk/Saratov zurück u. liess im April 2003 den Vertrag
mit Shulgin gerichtlich kündigen. Gleichzeitig unterschrieb
sie einen Vertrag mit dem Produzenten s. Iosif Prigozhin u.
seiner Firma "Knox Music", kehrte
im Olympischen Sportkomplex auf die Bühne zurück, veröffentlichte ihr
8. Studioalbum "Land
der Liebe“ /II/ u. präsentierte es im Staatl. Kremlpalast
mit einem Soloprogramm. So wandelte sie sich zu einer Art
patriot. Sängerin in Diensten der russ. Propaganda, die
unter V. Putin vorangetrieben wurde. 2004 gewann Valerija 2
wichtige russ. Musikawards in der Kategorie "Bester
weiblicher Künstler“. Später erhielt die Sängerin 4 Golden
Gramophone Awards u. einen weiteren Preis für den besten
Song. 2005 wurde Valerija per Dekret des Präsidenten RF V.
Putin der Titel "Geehrte Künstlerin der RF“ verliehen, was
sie dem Putin-Regime praktisch auslieferte. Im Ranking der
50 bestbezahlten russ. Persönlichkeiten des Magazins Forbes
dieses Jahrs aus
den Bereichen Kino, Sport, Literatur u. Musik
belegte
die Sängerin bereits
den 9. Platz. Ausserdem war sie das
Gesicht der Werbekampagnen zahlreicher internationaler
Marken u. Inhaberin ihrer eigenen Parfüm- u. Schmucklinie
"De Leri". Im April 2006 erschien Valerijas 9. Studioalbum "Meine Zärtlichkeit“ /II/. Im Sept. ging die Sängerin auf
Tournee, in deren Verlauf sie zahlreiche Konzerte in
Russland u. im Ausland gab. Im Nov. fand ein Solokonzert im
Olympischen Sportkomplex in Moskau statt. Im selben Jahr
erschien ihr autobiografisches Buch "Leben, Tränen u. Liebe“ in einer
Auflage von 200 Tsd. Exemplaren. Ende 2007 kündigte sie das
Ende ihrer Tourneeaktivitäten in Russland u. einen Wechsel
auf den westlichen Markt an. 2008 nahm sie im Auftrag der
Internationalen Organisation für Migration IOM, einer
Agentur, mit der sie bereits zusammengearbeitet hatte, die
Funktion einer Goodwill-Botschafterin für Russland wahr, um
den Menschenhandel zu bekämpfen. Angesichts ihrer polit.
Haltung lösten
ihre TV-Clips u. öffentl. Aktivitäten u. Äusserungen insbes.
über sexuelle Orientierung v.a. in den Nachbarländern
Russlands gemischte, teils sogar heftige Gegenreaktionen
aus. Während sie 2008 ihr 10. englischsprachiges Studioalbum
"Out of Control" /II/ promotete, trat
Valerija in einem Video mit dem Slogan "I love Pink News"
für das gleichnamige britische LGBT-Portal auf. In einem
anschliessenden Interview mit derselben Publikation erklärte
sie jedoch, dass sie keine „Schwulenikone“ sein wolle u. von
den Problemen der Homosexuellen in Russland, insbes. dem
Verbot von Menschenrechtsaktionen in Moskau, keine Kenntnis
habe. Im Jan. 2009
vertrat sie zusammen mit s. Sergej Lazarev Russland bei der
Eröffnung der Musikmesse "Midem“ in Cannes, wo sie mehrere Lieder
aus ihrem Album "Out of Control" vortrug u. den Auftritt mit dem
Lied "Padam“ aus dem Repertoire von Edith Piaf beendete. Anfang März 2009 nahm
sie mit dem Lied "Back to love“ /II/ an der nationalen
Vorauswahl zum Eurovision Song Contest ESC 2009 teil u.
belegte den 2. Platz. Ende April trat sie erneut im Staatl.
Kremlpalast in Moskau auf u. im Mai trat sie in der russ.
Botschaft in London auf. 2012 wurde sie offiziell als sog.
Vertrauensperson des Kandidaten für das Amt des Präsidenten RF
V. Putin registriert. Putin hielt sie für einen idealen
Politiker, der wie kein anderer die Aufgaben des Präsidenten
am besten erfüllen könne. Dem fügte sie hinzu, dass sie selbst
„eine Person mit einer etablierten bürgerlichen /grazhdanskoj/
Position“ sei u. dass „wer
glaubt, ich sei gekauft oder überredet worden, irrt“. Im
Sommer 2012 sprach sie sich dafür aus, die Mitglieder der
russ. Frauenpunkgruppe "Pussy Riot" für ihre umstrittene "Punk-Gebet"-Aktion in der
Christ-Erlöser-Kathedrale von Moskau vom Feb. 2023 hart
zu bestrafen. Sie zeigte sich empört über ihre Tat, nannte die
Mädchen „Strassenrowdys“ u. sprach sich gegen ihre
Unterstützung durch die internationale Prominenz aus. 2012-18
war sie Mitglied des Präsidialrats für Kultur u. Kunst. Ferner
wurde sie eingeladen, Jurymitglied des internationalen
Wettbewerbs junger Interpreten populärer Musik "Novaja Volna" / "Neue Welle" zu
werden, wo sie auch selbst auftrat. Im
Juni 2013 unterstützte die Sängerin die Verabschiedung eines
Staatsduma-Gesetzes zum Verbot der "Propaganda
nicht-traditioneller sexueller Beziehungen" u. bezeichnete
Homosexualität als eine „biologisch nicht gerechtfertigte
Orientierung“. Nach dem Referendum auf der Krym vom
März 2014, das die Annexion der ukrain. Halbinsel durch
Russland einleitete, gehörte Valerija u. ihr Mann Iosif
Prigozhin zu den Unterzeichnern eines vom Kulturministerium RF
veröffentlichten Dokuments, das die Position des
Präsidenten RF in der Ukraine- u. Krymfrage durch die
"Kulturschaffenden Russlands" absegnen liess. Im Aug. 2016
bestritt Prigozhin, dass er u. seine Frau irgendein Dokument
zu diesem Thema unterzeichnet hätten u. erklärte, dass „wir
keine Aggression, keine Annexionen unterstützen“. Ihm zufolge seien
sie nur mündlich zu ihrer Haltung zum Referendum befragt
worden. 2017 erschien Valerijas letztes, 18. Studioalbum
"Zur Sonne" /II/. Dazu gab sie 2018 ein grosses Jubiläumskonzert in der City Crocus Hall in Krasnogorsk bei Moskau.
Im Okt. 2017 wurde Valerija von s. Ramzan Kadyrov der
Ehrentitel "Volkskünstlerin der Tschetschen. Republik" u. im
Sept. 2019 der
Ehrentitel "Volkskünstlerin der
Kabardino-Balkarischen Republik“ verliehen. 2018 fungierte sie
als sog. Vertrauensperson des Moskauer Bürgermeisterkandidaten
s. Sergej Sobjanin u. als dasselbe für V. Putin bei der
Präsidentschaftswahl dieses Jahrs. Nach
Beginn des von
Putin im Feb. 2022
entfesselten russ. Angriffskriegs gegen die Ukraine trat
Valerija im
März im Luzhniki-Stadion bei einem
Massenkundgebungskonzert mit der Anwesenheit Putins zu
Ehren des Jahrestags der Annexion der Krym unter dem Motto
"Für eine Welt ohne Nazismus! Für Russland! Für den
Präsidenten" auf. VALIULLIN, Timur Samirovich (1962-, ehem. Leiter der Hauptverwaltung zur Bekämpfung des Extremismus des Innenministeriums RF /2012-18/ im Rang eines Generalmajors. Absolvent des Moskauer Instituts für Eisenbahningenieurwesen. Bis 1992 war er operativer Bevollmächtigter der Verwaltung zur Bekämpfung des Diebstahls sozialist. Eigentums des Moskauer Stadtexekutivkomitees. Danach diente er in der Verwaltung für Wirtschaftskriminalität der Hauptverwaltung für innere Angelegenheiten der Stadt Moskau. 2002 leitete er die Abteilung zur Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität der Verwaltung für innere Angelegenheiten des Zentralen Verwaltungsbezirks von Moskau. Anschliessend leitete er die Verwaltung zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität der Hauptverwaltung für innere Angelegenheiten in Moskau. 2008-12 war leitete er das Zentrum zur Bekämpfung des Extremismus der Hauptverwaltung des Innenministeriums RF für die Stadt Moskau. Mit Dekret des Präsidenten RF V. Putin vom Sept. 2012 wurde Valiullin zum Leiter der Hauptverwaltung zur Bekämpfung des Extremismus des Innenministeriums RF ernannt. Im Dez. 2018 trat Valiullin aufgrund eines privaten Skandals zurück. Sein Nachfolger wurde s. Oleg Ilichnych. Von Kritikern des Putin-Regimes wie dem "Forum Freies Russland", das die sog. "Putin-Liste" führte, wird dem Ex-Beamten "Organisation u. Durchführung polit. Repression" vorgeworfen. Wie das "Forum" schreibt, nimmt das Zentrum 'E' der Hauptverwaltung für die Bekämpfung des Extremismus des Innenministeriums RF Funktionen der polit. Polizei wahr. Es verfolgt Oppositionsführer u. Aktivisten, überwacht sie u. leistet operative Unterstützung in Strafsachen "extremist. Natur", auch aus eindeutig weit hergeholten Gründen. Die Mitarbeiter des Zentrums 'E' setzen ein breites Arsenal an Druckmitteln gegen Aktivisten ein, einschliesslich Drohungen, Erpressungen, Rekrutierungsversuchen, Fälschung von Strafsachen, Schlägen usw. Es sind Fälle bekannt, in denen einzelne Mitarbeiter des Zentrums 'E' an Schlägen u. sogar Morden an Oppositionellen beteiligt waren. Timur Valiullin leitete 6 Jahre lang die Behörde. Während seiner Amtszeit verstärkte das Zentrum 'E' seine Aktivitäten merklich u. verfolgte oppositionelle Aktivisten im ganzen Land. Valiullin selbst blieb u.a. für seine repressiven Initiativen in Erinnerung. Im Okt. 2017 schlug er auf einer Sitzung des Menschenrechtsrats des Präsidenten RF vor, die Verantwortung von Eltern u. Schulen für die Teilnahme von Kindern an von den Behörden nicht genehmigten Massenkundgebungen zu verschärfen, da immer mehr junge Menschen an solchen Veranstaltungen teilnehmen. Im April 2018 verhängten die USA Sanktionen /II/ gegen 24 russ. Beamte u. Geschäftsleute, darunter befand sich auch Timur Valiullin.)
