Putin-Lexikon |
Über 20 Jahre im Dienst der Information Privater, politisch unabhängiger Presse-Blog zum Thema Osteuropa und Russland _______________________________________________________________________ PUTIN-LEXIKON:
A2b (At, Au, Af, Akh, Ach, Ash, Aju, Aja) Überarbeitet und aktualisiert im Aug. 2023
AULOV,
Nikolaj Nikolaevich
II
(1952-, sowjet. bzw. russ. Polizist, Generaloberst
der Polizei. Nach einer höheren jurist. Ausbildung
in Leningrad /ohne Abschluss/ war er in
verschiedenen Positionen in den Organen der inneren
Angelegenheiten tätig. Während seiner Amtszeit als
stv.
Direktor des Föderalen Dienstes für
Drogenkontrolle RF FSKN
kam es in der Behörde zu einer Reihe von
Korruptionsskandalen /s. KOROLJOV, Sergej/. So
eröffnete das Untersuchungskomitee RF 2013 ein
Strafverfahren gegen die Entdeckung von Marihuana u.
Kokain bei einigen Mitarbeitern des FSKN in Moskau.
Ferner gab es einen Fall des "Verlusts" streng
geheimer Informationen in Form einer Datenbank, die
von Strassenhändlern zum Verkauf angeboten wurde.
In der Folge wurden die Namen vieler Informanten,
Adressen von Drogendealern sowie Namen u. Fotos von
Drogenabhängigen u. Normalbürgern, die die Hotline
anriefen, enthüllt. 2016 entschied ein spanisches
Ermittlungsgericht, Aulov in Abwesenheit zu
verhaften u. ihn auf die internationale
Fahndungsliste zu setzen, was damit gerechtfertigt
wurde, dass er direkt mit einer russ. organisierten
kriminellen Gruppe unter der Leitung s. Gennadij
Petrovs verbunden war. Aulov wurde jedoch an keinen
fremden Staat ausgeliefert. Der Pressedienst seiner
Behörde erklärte, dass die Entscheidung des span.
Richters aus rechtlicher Sicht unprofessionell u.
polit. motiviert sei, um Beamte der RF zu
diskreditieren. Von Kritikern des Putin-Regimes wie
dem "Forum Freies Russland",
das die sog. "Putin-Liste"
führt, wurde Aulov auch des "Beitrags zur Fälschung
von Dokumenten, der Beeinflussung der russ.
Strafverfolgungsbehörden im Auftrag von Kriminellen,
der Beteiligung an gross angelegter Geldwäsche u.
der Annahme von Bestechungsgeldern" bezichtigt. Laut
dem span. El
Mundo
wird er der Morde, des illegalen Waffen- u.
Drogenhandels u. der Korruption verdächtigt. Nach
diesem Vorfall wurde die Behörde per Dekret des
Präsidenten RF reorganisiert, wobei Aulov seine
ursprüngliche Funktion verlor.) AUSHEV, Maksharip Magomedovich II (1966-2009, gew. sowjet. Agronom, ingusch. Geschäftsmann, Oppositionsführer u. Mitglied einer prominenten Familie in der Republik Inguschetien. Absolvent das Landwirtschaftsinstituts in Ordzhonikidze, heute Vladikavkas. Er hatte die Oppositionswebsite ingushetia.org übernommen, nachdem sein Besitzer s. Magomed Evloev, der ein lautstarker Kritiker der ingusch. Regierung war, in Polizeigewahrsam erschossen worden war. 2007 wurden Aushevs Sohn u. Neffe entführt. Er selbst beschuldigte die Sicherheitskräfte von Inguschetien unter der Kontrolle des damaligen Präsidenten s. Murat Zjazikov für die Entführungen. Aushev organisierte Proteste gegen die Sicherheitskräfte u. die Zjazikov-Regierung. Die russ. Regierung ersetzte Zjazikov im Okt. 2008 durch s. Junus-Bek Evkurov im Amt des Präsidenten Inguschetiens. Dieser bot Dissidenten in seiner Republik einen gewissen Schutz vor polit. motivierten Angriffen. Aushev unterstützte Evkurovs Politik gegenüber der Opposition weitgehend u. zog sich von seiner lautstarken Kritik gegen die Regierung zurück. Er nahm ein Amt im Menschenrechtsrat an, der vom Ombudsmann der russ. Bundesregierung eingesetzt wurde. Trotzdem blieb er ein unüberhörbarer Kritiker des ehem. Präsidenten Zjazikov u. seiner Verwandten sowie der Menschenrechtsverletzungen, die angeblich von russ. Spezialeinheiten in Inguschetien u. Tschetschenien begangen wurden. Im Sept. 2009 überlebte Aushev einen Entführungsversuch u. sagte einem australischen TV-Sender, dass er „sehr starke Informationen darüber hatte, dass ich getötet werden sollte". Im Okt. 2009 wurde Aushev dann in der Tat erschossen, als bewaffnete Männer sein Auto auf einer Strasse in der Nähe von Nalchik in der Nachbarrepublik Kabardino-Balkarien angriffen. Im Dez. 2009 wurde Aushev posthum die Medaille des Menschenrechtsombudsmanns RF verliehen. Vom US-Aussenministeriums wurde er posthum für seine „herausragende Arbeit auf dem Gebiet der Menschenrechte" ausgezeichnet.) AUSHEV,
Mukharbek Izmailovich
(1962-, sowjet. Industrie-
u. Bauingenieur, Ökonom,
russ.-ingusch. Geschäftsmann u.
