Putin-Lexikon |
Über 20 Jahre im Dienst der Information Privater, politisch unabhängiger Presse-Blog zum Thema Osteuropa und Russland _______________________________________________________________________ PUTIN-LEXIKON:
И (I)
IBRAGIMOV, Rizvan II III IV (gew. kritischer
tschetschen. Publizist,
Schriftsteller, Denker, Historiker u. Lokalhistoriker,
der für die Online-Zeitung
Kavkazskij uzel
schrieb, keine Ungerechtigkeit tolerierte u. in einem
politisch äusserst heiklen Umfeld des zunehmend aggressiven
Putin-Kadyrov-Regimes
seine Position als krit. denkender u. beobachtender Bürger
grundlegend u. hartnäckig verteidigte, was selbst Kritikern
Respekt einbrachte. Seine Veröffentlichungen waren
philosoph. Natur u. enthielten wissenschaftlich kontroverse
Punkte. Wiederholt kommentierte er die
Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien. Er
befasste sich mit der Geschichte seines Volkes, indem er
eine neue Sicht auf das Verständnis seiner Existenz
vorgebracht u. begründet habe, was nicht nur positive
Reaktionen hervorgerufen habe u. zunehmenden zu einem
Problem für den Autor selbst geworden sei. Seine
Bücher wurden von tschetschen. Theologen u. Behörden
beanstandet u. aus den Geschäften der Republik entfernt.
Kavkazskij uzel berichtete, dass ein Gericht in
Tschetschenien im Juli 2016 mehrere Bücher von Rizvan
Ibragimov als extremistisch einstufte u. der Publizist
selbst in einem Strafverfahren angeklagt wurde. Während
des Prozesses gab er an, im April 2016 von
Sicherheitskräften entführt u. anschliessend mit
elektrischem Strom gefoltert worden zu sein. Ibragimov
ging davon aus, dass seine Strafverfolgung von der Führung
der Sicherheitskräfte Tschetscheniens eingeleitet worden
war. Im Juni 2017 wurde Ibragimov vom Gericht wegen
Extremismus zu 2,5 Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.
Im Dez. 2020 gab Ibragimov bekannt, dass das
Kassationsgericht in Pjatigorsk das Urteil aufgehoben u.
den Fall für einen neuen Prozess zurückgesetzt hatte. Im
Aug. 2020 äusserte sich Ibragimov empört darüber, dass s.
Ramzan Kadyrov das für die Bewohner der Republik eingeführte
Maskenregime ignorierte. Rizvan Ibragimov
verstarb im Jan. 2021.)
IVANOV,
Aleksandr Nikolaevich
(russ. Kunst-
u. Antiquitäten-Sammler u. -Händler, Künstler für moderne
Malerei u. Museums-Unternehmer.
In den späten 1980er Jahren, als
Elemente der Marktbeziehungen in der Sowjetunion aufkamen,
wurde Ivanov einer der ersten Geschäftsleute, der mit dem
Import von Computern begann. In den frühen 1990er Jahren
gründete er ein profitables Geschäft, das er nach eigenen
Worten, als er reich wurde, zugunsten der Kunst verliess. Bekannt
wurde er vor allem als Gründer des Fabergé Museums in Baden-Baden,
Deutschland, das als erstes privates russ. Museum ausserhalb
von Russland gilt. Seine Fabergé-Sammlung ist die weltweit grösste
Fabergé-Schmuckkollektion mit mehr als 3000 Artikeln. Als er
ernsthaft begann, Fabergè zu sammeln, waren die Preise 1993
für ein Pelikan u. ein Fabergé-Rahmen 40 Tsd. USD, jetzt
kostet er 1-1,5 Mln. USD. Wie die Presse schrieb, gelang es
Ivanov, bei Fabergé-Auktionen sogar s. Viktor Vekselberg zu
überbieten. Ivanov sammelt auch Fossilien von Dinosauriern,
antike griech. u. röm. Kunst, präkolumbisches
Gold, Gemälde alter Meister, impressionist. Gemälde,
orthodoxe Ikonen. Er ist ebenfalls im Besitz einer der
schönsten Oldtimer-Sammlungen. 2010 sagte
Ivanov der Zeitung Independent, dass er in
den letzten 20 Jahren fast sein gesamtes Geld mit dem Kauf
u. Verkauf von Antiquitäten u. Kunst verdient
habe, nicht mit natürlichen
Ressourcen oder Fabriken in Russland wie im Gegensatz zu
anderen russ. Sammlern. Und er sagte, er sei Kunsthändler
für die Oligarchen geworden. Ivanovs Ruf soll etwas
mysteriös sein. Wie Forbes 2011
schrieb, hat Ivanov „einen ungewöhnlichen Ruf auf dem
russ. Antiquitätenmarkt: Geschäftskollegen sprächen nur
ungern über ihn, u. wer etwas erzählt, dürfe seinen Namen
nicht nennen. Auch soll es Gerüchte darüber geben, wessen
Geld es sei, für das Ivanov „wirklich viele gute,
hochwertige Sachen kauft", „vielleicht" seien es
„heimliche Partner oder Leute in Uniform“. Ivanov
widerlegte diese Annahmen u. nannte sie Klatsch. Die
Autoren des "Municipal Scanner“-Projekts behaupteten, dass
Ivanov die meisten seiner grossen Anschaffungen, darunter
das "Rothschild"-Ei, mit dem Geld von „Putins Masseur“
Konstantin Goloshchapov getätigt habe. Von Ivanov 2007 bei
"Christie’s" erworben, wurde das "Rothschild“-Ei
schliesslich an s. Vladimir Putin übergeben u. von ihm der
"Eremitage" in SPB überreicht. Im Zusammenhang mit seinem
Museum u. seinen Käufen von Rothschild-Eiern gab es
Probleme mit der Justiz. In
einem Prozess von 2009 initiierte die auf den Cayman
Islands registrierte "Fabergé Ltd.", die der
südafrikan. Familie Gilbertson gehört, einen Rechtsstreit
über Rechte an der Marke "Fabergé“, was dazu führte, dass
das Museum den Namen "Fabergé“ nicht verwenden durfte.
2010
entschied ein dt. Gericht den Prozess zu Gunsten des
Fabergé Museums, das den Namen "Fabergé“ unverzüglich
verwenden durfte. Nach anderen Angaben versuchten die
derzeitigen Eigentümer der Marke "Fabergé", die
"Palinghurst Resources Foundation", u. Tatiana
Fabergé, Ivanov
davon abzuhalten, sein Privatmuseum in Baden-Baden „das
Fabergé-Museum“ zu nennen. Nach einem einjährigen
Rechtsstreit entschied ein dt. Gericht zugunsten Ivanovs
u. dass das Museum jedes Recht habe, diesen Namen zu
tragen. Nach ihrem Tod im Feb. 2020 vermachte Tatiana
Fabergé das Familienarchiv Fabergé den Moskauer
Kremlmuseen. 2014 wurde das Museum in Baden-Baden von
britischen u. deutschen Steuerbeamten durchsucht. Laut
Ermittlern hatte Ivanov die Mehrwertsteuer auf den Kauf
von "Rothschild"-Eiern in Höhe von über 800 Tsd. USD
illegal zurückerstattet. Wie "Radio Liberty" mitteilte,
bestritt Ivanov alle Anschuldigungen gegen ihn, die
offiziell gar nie gegen ihn erhoben wurden. 2021 sorgte
eine Ausstellung von Fabergé-Werken aus Ivanovs Sammlung
in der "Eremitage" wegen Vorwürfen der Fälschung für
grosses Aufsehen. IVANOV, Aleksej Viktorovich II (bekannter in Perm lebender russ. Schriftsteller, Prosaist u. Drehbuchautor. Ivanov studierte zuerst an der Fakultät für Journalistik der Staatl. Ural-Universität von Sverdlovsk u. wechselte 1990 an derselben Universität an die Fakultät für Kunst- u. Kulturwissenschaften, die er 1996 mit dem Diplom in Kunstgeschichte abschloss. In Perm übte Ivanov abwechselnd eine Reihe von Berufen aus: Er arbeitete als Wachmann, Schullehrer, Journalist, Universitätslehrer u. Reiseleiter, was dazu führte, dass er sich für die lokale Geschichte interessierte. Seine literar. Erstveröffentlichung - die fantast. Geschichte "Die Jagd nach der Grossen Bärin“ - erschien 1990 in der Zeitschrift Ural Pathfinder in Sverdlovsk mit einer Auflage von ca. 500 Tsd. Exemplaren. Berühmter wurde er v.a. durch den Roman "Das Herz von Parma“. Dieser Name hat aber nichts mit der italien. Stadt zu tun, sondern bezeichnet einen mit Fichten u. Tannen bewaldeten u. mit dicker Moosschicht bedeckten abgeflachten Kamm im nördlichen Ural der Region Perm. Der bekannte Krimi-Schrifsteller Leonid Juzefovich half Ivanov, an Popularität zu gewinnen. 2006-9 fand auf Initiative des Schriftstellers im Land Perm ein ethno-futurist. Festival statt. 2006 erklärte Ivanov, dass er sich nicht an der Politik beteiligen wolle u. nicht beabsichtige, einer polit. Partei beizutreten. Zunächst unterhielt Ivanov gute Beziehungen zu den Behörden des Landes Perm unter Gouverneur s. Jurij Trutnev. Unter dem neuen Gouverneur s. Oleg Chirkunov verschlechterten sich Ivanovs Beziehungen zu den lokalen Behörden jedoch. Laut L.A. Fadeeva, Doktor der Geschichtswissenschaften, wurde der Schriftsteller zur zentralen Figur der Opposition gegen die Kulturpolitik des Gouverneurs. Die Landesbehörden von Perm erwarben die Sammlungen des Moskauer Galeristen s. Marat Gelman, der zum Direktor des Museums für moderne Kunst in Perm ernannt wurde. 2009 gefiel es Aleksej Ivanov ganz u. gar nicht, dass die Behörden von Perm 90 Mln. Rubel aus dem Landesbudget für das Museum für moderne Kunst von Perm unter der Leitung von Gelman, aber nur 30 Mln. Rubel für die Kunstgalerie von Perm zur Verfügung stellten. Aus Protest gegen die Verleihung des Stroganov-Preises an M. Gelman kündigte A. Ivanov an, diesen Preis, den er 3 Jahre zuvor gewonnen hatte, abzulehnen. Den Geldteil des Preises in Höhe von 10 Tsd. USD überwies Ivanov an das Museum der Stadt Usolje. Als Antwort beschuldigte M. Gelman A. Ivanov der Ignoranz u. der Lüge darüber, dass das Permer Museum für moderne Kunst Budgetgelder erhalte. Ivanovs Konflikt mit den Permer Behörden ging auch unter dem neuen Gouverneur des Permer Landes, s. Viktor Basargin, weiter, obwohl M. Gelman 2012 entlassen wurde. Noch vor der Ankündigung des "Boykotts" von Perm begann Ivanov im Auftrag u. auf Kosten des Kulturministeriums RF mit den Behörden des Gebiets Sverdlovsk zusammenzuarbeiten. 