VALUEV,
Nikolaj Sergeevich
II III IV V VI VII VIII 2010-: II III IV V VI VII VIII IX X XI XIIa XIIb XIII
XIV
XV
XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII XXIV XXV (Gorden) XXVIa XXVIb XXVIc XXVId XXVIe XXVII XXVIII XXIX XXX
XXXI
XXXII
XXXIII
XXXIV
XXXV
XXXVI
XXXVII
XXXVIII
XXXIX
XL
XLI
XLII
XLIII
XLIV
XLV
XLVIa
XLVIb XLVII XLVIII
XLIX
L
LI
LII
LIII
LIV
LV
LVI
LVII
LVIII
LIX
LX
LXI
LXII
LXIII
LXIV
2020-: II III IV V VI VII VIII IX X XI
XII
XIII
XIV
XV
XVI
XVII
XVIII
XIX
XX XXI XXII XXIII XXIV XXV XXVI XXVII XXVIII XXIX XXX XXXI XXXII XXXIII
XXXIV
XXXV
XXXVI
XXXVII
XXXVIII
XXXIX
XL
XLI
XLII
XLIII
XLIV
XLV
XLVI XLVII XLVIII
XLIX
L
LI
LII
(1973,
russ. Sportler u. Staatspolitiker ehem.
weltberühmter russ.
Profiboxer,
2005-7 u. 2008-9 WBA-Weltmeister
im Schwergewicht. Er bestritt
53 Profikämpfe u. gewann 50, wobei 34 davon durch K.o. In
seinem letzten Fight vom Nov. 2009 verlor
er seinen WM-Titel durch eine
Niederlage nach Punkten an David Haye. 2010 sollte s. Vitalij Klychko seinen
Box-WM-Titel gegen Valuev verteidigen. Der 2,13
m grosse Russe hatte zwar vor
dem Match seine Bereitschaft bekundet, gegen Klychko
anzutreten u. war mit der gebotenen Börse von 2,5 Mln. USD
einverstanden. Sein Co-Promoter Don King soll jedoch mehr
Geld u. zudem weitgehende TV-Rechte verlangt haben. Dies
lehnte das Klychko-Lager ab. 2012
beendete der damals 38-jährige Valuev
seine Sportkarriere. VARISOV, Magomedzagid (gew. regierungskrit. Journalist u. Politologe in Makhachkala, Republik Dagestan. Direktor des "Zentrums für strateg. Initiativen u. polit. Technologien". Im Juni 2005 wurde er auf der Heimfahrt in einem Firmenwagen erschossen. Während der Fahrer verletzt wurde, blieb die Frau Varisovs, die sich ebenfalls im Auto befand, unverletzt. Die Ermittler verbanden das Verbrechen mit den offiziellen u. sozialen Aktivitäten Varisovs: Er arbeitete lange Zeit in der Volksversammlung Dagestans u. dann im Ministerium für Nationalitäten. In einer seiner jüngsten Veröffentlichungen befasste sich der Journalist mit einem möglichen Führungswechsel in Dagestan u. spekulierte darüber, wer an die Macht kommen könnte. Ende Mai dieses Jahrs wurde in Dagestan der Minister für Nationale Politik, Information u. Aussenbeziehungen, Zagir Arukhov, durch eine Explosion getötet. Auch sein Vorgänger Magomedsalikh Gusaev wurde in die Luft gesprengt. Allein im Jahr 2004 wurden in dieser Republik zahlreiche Beamte ermordet oder verletzt.) VARLAMOV,
Ilja Aleksandrovich
II III
IV V VI (1984-, russ. Architekt
u. Urbanistiker, gesellschaftspolit.
u. unabhängig-kritischer Aktivist, Journalist,
Videoblogger mit Schwerpunkt Urbanistik u. Politik,
Unternehmer. Absolvent des Moskauer Architekturinstituts.
Bekannt wurde Varlamov v.a. für seine
kritischen Kommentare zur russ. Politik u. Stadtplanung
sowie für seine spektakulären fotographischen
Dokumentationen histor. Ereignisse u. polit. Proteste, was
zu seiner polit. Verfolgung u. Strafanzeigen gegen ihn
führte. Er begann 2006 mit seinem Blog auf "LiveJournal"
unter dem Benutzernamen "zyalt", wo er sich zunächst auf
die Fotografie konzentrierte.
Sein Blog entwickelte sich zu einer prominenten Plattform
für unabhängigen Journalismus u. polit. Kommentare u.
wurde von über 17 Mln. Followern besucht, die meisten aus
Russland selbst. Der Blogger,
ausser s. Aleksej Navalnyj einer der bedeutendsten
Russlands, ist auf Social-Media-Plattformen wie "Twitter"
bzw. "X" u. "YouTube" aktiv. Ab 2008 berichtete
er über den "Marsch der Unzufriedenen", die
Kundgebungen von "Strategie-31", den "Tag des Zorns" von 2010-11, über
Kundgebungen gegen Wahlbetrug u.a. Massenaktionen. Sein
Bericht von den Unruhen von 2010 auf dem Manege-Platz,
wo eine Massenkundgebung von Nationalisten stattfand, die
zu Zusammenstössen mit der Bereitschaftspolizei u.
Krawallen eskalierte, wurde anschliessend von vielen
Medien zitiert. Er war auch einer der ersten, der
Drohnenfotografie in seinen Berichten verwendete; so
tauchte in seinem Blog ein berühmt gewordenes Foto auf,
das die massive Natur des Massenprotests gegen Wahlbetrug auf dem
Bolotnaja-Platz 2011 zeigte. 2010
begleitete er MP RF V. Putin auf Reisen nach SPB u.
Juzhno-Sakhalinsk u. berichtete über den Besuch des
Regierungschefs beim Seliger-Jugendforum. 2011
rief er den "Anti-Award"
"Glasbolzen" ins Leben,
der Beamten für dumme oder schädliche Entscheidungen bei
der Verbesserung Moskaus verliehen wird.
Ferner
rief er 2011 das Projekt "Land ohne Dummheiten“ ins Leben,
in dessen Rahmen er für die Freiheit der Fotografie in russ.
Einkaufszentren u. Bahnhöfen sowie gegen die illegale
Beschlagnahmung von Parkplätzen kämpfte.
Er ist oder war Mitglied des Expertenrats des Moskauer
Architekturpreises. Im Jan. 2012 war er Mitbegründer des
Projekts "Liga der Wähler“, die von einer Reihe bekannter
russ. Journalisten, Kulturschaffenden
u. Persönlichkeiten des öffentl. Lebens
errichtet wurde. Ziel des Projekts war es, die Wahlrechte
der BürgerInnen zu schützen u. die Beobachtung bei der
Präsidentschaftswahl in Russland 2012 zu organisieren.
Ausserdem gründete er 2012
zusammen mit seinem Kollegen s. Maksim Kac
/Katz II/ die Stiftung "Stadtprojekte", deren Ziel es war, das
städtische Umfeld durch den Einsatz aktueller
Urbanismusdaten nach
modernem europäischem Vorbild zu verändern u. verbessern.