Politiker. Absolvent
der Fakultät für Industrie- u. Bauingenieurwesen des
Bergbau- u. Metallurgieinstituts des Nordkaukasus,
Kandidat der Wirtschaftswissenschaften. In den 90er Jahren
leitete er die Niederlassung eines
sowjet.-schweiz.-italien. Joint Ventures in Moskau, wurde
dann kaufmänn. Leiter der Vertretung der Schweizer Firma
"Promos" u. Generaldirektor der Vertretung der Schweizer
Firma "Trade Commerce". Seit 1992 ist er für
Ölgesellschaft "Lukoil" tätig, war Berater des
Präsidenten des Unternehmens bei der Rückzahlung von
Schulden, dann Präsident der "Financial Company Lukoil".
Seit 1995 Vizepräsident von "Lukoil", Leiter der
Hauptdirektion für Lieferungen im Inlandsmarkt.
Abgeordneter der 2. u. 4. Staatsduma RF als Mitglied der
Fraktion "Einiges Russland", u.a. Mitglied der
Delegation der Staatsduma RF bei der Parlamentar.
Versammlung des Europarats. Ehem. Präsidentschaftskandidat
in der Republik Inguschetien.) AFAZIZHEV, Zalim Jurevich (russ. Justizbeamter. Seit 2019 Ermittler der Abteilung für die Untersuchung besonders wichtiger Fälle der Verwaltung des Nordwestbezirks des Hauptermittlungskomitees der Stadt Moskau. Hauptmann der Justiz. Der Ermittler Afasizhev wird von Kritikern des Putin-Regimes wie dem "Forum Freies Russland", das die sog. "Putin-Liste" führt, in Fällen im Zusammenhang mit der "polit. Repression u. polit. Verfolgung von Gegnern des Putin-Regimes unter Nutzung seiner offiziellen Position" erwähnt. 2012 war er Teil des Ermittlungsteams im "Fall Bolotnaja", zuständig für die strafrechtl. Verfolgung von Oppositionellen aufgrund ihrer Beteiligung an von der Polizei provozierten Zusammenstössen auf dem Bolotnaja-Platz im Mai 2012. Ausserdem beschwerte sich Rechtsanwalt Viktor Cymbal über die Arbeitsmethoden des Ermittlers Afasizhev. Im Aug. 2019 schloss sich Zalim Afasizhev dem Team von 3 ehem. Ermittlern im "Moskauer Fall" an, um eine polit. motivierte Untersuchung von „Massenunruhen“ während eines friedlichen Protests im Juli 2019 gegen die Verweigerung der Zulassung von unabhängigen Kandidaten bei den Wahlen zur Moskauer Stadtduma dieses Jahres durchzuführen.)
AFANASEV, Jurij Nikolaevich
II (1934-2015, gew. sowjet. bzw. russ.
Historiker u. der Opposition nahestehender Politiker.
Absolvent der Fakultät für Geschichte der MSU, Aspirantur an
der Akademie der Sozialwissenschaften beim ZK KPdSU, 2x
Studium an der Universität Paris/Sorbonne. Erste Doktorarbeit
über "Moderne französ. bürgerliche Geschichtsschreibung der
Grossen Sozialist. Oktoberrevolution“. Kandidat/Doktor der
Geschichtswissenschaften mit einer Dissertation über "Die
französ. historische Schule ´Annales´". Er war ao. Professor
der Abteilung für Weltgeschichte, Vizerektor für akadem.
Angelegenheiten der Höheren Schule beim ZK des Komsomol.
Mitglied der Redaktion der Zeitschrift Kommunist. In
den 1980er Jahren arbeitete er als leitender Forscher u.
Leiter des Bereichs Kulturgeschichte des Auslands am Institut
für Weltgeschichte der AdW UdSSR, war Rektor des Moskauer
Staatl. Luftfahrtinstituts, 1991-2003 Rektor der Russ.
Staatsuniversität für Geisteswissenschaften u. bis 2006
Präsident der Universität. Mitglied der Russ. Akademie der
Naturwissenschaften, der Akademie der Geisteswissenschaften u.
der Akademie für Geistesstudien. Ehrendoktor u. Mitglied des
Rats des Friedensinstituts der UN. AFANASEVA
(BERG), Julija Andreevna (1988-, russ.
Politikwissenschaftlerin u. "Troll"-Aktivistin in St.
Petersburg, Mitarbeiterin der "African Association for
Free Research and International Cooperation" AFRIC,
Direktorin der autonomen Non-Profit-Organisation "Centre
for Socio-Cultural Initiatives". 2010 erhielt sie einen
Master-Abschluss in Politikwissenschaft von der
Staatsuniversität SPB. Sie arbeitete bei der Agentur
"Rosbalt", der Umweltorganisation ECA u. war Mitglied des
Umweltrats beim Gouverneur von SPB. Dort stiess sie zur
Partei "Gerechtes Russland". Bei
Gemeinderatswahlen in SPB wurde Afanaseva 2x nominiert.
Von Kritikern des Putin-Regimes wie dem "Forum Freies Russland", das die
sog. "Putin-Liste" führt, wird ihr
"Beteiligung an Korruptionsprogrammen, böswillige
Einflussnahme u. Operationen,
Desinformation sowie Zusammenarbeit mit der "Trollfabrik“
von s. Evgenij Prigozhin"
vorgeworfen. Julija Afanaseva,
deren aktueller Name seit 2020 Berg ist, stammt aus dem
Team der Polittechnologen von Prigozhin u. hatte die
Aufgabe, „beratende Unterstützung“ bei den
Parlamentswahlen in Südafrika zu leisten, die
Desinformations- u. Diskreditierungsarbeit sowie
Erstellung u. Verbreitung von
Anti-Oppositions-Videoinhalten umfasste. AFRIC, wo
Afanaseva-Berg arbeitete, fungierte als Scheinfirma für
Prigozhins Einflussoperationen in Afrika, u.a. durch
Sponsoring gefälschter Wahlbeobachtungsmissionen in
Simbabwe, Madagaskar, der Demokrat. Republik Kongo,
Südafrika u. Mosambik. AFRIC gibt sich zwar als eine von
Afrikanern geführte Initiative aus, dient aber dazu,
Russlands bevorzugte Botschaften zu verbreiten, die oft
mit Desinformation in Verbindung gebracht werden.