2014 wurde mit einem Stipendium des Gouverneurs des Gebiets Sverdlovsk das Stück "FAKE oder Boris Morzhovs unglaubliche Abenteuer in der Provinz“ /II/ nach dem Roman "Unzucht u. MUDO“ von A. Ivanov im regionalen Dramatheater aufgeführt. Ivanovs Permer "Boykott“ war in Ekaterinburg freilich bekannt. 2013 fragte ein lokaler Journalist den Schriftsteller während eines Interviews, ob er auch die Leser u. Beamten von Sverdlovsk boykottieren würde, wenn die Beamten von Sverdlovsk sich weigerten, seine Projekte zu unterstützen. Ivanov weigerte sich, diese Frage zu beantworten. 2014 veröffentlichte A. Ivanov zusammen mit dem Künstler Valerij Shtukaturov das Kunstalbum "Ekaterinburg: Multiplikation mit einer Million“. Das Album, dessen Text von A. Ivanov verfasst wurde, enthält Bilder der Ansichten von Ekaterinburg, die von Meistern des 19.-21. Jhs. geschaffen wurden. Diese Veröffentlichung wurde mit Sponsorengeldern herausgegeben u. wurde hauptsächlich für Geschenke bezweckt. 2014 veröffentlichte der Verlag AST eine Sammlung von Kurzgeschichten von A. Ivanov über Ekaterinburg in den 1990er Jahren mit dem Titel "Joburg“ /II/ mit einer Auflage von 15 Tsd. Exemplaren. Das Buch löste eine Klage aus - einer der Fotografen erhielt vom Verlag eine Entschädigung für die rechtswidrige Verwendung seines Fotos in dem Buch. 2015 erschien sein Buch über Afghanistan-Veteranen, welches 2016 "Buch des Jahres" wurde. Kritik: Literaturkritiker wiesen darauf hin, dass das Interesse der Leser an Ivanovs Werk zweimal zunahm. Sein Debüt als Science-Fiction-Autor fand 1990 statt u. wurde vom Publikum des Ural Pathfinder sehr geschätzt - in der Beliebtheitswertung der Autoren des Magazins wurde er der Gewinner der "Silbermedaille" u. schlug sogar die Brüder Strugackij. Der 2. Hype Ivanovs im literar. Umfeld erfolgte nach einer langen Pause Anfang der 2000er Jahre. Die Kritiken seiner Werke reichten von vollständiger Ablehnung bis Bewunderung; einige Rezensenten nannten den Permer Schriftsteller einen „Klassiker des 21. Jhs.“, andere nannten ihn den Schöpfer von „Thrash-Produkten“ u. ein erfolgreiches „Verlagsprojekt“. Bei der Analyse von Ivanovs Romanen wiesen die Rezensenten auf die grosse Anzahl histor. u. ethnograf. Quellen hin, die von ihm untersucht wurden, z.B. die Methoden des Bergbaus in "Das Gold der Rebellion", die Erfahrungen von Vogul-Schamanen oder die Technologie des Baus von Flussschiffen. Gleichzeitig bemerkten Experten sachliche u. semant. Ungenauigkeiten in seinen Werken, so Verwechslungen von Daten, falsche Verwendung der Begriffe "Kultur“ u. "Zivilisation“ usw. Der Literaturkritiker Sergej Beljakov warf ihm schlechten Geschmack vor, etwa wenn er schreibe: „Die Erde flog durch die mysteriösen Funkgürtel des Universums u. die Kälte des Universums leckte ihre runden Seiten" /Übersetzung Google/. Einer der Helden des Buches "Joburg", s. Anton Bakov, ein Sverdlovsker Politiker, lobte den Autor im allgemeinen, hielt jedoch in einer Rezension alle sachlichen Ungenauigkeiten fest, die er in dem Buch fand. Zu Ivanovs "charakterist." künstlerischen Techniken gehöre das Spiel mit dem Wort. Lexikal. Experimente finden sich sowohl in realist. Werken wie im Roman "Der Geograph, der den Globus austrank“, der verfilmt wurde. Ivanovs Romane mit histor. Hintergrund wie "Das Gold der Rebellion“ u. "Das Herz von Parma“ seien voller Wörter aus der Mythologie der Mansi- u. Komi-Permjak-Völker u. voller exotischer Toponymie. Ivanovs Romane waren oft auch Anlass für Diskussionen über literar. Einflüsse. So verglichen Rezensenten das "Gold der Rebellion" mit den Werken so unterschiedlicher Autoren wie Dmitrij Mamin-Sibirjak u. Andrej Belyj; sie fanden darin aber auch eine semant. Verwandtschaft mit dem Buch "Daniel Stein“ von s. Ljudmila Ulickaja u. der Prosa von Ljudmila Petrushevskaja. Ebenso wurden Überschneidungen mit Figuren aus L.N. Tolstojs "Auferstehung" festgestellt. s. Dmitrij Volodikhin nannte Ivanov einen „christlichen Schriftsteller“. Um diesen Standpunkt zu widerlegen, erwähnte Sergej Beljakov die folgenden antichristlichen Momente in den Werken Ivanovs: Die Figuren der orthodoxen Kirche seien immer „rein“ negative Charaktere; zutiefst gläubige Charaktere würden als böse u. kleinliche oder moralisch fehlerhafte Menschen dargestellt; die Wörter „Gott" u. „Herr Gott" würden in Ivanovs Büchern immer mit Kleinbuchstaben geschrieben, wie zu Sowjetzeiten; der Toleranz gegenüber dem Heidentum u. "einfältigen" Heiden stünden die künstlerischen Bilder von "listigen, tückischen u. gierigen Christen" gegenüber; orthodoxe Charaktere würden praktisch nicht beten; Ehebruch werde nicht als Sünde, sondern als natürliche Geisteshaltung wahrgenommen. Beitrag zu den Permer Kulturwissenschaften: Mit seinem Werk habe Aleksej Ivanov einen wesentlichen Beitrag zur "Permistik" geleistet, etwa auf dem Gebiet der Philologie der "permischen" Sprachen u. der Geschichte der Traditionen der Region des Flusses Kama, in dessen Bereich das Permer Land liegt. Ivanovs Beitrag zum „Permystizismus“ sei sehr bedeutsam. Laut G.A. Jankovskaja seien die von Ivanov gemachten Interpretationen der Geographie, Geschichte u. Kultur des Urals u. insbes. der Region Kama fest in die neue „regionale Mythologie“ eingeflossen. Ferner ist der Name Aleksej Ivanovs mit der Verbreitung u. Wahrnehmung des „Konzepts der Bergbauzivilisation“ in den Permer Kulturwissenschaften verbunden. Lokalhistoriker bezeichnen den Schriftsteller als den Schöpfer /„Demiurg“/ des Modells der „Bergbauzivilisation“. Diese Idee wurde von Ivanov in den Schriften der 2000er Jahre aktiv entwickelt u. in Form des Buches "Zivilisation des Bergbaus“ formuliert. Ivanov selbst legte jedoch Wert darauf, die Urheberschaft u. akadem. Formulierung dieses Konzepts dem Permer Lokalhistoriker u. Philologen P.S. Bogoslovskij, Professor der Universität Perm, in den 1920er Jahren zuzuschreiben. Ivanov entlehnte das "Konzept der Bergbauzivilisation" von L.V. Bankovskij, eines aktiven "Permistikers" u. Geographen, u. ergänzte es wesentlich. Einen herausragenden Platz in der "Schöpfung" der Bergbauzivilisation wies Ivanov ausserdem P.P. Bazhov, dem Autor von Märchen u. Sagen aus der Uralregion, zu.) IVANOV,
Anton Aleksandrovich
(russ. Anwalt, ehem. Vorsitzender des Obersten
Schiedsgerichts RF /2005-14/, der sein Amt aufgrund des
Endes des Bestehens dieses Gerichts als unabhängige
Bundesjustizbehörde verliess. 1999-2004 war er a.o.
Professor der Abteilung für Zivilrecht der Staatsuniversität
St. Petersburg, ab Juli 2004 1. stv. Generaldirektor von "Gazprom-Media",
wo er Fragen des Unternehmensaufbaus u. des Rechts
überwachte. Seit 2007 ist er als Leiter der Abteilung für
Zivilrecht, wissenschaftl. Direktor der Jurist. Fakultät u.
ordentl. Professor an der Wirtschaftshochschule Moskau tätig,
Mitglied ihres Akadem. Rats.) IVANOV, Valerij Evgenevich
(gew. russ. Journalist, bekannte polit. u. öffent.
Persönlichkeit in Toljatti, Gebiet Samara.
Studierte am Institut für Romanisch-Germanische Philologie
der Staatsuniversität Samara, wechselte dann an das Institut
für Russ. Philologie des Staatl. Pädagog. Instituts Samara,
u. war seit 1992 als Journalist für verschiedene
Zeitungen tätig. 1996 gründete er die Zeitung Toljattinskoe obozrenie, deren erster
Chefredakteur er wurde. Die Zeitung veröffentlichte
systematisch aufschlussreiches Material, insbes. über
Kriminelle, die mit "AvtoVAZ" in Verbindung standen.
Ausserdem hat er als Vertreter seiner Zeitung immer wieder
versucht, Strafverfahren einzuleiten u. erhielt wiederholt
Drohungen. Damals war der berühmte Bandenkrieg von Toljatti im Gang.
1999 gründete er die "Bewegung der Vierten Macht zur
Verteidigung der Rechte der Steuerzahler von Toljatti". Im
Jahr 2000 wurde Ivanov in die 4. Stadtduma von
Toljatti gewählt, in der er die Kommission für
lokale Selbstverwaltung leitete.
Er war auch einer der Kommentatoren der Serie
"Zhiguli-Schlacht" im Rahmen der TV-Sendung "Kriminelles
Russland". Ende April 2002 wurde Ivanov auf offener Strasse
erschossen. Als er am späten Abend aus seiner Wohnung auf
die Strasse schritt, um zu einem Geschäftstermin zu gehen u.
ins Auto stieg, rannte sein Mörder auf ihn zu u. gab trotz
der Anwesenheit zahlreicher Zeugen 6 Schüsse aus einer
Pistole auf ihn ab. Ivanov war auf der Stelle tot.