Aus diesem Projekt entstand das Buch "100 Tipps für den
Bürgermeister“. 2012 nahm er die Einladung einer Gruppe
von Omsker Oppositionsmitgliedern an, um an den Vorwahlen
zum "Bürgermeister der Bürger“ teilzunehmen. Vor der
Abstimmung gab er zu, bisher zwar nur einmal in Omsk gewesen
zu sein, u. forderte die Wähler auf, sorgfältig
nachzudenken, bevor sie für ihn stimmen. Im Fall seiner Wahl
versprach er, junge Menschen zu motivieren, sich politisch
zu engagieren, u. Veränderungen in der Stadt herbeizuführen.
Seine
Nominierung für die Bürgermeisterwahl in Omsk wurde von
Aleksej Navalnyj unterstützt. Nach den
Ergebnissen der Vorwahlen erhielt Varlamov mit 46% die
meisten Stimmen. Er wurde jedoch nicht als Kandidat
registriert, da die Initiativgruppe die erforderliche Anzahl
an Unterschriften für eine Nominierung nicht zustandebrachte.
2013-14
berichtete Varlamov auch ausführlich über die Proteste in
Kiev, Ukraine, im Rahmen des "Euromajdans", wo er persönlich vor Ort
war u.
Fotoreportagen mit Augenzeugenberichten als Live-Streams
übermittelte.
Im Jan. 2014 beschrieb er in einem Artikel ausführlich die
Zusammenstösse zwischen Demonstranten u. der berüchtigten
Spezialeinheit "Berkut". Insgesamt verfasste er 29 Beiträge
über die legendären Ereignisse in Kiev, die von russ. u.
ukrain. Medien verwendet wurden u. grosse Beachtung fanden.
Nach dem Beginn der Annexion der Krym durch Russland im März
2014 schrieb er den Artikel "Wer besetzt die Krym?", der authentische
Fotos von nicht gekennzeichneten bewaffneten "Grünen Männchen" am Flughafen Simferopol
enthielt. Nach dieser Veröffentlichung warf ihm die Bewegung "Junge
Garde" der kremlnahen Dumapartei "Einiges Russland" vor,
die Majdan-Bewegung zu unterstützen. 2014 wurde er Leiter der
Wahlkampfzentrale von Maksim Kac für die Wahlen zur Moskauer
Stadtduma im Einmandatswahlkreis Nr. 5. Im Vordergrund des
Wahlkampfs standen Themen wie die Entwicklung komfortabler
Städte nach modernen Vorbildern mit Fussgängerzonen u.
öffentl. Verkehrsmitteln. Wahlsieger war aber ein Kandidat der
kremlnahen Dumapartei "Einiges Russland". Varlamov
war Mitbegründer der Firma "Autorenmedia", über die Werbung in
seinem Blog verkauft wird, was umstritten ist. 2017 lancierte er auf seinem "YouTube"-Kanal
eine wöchentliche Newssendung mit dem Titel "Was ist los?"
bzw. "Was passiert gerade?“ /"Чё происходит?"/II/, die wichtige aktuelle Ereignisse in
Russland als auch weltweit zusammenfasst u. mit Millionen von
Usern beträchtliche Popularität erlangte. Bis Mitte Feb. 2025
wurden 260 Ausgaben produziert. Im
April 2018 gab Varlamov seine Absicht bekannt, für das Amt des
Bürgermeisters von Moskau zu kandidieren. Dabei stellte er ein
17-Punkte-Programm mit dem Titel
"radikaler Urbanismus“ vor. Das Programm schlug vor, den
Moskauer Kreml für den freien, kostenlosen
Zugang zu öffnen u. ihm seine weisse Farbe zurückzugeben sowie
mehr Ressourcen für die Entwicklung
des öffentl. Verkehrs bereitstellen u. eine
Gebühr für die Einfahrt in die Innenstadt einzuführen. Im Mai
zog er seine Nominierung jedoch zurück. Im Juli 2018
gründete Varlamov die Stiftung "Aufmerksamkeit!“ /oder "Achtung!"
-
"Vnimanie!"/, die sich der Erhaltung des histor. Erbes in
Russland widmen
u. sich mit der Wiederherstellung des
Aussehens histor. Gebäude befassen sollte. Bis Ende Jan.
2020 wurden so 16 Objekte restauriert, während sich 10
weitere in Restaurierung befanden.
Für seine Aktivitäten erhielt Varlamov
mehrere Auszeichnungen.
VARLAMOV,
Kiril Viktorovich
II (1974-, russ. Maschinenbauer, IT-Unternehmer
u. Internet-Manager u. staatsnaher Gesellschaftsaktivist.
Studienbeginn an der Staatl. Technischen Universität des Urals
in Sverdlovsk
mit Schwerpunkt Maschinenbau u. Abschluss an der
Bradley University in Peoria im US-Bundesstaat Illinois.
Danach arbeitete
er bei "Uralmash" in den Bereichen
Qualitätsmanagementmethoden u. Produktionszertifizierung nach
internationalen Standards. 1997 verliess er "Uralmash", um die
Stelle des Leiters der Qualitätsabteilung beim
Systemintegrator "Mikrotest" zu übernehmen. Ein Jahr später
wurde er Leiter der Abteilung Softwareentwicklung. Während
seiner Tätigkeit für das Unternehmen absolvierte Varlamov eine
Ausbildung an seiner Universität zum Spezialisten für
Informationstechnologien in Managementtätigkeiten. 2001 wurde
Varlamov Mitbegründer der Softwareentwicklungsfirma
"Naumen"
u. übernahm die Position des geschäftsführenden Direktors.
2003 war "Naumen" gezwungen, die Firma in Moskau zu verakufen,
wobei das Unternehmen ab 2006 jährlich um 50-70% wuchs u. bis
2010 seinen Marktanteil ausbauen konnte. Varlamov
wurde 2009 CEO des Unternehmens, das spezialisiert ist auf die Entwicklung
von Büroautomatisierungssystemen, Enterprise
Resource Planning ERP, Customer Relationship Management CRM,
Call Center-Automatisierung, Helpdesk-Management u.
Anwendungssoftware für Telekommunikationsbetreiber OSS/BSS u.
der dazu gehörenden Forschung. 2010
wurde Varlamov beauftragt, das Projekt "Ural-IT-Cluster“ zu
entwickeln. Auf Varlamovs Vorschlag hin wurden im neuen
Bachelorstudiengang der Uraler Föderalen Universität
verschiedene Spezialisierungen im Bereich der
Informationstechnologien, sowohl technische als auch
betriebswirtschaftliche, aufgenommen. 2012 erhielt Varlamov
einen Master of Business Administration MBA von der Moskauer
Schule für Verwaltung "Skolkovo". Im Dez. 2011 betrat Varlamov
die Wahlzentrale des russ. Präsidentschaftskandidaten V.
Putin. In einer im Feb. 2012 veröffentlichten Liste von 499
Vertrauten Putins war Varlamov der einzige Vertreter des
IT-Sektors. Mehrere
seiner Projekte wurden von Putin unterstützt. In den
Städten des Uralgebiets u. der Volgaregion wurden u.a. sog.
"Foren der Mittelklasse“
abgehalten, deren Zweck darin bestand, die Meinungen von
Unternehmern u. Fachleuten
zu den Herausforderungen zu sammeln, vor denen der Staat
steht. Im
Nov. 2012 gewann er den 27. Wettbewerb "Unternehmer des
Jahres“ des Beratungsunternehmens "Ernst & Young" in 50
Ländern der Welt. Im Nov. 2012 wurde Varlamov auch
einer der Gründer der vom Präsidenten RF V. Putin gegründeten
"Allruss. Volksfront" ONF u. war als
Mitglied des Organisationskomitees für die Belange der sog. "kreativen
städtischen Mittelklasse“ zuständig. 2013 übernahm er
die Leitung der "Stiftung zur Entwicklung von
Internet-Initiativen" FRII. Das
Projekt wurde im
Mai 2013 dem Aufsichtsrat der Agentur für strateg.
Initiativen vorgestellt. Nach Berechnungen benötigte die
Stiftung 6 Mrd. Rubel über einen Zeitraum von 3 Jahren, um in
400 Startups in der Frühphase zu investieren. Die "FRII" nahm
im Juli 2013 ihren Betrieb auf. 2014 leitete Varlamov das ONF-"Zentrum zur Überwachung der
technologischen Modernisierung". Darüber hinaus wurde
er im Dez. 2014 zum Vorstandsmitglied des "Regionalen Öffentl. Zentrums für
Internettechnologien" ROCIT gewählt. 2015 wurde er
Mitglied des Rats u. des Vorstands des "Instituts für Internetentwicklung" IRI
mit jurist. Sitz in Moskau. Das Institut ist ein
Gemeinschaftsprojekt von RAEC, FRII, ROCIT u.a. Organisationen.