Ursprünglich als "Netzwerk von Einflussagenten"
konzipiert, das "für Russland nützliche
Experteneinschätzungen u. Meinungen" in Afrika
bereitstellte, schickte AFRIC "Wahlbeobachter“ in afrikan.
Länder, darunter angeblich glühende Neonazis u. weisse
Rassisten wie das AfD-Mitglied Stefan Keuter. Ausserhalb Afrikas
war Berg für die Konferenz "Baltic Sea Region Strategic
Dialogue" tätig. Im April 2021 gelangte Berg auf eine von
US-Präsident s. Joe Biden unterzeichnete Liste neuer
antiruss. Sanktionen. Afanaseva-Bergs Netzwerk wird von
der US-Regierung der Einflussnahme, Desinformation u.
„böswilligen Operationen in Afrika u. Europa" beschuldigt,
wobei der Hauptschlag den Strukturen von Prigozhin galt,
einem russ. Oligarchen u. Vertrauten von Präsident V.
Putin, der u.a. als Sponsor der berühmt-berüchtigten Trollfabrik "Internet Research Agency"
in SPB gilt, mit deren Hilfe 2016 versucht wurde, die
US-Präsidentschaftswahl zu beeinflussen.) AFFENTRANGER, Zita II III IV V VI VII (Schweizer Historikerin, Slavistin u. Journalistin, schreibt u. berichtet seit über 25 Jahren über aktuelle Auslandthemen mit den Schwerpunkten Russland, ehem. Sowjetunion u. Osteuropa, so 2001-6 als TA-Korrespondentin aus Moskau. Bis 2023 war sie stv. Ressorleiterin International und Teamleiterin Osteuropa bei Tamedia / Der Bund. Im Spätsommer 2023 wechselte sie zum "Echo der Zeit" von SRF.) AKHMADIEVA, Roza Shajkhajdarovna II (1979-, russ. Chorleiterin, Lehrerin, Methodologin der Volkskunst aus Baschkirien. Absolventin der Kazaner Staatsuniversität für Kunst. Dort arbeitete sie als Dozentin der Fakultät für tatarische Musik, war stv. Dekanin der Fakultät für soziale u. kulturelle Aktivitäten u. bis 2019 1. Prorektorin für akadem. Angelegenheiten. Seit 2020 ist sie Rektorin ihrer Alma Mater. Sie erhielt u.a. den Orden für Fürsorge für Kinder /2011/, die Auszeichnung "Verdiente Wissenschaftlerin" der Republik Tatarstan /2016/ u. verschiedene Dankesschreiben des Innenministeriums, des Präsidenten u. des Ministeriums für Bildung u. Wissenschaft der Republik Tatarstan sowie des Ministeriums für Wissenschaft u. Bildung RF. Im März 2022 unterzeichnete sie /vermutlich/ mit vielen anderen Kollegen einen Brief der Hochschulrektoren Russlands zur Unterstützung von Putins u. Russlands Überfall auf die Ukraine im Feb. 2022. Von Kritikern des Putin-Regimes wie dem "Forum Freies Russland", das die sog. "Putin-Liste" der "1500 Kriegstreiber" führt, wird ihr öffentl. Unterstützung für den von Putin im Feb. 2022 entfesselte russ. Angriffskrieg gegen die Ukraine vorgeworfen. Sie ist in der sog. "Putin-Liste" erwähnt, die vom Forum erstellt wurde, das internationale Sanktionen gegen diese Personen anstrebt.)
AKHMADOV,
Rizvan Adlanovich
(1957-2002, gew. tschetschen. Widerstandskämpfer,
Feldkommandant im 2.
Tschetschenienkrieg, Ideologe
des Wahhabismus in Tschetschenien.
Angehöriger einer tschetschen. Familie, die 1944 nach
Kasachstan deportiert wurde. Nach dem Tod seines
Bruders Ramzan 2001 leitete er die Abteilungen
tschetschen. Kämpfer, die in der Stadt Groznyj u.