Eineinhalb Jahre später wurde auch der neue Chefredakteur
von Toljattinskoe
obozrenie, Aleksej Sidorov, Opfer eines
ähnlichen Mordes. Nach Ivanovs Beerdigung boten der
Vizebürgermeister von Toljatti, Nikolaj Renz, u. mehrere
Unternehmer der Stadt eine grosse Geldsumme für Hinweise zur
Ergreifung des Mörders. Obwohl die Strafverfolgungsbehörden
der Öffentlichkeit wiederholt versicherten, sich mit dem
Fall zu befassen, wurde der Mord nicht aufgeklärt. Der Fall
wurde mehrfach ausgesetzt u. wieder aufgerollt. Es wurde
eine grosse Anzahl von Versionen über die Gründe für die
Ermordung Ivanovs aufgrund seiner vielseitigen Aktivitäten
aufgestellt, aber keine davon wurde bestätigt. Im Mai 2007
wurde Valerij Ivanov durch Beschluss der Duma des
Stadtbezirks Toljatti Nr. 686 posthum der Titel eines
Ehrenbürgers von Toljatti verliehen. s. auch IVANOV, Sergej,
u. LOGINOV, Sergej.) IVANOVA, Elena Alekseevna (russ. Richterin am Moskauer Stadtgericht. Bis Okt. 2012 war sie als Richterin am Tagansker-Bezirksgericht in Moskau tätig. Die Richterin, die in mehrere polit. Fälle verwickelt war, wird der Umsetzung polit. Repression unter Verwendung offizieller Positionen beschuldigt. Im April 2012 verlängerte die Richterin die Haftzeit von s. Ekaterina Samucevich, s. Nadezhda Tolokonnikova u. Maria Alyokhina, die gemäss Art. 213 Teil 2 StGB RF wegen "Rowdytums aus Gründen des Hasses u. der Feindschaft durch eine Gruppe nach vorheriger Vereinbarung" u. konkret wegen der Teilnahme an der international berühmt gewordenen Aktion der Gruppe "Pussy Riot" in der Christ-Erlöser-Kathedrale angeklagt wurden. Im April 2016 bestätigte Ivanova die Entscheidung, die Haftzeit des St. Petersburger Architekten Sergej Akhmetov zu verlängern, der sich zu diesem Zeitpunkt bereits seit 5 Monaten im Untersuchungsgefängnis Butyrka in Moskau befand. Die Ermittlungen warfen ihm vor, im Juli 2013 bei einer „Volksversammlung“ in Moskau zur Unterstützung der Navalnyj-Brüder einen Polizisten an der Hand gepackt u. ihm den Schultergurt abgerissen zu haben. Als Schuldbeweise verwies die Untersuchung auf Foto- u. Videomaterial, das eine bestimmte Person zeigte, die sich an einen Polizisten klammerte. Akhmetov selbst behauptete, seit 2011 nicht mehr in Moskau gewesen zu sein, u. seine „Teilnahme" an der „Volksversammlung" habe sich darauf beschränkt, dass er auf der entsprechenden Facebook-Seite nur den "Go“-Button gedrückt habe, aber an keiner solchen Veranstaltung anwesend gewesen sei. Das "Gefällt mir" sei der Grund für die Festnahme gewesen; die Ermittler analysierten die Profilfotos derjenigen Personen, die sich auf der Veranstaltungsseite eingeloggt hatten, u. Akhmetov schien der verdächtigten Person am ähnlichsten zu sein. Im Fall Akhmetov gab es eine Untersuchung durch das forensische Zentrum des Innenministeriums RF, die eindeutig feststellte, dass Akhmetov u. die abgebildete Person auf dem der vorliegenden Foto verschiedene Personen sind. Das Strafverfahren gegen Sergej Akhmetow wurde folglich eingestellt. Ivanova beteiligte sich auch an der sog. "Moskau-Affäre" von 2019. Ende Sept. 2019 beschloss die Trojka des Moskauer Stadtgerichts, bestehend aus der Vorsitzenden Richterin Elena Ivanova u. den Richterinnen Julija Manerkina u. Anna Laukhina, die Strafe für den Schauspieler Pavel Ustinov in 1 Jahr Bewährungsstrafe abzuändern. Ustinov wurde beschuldigt, im Aug. bei einer Kundgebung in Moskau einen Offizier der Nationalgarde angegriffen zu haben. Auf dem entsprechenden Video, das den Unterlagen des Gerichts beigefügt war, war klar ersichtlich, dass Ustinov vor seiner Verhaftung nichts getan hatte, sondern an besagter Stelle ruhig stand u. auf sein Handy schaute. Trotzdem befand Richterin Ivanova Ustivnov für schuldig u. traf damit eine bewusst ungerechte polit. Entscheidung.) IVANOV, Igor Sergeevich (ehem. international bekannter russ. Politiker, Diplomat, Doktor der Geschichtswissenschaften. Professor bei MGIMO, Korrespondierendes Mitglied der RAW. Ehem. Aussenminister RF /1998-2004/ u. Sekretär des Sicherheitsrats RF /2004-7/. Held der RF. Als Aussenminister RF widersetzte er sich der NATO-Aktionen in Jugoslawien von 1998 sowie der US-Invasion im Irak von 2003. Ivanov spielte auch eine Schlüsselrolle bei der Vermittlung eines Abkommens zwischen dem georg. Präsidenten Eduard Shevardnadze u. den Oppositionsparteien während der "Rosenrevolution" in Georgien von 2003. 2002 erschien sein Buch - auch in dt. Übersetzung - "Die neue russ. Diplomatie: Rückblick u. Visionen." Im März 2004 wurde er aus dem Ministeramt entlassen. Sein Nachfolger wurde der russ. UN-Botschafter s. Sergej Lavrov. Mitte 2007 zog sich Ivanov aus der Politik zurück u. engagierte sich in kaufmänn., lehrenden u. wissenschaftl. Belangen. Mitglied u. Vorsitzender des Strategie- u. Investitionsausschusses des Direktoriums von "Lukoil". Er ist oder war auch Mitglied von NRO´s u. Vereinen, insbes. des "European Council for Tolerance and Mutual Respect", des Aufsichtsrats des "International Luxembourg Forum on Preventing Nuclear Catastrophe" u. seit 2011 Präsident des "Russian International Affairs Council".)
IVANOV, Sergej
II (gew.
Generaldirektor von "LADA-TV"
in Toljatti. In
Herbst 2000 wurden in Toljatti,
Gebiet Samara, während des berühmten Bandenkriegs von Toljatti, der
Direktor u. Chefredakteur der Fernsehgesellschaft "LADA TV",
Sergej Ivanov u. Sergej Loginov, ermordet. Es handelte sich
dabei um den grössten Banden- u. Verbrecherkrieg in der
jüngeren Kriminalgeschichte Russlands, der seit den 1990er
Jahren andauerte u. in den 2000er Jahren eine teilweise
Fortsetzung erfuhr u. in dessen Verlauf über 400 Menschen
umgebracht wurden. Beide Opfer waren ausschliesslich für das
Fernsehen tätig. Wie die "Stiftung der Verteidigung der
Glasnost" zu diesen Fällen schrieb, sei der TV-Werbemarkt in
Toljatti unter Druck gestanden, bedeutende Werbeagenturen
seien nicht daran interessiert gewesen, gross angelegte
Kampagnen in den Regionen durchzuführen u. die
Werbeeinnahmen hätten kaum ausgereicht, damit die Radio- u.
TV-Sendezentralen , die von "Lada“ mit Geld versorgt wurden,
über die Runden kamen. Trotzdem sei das TV-Unternehmen mit
der Zeit auf die Beine gekommen u. habe sogar den Ausbau des
Rundfunks ins Visier genommen. Die Macht von "Lada" habe es
möglich gemacht, die gesamte Region mit Radio u. TV zu
„versorgen“, was das TV-Unternehmen auch für die Politik
äusserst attraktiv gemacht habe. In der Region hätten
ständig Wahlen auf verschiedenen Ebenen stattgefunden; man
habe mit Wahlkämpfen u. der Unterstützung von Kandidaten,
die an die polit. Macht kommen sollten, gutes Geld verdienen
können. "Lada-TV", der einzige unabhängige Fernsehkanal in
der Region, sei allmählich als ernstzunehmender polit.
Einflussfaktor angesehen worden. Am Abend des 3. Okt. 2000
wurde Sergej Ivanov, der Direktor von "Lada-TV", wenige
Schritte von seiner Wohnung entfernt mit 5 Schüssen aus
einer Pistole getötet. Der vom Mörder gezielt abgegebene
Schuss in den Kopf des Journalisten u. die am Tatort
gefundene Waffe hätten keinen Zweifel am Auftragscharakter
des Mordes gelassen. Ivanov leitete den Sender seit 1996 u.
sei nie von irgendjemandem bedroht worden, auch habe er
keine Geldschulden gehabt. Genau 2 Monate nach dem Mord an
Ivanov, am 3. Nov., wurde Sergej Loginov, der Chefredakteur
von "Lada-TV", getötet.
s. LOGINOV, Sergej, u. IVANOV,
Valerij.)
IVANOV, Sergej Sergeevich
II III (russ. Ökonom, Manager, Sohn von
s. Sergej Borisovich Ivanov. Absolvent des Moskauer
Staatl. Instituts für Internationale Beziehungen MGIMO mit
einem Abschluss in Wirtschaftswissenschaften u. einem 2.
Abschluss in Finanzen. Zu diesem Zeitpunkt war sein Vater
Verteidigungsminister RF. 2002-5 bekleidete der Jr.
verschiedene Positionen bei der Staatl.
Investitionsgesellschaft u. Gazprom. 2005-11 Vizepräsident,
später 1. Vizepräsident, 2010 zum stv.
Vorstandsvorsitzenden der "Gazprombank" ernannt. Nach der
vorzeitigen Beendigung der Befugnisse Sergej Ivanovs als
stv. Vorstandsvorsitzender u. als Mitglied des Vorstands
der "Gazprombank" im April 2011 wurde er zum
Vorstandsvorsitzenden der Versicherungsgesellschaft "Sogaz" ernannt. 2011 war er auch
Aufsichtsratsvorsitzender der "Russian Agricultural Bank". Bis 2016
war er sowohl als Vorstandsvorsitzender von "Sogaz" als
auch als Aufsichtsratsvorsitzender des "Russ. Nuklearen Versicherungspools"
/RJASP/ tätig. Ab April 2016 arbeitete er als Senior Vice
President u. Leiter der Vermögensverwaltung der "Sberbank", bis er im März 2017 von
PM s. Dmitrij Medvedev als Präsident der
Unternehmensgruppe "Alrosa" bestätigt wurde. "Alrosa"
ist an der Entwicklung u. Produktion von Rohdiamanten
beteiligt.