Ziel des Instituts sei es, so die Gründer, „digitale
Souveränität“ zu gewährleisten, also an einheitlichen Lösungen
im Bereich der Internetentwicklung zu arbeiten u. den Dialog
mit den Behörden zu führen. Im Jan. 2019 wurde bekannt, dass eine
Tochtergesellschaft von "Rostelekom" Eigentümerin von 31% der
Investitionsstruktur der "FRII" wurde. Die Investitionen des
Telekommunikationsbetreibers in die "FRII" beliefen sich auf 2
Mrd. Rubel.) VARTANOVA, Elena Leonidovna II III IV (1959-, sowjet. bzw. russ. staatsnahe Journalistin, Soziologin u. Pädagogin, Spezialistin für Medienökonomie, Kommunikationstheorie, Informationsgesellschaft, Mediensysteme der Länder Nordeuropas, Schwerpunkt Finnland, wo sie als Dozentin lehrte, sowie Russlands in der postsowjet. Periode, Globalisierung der Medien. Absolventin der Fakultät für Journalistik der MSU mit Aspirantur u. Studium des finnischen Zeitungsmarktsystems u. 1. Dissertation über die finnische Zeitung Helsingin Sanomat u. 2. Dissertation über die Entwicklung des finnischen Medienmodells. Doktor der Philologie. Ab 2000 Professorin am Institut für ausländ. Journalistik u. Literatur, stv. Dekan für wissenschaftl. Arbeit, Gründerin des Lehrstuhls für Theorie u. Ökonomie der Medien. 2007 wurde sie Dekanin der Fakultät für Journalistik bzw. Journalismus der MSU als Nachfolgerin s. Jasen Zasurskijs. 2005 Verdiente Hochschulmitarbeiterin RF. Als Hochschullehrerin veranstaltet sie Vorlesungen zu Themen wie: Grundlagen der Ökonomie u. des Managements ausländ. Medien, Theorie u. Praxis des Medienmanagements, Moderne ausländ. Medien, Typologie nationaler Medienmodelle, Russ. Medienmodell im globalen Kontext, Finnisches Medienmodell. 2018 Mitglied des Expertenrats der Höheren Beglaubigungskommission RF für Philologie u. Kunstwissenschaft, 2019 Mitglied der Höheren Beglaubigungskommission RF selbst, 2021 Mitglied der Russ. Akademie für Bildung. Expertin des Europarats, Direktorin des Zentrums für Medienstudien Finnlands u. Skandinaviens u. Mitglied des Vorstands des UNESCO-Netzwerks "Lehrstühle für Journalismus u. Kommunikation“ sowie einer Reihe anderer internationaler Organisationen wie ECREA u. IAMCR, wo sie Forschungsarbeitsgruppen leitet. Chefredaktorin der wissenschaftl. Zeitschrift "Medi@lmanakh“ u. der elektron. wissenschaftl. Publikation "Medi@skop“. Autorin zahlreicher Studien u. Beiträge in russ. u. englischer Sprache, die in über 100 russ. u. ausländ. wissenschaftl. Zeitschriften veröffentlicht wurden. 2014 grenzte sich Vartanova in einem Interview mit Radio "Majak" vom US-Journalismus ab, bei dem ein Journalist ihrer Meinung nach nichts anderes tue als Nachrichten zu produzieren /was eine ziemlich eingeschränkte Sicht der Dinge ist, osteuropa.ch/. Trotz seiner Politisierung habe der sowjet. Journalist hingegen die Mission des Journalismus [besser] erfüllt, indem er im Dienst der Menschen gearbeitet habe. Die besten Journalisten, die den Ruf des Berufsstands prägten, wurden von ihr als Institution der Wahrheitssuche [sic] idealisiert /obwohl hinlänglich bekannt ist, welche Art von Wahrheit die sowjet. Medien verbreitet hatten, osteuropa.ch/. Deshalb orientiere sich die ältere Generation in ihren Vorstellungen vom Journalismus an dieser seit dem 19. Jh. gewachsenen russ. Tradition. Dabei gehe es immer um die Aufmerksamkeit für den kleinen Menschen. Die jüngere, digitale Generation stehe dem Journalismus kritischer u. vielleicht oberflächlicher gegenüber. Eine Kritik der vom Putinregime kontrollierten u. unterdrückten Medienwelt schien bei dieser hochkarätigen Journalistik-Professorin im "Majak"-Interview zu fehlen /der Originaltext ist nicht zugänglich/. In einem Interview mit gazeta.ru von 2018 erklärte sie u.a., dass Forscher in den letzten Jahren zu dem Schluss gelangt seien, dass „eine stärkere Einbeziehung naturwissenschaftlicher Methoden in die Medienforschung notwendig sei. Schon allein deshalb, weil sich die Medien heute zu einer sehr komplexen Industrie entwickeln, zu einem System der subjektiven Welt, das mit einem systemischen Ansatz untersucht werden muss. Das Verständnis wirksamer Strategien u. Geschäftsmodelle sei ohne mathematische Methoden unmöglich. Da die Verwaltung bzw. das Management der erste Bereich sei, in dem naturwissenschaftliche Methoden eingeführt werden, glaubten [diese Forscher u. sie], dass sich auch das Medienmanagement auf die traditionelle naturwissenschaftliche Forschung stützen sollte.“ Ferner „müssten es die Medien verstehen, Informationsflüsse effektiver zu gestalten, damit keine Informationen auf dem Weg verloren gehen u. der Verbraucher genau die Informationen erhält, die er benötigt. Ausserdem brauche es zuverlässigere Verifizierungsmethoden. ... Im Zeitalter der Nachrichtenerstellung durch Computerprogramme u. Roboter würden mathemat. Modellierungen u.a. naturwissenschaftl. Methoden absolut notwendig sein.“ 2021 erhielt sie die nationale Auszeichnung "Dekan des Jahres" in der Kategorie "Philolog. Wissenschaften", die von der Kommission einer Kommission der Russ. Professorenversammlung bei der Öffentl. Kammer RF verliehen wurde. 2024 wurde ihr der "Orden der Freundschaft" verliehen. Die Frage, wie sich diese Journalistik-Dekanin zur russ. Berichterstattung über den Ukrainekrieg verhält, wäre an dieser Stelle zu ergründen.) XX
VASILEV,
Vladimir Abdulaevich
II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XX
XVI XVII XVIII XIX XX XXI XXII XXIII
XXIV
XXV
XXVI
XXVII
XXVIII
XXIX
XXX
XXXI
XXXII
XXXIII
XXXIV
XXXV
XXXVI
XXXVII
XXXVIII
XXXIX
XL
XLI XLII XLIII XLIV XLV XLVI XLVII XLVIII XLIX
L
LI LII LIII LIV LV LVI LVII LVIII LIX LX (1949-, sowjet. bzw. russ. Jurist
u. hochrangiger Kreml- u. Putin-naher Politiker, ehem.
Oberhaupt der Republik Dagestan /2018-20/. Absolvent der
Moskauer Staatl. Rechtsuniversität namens O.E. Kutafin u.
der Akademie des Innenministeriums der UdSSR. 1998
Generaloberst
der Polizei. 2001 Dissertation
zum Thema "Kriminolog. Untersuchung
von Morden u. Gewährleistung der Sicherheit des Lebens der
Bürger“ am Jurist. Institut des Innenministeriums RF zur
Erlangung des akadem. Grads eines Kandidaten der
Rechtswissenschaften. Einer Untersuchung von "Dissernet" zufolge stimmen 60% des
Textes der Dissertation Vasilevs mit dem Text der
Dissertation überein, die 2000 von S.N. Abelcev, einem
Abgeordneten der Staatsduma RF, verteidigt wurde. In der
Sowjetzeit arbeitete Vasilev zunächst als Messtechniker am
Moskauer Forschungsinstitut für Präzisionsinstrumente u.
diente ab 1972 im Innenministerium der UdSSR. In den
1990er Jahren war er dort als Chefinspektor des
Inspektionsdiensts der Verwaltung des Innenministeriums
der RSFSR, Chefinspektor der Hauptinspektion des
Hauptquartiers des Innenministeriums RF, stv. Stabschef
des Innenministeriums RF, Leiter der Operativen Verwaltung
u. 1. stv. Leiter der Hauptverwaltung für innere
Angelegenheiten in Moskau tätig. Im April 1997 wurde er
per Dekret des Präsidenten RF s. Boris Elcyn zum 1. stv.