anderen Regionen Tschetscheniens zum Einsatz kamen. Im
April 2002 leitete er die Eroberung mehrerer grösserer
Siedlungen in der Republik ein. Nach dem Abhören des
Radios durch die tschetschen. OMON begannen
Spezialoperationen, bei denen etwa zwei Dutzend
Personen festgenommen wurden. Ende desselben Monats
organisierten Rizvan u. Zelimkhan Akhmadov einen
Terroranschlag gegen Beamte der tschetschen. OMON, bei
dem 18 Polizisten getötet wurden. In den letzten
Monaten seines Lebens kündigte Rizvan eine Jagd auf
Tschetschenen an, die mit der Bundesregierung, mit
Mitarbeitern staatlicher Institutionen u. der lokalen
Selbstverwaltung zusammenarbeiteten. Laut offizieller
Version wurde Rizvan im Juni 2002 im Dorf Mesker-Jurt
infolge einer gemeinsamen Sonderoperation von Polizei
u. inneren Truppen getötet. Anderen Quellen zufolge
wurde er von s. Movsar Baraev ermordet.) AKHMEDILOV, Abdulmalik (1975/6-2009, gew. regierungskrit. Journalist, Herausgeber u. Chefredaktor von Zeitungen in awarischer Sprache in Dagestan. Er war bekannt für seine Aussagen über mehrere ungeklärte Beamtenmorde in Dagestan. Ausserdem kritisierte er die russ. Bundeskräfte u. die örtlichen Strafverfolgungsbehörden scharf für die Einschränkung religiöser u. polit. Freiheiten unter dem Vorwand einer Kampagne gegen den "Extremismus". Akhmedilov wurde 2006 vom Deutschen Bundestag mit einem Internationalen Parlamentsstipendium ausgezeichnet. Im Aug. 2009 wurde er in der dagestan. Ortschaft Palmira bei Makhachkala erschossen aufgefunden. Akhmedilovs Ermordung folgte auf eine Reihe von Morden an Reportern u. Journalisten in Dagestan, darunter der Mord an dem TV-Journalisten Abdulla Alishaev im Sept. 2008. 2 weitere Journalisten aus Dagestan wurden im März 2009 ermordet. Während des Gerichtsprozesses wurden 2 2013 verhaftete Männer beschuldigt, den Journalisten getötet zu haben. Laut Untersuchungsausschuss gestanden beide ihre Tat. Einer der Angeklagten beauptete, dass er das Verbrechen aus persönl. Motiven der Feindschaft begangen habe, weil Akhmedilov angeblich unwahre Informationen über die Zugehörigkeit des Angeklagten zum Wahhabismus verbreitet habe. Beide Angeklagten wurden im März 2015 nach Art. 105 StGB RF wegen "Mordes“zu 10,5 bzw. 8 Jahren Gefängnis verurteilt. Der Fall wurde eingestellt, obwohl weder der Organisator noch der Auftraggeber des Mordes identifiziert werden konnten, wobei einer von den Angekagten als Schütze bestimmt werden konnte.) AKHMEDNABIEV,
Akhmednabi Omardibirovich II III IV V VI (1958-2013, gew.
sowjet. Kardiologe
u. regierungskrit.
Journalist in Dagestan.
Avare nach Nationalität. Er absolvierte die
Medizin. Fakultät u. spezialisierte sich als
Kardiologe. Er arbeitete als Arzt in seinem Heimatdorf
Karata u. zog dann nach Makhachkala. Neben
der Medizin war er
im Journalismus tätig. Er war stv.
Chefredakteur der Wochenzeitung Novoe Delo, einer der
führenden u. angesehenen Lokalzeitungen Russlands, die
insbes. behördenkrit. Artikel u. zu Korruptionsthemen
veröffentlicht. Akhmednabiev
schrieb vor allem über Menschenrechtsverletzungen u.
widmete Folter- u. Attentatsfällen, an denen die
Polizei beteiligt sein soll, besondere Aufmerksamkeit.
Ferner schrieb er über die polit. Situation in
Dagestan. AKHMEDOV, Farkhad
Tejmurovich (1955-, sowjet. Veterinärtechnologe,
Erdöl u.
Gasfachmann, Ökonom,
russ.
Geschäftsmann-Oligarch, Investor aserbaidschan.
Herkunft, USD-Milliardär. Studium an der Moskauer
Veterinärakademie mit einem Abschluss in Technologie u.
Warenkunde, Zweitstudium an der Russ.
"Gubkin"-Staatsuniversität für Erdöl u. Gas. Kandidat
der Wirtschaftswissenschaften. Ab 1987 lebte er in
Grossbritannien u. kehrte
1994 nach Russland zurück. 1993 erhielt
Akhmedov eine 5%-Beteiligung an der
Gasproduktionsgesellschaft "Northgas", einem neuen Joint
Venture zwischen "Gazprom" u. dem US-Unternehmen
"Bechtel Energy" zur Entwicklung des Gasfelds Urengoj. 2003 verschwand
"Urengojgazprom" vollständig von der Aktionärsliste.
2004 forderte "Gazprom" "Northgas" auf, seine Lizenz für
das Feld "Severo-Urengojskoe" zu widerrufen, u. 2005
wurde die Lizenz annulliert. Im Mai desselben Jahres
endete der langjährige Rechtsstreit mit der
Unterzeichnung einer Vergleichsvereinbarung nach
britischem Recht, wonach Akhmedov 51% der
"Northgas"-Aktien kostenlos an "Gazprom" übertrug. Nach
der Beilegung des Streits erhielt "Northgas" seine
Lizenz zurück. 2012 verkaufte Akhmedov seine
49-%-Beteiligung an "Northgas" für 1,375 Mrd. USD an "Novatek"
u. änderte seinen Status als Öl- u. Gashändler zu einem
Privatinvestor.
AKHMETOV,
Rinat Leonidovich II
III IV
V
VI VII
VIII IX (1966-, ukrain. Marketingökonom,
Top-Geschäftsmann-Oligarch
mordwin.-volgatatar. Herkunft, USD-Multimilliardär
aus Doneck, Ukraine. Absolvent
der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der
Nationalen Universität Doneck mit einem Abschluss in
Marketing. Trotz seines grossen Einflusses im Gebiet
Doneck hat Akhmetov die
Politik lange gemieden. Die Situation änderte sich am
Vorabend der "Orangen Revolution" in der
Ukraine. Im ukrain.
Präsidentschaftswahlkampf 2004 soll
Akhmetov die Kandidatur des proruss.
Politikers s. Viktor
Janukovych finanziell unterstützt haben; zwar
wurde dieser als Wahlsieger erklärt, aber nach
Ausbruch der
"Orangen Revolution"
u. der Wiederholung der
Stichwahl wurde s. Viktor Jushchenko zum Sieger
erklärt. Während dessen Amtsperiode hielt
sich Akhmetov für längere Zeit im Ausland auf, als
die Steuerbehörden begannen, seine Firmen zu
kontrollieren u. seine starke Stellung in Doneck
zunächst gefährdet schien u. sein
Vertrauter Borys Kolesnikov verhaftet wurde.