Sergej Ivanov ist oder war auch
Vorstandsmitglied von "Rosneftegaz", "Gazfond", "Sberbank Asset
Management", "NPF Sberbank", "Sberbank Versicherungen" u.
"Sberbank Lebensversicherungen". Seit Juni 2019 ist er
Mitglied des Direktionsrats von "Severalmaz", einer
Tochtergesellschaft von "Alrosa", die eine Lizenz für
Europas grösste Lomonosov-Diamantenmine im Gebiet
Arkhangelsk mit Reserven von 220 Mln. Karat Rohdiamanten
besitzt. 2018 belegte Sergej Ivanov den 19.
Platz in der vom Magazin Forbes veröffentlichten
Bewertung kapitalist. Direktoren. Sein Anteil von 0,0407%
an "Alrosa" entspricht 4,4 Mln. USD. IVANJUZHENKOV, Boris Viktorovich II III (bekannter russ.
Sportfunktionär u. Politiker, ehem. Minister RF für
Körperkultur, Sport u. Tourismus, ehem. Vizepräsident
des Russ. Paralympischen Komitees /2006-21/,
Duma-Abgeordneter, Vorstandsvorsitzender der "Allruss.
Föderation des Sports von Personen mit
Bewegungseinschränkungen", Mitglied des Exekutivkomitees
der Russ. Eishockey-Föderation, Vizepräsident der Russ.
Wrestling-Föderation. Inhaber des Titels eines
Sportmeisters im griech.-röm. Ringen, wurde wiederholt
Preisträger u. Gewinner internationaler u. russ.
Turniere. 1996 wurde er Vizepräsident der Russ.
Wrestling-Föderation u. Mitglied des Russ. Olympischen Kommitees, 1997
1. Vizepräsident der "Föderation des Kampfsports
Russlands" u. Wahl in die Moskauer Gebietsduma, in der er
stv. Vorsitzender des Ausschusses für Jugendpolitik,
Körperkultur u. Sport war. Nach einer Legende soll
Ivanjuzhenkov in den 1990ern unter dem Spitznamen
"Rotan" Mitglied der berüchtigten organisierten
kriminellen Gruppe von Podolsk gewesen sein. Später
räumte er ein, dass es in der Vergangenheit Probleme mit
dem Gesetz gegeben habe, lehnte jedoch jegliche
Verbindungen zur erwähnten Gruppe ab, obwohl er ihren
Anführer als Mitschüler gekannt habe. Ivanjuzhenkov
bestätigte, dass gegen ihn 1989 u. 1992 Strafverfahren
wegen Vergewaltigung bzw. illegalen Waffenbesitzes
eingeleitet worden seien, die jedoch nichts mit
organisierten kriminellen Gruppen zu tun hatten u.
eingestellt worden seien. 1995 schloss er sein Studium
an der Moskauer Staatl. Akademie für
Körperkultur mit einem Abschluss in Körperkultur
u. Sport ab u. wurde als Lehrer für Körperkultur u.
Trainer qualifiziert. 1996 organisierte er den "Vitjaz
Central Sports Club" in Podolsk u. wurde zu seinem
Präsidenten gewählt. 1999-2000 /nach aneren Angaben
2008/ war Ivanjuzhenkov Minister RF für Sport. Im Jahr
2000 schloss er sein Jurastudium an der Moskauer Staatl.
Kutafin-Rechtsakademie ab. Ausgezeichnet mit dem
Ehrentitel "Verdienter Trainer Russlands". Seit 2001
Berater des Vorsitzenden des Staatskomitees RF für
Sport. 2002 verteidigte er seine Dissertation für den
Grad des Kandidaten der Pädagog. Wissenschaften. Im Jan.
2003 wurde er für ein Vollzeit-Promotionsstudium an der
St. Petersburger Lesgaft National State University of
Physical Education, Sport and Health
eingeschrieben. Im Feb. 2003 wurde er auf Beschluss der
Gründer des Podolsker Sozial- u. Sportinstituts zum
Präsidenten-Rektor gewählt. 2006 wurde er zum
Vizepräsidenten des Russ. Paralympischen Komiteess
gewählt. Seit 2006 ist er auch Vorsitzender des
überregionalen Koordinierungsrats „Hockey Region
Center“. 2007 wurde er zum 1. Vizepräsidenten des Russ.
Boxverbandes gewählt. 2011-16 war er Abgeordneter der
6. Staatsduma RF, gewählt als Teil der föderalen
Kandidatenliste der KPRF. Er war Mitglied des
Duma-Ausschusses für natürliche Ressourcen,
Naturmanagement u. Ökologie. 2016 nahm er an der Wahl
zur 7. Staatsduma teil, wurde aber nicht gewählt. 2019
erhielt er jedoch nach dem Tod des Abgeordneten s.
Zhores Alfjorov ein frei gewordenes Mandat. Dann wurde
er für die 7. u. 8. Staatsduma wiedergewählt, sei
an den Sitzungen jedoch weitgehend wortlos geblieben. Im
März 2021 verzichtete er auf den Posten des
Vizepräsidenten des Russ. Paralymp. Komitees aufgrund
der von der Welt-Anti-Doping-Agentur eingeführten
Sanktionen, die es russ. Regierungsbeamten untersagten,
Führungspositionen in Sportverbänden zu bekleiden.
Ivanjuzhenkov figuriert auf den
Sanktionslisten von USA, Kanada, Australien, Japan,
GB, EU, Schweiz, Ukraine.) IVASHOV,
Leonid Grigorevich II (russ. Militärexperte, General
im Ruhestand, Spezialist für Geopolitik, internationale
Beziehungen, Militärgeschichte u. Konfliktforschung. Ehem.
verantwortl. Militärstratege Russlands, ehem.
Leiter der
Hauptdirektion für internationale militär.
Zusammenarbeit des Verteidigungsministeriums RF,
Stabschef für die Koordinierung der militär.
Zusammenarbeit zwischen den GUS-Mitgliedstaaten.
Präsident der "Akademie für Geopolit. Probleme".
Mitglied des Generalrats
der Allruss. polit. "Partei des Geschäfts". 1999 verteidigte er seine
Dissertation zum Doktor der Geschichtswissenschaften zum
Thema: "Evolution der geopolit. Entwicklung Russlands:
Historische Erfahrungen u. Lehren". Seit Herbst 1996
beschäftigte sich Ivashov im Rahmen seiner offiziellen
Aufgaben intensiv mit der
Situation im Kosovo. Er traf wiederholt mit dem
Präsidenten der BRJ Slobodan Miloševiæ zusammen. 1998 wurde in der
Hauptdirektion für internationale militär. Zusammenarbeit
des Verteidigungsministeriums RF ein spezielles
Analysezentrum unter der Leitung von General Ivashov
eingerichtet, um die Situation im Kosovo zu analysieren.
Ivashov lehnte die militär. Lösung polit. Probleme u.
die Stärkung der Rolle der UNO entschieden ab. Im Juni
1999 begann Ivashov Verhandlungen mit den
Amerikanern auf der Grundlage zuvor vereinbarter
Positionen u. in Übereinstimmung mit der Resolution 1244
über die militär. Präsenz von UN-Mitgliedstaaten u.
internationalen Organisationen im Kosovo, die Russland
u. den USA gleiche Rechte einräumte. Nachdem die
amerikan. Seite in der 2. Verhandlungsrunde keine andere
Option zur Lösung des Problems angeboten hatte, beendete
Ivashov die Verhandlungen, die er als nutzlos
bezeichnete, u. erklärte, dass Russland strikt im Rahmen
der Resolution 1244 handeln werde, was die
Gleichberechtigung der Parteien bedeute.
Nach der Ernennung s. Sergej Ivanovs zum
Verteidigungsminister RF im März 2001 folgten
Neubesetzungen in einer Reihe von Positionen im
Verteidigungsministerium RF. Die Personalwechsel
betrafen zunächst L.G. Ivashov nicht, aber bereits im
Juni 2000 wurden 56 hochrangige Militärführer des
russ. Verteidigungsministeriums per Dekret des
Präsidenten RF Putin im Zusammenhang mit seiner
Amtseinführung von ihren Posten entbunden. Im Juni
2001 präsentierte Ivanov Ivashov dessen Entlassung, u.
noch vor Ablauf des laufenden Vertrags wurde er in die
Reserve versetzt, ohne das gesetzliche Recht zu haben,
gegen seine Amtsenthebung zu protestieren. Als
Gegner der Nato-Osterweiterung befürwortet Ivashov die
Stärkung anderer internationaler Organisationen. 2002
gründete u. leitete er die "Military Power Union of
Russia". Er war od. ist Mitglied des Obersten
Offiziersrats RF. 2004 war
er der Ansicht, dass der militär.-industrielle Komplex
Russlands nicht mehr als System existiere u. heute
nicht mehr in der Lage sei, moderne Ausrüstung u.
Waffen in Massenproduktion herzustellen u. die Armee
mit modernen Waffen zu versorgen. Leider gebe es in
Russland keine moderne Industrie, daher könne sich der
militär.-industrielle Komplex nicht auf modernem
Niveau entwickeln. Das Land bereite sich auf die
Aufgabe u. Kapitulation vor, weil die Behörden sicht
nicht bemühten. 2006 wurde er zum Vorsitzenden
der monarchist. Organisation "Union des Russ. Volkes" gewählt,
was zu einer Spaltung der Organisation führte, denn der
radikale Teil der Organisation erkannte ihn nicht an u.
betrachtete die Wahl als "eine Provokation der
Sonderdienste". Im Nov. 2008 trat er als Leiter des
Union zurück. Seit 2008 ist Ivashov Mitglied des
Expertenrats u. regelmässiger Autor der internationalen
Analysezeitschrift Geopolitika. Im Dez.
2011 gab er seine Selbstnominierung als Kandidat für das
Amt des Präsidenten RF bekannt. Die Registrierung als
Kandidat für die Präsidentschaftswahlen
2012 wurde ihm jedoch mit der
Begründung verweigert, dass die "Zentrale
Wahlkommission" nicht ordnungsgemäss über das Treffen
der Initiativgruppe zur Nominierung von Ivashov
informiert worden sei. Ivashov leitet in Moskau als
Präsident die nichtstaatl. "Akademie für geopolit.
Probleme", ist Präsident des "Internationalen Zentrums
für geopolit. Analyse",
Mitglied des 2012 gegründeten Kreml-nahen "Izborsker Klubs", lehrt
an MGIMO u. MGLU, kommentiert im TV
u. in der Presse Themen der Aussen- u. Innenpolitik.