Innenminister RF u. Leiter der Hauptverwaltung für
organisierte Kriminalität ernannt. Im Mai 1999 war er
amtierender Innenminister RF. Nachdem s. Vladimir Rushajlo
zum Innenminister ernannt worden war, trat er von seinem
Amt zurück. Bis März 2001 war er stv. Sekretär des
Sicherheitsrats RF. Danach war er bis Ende 2003
Staatssekretär u. stv. Innenminister RF. Während des Terroranschlags u. der Geiselnahme im
Moskauer Dubrovka-Theater vom Okt. 2002 war er als
stv. Leiter des Hauptquartiers für die Geiselbefreiung mit
der Betreuung
der Angehörigen der Geiseln befasst. 2006
Verdienter
Jurist der RF, Vollkavalier des Ordens "Für Verdienste
für
das Vaterland". VASILEV, Vladimir Sergeevich II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII XIX (1947-, sowjet. bzw. russ. Ökonom, Politologe, Publizist mit Spezialfachgebiet Nordamerika. Absolvent der MGIMO, Doktor der Wirtschaftswissenschaften. Leitender wissenschaftl. Mitarbeiter am Institut für USA- u. Kanadastudien der RAW, der sich in den letzten Jahren v.a. mit Fragen der Finanzen u. Steuerreformen der republikan. US-Regierungen u. mit der Wirtschaft der USA selbst befasste. Experte des Radiosenders "Vesti FM“, Kommentator bei "Cargrad TV" u. regelmässiger Teilnehmer an polit. Talkshows verschiedener staatl. russ. TV-Sender, darunter der berüchtigten Sendung "Abend mit s. Vladimir Solovjov“ des TV-Senders "Russland 1". Vom "Forum Freies Russland", das die sog. "Putin-Liste" führt, wird ihm öffentl. Unterstützung für den von Putin im Feb. 2022 entfesselten russ. Angriffskrieg gegen die Ukraine vorgeworfen. Sein Name ist im Bericht "1500 Kriegstreiber“ erwähnt, der vom "Forum" erstellt wurde. Das "Forum" strebt Sanktionen gegen diese Personen in der EU an.) VASILEV,
Igor Vladimirovich
II III (1961-,
sowjet. Physiker-Mathematiker,
russ. Politiker, ehem.
Gouverneur des Gebiets Kirov /2016-22/.
Absolvent der Fakultät für Physik u. Mathematik u. der
Fakultät für Angewandte Mathematik u. Kontrollprozesse der
Leningrader A.A. Zhdanov-Staatsuniversität sowie des Ju.V.
Andropov-Rotbanner-Instituts. Danach diente er 9 Jahre in
den Artillerietruppen u. im KGB der UdSSR in Leningrad u.
im Leningrader Gebiet u. bis 1992 als Mitarbeiter der 1.
Hauptverwaltung des KGB der UdSSR. Es ist bekannt, dass er
einige Zeit in derselben Verwaltung
wie V. Putin tätig war. 1992-2004 arbeitete Vasilev in
leitenden Funktionen verschiedener Wirtschaftsunternehmen
im Handel sowie in der Telekommunikations- u.
Sicherheitstechnologiebranche. 2003 absolvierte er sein BWL-Studium
an der Businesshochschule /Fakultät/ der MSU
u. trat der kremlnahen Dumapartei "Einiges Russland" bei. VASILEV, Sergej Aleksandrovich II III IV V VI VII (1957-, sowjet. bzw. russ. Ökonom u. Staatspolitiker. Absolvent des Leningrader Instituts für Finanzen u. Wirtschaft mit Spezialisierung auf Ökonom. Kybernetik. In den 1980er Jahren war er Laborleiter an seinem Institut, eine der informellen Hochburgen des Moskau-Leningrader Kreises von liberaler Ökonomen, die sich im Zuge der Perestrojka mit der Vorbereitung von Wirtschaftsreformen beschäftigten, u. führender intellektueller Kopf der reformist. Leningrader Ökonomen, zu deren Kreis auch s. Egor Gajdar, s. Anatolij Chubajs, s. Aleksej Kudrin, s. Andrej Illarionov, s. Sergej Ignatev u.a. gehörten. 1. Dissertation zum Thema "Ökonom. Interessen in der regionalen Reproduktion: Struktur, Interaktion, Kombinationsformen". 2. Dissertation über "Voraussetzungen u. Inhalte der russ. Wirtschaftsreformen: polit. u. wirtschaftl. Analyse" zur Erlangung des akadem. Grads eines Doktors der Wirtschaftswissenschaften. 1990 ging er in die Politik als Abgeordneter des Leningrader Stadtrats, wo er zunächst als Vorsitzender der Ständigen Kommission für die Wirtschaftsreform des Leningrader Stadtrats fungierte. In den 1990er Jahren leitete er das Arbeitszentrum für Wirtschaftsreformen bei der Regierung RF, war stv. Wirtschaftsminister RF, stv. Vorsitzender der russ. Regierungskommission für Wirtschaftsfragen, 1. stv. Leiter des Regierungsapparats RF. Im Unternehmensbereich war er 1998-99 Vorstandsvorsitzender der "Internationalen Investitionsbank", 1999 Vorsitzender des Aufsichtsrats der St. Petersburger Bank für Energie u. Elektrifizierung "Petroenergobank", 1999-2001 Präsident des Internationalen Zentrums für Sozial- u. Wirtschaftsforschung "Leontev Center", dessen wissenschaftl. Leiter er war. Ab 2000 war er wissenschaftl. Leiter der St. Petersburger Niederlassung der "Wirtschaftshochschule". 2001-7 Mitglied des Föderationsrats RF, Vorsitzender des Ausschusses für Finanzmärkte u. Geldumlauf. Mitglied des SPBer polit. Rats der "Union der Rechten Kräfte". Im Juni 2007 wurde er Vorstandsmitglied u. war bis 2019 stv. Vorsitzender der staatl. Korporation "Vneshekonombank" /Bank für Aussenwirtschaft/. Im Juli 2020 wurde er zum stv. Vorsitzenden des Verwaltungsrats der "Eurasischen Entwicklungsbank" EDB ernannt. Ausserdem ist er Vorsitzender des Kuratoriums des "Internationalen Bankinstituts namens Anatolij Sobchak".) VASILEVA,
Evgenija Nikolaevna
II III (1979-, russ. Juristin, Künstlerin,
Kunstwissenschaftlerin, Managerin
u. Unternehmerin, ehem.
hochrangige Beamtin des Verteidigungsministeriums
RF. Absolventin der
Jurist. Fakultät der Staatsuniversität St. Petersburg. Kandidat der Rechtswissenschaften,
Doktor der Künstwissenschaften.
Nach ihrem Studienabschluss arbeitete sie im Bau- u.
Immobilienbereich sowie als Rechtsberaterin in verschiedenen
Handelsorganisationen, war Generaldirektorin der St. Petersburger
Niederlassung des Moskauer Bauunternehmens "SU-155" u.
leitete gleichzeitig die St. Petersburger Firma
"Baltikstroj“. Gleichzeitig
wurde sie Beraterin des damaligen 1. stv. Bürgermeisters von
Moskau u. Leiters des Baukomplexes der Hauptstadt s. Vladimir
Resin. 2009 wurde sie Beraterin des damaligen stv. Stabschefs
des Präsidialamts RF s. Aleksandr Beglov. 2010 wechselte sie
ins Verteidigungsministerium RF, wo sie zunächst Beraterin des
Ministers s. Anatolij Serdjukov, dann Leiterin des
Departements für Eigentumsverhältnisse des Ministeriums war u.
von Sept. 2011 bis Jan. 2012 als Stabschefin
den Apparat des Verteidigungsministeriums
leitete. Laut Serdjukov musste das Departement „von einer Person
mit hohen unternehmerischen Qualitäten geleitet werden“. Das
angegebene Einkommen Vasilevas belief sich 2011 auf über 6
Mln. Rubel. Die Zeitung Kommersant bezeichnete
Serdjukov, den Hausnachbarn Vasilevas, als einen engen Freund. Sie war Vorstandsmitglied der Holding
"Oboronservis" /einer kommerziellen
Holding, die 2008 per Dekret des Präsidenten RF u. durch
Anordnungen der Regierung RF zur Freistellung von
Militärangehörigen von wirtschaftl. Funktionen, für die
sie nicht zuständig sind, gegründet wurde u. vom
Verteidigungsministerium RF kontrolliert wird/. Anfang
2012 wurde sie von Präsident s. Dmitrij Medvedev mit dem "Orden der Ehre" ausgezeichnet. Verurteilung,
Haft, Entlassung: Trotz der Tatsache, dass die
Staatsanwaltschaft eine Bewährungsstrafe für die Angeklagte
beantragt hatte, wurde Vasileva am 8. Mai 2015 des Betrugs
beim Verkauf von Vermögenswerten des Verteidigungsministeriums
RF für schuldig befunden u. zu 5 Jahren Haft in einem Straflager mit
allgemeinem Vollzug verurteilt, wobei Vasileva ihre Unschuld
beteuerte u. noch im Gerichtssaal in Gewahrsam genommen wurde.