Akhmetov kehrte erst wieder in die Ukraine zurück,
als eine im Herbst 2005 zwischen Jushchenko u.
Janukovych getroffene Vereinbarung wieder
Sicherheit für ihn schaffte. Seit der ukrain.
Parlamentswahlen vom März 2006 war
Akhmetov Abgeordneter der von Janukovych angeführten
"Partei
der Regionen".
Bei den vorgezogenen
Wahlen 2007 erlangte
er erneut ein Mandat, zeichnete sich jedoch durch
häufige Abwesenheit bei den Sitzungen des
Parlamentes aus. Bei der Präsidentschaftswahl
2010 war
sein Einfluss auf die "Partei der Regionen" stark
vermindert. Dennoch gehörte er weiterhin zu den
Hauptfinanziers des Wahlkampfs von
Janukovych. Bei den Parlamentswahlen
2012 kandidierte
er nicht mehr für die Verchovna
Rada. Im
Verlauf der Proteste des "Euromajdan", die
im Feb. 2014 zum Sturz von Janukovych führten,
distanzierte sich Akhmetov sowohl von Janukovych
wie auch von der "Partei der Regionen". Im Mai
2014 sprach er sich im Zuge der russ. Kriegsaggression
gegen die Ukraine in einer Videoansprache gegen
die proruss. Separatisten aus, die er als
„Banditen u. Marodeure“ bezeichnete, u. rief zu
einem Warnstreik in dem betroffenen Gebiet des
Donbass auf. Da sich Akhmetov in dem eskalierenden
Konflikt nicht klar positionierte, geriet er
zunehmend unter Druck. Während der Kämpfe in der
Ostukraine wurden seinen Firmen gehörende
Vermögenswerte zum Teil zerstört.
Mit einem Vermögen von
geschätzten 5,5-8,5 Mrd. USD /2018/ gilt
Akhmetov als reichster Mensch der Ukraine u. als
einflussreicher Oligarch des Landes, er ist aber
auch einer der grössten Steuerzahler des Landes
geblieben. Nachdem in der Presse
verschiedentlich Vermutungen u. Behauptungen
über kriminelle Machenschaften
Akhmetovs v.a. im Zusammenhang mit der
Karriere des Oligarchen u. der Herkunft seines
Kapitals u. Berichte über seine Verbindungen zu
einer angebl. Donecker Mafia bzw. zum
organisierten Verbrechen laut geworden wurden,
sahen sich sämtliche Medien, auch die NZZ
/II/,aus Mangel an Beweisen
gezwungen, entsprechende Anschuldigungen gegen
Akhmetov zurückzunehmen u. sich zu
entschuldigen. AKHMETSHIN, Ajrat Saetovich (1973-, russ. Jurist, Justizbeamter in der Republik Tatarstan u. im Gebiet Nizhnij Novgorod. Absolvent der ehem. Staatl. Uljanov-Lenin-Universität in Kazan mit einem Abschluss in Rechtswissenschaften. Seit 1999 war er bei der Staatsanwaltschaft der Republik Tatarstan angestellt, wo er als Ermittler u. Assistent der Staatsanwalts des Bezirks Moskovskij in Kazan u. als stv. Staatsanwalt des Novo-Savinovskij- Bezirkes von Kazan arbeitete. 2007-10 diente er als Leiter des Untersuchungsausschusses bei der Staatsanwaltschaft RF für die Republik Tatarstan. 2017 wurde er zum Leiter der Ermittlungsabteilung des Untersuchungsausschusses im Gebiet Kirov u. im Dez. 2019 zum Leiter der Ermittlungsabteilung im Untersuchungsausschuss RF für Nizhnij Novgorod ernannt. Generalmajor der Justiz. Von Kritikern des Putin-Regimes wie dem "Forum Freies Russland", das die sog. "Putin-Liste" führt, wird ihm vorgeworfen, "polit. Repressionen unter Nutzung der offiziellen Position durchzuführen" u. die Nizhnij Novgoroder Journalistin s. Irina Slavina in den Selbstmord getrieben zu haben. Akhmetshin war einer der Kuratoren der Untersuchung eines polit. motivierten Strafverfahrens nach Art. 284.1 StGB RF gegen den Nizhnij Novgoroder Geschäftsmann Mikhail Iosilevich in Bezug auf dessen Zusammenarbeit mit einer "unerwünschten Organisation" in Russland, d.h. mit s. Mikhail Khodorkovskijs Stftung "Open Russia". Insbesondere wurde das Haus einer Zeugin dieses Strafverfahrens, der Chefredakteurin des Internetportals "Koza.press", Irina Slavina, durchsucht. Gleichzeitig war sie aufgrund öffentl. Aktivitäten, einschliessl. der Berichterstattung über die Wahlen u. der Teilnahme an der Wahlbeobachtung, mehrere Jahre lang systemat. Verfolgung durch die Sicherheitskräfte ausgesetzt, wie die Bewegung "Golos" erklärte. Anfang Okt. 2020 zündete sie sich vor der regionalen Polizeibehörde an u. machte die RF für ihren Tod verantwortlich. Igor Kaljapin, Mitglied des Menschenrechtsrats u. Leiter dessen Komitees gegen Folter, sagte: „Es ist ziemlich offensichtlich, dass [die Verantwortung für Slavinas Tod] von dem Genossen getragen werden sollte, der das Ermittlungsteam leitet, alles arrangierte u. den Durchsuchungsbefehl unterzeichnete. Dies ist der Ermittler für besonders wichtige Fälle der Ermittungsabteilung des Untersuchungsausschusses von Nizhnij Novgorod, Oberst Andrej Shlykov. s. auch ANTIPOV, Vadim.) AKHMETSHIN, Rinat Rafkatovich II III (1967-, ehem. sowjet. Spionageabwehroffizier, russ.