Autor von über 700 Artikeln u. einer Reihe von
/Fach-/Büchern, Mitglied
des Schriftstellerverbandes Russlands, schreibt
Gedichte. Ivashov vertritt
traditionalist.-patriot. Überzeugungen u. Ansichten,
die sogar von BBC für erwähnenswert gehalten wurden, ist ständiger Mitarbeiter der
nationalist.-kommunist. orientierten Zeitung
Zavtra
/Morgen/. Er war Mitglied der KPdSU während mehr als
30 Jahre. Völlig überrschend erliess
Ivashov Ende Jan. 2022 als Vorsitzender der Allruss.
Offiziersversammlung einen Appell / gegen Russlands Krieg mit der
Ukraine. Er beschuldigte die Führung Russlands
u. Präsident Vladimir Putin, einen Krieg
vorzubereiten, u. forderte ihn zum Rücktritt auf. Im
Feb. 2023 meldete er sich erneut zu Wort u. äusserte
sich äusserst unzufrieden, wie die Operaton im Donbas
laufe.) IVASHCHENKO, Kostjantyn Volodymyrovych (ehem. pro-russ. Politiker im Donbass, Ostukraine. Absolvent der Höheren Militärkommando- u. Ingenieurschule für Raketentruppen in Saratov. Danach arbeitete er bei "Asovmash" in Mariupol, einem Unternehmen, das bis 2014 auf die Produktion von Automobilen spezialisiert war, als Assistent des Präsidenten u. stv. Generaldirektor, seit 2020 als Generaldirektor. 2021 wurde gegen ihn im Zusammenhang mit einer illegalen Exportaffäre eine strafrechtliche Untersuchung wegen Diebstahls von Staatseigentum durch Amtsmissbrauch eingeleitet. Als Politiker war Ivashchenko mehrfach Stadtabgeordneter in Mariupol, zunächst als Mitglied der "Partei der Regionen". 2015 kandidierte er aber für die Partei "Unser Land" u. schaffte erneut den Einzug in den Stadtrat, in dem er schliesslich seit 2020 für die "Oppositionsplattform - Für das Leben" sass, bis diese im März 2022 vorübergehend verboten wurde. Während der russ. Belagerung von Mariupol forderte er die pro-russ. Angreifer auf, der Stadt humanitäre Hilfe zu leisten. Im April wurde Ivashchenko von russ. Donbass-Separatisten zum "Bürgermeister“ der weitgehend zerstörten Stadt Mariupol ernannt. Daraufhin wurde er auf einer ao. Versammlung der Aktionäre der Holdinggesellschaft "Azovobshchemash ", die sich zur Ukraine bekannte, von seinem Posten entbunden. Von ukrain. Seite nahm die Staatsanwaltschaft gegen ihn Ermittlungen wegen Hochverrats auf. Als neues Stadtoberhaupt der russ. Besatzungsmacht wurde er angewiesen, für eine Feier des "Tags des Sieges" am 9. Mai Teile der Innenstadt von Schutt u. Leichen zu säubern. Ivashchenko sagte der St. Petersburger Nachrichtenagentur "Fontanka", zitiert von Meduza, dass „20% des Wohnungsbestands zum Abriss vorgesehen seien u. 80% der Häuser repariert oder von Grund auf neu gebaut sowie vorgefertigte Wohnungen für 50 Tsd. Menschen errichtet werden" müssten. Ausserdem brauche es neue „Schauspielhäuser u. mind. 9 Kulturzentren sowie die Wiederherstellung von Sportanlagen. Mehrere Mikrodistrikte müssten wiederaufgebaut werden". Im Juni leitete er auch das Hauptquartier der Territorialverteidigung der sog. "Donecker Volksrepublik" DVR in Mariupol. Laut ukrain. Informationen verliess Ivashchenko im Aug. zeitweise Mariupol nach einem Attentatsversuch gegen ihn. Im Nov. wurde er teilweise entmachtet, indem der ehem. Bürgermeister von Irkutsk, Dmitrij Berdnikov, zu seinem Stv. ernannt wurde. Im Jan. 2023 setzte s. Denis Pushilin, das Oberhaupt der "DVR", zu der Mariupol gehört, Ivashchenko als Statdoberhaupt ab u. ernannte Oleg Morgun zu seinem Nachfolger. Aufgrund der Unterstützung der russ. Kriegsaggression gegen die Ukraine im Feb. 2022 geriet Ivashchenko unter persönl. Sanktionen der EU, USA u. einer Reihe anderer Staaten.) IGNATENKO,
Aleksandr Nikolaevich
(russ. Jurist, ehem. 1. stv. Staatsanwalt des Gebiets
Moskau, der im Feb. 2009 durch
Dekret des Generalstaatsanwalts s. Jurij Chajka als
solcher ernannt wurde. Ehem. Vorsitzender der
Beglaubigungskommission der Staatsanwaltschaft der
Moskauer Gebiets. Von den Ermittlungsbehörden
wurde ihm vorgeworfen, in grossem Umfang Bestechungsgelder
angenommen zu haben. Im Feb. 2011 wurde der Geschäftsmann Ivan Nazarov festgenommen, als ein
Fall von illegalem Glücksspiel untersucht wurde. Die
Ermittler enthüllten dessen engen Verbindungen zu Ignatenko.
Im März 2011 leitete
der Untersuchungsausschuss ein Strafverfahren gegen
Ignatenko ein u. beschuldigte ihn des Amtsmissbrauchs u. der
Annahme hoher Bestechungsgelder gemäss Art.285 Teil 1,
Absatz "d", u. Teil 4 von Art. 290 StGB RF. Am selben Tag
wurde der Beschluss zur Einleitung des Verfahrens jedoch von
der Staatsanwaltschaft aufgehoben. In den folgenden Monaten
wurden erneut Verfahren eingeleitet, die dann von der
Staatsanwaltschaft erneut eingestellt wurden. Am Ende des
internen Audits im April 2011 wurde Ignatenko mit der
Begründung „wegen Verletzung des Eids des Staatsanwalts“ aus
der Staatsanwaltschaft entlassen. Im Mai wurde der Fall der
Bestechung wieder aufgerollt u. Ignatenko wurde auf die
Fahhndungsliste der RF gesetzt. Nach Angaben von Ermittlern
erhielt Ignatenko 47 Mln. Rubel /1,54 Mln. USD/ für seine
Schirmherrschaft über unterirdische Casinos im Moskauer
Gebiet. Mitte Mai wurde gegen Ignatenko
ein Verfahren
nach Art. 159 StGB im Bereich
Grundstückenbetrug eingeleitet. Im Juli verhaftete das
Basmannyj-Gericht in Moskau den ehem. Staatsanwalt in
Abwesenheit. Diese Entscheidung wurde vom Stadtgericht
bestätigt. Im Nov. wurde Ignatenko offiziell auf die
internationale Fahndungsliste gesetzt, obwohl es bereits im
Juli Berichte darüber gab. Im Jan. 2012 wurde er von
Sonderdiensten im Skigebiet Zakopane in Polen aufgegriffen,
wohin er mit einem gefälschten
litauischen Pass eingereiste war, u. durch
Beschluss des Bezirksgerichts Nowy S¹cz
festgenommen. Im Feb. entschied das Gericht über die
Auslieferung Ignatenkos, später bestätigte das
Berufungsgericht diese Entscheidung. Die endgültige
Entscheidung über die Auslieferung wurde im Nov. getroffen.
Ignatenko verbrachte also ein
Jahr in einem
polnischen Gefängnis. Im Feb. 2013 wurde er an
Russland ausgeliefert. IGNATEV, Mihail Vasilevich II (gew. russ. Politiker, ehem. langjähriger Präsident der Republik Tschuwaschien /2010-20/, der aufgrund des Vertrauensverlusts des Präsidenten RF, s. Vladimir Putin, des Amts enthoben wurde. In der Vergangenheit wurde Ignatev wegen Duldung der Machenschaften korrupter Beamter, Problemen bei der sozioökonom. Situation der Republik, Budget-Misswirtschaft in Milliardenhöhe u. wegen ausfälliger Aussagen gegen Journalisten kritisiert. Im Jan. 2020 wurde er von der Partei "Einiges Russland" ausgeschlossen, weil er einen Mitarbeiter des Ministeriums für Notsituationen moralisch gedemütigt u. es versäumt habe, sich zu entschuldigen. Der Präsident RF Putin begründete Ignatevs Absetzung mit dessen inakzeptablen Verhalten. Im Mai 2020 reichte Ignatev beim Obersten Gerichtshof RF eine Klage gegen das Präsidentendekret ein. Im Sommer 2019 erlitt Ignatev einen Herzinfarkt oder Schlaganfall u. befand sich nach seinem Rücktritt vom Amt des Oberhaupts von Tschuwaschien in Behandlung in St. Petersburg. Im Juni 2020 verstarb er an Herz-Kreislauf-Versagen bzw. an den Folgen einer Coronavirus-Infektion. Nach Ignatevs Tod wurde das Kageverfahren gegen das Putin-Dekret eingestellt.) IGNATEV, Sergej Mikhajlovich II III (russ. Finanz- u. Wirtschaftspolitiker, ehem. Präsident bzw. Vorstandsvorsitzender der Bank Rossii, der Zentralbank RF /2002-13/. Im Okt. 2016 kritisierten der Präsident RF s. Vladimir Putin u. VTB-Chef s. Andrej Kostin die Führung der Bank Rossii unter Ignatev. Putin wies darauf hin, dass es notwendig sei, ineffiziente Banken rechtzeitig vom Markt zu nehmen u. den Bankensektor von unzuverlässigen u. ineffizienten Finanzinstituten zu befreien. Kostin wies auf die Existenz eins Einlagensicherungssystem hin, das sich als Fehler herausgestellt habe. Schätzungen Ignatevs zufolge waren 2012 über 50 Mrd. USD an illegalen Geldern infolge von Drogenhandel, Schattenwirtschaft u. Beamtenbestechung ausser Landes geschafft worden. Die Summe entsprach etwa 2,5% des russ. BIP. Über die Hälfte der verdächtigen Transaktionen sei nach einer Analyse der Zentralbank zudem von Firmen vorgenommen worden, die auf die eine oder andere Art miteinander verflochten gewesen seien. Dass Ignatev so offen in der Presse korrupte Strukturen im Staat ansprach, war ungewöhnlich u. stellte eine Sensation dar. Mit neuen Gesetzen sollte der Kreml u. die Duma die illegalen Geldströme mit Hauptziel Zypern bekämpfen. Die Nachfolgerin