Unter Berücksichtigung ihres Hausarrests sollte Vasileva noch
2,5 Restjahre in Haft absitzen. Von Vasileva u. 4 weiteren
Angeklagten, die auch entsprechende Strafen erhielten, zog das
Gericht insgesamt über 215 Mln. Rubel ein /was zum damaligen
Kurs ca. 269 Tsd. Euro entsprach/. Der vom Gericht
festgestellte Schadensbetrag, den Vasileva dem Staat direkt
bescherte, belief sich auf fast 647 Mln. Rubel. Das Urteil
wurde in 12 vom Hauptfall getrennten Straffällen gefällt. Die
Erstberufung wurde von den Anwälten fristgerecht eingelegt. Im
Juli 2015 wurde jedoch bekannt, dass die Klage zurückgezogen
wurde, sodass das Urteil in Kraft trat. Danach wurde Vasileva
im U-Haftgefängnis Nr. 6 /II/ in Moskau-Pechatniki inhaftiert. Am 23.
Juli wurde sie laut FSIN in eine Frauenhaftanstalt im Gebiet
Vladimir überstellt. Am 7. Aug. wurde offiziell
bekanntgegeben, dass Vasileva ihre Strafe in der
Strafvollzugsanstalt IK-1, einem Gefängnis mit allgemeinem
Regime für erstmals verurteilte Frauen, im Dorf Golovino,
Gebiet Vladimir, verbüsst. Aber schon am 25. Aug. 2015 wurde
sie auf Antrag ihrer Anwälte u. einer positiven Beurteilung
durch die Gefängnisverwaltung durch Beschluss des örtlichen
Bezirksgerichts, wo sich ihre Haftanstalt befand, trotz der festgelegten 10-tägigen Frist
für das Inkrafttreten von Gerichtsentscheidungen noch am
selben Tag auf
Bewährung vorzeitig aus der Haft entlassen - also 2
Jahre 2 Monate u. 28 Tage vor Ablauf der durch das Urteil
festgesetzten Fünfjahresfrist. Der ehem. Beamtin wurden 36
Gemälde zurückgegeben, die als Beweismittel in dem Fall
aufbewahrt wurden. Während etwa s. Mikhail Khodorkovskji
Vasileva zu ihrer Freilassung auf "Twitter" beglückwünschte, löste ihre
vorzeitige Entlassung aus der Haft, die nur 34 Tage in der
Vollzugsanstalt dauerte, eine Welle der Kritik in der
Öffentlichkeit, in Menschenrechtskreisen u. unter den in
Russland verurteilten Gefangenen aus, die jahrelang auf ihre
Entlassung warteten. Der Vorgang untergrabe die Autorität
des Justiz- u. Strafverfolgungssystems u. beeinträchtige das
Vertrauen der Bürger in die Justiz, kommentierte die
damalige Ombudsfrau für Menschenrechte in Russland s. Ella
Pamfilova die vorzeitige Haftentlassung Vasilevas in einer Sondererklärung.
Der Fall "Oboronservis"/Vasileva,
bei dem es hochrangigen Kriminellen gelang, sich der
Verantwortung zu entziehen, u. die Problematik
privilegierter Gerichtsverfahren erregte sogar sdie
Aufmerksamkeit des Sicherheitsrats RF. Eine soziolog.
Umfrage des Levada-Zentrums ergab, dass nur 8% der Russen die
Freilassung Vasilevas positiv u. diese 70% negativ sahen.
Die Öffentliche
Kammer RF legte beim
Obersten Gericht RF Berufung ein mit dem Antrag, die
früheren Aktivitäten von Richter Ilja Galagan, der die
Haftentlassung Vasilevas verfügt hatte, zu überprüfen. Die
Staatsanwaltschaft richtete einen ähnlichen Antrag an das
Ermittlungskomitee RF. Im Juli 2018 wurde Galagan per Dekret
des Präsidenten RF zum Richter am Gebietsgericht Vladimir
befördert. Künstlerische
Tätigkeit /II/: Ausserhalb dieser Affäre wurde Evgenija
Vasileva berühmt als Künstlerin, Kunstkritikerin, Kuratorin,
Kritikerin, mit Ausstellungen ihrer Werke in Russland u. dem
Ausland. Vasileva
schreibt seit ihrer Jugend Gedichte. Während
ihres Hausarrests begann sie zu malen, zuerst befasste sie
sich mit Grafik,
später mit Ölmalerei. Zu ihren frühen Gemälden zählt ein Porträt von s. Ksenija Sobchak. Im
April 2014 fand in der Moskauer Galerie "Expo-88“ eine erste
Einzelausstellung Vasilevas
zum Thema "Blumen aus der Gefangenschaft“ statt. Die
Ausstellung erhielt positive Kritiken. Kunstexperten, die sie
besuchten, waren überrascht, wie geschickt Vasileva
verschiedene Genres u. Techniken beherrscht, etwa
Post-Avantgarde, Abstraktion, Gotik. 2014
trat Vasileva, noch immer als Angeklagte, einer
Internationalen Kunststiftung bei. Die prestigeträchtige Mitgliedschaft
in dieser Stiftung setzte jedoch eine obligator. höhere
Kunstausbildung voraus, über die sie damals nicht verfügte.
Laut der Galeristin Irina Filatova war der Beitritt Vasilevas
zur Stiftung aus PR-Gründen notwendig. So konnte die
Kunstkarriere Vasilevas von Kunstexperten professionell
gefördert werden, darunter Igor
Dudinskij, Mitglied der erwähnten Stiftung u. Freund
Vasilevas. Nach der
Haftentlassung absolvierte Vasileva
2016-18 ein Masterstudium
an der Fakultät der Künste der MSU u. der British Higher
School of Design, wobei ihre Talente die Aufmerksamkeit der
Professoren weckten.
Für ihr Studium an der MSU habe Vasileva eine Gebühr bezahlt, die
217`300 Rubel pro Jahr betrug,
wie KP herausfand.
2021 schloss sie ihr Studium am British Open College of
Arts mit Auszeichnung ab. 2018/19 nahm
sie an zahlreichen Ausstellungen in Russland, Italien, Frankreich, GB,
Schweiz, Israel, Griechenland u. Südkorea teil, an denen sie ihre Projekte,
Installationen, Malereien, Videoarbeiten u. Fotografien
im Bereich der zeitgenöss. Kunst präsentierte u. dabei
unter dem abgekürzten Namen "EVA" auftrat. Als Künstlerin, die unter dem Namen "EVA"
auftritt, feierte Vasileva einen Erfolg nach dem anderen. Die
Werke des Projekts "Die Wahrheit über Lügen“, das dem Thema
Postmodernismus gewidmet war, wurden an der
Kunstfakultät der MSU sowie im Moskauer
Ermolova-Dramatheater ausgestellt. Ihre Ausstellung "Zum
Wunder“, die in Palermo auf Sizilien stattfand, wurde als
offizielle Veranstaltung im Rahmen des Projekts
"Kulturhauptstadt Palermo“
anerkannt. Im Frühjahr 2019 wurden Vasilevas Werke
im Rahmen der Ausstellung "Personal Structures“ im Palazzo
Bembo in Venedig ausgestellt, gleichzeitig mit der Biennale
von Venedig. Ihre Werke wurden auch in die Londoner
Kunstbiennale aufgenommen. Eine Ausstellung fand auch während
der Messe Basel in der Schweiz statt. Die erste Moskauer
Museumsausstellung der Künstlerin EVA fand im Aug.