-amerikan. Lobbyist tatar. Herkunft. Nach Angaben einiger US-Beamter wird er verdächtigt, weiterhin Verbindungen zum russ. Geheimdienst zu haben. 1994 zog er in die USA, wo er in Washington ein Büro des "Internationalen Eurasischen Instituts für wirtschaftl. u. polit. Forschung" einrichtete, um „zur Verbreitung der Demokratie u. der Rechtsstaatlichkeit in Eurasien beizutragen, u. wurde 2009 US-Bürger. Nach Angaben der New York Times wurde er beschuldigt, an zwei Hacking-Kampagnen gegen de USA beteiligt gewesen zu sein, wobei er dabei ein Netz russ. Verbindungen nutzte. 2016 beteiligte er sich an einer pro-russ. Kampagne mit dem Ziel, das sog. "Magnitsky-Gesetz " aufzuheben. Im Juli 2017 wurde von mehreren Quellen, darunter Akhmetshin selbst, bestätigt, dass er sich mit Donald Trump Jr., s. Paul Manafort, s. Jared Kushner u. der russ. Rechtsanwältin s. Natalija Veselnickaja in der Trump-Wahlkampagne im Juni 2016 im Trump Tower traf. Von 2017 soll seine Aussage stammen: „Ich werde niemals mit dem russ. Staat vögeln“ u. „ich werde niemals etwas gegen die russ. Regierung unternehmen“. Auf die Frage nach Akhmetshin sagte Kreml-Sprecher s. Dmitrij Peskov gegenüber Reportern: „Wir wissen nichts über diese Person." Im Aug. 2017 sagte Akhmetshin mehrere Stunden lang unter Eid vor Gericht im Zusammenhang mit Robert Muellers Untersuchungen der Trump-Kampagne u. der russ. Einmischung in die Wahlen 2016 aus. 2018 verklagte Akhmetshin s. Bill Browder vor einem Bundesgericht in Washington D.C. u. beschuldigte ihn der Verleumdung, weil er ihn als Spion oder russ. Geheimdienstmitarbeiter bezeichnet hatte. Der Fall wurde 2019 aus gerichtlichen Gründen abgewiesen. Akhmetshin legte Berufung ein, die Stand Jan. 2020 noch hängig war. Im Jan. 2020 gründete Akhmetshin in Washington eine gemeinnützige Organisation namens "Russian-American Anti-Defamation League".) ACHALOV, Vladislav Alekseevich II III IV V (1945-2011, aus Tatarstan stammender gew. russ., vielmals ausgezeichneter Militärführer u. hochrangiger Politiker. Absolvent einer Panzerschule in Kazan, Tatarstan. Seinerzeit war er 1. stv. Kommandeur des Leningrader Militärbezirks, Befehlshaber der Luftstreitkräfte, Koordinator der Operation in Baku im Jan. 1990, stv. Verteidigungsminister der UdSSR. Volksabgeordneter der RSFSR, Mitglied des Obersten Sowjets RSFSR in den Fraktionen "Kommunisten Russlands", "Vaterland", "Reform in der Armee", Mitglied des ZK KPdSU. Im Jan. 1991 koordinierte er die Operation der sowjet. Truppen zur Einnahme u. Besetzung des Fernsehgebäudes von Vilnius, u. im Aug. 1991 nahm er am Putsch gegen s. Mikhail Gorbachjov teil. Im Okt. 1993 wurde er verhaftet, im Feb. 1994 amnestiert. Seit 2003 bis zu seinem Lebensende im Juni 2011 war er Vorsitzender der Allruss. Union der Veteranenverbände der Luftlandetruppen "Union der russ. Fallschirmjäger". Bis zum Ende seiner Tage betrachtete er sich als eigentl. Verteidigungsminister Russlands. 2009 gründete er mit s. Aleksandr Barkashov u. s. Stanislav Terekhov die nationalpatriot. Bewegung "Union der Verteidiger Russlands".) ASHLAPOV, Nikolaj Ivanovich (1962-, sowjet. Energieingenieur, hoher ehem. russ. Staatspolitiker u. Unternehmer. Studium am Krasnojarsker Polytechnischen Institut, Fakultät für Wärme- u. Energietechnik, Fachingenieur. Ehem. stv. Minister RF für regionale Entwicklung, ehem. interimist. Gouverneur des Landes Krasnojarsk, ehem. Abgeordneter der Staatsduma RF von der kremlnahen Partei "Einiges Russland". Im Nov. 2013 gab s. Aleksej Navalnyj in seinem Blog an, dass Ashlapov 2 nichtdeklarierte Datschen im Gebiet Moskau im Wert von rd. 178 Mln. Rubel habe. Ashlapov antwortete, dass er sich nicht mit Navalnyj befassen werde, da er kein Abgeordneter oder Beamter mehr sei.) ASHMANOV, Igor
Stanislavovich
(1962-, sowjet. Mathematiker-Techniker,
russ.
Ökonom, Top-Unternehmer, spezialisiert auf IT, künstl.
Intelligenz, Softwareentwicklung u. Projektmanagement;
Investor u. Mitinhaber von Dutzenden von IT-Startups,
USD-Multimillionär. Absolvent
der Fakultät für Mechanik u. Mathematik der MSU.
Dissertation zum Thema "Architektur u. industrielle
Implementierung von angewandten Sprachsystemen“,
Kandidat der technischen Wissenschaften. MBA-Studium
im Fach "Strateg. Management“ an der
Russ. Akademie für Volkswirtschaft u. Öffentl.
Dienst beim Präsidenten RF.
Initiator, Mitgründer u.