Ignatevs, der 2013 das Pensionsalter erreichte, wurde s. Elvira Nabiullina. Ignatev selbst war danach noch für verschiedene Strukturen als Berater tätig. Im Feb. 2022 verliess er den Aufsichtsrat der Sberbank.) IGONIN, Roman (russ. Journalist. Mitarbeiter des staatsnahen russ. Senders NTV, Autor u. Moderator von Sendungen u. Filmen, die sich insbes. auf die Verleumdung, Diffamierung u. Diskreditierung russ. Menschenrechts- u. Oppositionsorganisationen sowie unabhängiger Medien wie auch auf die Verdrehung von Tatsachen sowie Vernebelung u. Verwässerung der Wahrheit ´spezialisiert´ hat. Von Kritikern wie dem "Forum Freies Russland" wird Igonin vorsätzliche Verleumdung von russ. Menschenrechts- u. Oppositionsorganisationen u. Einzelpersonen sowie von Medien u. Journalisten, die unabhängig vom polit. Regime Russlands agieren, vorgeworfen, wobei durch Verdrehung von Tatsachen, die die Grundlage für solche "Ermittlungen" bildet, die in Igonins Sendungen u. Filmen durchgeführt werden, die Grenzen zwischen investigativem Journalismus u. polit. Propaganda verschwimmen, die Ehre u. Würde der Figuren in den Filmen, v.a. Menschenrechtsaktivisten, unabhängige Journalisten, gewisse Politiker sowie Vertreter europäischer u. amerikan. Organisationen, Stiftungen u. Medien diskreditiert, die journalist. Ethik verletzt u. die Verantwortung eines professionellen Journalismus gegenüber der Gesellschaft untergraben wird. Im Eintrag der "Putin-Liste" zu Igonin werden mehrere Fälle dieser Art dargestelt. So stellt etwa in dem Film "Radio Nesvoboda" der Autor u. "Ermittler" „sensationelle“ Fragen wie: „Welchen Preis zahlen Journalisten, um in die westlichen Medien zu kommen? Und womit bezahlen diejenigen, die sich entscheiden zu gehen? Was verbindet Radio Liberty mit Joseph Goebbels?" ... Gleichzeitig werden „die Verbindungen von Radio Liberty zu Goebbels“ durch Fotografien von Nazi-Schergen illustriert, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs angeblich die ersten Mitarbeiter des Radiosenders waren. Im NTV-Film "Eurocollectors“ von 2017, dessen Autor ebenfalls Roman Igonin war, dreht sich die Handlung um russ. Organisationen, die angeblich damit beschäftigt sind, im Interesse westlicher Länder Gelder aus dem russ. Haushalt „rauszuschlagen“. Als Bsp. wurde in dem Film über das Menschenrechtszentrum „Memorial“ festgestellt, dass diese Organisation „für antiruss. Zwecke aus dem Ausland finanziert wird“. In diesem Fall stellte sich sogar das sonst unterwürfige russ. "Öffentliche Kollegium für Beschwerden gegen die Presse" unter der Leitung von Föderationsratsmitglied s. Vladimir Lukin auf die Seite von "Memorial". Im Fall von "Eurocollectors“ wurde immerhin festgestellt, dass die Vorwürfe wegen „antiruss. Aktivitäten u. Spionage für Europa“ auf „offensichtlichen Lügen oder Halbwahrheiten beruhen ..." Man kam dabei zur Schlussfolgerung, das der Film „als Tatsachen getarnte Falschaussagen“ enthalte, dass „unbegründete Anspielungen u. Anschuldigungen“ vorgetragen würden u. dass man doch bitte „zwischen Tatsache u. Kommentar" unterscheiden solle. Als Fazit wurde festgehalten, dass dieser Film „zahlreiche Verstösse gegen die Grundprinzipien der journalist. Ethik enthalte; der Grundsatz der Gewährleistung der Rechte der Bürger auf Information, der Grundsatz der gewissenhaften Berichterstattung über Ereignisse u. das Prinzip der beruflichen u. sozialen Verantwortung eines Journalisten" würden verletzt. In einem der neuesten ´Meisterwerke´ Igonins, dem Film "Gefallene gegen Gefallene“ von 2020, sei die Rede davon gewesen, dass versucht würde, die Erinnerung an die Veteranen des Grossen Vaterländischen Krieges, denen der Film gewidmet war, zu diskreditieren. Laut der im Film enthaltenen Aussage seien „über hundert Versuche festgehalten worden, Fotos von Nazis auf die Website hochzuladen".)
ILARION
/ westl. HILARION
II
III
IV
V VI VII VIII IX
X
XI XII
XIII
XIV XV XVI
XVII
XVIII
XIX
XX XXI
XXII
XXIII
XXIV XXV XXVI
XXVII
XXVIII
XXIX (eigtl. ALFEEV, Grigorij
Valerievich; russ. Theologe, Patrologe, Kirchenhistoriker,
Komponist, Dirigent u. Lehrer/Professor, Metropolit der
Russ.-Orthodoxen Kirche ROK MP. 1973-84
Absolvent der Moskauer Gnessin-Mittelfachschule für Musik in
der Klasse für Violine u. Komposition. Seit seinem 15.
Lebensjahr, also ab etwa 1981, wollte er Priester werden u.
der Kirche dienen. Ab 1983 diente er als Subdiakon unter
Metropolit Pitirim /Nechaev/ von Volokolamsk u. Jurevsk u.
arbeitete als freier Mitarbeiter in der Verlagsabteilung des
Moskauer Patriarchats MP. Nach dem Abitur trat er 1984 in
die Fakultät für Komposition des Moskauer
Staatskonservatoriums ein. 1984-86 Dienst bei den
Grenztruppen, wo er im Orchester elektrische Orgel spielte.
Im Jan. 1987 beendete er sein Studium am Moskauer
Konservatorium u. trat als Novize in das Heiliggeistkloster
in Vilnius, Litauische SSR, ein, wo er im Aug. 1987 zum
Priestermönch geweiht wurde. 1988-90 war er Vorsteher der
Kirchen in der Stadt Telšiai
u. in 2 Dorfern der Diözesen Vilnius u. Litauen. 1989
Abschluss in Abwesenheit am Moskauer Theolog. Seminar u.
1991 an der Moskauer Theolog. Akademie im Fach Theologie.
1990 zum Vorsteher der Verkündigungskathedrale in Kaunas
ernannt. Anschliessend unterrichtete er an der Theolog.
Akademie Homiletik, Neutestamentliche Hl. Schrift, Dogmatik
u. Griechisch, dann lehrte er Neues Testament am Orthodoxen
Theolog. Institut St. Tikhon u. Patrologie an der
Russ.-Orthodoxen Universität St. Johannes der Theologe. 1993
folgte ein Stage an der Universität Oxford, wo er an einer
Doktorarbeit über den "Hl. Symeon den Neuen Theologen u. die
orthodoxe Tradition" arbeitete u. 1995 an derselben
Universität zum Dr. phil. promoviert wurde. Ab diesem Jahr
arbeitete er in der Abteilung für kirchliche
Aussenbeziehungen des Moskauer Patriarchats. In der 2.
Hälfte des Jahrzehnts lehrte Alfeev Patrologie an den
Theolog. Seminaren von Smolensk u. Kaluga. Er las
Vorlesungen über dogmat. Theologie am St. Herman's Orthodox
Theological Seminary in Alaska, USA, u. am St. Vladimir's
Theological Seminary in New York, u. referierte über
mystische Theologie der Ostkirche an der Theolog. Fakultät
der Universität Cambridge, UK. 1999 wurde ihm vom St.
Sergius Orthodox Theological Institute in Paris der
Doktortitel der Theologie verliehen. 1999-2000 moderierte er
die tägliche TV-Sendung "Friede deinem Haus“ auf dem russ.
Kanal "TV
Centr". Im Mai 2000 wurde Alfeev/Ilarion vom
Metropoliten Kyrill von Smolensk u. Kaliningrad /Gundjaev/
in den Rang eines Hegumens erhoben. Im Dez. 2001 wurde
Ilarion durch Beschluss des Hl. Synods der ROK MP zum
Bischof von Kertsch u. Vikar /"Weihbischof"/ der Diözese Surozh bestimmt, die die Inseln
Grossbritannien u. Irland umfasst. Im Jan. 2002 wurde
Ilarion von demselben Metropoliten von Smolensk u.
Kaliningrad in der Kathedrale Mariä Himmelfahrt in Smolensk
in den Rang eines Archimandriten erhoben. Noch im
gleichen Monat wurde er in der Moskauer
Christ-Erlöser-Kathedrale von Patriarch Aleksij II. u.a.
Bischöfen zum Bischof geweiht. Kulturelle u.
kreative Tätigkeit, Öffentlichkeitsarbeit: Leistungsbilanz,
Kritik: Die theolog., kirchlich-gesellschaftl.-öffentl.
u. kulturellen Aktivitäten von Metropolit Ilarion wurden u.
werden in Russland von höchster kirchlicher Autorität, so auch
schon zu Zeiten Aleksijs II. u. von Kyrill I., hervorgehoben,
gelobt u. unterstützt. Einzelne kirchl. Würdenträger zogen
positive Bilanz über einzelner theolog.-literar. Werke
Ilarions. Erzbischof Aleksandr /Golicyn/ schrieb im Hinblick
auf ein Buch von ihm über Alfeev: „Bischof Ilarion ist ein
Star der ersten Grössenordnung in der Konstellation orthod.
Wissenschaftler, deren Werke das Licht der Welt erblickt
haben." Die hohe Wertschätzung der
Werke Ilarions in der russ. u. internationalen akadem.
Gemeinschaft drückte sich in der Verleihung zahlreicher
Ehrendoktor- u. Professorentitel an ihn durch führende russ.
u. ausländ. Bildungseinrichtungen aus. Ilarion
ist Träger von etwa 2 Dutzend /Ehren-/Doktor- u. Professorentiteln
u. von noch viel mehr Orden u. Auszeichnungen des Staates u.
der Kirche. Im Mai 2021 wurde Ilarion der Aleksandr-Nevskij-Orden "für seinen
grossen Beitrag zur Entwicklung internationaler u.
interreligiöser Beziehungen u. langjähriger gewissenhafter
Arbeit" verliehen. Anlässlich
einer Verleihungszeremonie der Diplomat. Akademie des
Aussenministeriums RF wurde in der Rede des Rektors E.P.