2019 im Staatsmuseum des Ostens statt, wobei die Installation
aus computerbearbeiteten Fotografien, skulpturalen
Kompositionen u. Videokunst bestand. Die Kuratorin der
Ausstellung Julija Verbickaja-Linnik zeigte sich beeindruckt
von den „hellen, kraftvollen Werken“. Im Herbst 2019 wurden
Vasilevas Werke in einer Gruppenausstellung in einem Museum
für Zeitgenöss. Kunst in Südkorea gezeigt. Im Okt. 2019
eröffnete ein Moskauer Museum für russ. zeitgenöss. Kunst mit
Unterstützung der Kunstfakultät
der MSU u. der British Higher School of Design die
2. Einzelausstellung Vasilevas mit dem Titel "Rus". 2020 wurde
Vasileva als Ehrenmitglieds in die Russ. Akademie der Künste
aufgenommen. Der
Vizepräsident der Akademie Vasilij Cereteli erklärte, dass
„Evgenija Vasileva eine erstaunliche, talentierte Künstlerin“
sei u. dass „alle ihre Ausstellungen erfolgreich“ gewesen
seien. Auch der Vorstandsvorsitzende des Moskauer
Künstlerverbands Russlands Viktor Glukhov betonte, dass
Vasileva eine „erstaunliche, wundervolle Künstlerin“ sei. Die
russ. Kunstkritikerin, Galeristin u. Künstlerin Elizaveta Plavinskaja argumentierte,
dass sich Vasileva durch ihre Herangehensweise an die
Möglichkeiten zeitgenöss. Kunst von anderen russ. Künstlern
abhebe. Sie glaubte, mehrere Merkmale der Genialität bei der
Künstlerin zu erkennen, u. meint, dass „wir alle
grosses Glück haben, dass sich Evgenija als eine so
talentierte Person in der bildenden Kunst erwiesen hat“. 2020 präsentierte das Moskauer Museum für
Moderne Kunst Vasilevas persönl. Projekt "Das Andere", eine
einzigartige Reflexion über die menschliche Interaktion mit
der digitalen Welt u. über die Möglichkeiten der endlosen
Existenz darin. Im Okt. 2020 wurde in Ekaterinburg eine Ausstellung eröffnet,
die über 100 Werke Vasilevas, Grafiken, Skulpturen u. Malerei
im gotischen Stil, zeigte. Im Dez. 2020 wurde das Projekt
"Fremdland" im Staatsmuseum der Schönen Künste von Kazan
vorgestellt, das dem Bestreben des Menschen gewidmet war, durch Flucht aus der Realität in die
Kunst in die Welt der Harmonie u. Freiheit zu
gelangen. Die Ausstellung besuchten der stv. PM der Republik
Tatarstan u. der stv. Kulturminister. Die philosoph. Grundlage
ihres Projekts beschrieb Vasileva so, dass sie ihr „ganzes
Leben mit dem Recht gearbeitet habe, einem Bereich rationaler
Erkenntnis. Nachdem sie auf diesem Gebiet gewisse Kenntnisse
erlangte, begann sie sich für die andere Seite des Lebens zu
interessieren - die irrationale. ... Sie studiere viel
postmoderne Philosophie. ... Im Projekt "Fremdland" gehe es
darum, wie man die Wahrheit in einem Meer von Lügen findet“.
Tatjana Shirjaeva bemerkte dazu: dass Vasileva „eine Person
ist, die die gesamte Energie des Wandels in der russ.
Realität, einschliesslich der politischen u. wirtschaftlichen,
durch sich hindurchgehen liess u. uns auf auf einer symbolischen Ebene eine
Art Gerinnsel, eine Creme gibt, die wir betrachten u. durch
die Ideen die persönl. Erfahrung, ihr persönl. künstlerisches
Bewusstsein u. ihre innere spirituelle Arbeit begreifen
können“. Im März 2021 präsentierte das Forschungsmuseum der
Russ. Akademie der Künste in St. Petersburg Vasilevas
Kunstprojekt "Frühling“, in dem die Autorin, inspiriert vom
Thema der Wiedergeburt u. Transformation des Frühlings, eine
Bildergalerie in verschiedenen Techniken - Malerei, Skulptur u. digitale
Fotocollage - erstellte. Anfang Feb. 2022 wurde mit
Unterstützung des Kulturministeriums der Republik
Baschkortostan, des Forschungsmuseums der Russ. Akademie der
Künste in SPB u. der Kunstfakultät der MSU eine Ausstellung Vasilevas im
Nationalmuseum Baschkiriens eröffnet, die von der
Kulturministerin Baschkortostans sehr gelobt wurde. Eine
weitere Ausstellung
mit Werken Vasilevas wurde im Sept. unter dem Motto
"Zeit u. Ewigkeit" im Baschkirischen Staatl. Kunstmuseum
namens M.V. Nesterov von der dortigen Kulturministerin eröffnet.
Dazu erklärte die Ministerin, dass „die Ausstellung auch eine
Verbindung zwischen Zeiten, Epochen, ein Blick in die
Vergangenheit ist, die einen Countdown zur Ewigkeit bietet.
...“. Offenbar gab es während des Ukrainekriegs 2023 einen
Ausstellungsunterbruch. Die nächsten Ausstellungen fanden
wieder 2024 statt. Vasileva ist Autorin von über 2 Dutzende
Fachpublikationen; zuletzt erschien 2024 das Buch "Kunst als
Quelle menschlicher Freiheit". Laut einem Bericht des Kommersant vom März 2021 habe
Vasilevas Werk nicht überall in Russland Gefallen gefunden. So
hatten über 300 Mitarbeiter u. Studenten der St. Petersburger
Repin-Akademie der Künste eine Petition unterzeichnet, in der
sie die Entfernung der Gemälde Vasilevas zur Ausstellung mit dem Titel
"Frühling" aus dem Akademiemuseum forderten. Die
Studierenden u. Mitarbeiter der Akademie seien der Meinung
gewesen, dass man eine Person mit krimineller Vergangenheit
nicht in den Hallen der Akademie präsentieren könne. Auf dem
Weg zur Ausstellung begegneten Demonstranten der Künstlerin
mit Fotos klassischer Gemälde in den Händen u. mit der
Aufforderung, den Vandalismus aus dem Saal zu entfernen.
Vladimir Zagonek, Dozent an der St. Petersburger
Repin-Akademie der Künste, glaubte hingegen, dass die Kollegen
u. Studenten zu harsch auf Vasilevas Ausstellung reagiert
hätten. Dieses Museum habe schon früher kontroverse Exponate
gezeigt, wobei diese Künstler halt keine vergleichbare
Biografie wie diejenige Vasilevas hatten. Vasileva, die
persönlich zur Eröffnung ihrer Ausstellung in dem Museum kam,
stellte fest, dass ihre Arbeit in der Tat vielen Leuten nicht
gefiel, aber sie hoffte, dass die Öffentlichkeit ihre Arbeit
später zu schätzen wissen würde. Als die
Künstlerin übrigens versuchte, ihre Werke dem Russischen
Museum zu schenken, wurden diese mit der Begründung abgelehnt,
dass sie nicht mit ihren Sammelprioritäten übereinstimmten.
Als sie an der Pressekonferenz gefragt wurde, wie sie die
negative Reaktion auf ihre Arbeit empfinde, erwiderte sie,
dass es in der Geschichte zahlreiche Beispiele dafür gebe,
dass auf die ausgestellten
Werke gewisser
Künstler
negative Reaktionen folgten, dass diese Künstler dann
aber zu wichtigen Persönlichkeiten in der Geschichte der
Weltkunst wurden u. Anerkennung erhielten. Warum sie sich mit
Kunst befasse, sagte sie, dass sie in der Kunst ein Ventil
gefunden habe, das ihr helfe, mit einigen Enttäuschungen in
ihrem Privatleben fertig zu werden. Bilder zur Kunst
Vasilevas: II III IV V VI VASILEVA,
Olga Jurevna
II (1960-, sowjet. bzw. russ.
Historikerin mit
Spezialisierung auf "Geschichte der UdSSR“ u. "inländ.
Geschichte“, Kirchenhistorikerin,
Religionswissenschaftlerin, Hochschullehrerin u.
Staatspolitikerin. Ehem. Ministerin für Bildung u.
Wissenschaft RF /2016-18/ u. Ministerin für Bildung RF
/2018-2020/. Seit Juni 2021 Präsidentin der Russ. Akademie
der Bildung. sAbsolventin des Instituts für Geschichte
der UdSSR, heute Institut für Russ. Geschichte der Russ.
Akademie der Wissenschaften. 1. Dissertation zum Thema "Der Sowjetstaat u. die Aktivität der
Russ.-Orthodoxen Kirche während des Grossen Vaterländ.
Kriegs“ zur Erlangung des akadem. Grads eines Kandidaten
der Geschichtswissenschaften. Dieses Werk war die erste Arbeit
der russ. Geschichtsschreibung, das sich der Geschichte der
Russ.-orthodoxen Kirche u. den Beziehungen zwischen Staat u.
Kirche im 20. Jh. widmete. 2. Dissertation über "Die Russ.-Orthodoxe Kirche in der Politik
des Sowjetstaats 1943-1948“ zur Erlangung des akadem. Grads eines
Doktors der Geschichtswissenschaften. 1991-2002
arbeitete sie am Zentrum für Religions- u. Kirchengeschichte
des Instituts für Russ. Geschichte der RAW als leitende
wissenschaftl. Mitarbeiterin u. Leiterin des Zentrums für
Religions- u. Kirchengeschichte. 2002 leitete sie die
Abteilung für staatlich-konfessionelle Beziehungen an der
Russ. Akademie für Volkswirtschaft u. Staatsdienst beim
Präsidenten RF. 2003 wurde sie Dozentin am Sretenskij Theolog.
Seminar. 2007 absolvierte sie ein Studium an der Diplomat.
Akademie des Aussenministeriums RF mit Spezialisierung auf
Internationale Beziehungen. Honorarprofessorin der Moskauer
Staatsuniversität für Geistes- u. Wirtschaftswissenschaften,
2012 stv. Direktorin des Kulturdepartements der Regierung RF
u. Anfang
2013 wurde sie stv. Leiterin
der neuen Verwaltung für öffentl. Projekte der
Präsidialadministration RF. 2014 war sie eine der Initiatoren
der Diskussion zum
Thema Konservatismus bei der "Allruss. Volksfront". Sie war Mitglied
des Rats für die Vorbereitung von Programmen für den Kurs
"Vaterländ. Geschichte" des Bildungsministeriums RF, der
Kommission für religiöse Vereinigungen bei der Regierung RF u.
der Arbeitsgruppe der Kommission beim Präsidenten RF für
Fragen der
Teilnahme behinderter Menschen am kulturellen Leben der
Gesellschaft. Ferner war sie Mitglied des "Rats für
die Berichterstattung über religiöse Themen in elektron.