Exekutivsekretär der Nationalen Koalition gegen
Spam, Vorstand des Regionalen Öffentl. Zentrums für
Internet-Technologien ROCIT, einer der ältesten
öffentl. Organisationen im Runet, Experte für
Rechtsfragen der Russ. Vereinigung für elektron.
Kommunikation RAEC, Mitglied des Programmausschusses
des Instituts für Internetentwicklung IRI, Mitglied
der Internationalen Vereinigung der
Internet-Aktivisten EZHE. Seit Juni 2012
Co-Vorsitzender der russ. polit. "Grossen Vaterlands-Partei" von
s. Nikolai Starikov. Während der
Präsidentschaftswahl 2018 war er dennoch
Vertrauensperson des russ. Kandidaten s. Vladimir
Putin. Seit Nov. 2020 Mitglied des
Menschenrechtsrate RF. Ashmanov ist der Ansicht,
dass eine der wichtigsten Aufgaben des Staates im
digitalen Zeitalter der Erwerb u. die Stärkung der
eigenen Informationssouveränität sei. D.h. es gelte
sich die Fähigkeit anzueignen, die Unabhängigkeit u.
die verfassungsmässigen Rechte der eigenen Bürger im
Internet vor äusseren Bedrohungen technologisch u.
rechtlich zu schützen, indem der Staat kontrolliere,
was in seinem Informationsraum geschieht. Denn das
Fehlen einer solchen Kontrolle führe zu
Informationsangriffen u. zum Umsturz der
Gesellschaft u. des Staates nach dem Modell des
"Arabischen Frühlings". Ashmanov weist
darauf hin, dass brisante Informationen für jeden
Zweck verarbeitet u. an jedermann weiterverkauft
werden können - z.B. zur Überwachung, Erpressung,
Propaganda usw. Diese Daten würden gesammelt u.
könnten auch 20 Jahre später gegen eine bestimmte
Person verwendet werden, die beispielsweise ein
öffentl. Amt antritt. Das bedeute, dass die
gesetzliche Regelung des Beschriebenen ein Teil der
Informationssicherheit des Staates sei. Ferner weist
er darauf hin, dass eine sehr grosse Menge solcher
Informationen von ausländ. Unternehmen gesammelt werde
- so von Google, Facebook usw. u. dass die meisten
Internet-Technologien wie Browser, Suchmaschinen,
soziale Netzwerke, Betriebssysteme usw. ausserhalb der
Grenzen der russ. Kontrolle lägen u. regelmässig als
Mittel für massive Ausstreuung von /unerwünschten/
Information /durch feindliche Mächte gegen Russland/
getestet u. eingesetzt werden. Eine weitere Gefahr
sieht er etwa darin, dass Russland nach Bedarf einfach
vom Internet abgetrennt werden könnte, genauso wie es
vom SWIFT-System getrennt werden könne; ausserdem
können wichtige Informationsknoten mit Viren
angegriffen werden usw. Um seine Souveränität zu
gewährleisten, sollte der Staat laut Ashmanov daher
über eine vollständige technolog. Kette verfügen, die
von der eigenen Herstellung von Software bis zum
einsatzbereiten Endprodukt reicht u. zumindest dafür
sorgt, dass der inländische Markt stimuliert wird,
eigene Produkte sicherzustellen. Eine der wichtigsten
Phasen auf diesem Weg sollte die Übertragung der
Kontrolle von Regierungsbehörden auf russ. Software
sein, beginnend mit der Einführung eines
Betriebssystems mit eigenem Design. Mit dieser Meinung
hat Ashmanov seinen "konservativen" Standpunkt als
Ideologe im digitalen Informationsbereich im Dienste
des Kremls klargemacht, der eigentlich nur Wasser auf
die Mühlen der Politik Putins spült u. eine klare
antiamerikan. Position bezieht. Ashmanovs 2. Ehefrau
ist seit 2001 s. Natalja Kasperskaja, die die 1.
Ehefrau von s. Evgenij Kasperskij war.) ASHURBEJLI, Igor Raufovich
(1963-, sowjet. Ölindustriefachmann, russ.
Geschäftsmann. Nachkomme einer berühmten aristokrat.
Familie der aserbaidschan. Ölindustrie. Absolvent des
Aserbaidschan. Instituts für Erdöl u. Chemie, heute Aserbaidschan.
Staatsuniversität für Öl u. Industrie.
Vorsitzender des Verwaltungsrats der Holding
"Sotsium". Im Okt. 2016 gründete er den Weltraumstaat
"Asgardija",
dessen selbsternannter "König" er ist, wie er auch
Vorsitzender der polit. Partei "Wiedergeburt Russlands" ist. Wie
aus einem Auszug aus dem einheitlichen staatl.
Register der jurist. Personen hervorgeht, ist er seit
Jan. 2021 auch Vorsitzender der "Allruss. Öffentl.