Bazhanov v.a. sein „Beitrag
zum Weltfrieden, zur Beilegung internationaler Konflikte
u. zur Entwicklung des Dialogs zwischen verschiedenen
Zivilisationen u. Konfessionen sowie zur Entwicklung der
Theologie als Wissenschaft" betont. Metropolit Ilarion sei
„eine herausragende
Persönlichkeit des öffentl. Lebens" u. ein „hervorragender
Schriftsteller". Im
Juni 2021 wurde Ilarion von Präsident RF
Putin in Kreml anlässlich seines 55. Geburtstags der
"Staatspreis der RF für Literatur u. Kunst" verliehen. In seiner Rede
rechtfertigte das Staatsoberhaupt die Verleihung dieses
Staatspreises mit folgender Würdigung der Aktivitäten von
Metropolit Ilarion: „G.V. Alfeev - Metropolit Ilarion von
Volokolamsk - setzt die Traditionen der russ. Bildung fort
u. verbindet den Dienst an der Kirche mit heller kreativer
Aktivität. Seine literar., musikal. u. filmischen Werke
werden zu einem Ereignis im kulturellen Leben des Landes, u.
die Bildungsprogramme im russ. TV haben ein
Millionenpublikum auf der ganzen Welt." s.
Vladimir Tolstoj, Berater des Präsidenten RF für Kultur,
erklärte die Gründe, warum der Präsidialrat für Kultur u.
Kunst beschlossen habe, Metropolit Ilarion diesen Preis zu
verleihen, mit der Existenz eines „einzigartigen Phänomens
in der modernen russ. Kultur, vielleicht ohne Analogie in
Bezug auf den Umfang u. die Vielfalt der Leistungen, die
Werke der Literatur, Musikkunst, Kinematografie,
TV-Dokumentationen u. Bildungsarbeit umfassen". ILIEV, Zarakh Binsionovich II (russ. Unternehmer
aserbaidschan.-jüd. Herkunft, Entwickler, Mäzen,
USD-Multimilliardär. Sein Geburtsdorf
Qırmızı Qəsəbə /russ. Krasnaja Sloboda/ im Bezirk
Quba ist dafür bekannt, dass dort Bergjuden leben. Der Bevölkerung
des Dorfes gelang es, ihre Identität, Traditionen, Kultur
u. eigene Sprache zu bewahren - Juuri /Tatisch/, eine Mischung aus
Farsi, semit. u. Turksprachen. Vater Binsion Iliev war
Schuhmacher, Zarakh verdiente sein erstes Geld mit dem
Nähen von Hüten, die er im Bezirkszentrum von Quba
verkaufte. In seiner Jugend zog Iliev nach Moskau.
Zunächst verdiente er als Lohnarbeiter im Handel Geld, bis
er zusammen mit seinem Freund u. Landsmann God Nisanov in
den 1990er Jahren sein eigenes Unternehmen gründete, das
später in der Firmengruppe "Kyiv Ploshchad" Gestalt annahm
u. zu einer bekannten Marke u. einer der grössten
Investitions- u. Entwicklungsbeteiligungen Russlands
wurde. 2005 geriet eines der ältesten Hotels der
Hauptstadt Moskau, "Ukraina", das sich in einem der
stalinist. Wolkenkratzer befindet, als Ergebnis einer
offenen Auktion der Moskauer Regierung unter die Kontrolle
der Gruppe Iliev-Nisanovs. Im Zuge des 2010
abgeschlossenen Umbaus wurden die Innenräume restauriert,
das Hotel selbst den Anforderungen an Premiumhotels
angepasst u. dem Management eines der grössten
Hotelbetreiber der Welt, der "Radisson Hotel Group", übergeben.
Die Gruppe Iliev-Nisanov besitzt auch das
geschäftsorientierte "Radisson Slavyanskaya Hotel And Business
Center". 2019 wurde das Hotel nach einem Rebranding
in "Radisson Collection Hotel Moscow"
umbenannt. Nach der Renovierung des an das Hotel
angrenzenden Territoriums, die ebenfalls von Zarakh Iliev
u. seinem Partner durchgeführt wurde, wurde "Radisson
Collection" zu einem beliebten Veranstaltungsort für
verschiedene Geschäftsveranstaltungen auf internationaler
Ebene. Das Hotel selbst wurde mehrfach fachlich
ausgezeichnet. 2006 eröffnete die Firma von Iliev u.
Nisanov das Einkaufs- u. Unterhaltungszentrum "Evropeiskij", das zum meistbesuchten
Zentrum seiner Art in Russland u. nach der "Dubai Mall"
zum zweithäufigsten besuchten der Welt wurde. Im Dez. 2018
wurde der Komplex von 7,3 Mln. Menschen besucht. Laut den
Eigentümern der "Kyiv Ploshchad Group of Companies" war
dieser Vermögenswert für 2013 der profitabelste in der
Geschäftsstruktur von Iliev u. Nisanov. 2009 erschien die
Radisson Royal-Flottille. In der
Flotte von 20 Schiffen sind die Hälfte Yachten der
Eisklasse, die den ganzjährigen Personentransport entlang
der Moskva ermöglichen. Zarakh Iliev war selbst an der
Konstruktion von Schiffen beteiligt. Im Jahr der
Weltmeisterschaft 2018 transportierte die Flottille über
600 Tsd. Menschen, von denen etwa ein Drittel ausländ.
Touristen waren. Seit 2019 verkehren in der Hauptstadt die
Flusstrams der Flottille, deren Fahrpreis mit einer Troika-Karte bezahlt werden kann.
2014 eröffnete die Holding Ilievs u. Nisanovs den
Landwirtschaftscluster "Food City" in Moskau, der erste
seiner Art in Russland. Die Grundstücksfläche beträgt über
120 Hektar. Auf dem Gebiet des Clusters wurde ein
Zollterminal eröffnet, das eine schnelle Abfertigung der
Produkte ermöglicht. Im Juli 2019 gaben die Eigentümer die
Entwicklung des Projekts "Food City 2" bekannt. Der neue
Agrarcluster entsteht in Khimki bei Moskau auf einer
Fläche von rund 40 Hektar. 2015 wurde das Moskvarium-Zentrum für
Ozeanographie u. Meeresbiologie am VDNKH eröffnet, das
grösste Wissenschafts- u. Bildungszentrum seiner Art in
Europa. Mit seinem Ozeanarium wurde es das einzige auf der
Welt, das sich Hunderte von Kilometern von den Küsten der
Meere u. Ozeane entfernt befindet. Im Frühjahr 2019
eröffneten Zarakh Iliev u. God Nisanov in der Nähe der
U-Bahn-Station "Belorusskaja" das Lebensmittelzentrum "Depo", das auch als „gastronom.
Viertel“ bezeichnet wird. Dafür wurden die Gebäude des
ältesten Strassenbahndepots Moskaus "Miusskij"
restauriert. Im Mai 2019 besuchten am Wochenende
mindestens 30 Tsd. Menschen die "Food Mall". ILLARIONOV, Andrej Nikolaevich II III IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIV XV XVI XVII XVIII IX XX XXI XXII XXIII XXIV XXV XXVI (prominenter russ. Ökonom,
ehem. Wirtschaftsberater russ. Regierungen bis
zu V. Putin. An der Fakultät
für Wirtschaftswissenschaften der Staatl. Universität
Leningrad studierter er im gleichen Studiengang mit s.
Aleksej Kudrin. Er verliess die Universität 1983 als
Diplom-Volkswirt mit einer Dissertation zum Thema
„Militärstaatlicher Monopolkapitalismus des faschist.
Deutschlands“ u. der Berechtigung für das Lehramt für
Volkswirtschaftslehre. Anschliessend war er Assistent am
Lehrstuhl für Internationale Wirtschaftsbeziehungen der
Staatsuniversität Leningrad. 1987 verteidigte er seine
Doktorarbeit zum Thema „Das Wesen des staatsmonopolist.
Kapitalismus u. seine Periodisierung“. 1987-90 war er Dozent
am gleichen Lehrstuhl. Illarionov zählte zum Kreis der
reformist. Sowjetökonomen, deren führender Kopf der berühmte
s. Sergej Vassilev war u. zu dem auch s. Anatolij Chubais
gehörte. Nachdem
Illarionov ein Stipendium des British Council erhalten
hatte, begann er Im Sept. 1991 eine zusätzliche
wirtschaftswissenschaftl. Ausbildung an der Universität
Birmingham in GB, die er jedoch unterbrach, als er das
Angebot erhielt, bei der russ. Regierung zu arbeiten. Im Buch "Putins Netz", S. 477, wird Illarionov von Catherine Belton wie folgt zitiert: „Die Leute im Westen halten Putin für irrational oder verrückt. Aber er ist seiner eigenen Logik gemäss sehr rational u. er ist sehr gut vorbereitet." Für Illarionov war es nicht Putin, der den Bezug zur Realität verloren hatte, wie s. Angela Merkel es einmal ausdrückte, sondern der Westen, der den Sinn für die Realität verloren hatte, was etwa die Sanktionen gegen Russland anbelangte. In einem viel
beachteten Auftritt mit Rede vom Nov. 2014 im
EU-Parlament
machte Illarionov höchst interessante Aussagen. Zum
Journalismus in Russland gab er zu bedenken, dass „in
Russland keine Journalisten, sondern Informations- u.
Sabotagespezialeinsatzkommandos
arbeiten." Diese seien
„Informationsstreitkräfte, die eine
Informationsaggression ausführen
u. wegen des fehlenden Widerstands im
Augenblick sogar gewinnen“. Diese Journalisten seien
eigentlich „Saboteure, die sogar bereit seien
zu sterben, wenn sie sich auf den Weg in die Ukraine
machen." Diese Journalisten seien sich aber durchaus
bewusst, dass sie völlig erlogene oder stark verzerrte
Informationen verbreiten würden. Als Beispiel für die
Informationssabotage Russlands nannte er die massenhafte
Anwendung der Desinformation über angebliche Gräueltaten
der ukrain. Armee durch russ. Medien, die von jahrealten
Videoaufnahmen aus anderen Krisengebieten wie Syrien
begleitet werden.
Des weiteren führte Illarionov aus, dass sehr viele
Russen Opfer einer überaus effektiven Gehirnwäsche
geworden seien. Es sei dabei möglich, dass die
verbindliche Zahl der 84%-Unterstützung für Putin eine
Übertreibung darstelle, wie dies auf ähnliche Weise in
Deutschland in den 1930-40er Jahren der Fall war. Im
Zentrum Europas sei so eine ganze zivilisierte Nation
einer ideolog. Bearbeitung u. Zombierung ausgesetzt
gewesen. Diese Nationen, die von einer Hasspropaganda
zombiert wurden, hätten eine aggressive Politik gegen
ihre Nachbarn gestartet. Etwas ähnliches passiere
leider gerade auch in Russland. Das regierende russ.