Medien beim Ministerium für Presse, Fernsehen, Rundfunk u.
Medien der Massenkommunikation".
Im Aug. 2016 wurde sie auf Vorschlag des PM s. Dmitrij
Medvedev u. Billigung des Präsidenten RF V. Putin an Stelle
von s. Dmitrij Livanov als erste Frau als Ministerin für
Bildung u. Wissenschaft der RF installiert. Nach der Aufteilung des Ministeriums in ein
Bildungsministerium RF u. ein Ministerium für Wissenschaft
u. Höhere Bildung RF im Mai 2018
übernahm Vasileva das Amt der
Bildungsministerin RF bis zum Rücktritt der Regierung RF im
Jan. 2020, wobei sie von der neuen Regierung nicht übernommen
wurde. VASILENKO, Mikhail Mikhajlovich II III IV V VI VII VIII (1960-, sowjet. Lufttransportbetriebsingenieur u. Flughafen-Militärkommandant, russ. Top-Manager, seit 2005 Generaldirektor u. Vorstandsvorsitzender der AG "Sheremetevo International Airport". Absolvent der Leningrader Lenin-Orden-Rotbannerhochschule für Eisenbahntruppen u. militär. Kommunikation namens M.V. Frunze, Fachrichtung Lufttransportbetriebsingenieur. In den 1980er Jahren war er Assistent des Militärkommandanten des Flughafens Kabul in Afghanistan u. Militärkommandant des Flughafens Taschkent, Usbekische SSR. 1989-1992 absolvierte er die Lenin-Orden-Militärakademie für Logistik u. Transport. In den 1990er Jahren leitete er die militär. Kommunikation auf den Flugrouten der Republiken Komi, Tatarstan, Baschkortostan u. der Zivilluftfahrtverwaltung der Volgaregion. 1998-2000 arbeitete er als stv. Direktor für Angelegenheiten des Unternehmens "Internationaler Flughafen Samara" u. anschliessend als Generaldirektor einer Tochtergesellschaft dieses Flughafens. 2000-3 Vizepräsident der Luftfahrts-Unternehmensgruppe von Samara. Im Dez. 2004 wurde er zum stv. Generaldirektor der AG "Sheremetevo International Airport" für kommerzielle Fragen ernannt. Im Mai 2005 wurde er Generaldirektor der AG "Sheremetevo International Airport", also des internationalen Flughafens Moskau-Sheremetevo. Ab 2005 wurden unter der Leitung u. Beteiligung Vasilenkos mehrere Phasen gross angelegter Rekonstruktionen u. Modernisierungen des internationalen Flughafens Sheremetevo durchgeführt. Es wurde ein Masterplan für die Entwicklung des Flughafens bis 2030 entwickelt; Terminal C u. Terminal E wurden gebaut u. in Betrieb genommen, Terminal D, das zuvor "Aeroflot" gehörte, wurde von der AG "Sheremetevo International Airport" übernommen. Ausserdem wurde Terminal A für die Geschäftsluftfahrt eröffnet. Ferner wurden u.a. die Start- bzw. Landebahn 2 umgebaut u. eine Eisenbahnverbindung zwischen Moskau u. dem Flughafen Sheremetevo /II/ eingerichtet. Ab 2016 wurde unter der Führung Vasilenkos ein langfristiges Entwicklungsprogramm für den internationalen Flughafen Sheremetevo bis 2026 entwickelt, verabschiedet u. umgesetzt. Das Programm sollte den Flughafen auf die Fussball-WM 2018 u. das künftige Wachstum des Passagieraufkommens auf 80 Mln. Passagiere pro Jahr bis 2026 vorbereiten. 2017 wurde ein neues Frachtterminal in Betrieb genommen. 2018 wurden das Passagierterminal B u. ein unterirdischer Zwischenterminal-Übergang, der die südlichen u. nördlichen Terminalkomplexe verbindet, sowie ein 3. Tankstellen- u. Auftankungskomplex fertiggestellt. Im Rahmen des Programms ist auch der Bau neuer Terminals u. der Umbau alter Terminals sowie der Ausbau der Verkehrsanbindung u. die Schaffung von Parkplatzanlagen geplant. Unter den Top-Führern von Transportunternehmen belegte Vasilenko im Ranking der "Top-1000" der russ. Manager der Zeitung Kommersant u. der Vereingung der Manager der Jahre 2015-21 Platz 1 u. 2023 Platz 2.)
VASSERMAN, Anatolij
Aleksandrovich
II III IV (1952-, sowjet. Thermophysik-Ingenieur u.
Systemprogrammierer,
russ.
Journalist u. polit. Kommentator ukrain.-jüd. Herkunft.
Abgeordneter der 8. Staatsduma RF. Absolvent der Fakultät für
Thermophysik des
Technolog. Instituts für
Kältetechnik in Odessa,
Ukrain. SSR, mit einem Abschluss als
Thermophysik-Ingenieur. In der Sowjetzeit u. darüber
hinaus arbeitete er als System-
bzw. Computer-/Programmierer
in einem Forschungsbereich seines Fachgebiets u. in
einem Allunionsforschungsinstitut
in
Odessa. In den 1990er Jahren wurde er zunehmend als
Journalist tätig, insbes. für Computerzeitschriften,
u. war polit. Berater im Team von Nurali Latypov, mit dem er an
TV-Spielen teilnahm. 2008 wurde er Chefredaktor des
populärwissenschaftl. Magazins "Ideja Iks", das bis 2010
erschien. 2016
wurde er mit Bewilligung des
Präsidenten RF per
Dekret
Staatsbürger
der RF. 2021 wurde er Leiter des interdisziplinären
kreativen "Labors für systemisches u. kritisches
Denken“ an der Fakultät für Komplexe Sicherheit des
Brennstoff- u. Energiekomplexes der Russ. Staatl.
I.M. Gubkin-Universität für Öl u. Gas. Als Journalist trat er in
verschiedenen TV-Programmen, u.a. bei "NTV" u. "REN TV" sowie im
Radioprgramm der Komsomolskaja pravda
u. in TV-Spielfilmserien in Erscheinung. VAKHRUKOV, Sergej Alekseevich II (1958-, sowjet. Luftfahrttechnologe, russ. Staatspolitiker, ehem. Gouverneur des Gebiets Jaroslavl /2007-12/. Absolvent des Luftfahrttechnolog. Instituts Rybinsk u. der Russ. Staatsuniversität für Geisteswissenschaften. In den 1980er Jahren war er im Komsomol des Gebiets Jaroslavl als 1. Sekretär u. in den 1990er Jahren in der Verwaltung des Gebiets Jaroslavl tätig, am Ende als 1. stv. Gouverneur u. als Vorsitzender der Staatsduma des Gebiets Jaroslavl u. gleichzeitig von Amts wegen Mitglied des Föderationsrats RF. 2000-7 stv. bevollmächtigter Vertreter des Präsidenten RF im Föderationskreis Ural. Urspüngl. Mitglied der Partei "Jabloko", trat er 2003 zur Partei "Einiges Russland" über. 2010-11 von Amts wegen Mitglied des Präsidiums des Staatsrats RF. Nach dem Rücktritt s. Anatolij Lisicyns wurde Vakhrukov im Dez. 2007 Gouverneur des Gebiets Jaroslavl, wobei nach dieser Ernennung sein älterer Sohn die Jaroslavler Filiale der "Promsvjazbank" leitete u. einige Zeit später der jüngere Sohn den regionalen Energieverkaufsmonopolisten, die "Jaroslavler Vertriebsgesellschaft“, führte. Im April 2012 wurde der Gouverneur von Präsident RF s. Dmitrij Medvedev vorzeitig entlassen, während seine Aufgaben dem stv. Gouverneur Sergej Jastrebov übertragen wurden. Im Jan. 2013 wurde Vakhrukov zum stv. Minister für regionale Entwicklung RF ernannt. Im Dez. 2013 wurde er Assistent des Sekretärs des Sicherheitsrats RF u. von seinem Posten als stv. Minister für regionale Entwicklung RF entbunden. Ende Okt. 2016 erhielt er das Amt eines stv. Sekretärs des Sicherheitsrats RF. Sein Sohn Dmitrij wurde 2018 zum Direktor des Departements für staatl. Regulierung von Tarifen u. Infrastrukturreformen des Ministeriums für wirtschaftl. Entwicklung RF ernannt.)
Neuster Stand: 03.25 (23) Fortsetzung s. B(V)1b |
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