Organisation für die Unterstützung der Errichtung
eines russ. Sozialstaats".) AJUSHEEV, Damba Badmaevich (1962-, professioneller kremlnaher russ. Buddhist, Oberhaupt der "Buddhist. Traditionellen Sangha Russlands" BTSR. Absolvent der Pädagog. Hochschule Petrovsk-Zabajkalsk. Studium an der Buddhist. Dzanabadzar-Universität in Ulanbator, Mongolei, wo er sich auf tibetische Medizin spezialisierte. 1995 wurde Ajusheev zum XXIV. Pandito Khambo-Lama, dem Oberhaupt der Zentralen Spirituellen Verwaltung der Buddhisten der RF, gewählt, die später in "Buddhist. Traditionelle Sangha Russlands" BTSR umbenannt wurde. Sein Sitz ist das Ivolginskij-Kloster, ca. 35 km von Ulan-Ude, der Hauptstadt der russ. Teilrepublik Burjatien im südöstl. Sibirien entfernt – ein buddhist. Kloster der Gelug-Tradition des tibetisch-mongolischen Vajrayana-Buddhismus. Er wurde Mitglied des Rats für die Zusammenarbeit mit religiösen Vereinigungen beim Präsidenten RF u. Mitglied des Präsidiums des Interreligiösen Rats Russlands, Mitglied des Präsidiums des Interreligiösen Rates der GUS-Staaten u. Vizepräsident der Asiatischen Buddhist. Friedenskonferenz. Als Lama scheint Damba Ajusheev ganz auf der Linie des Kremls zu liegen. 2013 wurde Damba Ajusheev auf Erlass des Präsidenten V. Putin mit dem "Orden der Freundschaft" ausgezeichnet. D.D. Amogolonova vom Institut für Mongolistik, Buddhistik u. Tibetologie der RAW stellt fest, dass Ajusheev eine kritische Meinung zum burjät. Schamanismus - dieser wurde in der Sowjetzeit verfolgt - u. zu russ. buddhist. Organisationen vertritt, die nicht Mitglieder der "Buddhist. Traditionellen Sangha Russlands" BTSR sind. Ausserdem „ziehe er keine Grenze zwischen den Konfessionen u. definiere jeden als Buddhisten, der zu 60% an die Kräfte von oben glaube“. 2022 gab Ajusheev eine Erklärung ab, in der er sagte, dass die Teilnahme an dem von Putin im Feb. 2022 entfesselten russ. Angriffskrieg gegen die Ukraine die heilige Pflicht russ. Buddhisten sei. Nicht alle Buddhisten Russlands vertreten dieselben Meinungen wie Damba Ajusheev.) AJACKOV, Dmitrij Fjodorovich II III IV V (1950-, sowjet. Agronom-Ökonom, russ. Staatspolitiker-Beamter. Absolvent des Saratover Landwirtschaftl. Staatsuniversität. Ehem. Gouverneur des Gebiets Saratov. Vertreter der ehem. Partei "Unser Haus Russland". Nachdem 2003 65% der Bevölkerung des Gebiets Saratov mit seiner Arbeit als Gouverneur unzufrieden waren - wegen ineffizienter Handhabe von Haushaltsmitteln war die Verschuldung enorm gestiegen -, wurde er von Präsident Putin 2005 nicht mehr als Gouverneurskandidat vorgeschlagen. Ausserdem gab es jurist. Probleme mit den Eigentumsverhältnissen seiner neuen Ehefrau u. anderen Verwandten, gegen die Strafverfahren eingeleitet wurden. Ein Neffe Ajackovs namens Jurij Moiseev hatte das Amt des Vizegouverneurs des Gebiets Saratov inne. Stattdessen wurde Ajackov im Juli 2005 vom Präsidenten RF Putin zum ao. u. bevollmächtigten Botschafter RF in der Republik Belarus ernannt. Laut Ajackov, zitiert von Trud am 16.7.2005, „sagte Lukashenko, dass er möchte, dass ich der letzte russ. Botschafter in der Republik Belarus werde, u. er u. Vladimir Putin erwiesen sich als die ersten Bürger des neuen Unionsstaates. Ich werde alles daran setzen, dass dies so ist“. Am 19. Juli 2005 soll Ajackov auf einer Pressekonferenz in Saratov pathetisch von seiner Rolle in der Geschichte gesprochen haben. Eine Gruppe von Abgeordneten der Saratover Gebietsduma von der kremlnahen Partei "Einiges Russland" beschwerte sich dennoch über das undiplomat. Verhalten des neuen russ. Botschafters in Belarus bei Aussenminister RF s. S.V. Lavrov, der sich auf derselben Pressekonferenz respektlos über Lukashenko geäussert habe. Ajackov soll dabei u.a. gesagt haben, zitiert von Izvestija vom 25.7.2005: „Es ist schwierig, Lukashenkos Regime zu brechen. Sehr schwierig. ... Auf keinen Fall sollte er seine Wangen aufblähen, weil er dort schon lange arbeitet ...“. Lukashenko soll unzufrieden über diese Auslassungen des russ. Botschafters reagiert haben, die er als „extravagant" bezeichnet haben soll. Man werde sich mit diesen „Äusserungen beschäftigen", man habe noch „keine Informationen, ob das eine Medieninterpretation sei oder ob er das wirklich gesagt" habe, wurde Lukashenko zitiert. Die für Ende Juli 2005 geplante Ankunft Ajackovs in Minsk fand nicht statt. Ende Aug. 2005 einigten sich die Präsidenten RF u. der Republik Belarus auf dem Gipfeltreffen der GUS-Staatsoberhäupter in Kazan darauf, dass Ajackov die Interessen RF in der belaruss. Hauptstadt nicht vertreten werde. Danach arbeitete Ajackov in Folge als Assistent des Bevollmächtigten des Präsidenten RF im Volga-Bundesdistrikt, als Assistent des Stabschefs der russ. Präsidialverwaltung, als Mitglied der Beratenden Kommission des Staatsrats RF u. als Direktor der "Stolypin Povolzhskaja Akademie für öffentl. Verwaltung". 2013 wurde er Präsident der "Volga-Bücherkammer" u. Initiator der internationalen Buchmesse "Volga-Welle" in Saratov. 2014 wurde er zum Berater u. Assistenten des Gouverneurs des Gebiets Saratov, s. Valerij Radaev, in Agrarfragen ernannt. 2017 wurde er zum Präsidenten der Staatl. Technischen Universität "Jurij A. Gagarin" von Saratov gewählt. Mitglied des "Izborsk-Klubs".)
Neuster Stand: 08.23 (26) Zurück zu A2a |