Regime würde einen psycholog. Krieg sowohl gegen sein
eigenes Volk, als auch gegen die Völker anderer
Länder, Nachbarländer, Länder Zentral- u. Westeuropas
u. viele andere Länder dieser Welt führen. Man müsse
das Regime u. das Volk trennen. Der Krieg
in der Ukraine sei in erster Linie zwar ein
russ.-ukrain. Krieg, genauer ein Krieg Putins gegen
die Ukraine. Laut s. Andrej Piontkovskij unterstütze
die Mehrheit der Russen diesen Krieg nicht. Man
habe es bei diesem Krieg mit Revanchismus,
Revisionismus u. Aggression nicht nur auf dem
Territorium des postsowjet. Raumes, sondern mit
einer Gefahr zu tun, vor welcher das gesamte Europa
stehe. Es handle sich also nicht mehr nur um
ein regionales Problem, unabhängig davon wie wichtig
das Problem des Krieges Putins gegen die Ukraine
auch sei. Man habe es mit einer Politik der Revision
des ganzen Systems der internationalen Beziehungen
u. der Weltsicherheit zu tun. Dieser Krieg werde
sowohl auf dem Territorium Russlands als auch
ausserhalb seines Territoriums; also nicht nur auf
dem Territorium des postsowjet. Raums, sondern auf
der ganzen Welt geführt. Die Verbreitung der
Informationen u. Desinformationen kenne keine
Grenzen. Der Desinformationskrieg werde nicht nur
auf Russisch, sondern auch auf Englisch,
Französisch, Deutsch, Spanisch u. in anderen
Sprachen geführt. Um diesen Krieg einzudämmen, sei
die Führung eines Anti-Desinformationskrieges
notwendig, denn in der Atmosphäre der totalen
Desinformation sei ein Sieg unmöglich. In vielen
sozialen Netzwerken verschiedener Länder
operierten Soldaten u. Offiziere der
Desinformationsstreitkräfte, die im Dienst des
Kremls stehen u. in Sprachen verschiedener Völker
koordiniert operierten. Diese
Desinformationsstreitkräfte versuchten, eine
andere Geschichte, ein anderes Weltbild, eine
andere Vorstellung über die Weltordnung u. die
Welt an sich zu erschaffen u. verbreiten. Leider
müsse man zugeben, dass sie darin einen gewissen
Erfolg nicht nur in Russland, sondern auch in
anderen Ländern erreicht hätten. Bei der Abwehr
des Informationskriegs u. des eigentlichen Kriegs
Russlands sei es elemntar u. zenral, die Fragen
von der Position der Stärke ausgehend zu lösen.
Zweitens müsse versucht werden, einen Kompromiss
mit Russland zu finden, der wie folgt aussehen
könnte. Einerseits müssten einige russ. Politiker
die Tatsache anerkennen, dass Russland womöglich
im Unrecht war, als es die Krym annektierte u.
eine Intervention in der Ostukraine durchführte.
Aber in dieser Beziehung könne man wohl nichts
mehr ändern u. müsse andererseits die Situation so
akzeptieren, wie sie sei u. die neuen Grenzen mit
dem neuen Status Quo festlegen. Diese neue Ordnung
würde dann Kompromiss genannt. Die dritte Antwort
sei, dem Aggressor Widerstand zu leisten. Eine der
zentralen Formen des Widerstands betreffe die
Energiewirtschaft. Als Paradebeispiel für diesen
Kurs nannte Illarionov Litauen, das vor kurzem ein
neues Gasterminal gebaut habe, um sich als erster
europäischer Staat vollständig von der
Abhängigkeit von russ. Gaslieferungen zu befreien.
Illarionov
beendete seine denkwürdige Rede mit dem Aufruf,
dass wir in diesem Krieg siegen müssen. Mit
wir meinte er wir alle – die freien russ. Bürger,
die Bürger der an Russland grenzenden Staaten, die
Bürger Europas u. der ganzen zivilisierten Welt.
Strategisch könne dieser Krieg nur gewonnen
werden, wenn Russland ein freier demokrat. Staat
werde. Solange Russland eine autoritäre Diktatur
sei, bleibe es eine Bedrohung für seine Bürger,
für seine Nachbarn u. für seine Umgebung. ILJASOV, Stanislav Valentinovich II III (russ. Politiker aus Dagestan gebürtig. Absolvent des Leningrader Elektrotechnischen Instituts mit einem Abschluss in Telekommunikationstechnik. Doktor der Technischen Wissenschaften, korrespondierendes Mitglied der Russ. Akademie der Wissenschaften u. der Russ. Bauakademie. "Verdienter Energieingenieur" RF. Nach dem Studium kehrte er nach Dagestan zurück, wo er zuerst im Zaterechnyj-Unternehmen für elektrische Netze in der Stadt Kizljar u. dann als Leiter der Energieaufsicht von "Dagenergo" arbeitete. 1988 wurde er zum Vorsitzenden des Exekutivkomitees der Stadt Kizljar ernannt. 1995 kandidierte er erfolglos als Abgeordneter der Staatsduma RF. 1997 wurde er zum Vorsitzenden der Regierung des Stavropoler Landes ernannt. Bei den Gouverneurswahlen in Stavropol von 1999 wurde er von der "Union der rechten Kräfte" unterstützt, verlor die Wahl jedoch gegen den amtierenden Gouverneur Aleksandr Chernogorov, der ihn als Regierungschef entliess. Wie auf compromat.ru unter Berufung auf Novye izvestija vom 2.10.01 zu lesen ist, wurde Iljasovs Wahlkampf von "Geschäftsleuten" finanziert, die der regionalen Polizeibehörde als Vertreter der organisierten Kriminalität von Dagestan bekannt waren. Der dagestan. "Unternehmer" Gazizov u. seine Verwandten hätten Hunderttausende USD in Iljasov mit der Hoffnung investiert, dass der von ihnen "gemachte" Gouverneur das, was in ihn investiert wurde, hundertfach zurückgezahlt würde. Offenbar sass Iljasov in U-Haft, wo er nach Berechnungen der Wahlkommission auf 23,2% der Wahlstimmen der Insassen kam. Offenbar hatte Iljasov in Stavropol seine Machtbefugnisse als Regierunschef überschritten. In diesem Zusammenhang wurde von compromat.ru festgestellt, dass Iljasov mit unbegrenzter Macht das Grundgesetz des Stavropoler Subjekts grob verletzt habe. Er habe nicht das Recht gehabt, auf Kosten des Regionalhaushalts, der Eigentum des gesamten Stavropoler Landes ist, eine Garantieerklärung zu unterzeichnen bzw. irgendwem irgendwelche Versprechungen abzugeben. Gemäss Art. 35 des Grundgesetzes des Stavropoler Landes habe nur der Gouverneur als erster Kreditverwalter solche Befugnisse. Das Recht, Verträge u. Vereinbarungen im Namen des Stavropoler Subjekts gemäss des Grundgsetzes abzuschliessen, habe ebenfalls nur der höchste Beamte des Subjekts, nämlich der Gouverneur des Stavropoler Landes selbst. Im Jan. 2001 wurde Iljasov - auf Empfehlung von s. Anatolij Chubajs - zum stv. Leiter der Verwaltung u. Vorsitzenden der Regierung der Tschetschenischen Republik ernannt. Laut dem Abgeordneten der Staatsduma RF A.A. Aslakhanov gemäss Nesavisimaja gazeta vom 20.1.01 wurden diejenigen Beamten u. Politiker, die irgendwo scheiterten, meist nach Tschetschenien geschickt. Im Sept. 2001 überlebte er eine Explosion in der Toilette des Regierungsgebäudes, weil die Bombe unprofessionell platziert wurde, sodass die Druckwelle in verschiedene Richtungen einschlug, das Obergeschoss, wo ein Treffen tschetschen. Beamter unter seiner Führung stattfand, aber verfehlte. Im Nov. 2002 wurde Iljasov zum Minister RF für die Koordinierung der Aktivitäten der föderalen Exekutivorgane für die sozioökonom. Entwicklung der Tschetschen. Republik in der Regierung von s. Mikhail Kasjanov ernannt. Im Dez. 2002 wurde er auf Anordnung der Regierung RF zum Vorsitzenden der Regierungskommission für die Wiederherstellung des sozialen Bereichs u. der Wirtschaft der Tschetschen. Republik ernannt. Von den ersten Tagen seiner Amtszeit an habe Iljasov begonnen, mit dem Interimschef der Verwaltung Tschetscheniens, s.Akhmat Kadyrov, für die Rechte Alleinerziehender zu kämpfen u. die für die Wiederherstellung Tschetscheniens bereitgestellten Gelder handhabbar zu verwalten. Er habe praktisch keine polit. Themen angesprochen, im Fernsehen nicht geglänzt. Er habe Gas in abgelegene Gebiete der Republik transportiert, mit der Leitung der Firma "UES of Russia" u. über die Wiederherstellung der Stromversorgung verhandelt. Während einer Explosion, die Ende Dez. 2002 im Haus der Regierung der Tschetschen. Republik stattfand, befand sich Iljasov im Raum, wurde aber nicht verletzt. Im Okt. 2003 flog er ins Pankisi-Tal in Georgien, um tschetschen. Flüchtlinge davon zu überzeugen, mit ihm in ihre Heimat zurückzukehren. Er versprach Sicherheitsgarantien sowie Wohnungen u. 12 Tsd. USD Entschädigung für jede Familie, plus monatl. Arbeitslosenunterstützung. Die Reise ins Pankisi-Tal, begleitet von einer erhöhten Sicherheitsbereitschaft der georg. Strafverfolgungsbehörden vom Boden u. aus der Luft, endete jedoch mit einem Misserfolg. Die Flüchtlinge weigerten sich, nach Tschetschenien zurückzukehren u. nahmen die für sie gebrachte humanitäre Hilfe nicht in Anspruch. Ein Frachtgut mit einem Gewicht von über 20 Tonnen musste zurückgenommen werden. Ansonsten sei Iljasov unpolitisch u. ausdruckslos geblieben u. wenig von der Presse beachtet worden. Für seine Hilfe bei der Restaurierung orthodoxer Kirchen im Nordkaukasus wurde ihm ein Kirchenorden verliehen. Per Dekret des Präsidenten RF wurde ihm im Nov. 2002 der Orden des Ehrenzeichens für die Wiederherstellung der Tschetschen. Republik verliehen. 2004-7 war er Leiter des Bundesamts RF für Fischerei. Iljasov ist ein ehem. russ. Meister im Freestyle-Wrestling u. Anwärter auf den Meister des Boxsports.) ILJUMSHINOV, Kirsan Nikolaevich II III IV (russ. Politiker, Geschäftsmann u. ehem. internationaler Sportfunktionär in der Republik Kalmückien, ehem. Volksabgeordneter der RSFSR aus Kalmückien, ehem. Mitglied des Rats der Republiken des Obersten Sowjets der UdSSR, ehem. langjähriges Oberhaupt der Republik Kalmückien /1993-2010/, ehem. Mitglied des Föderationsrats der Bundesversammlung RF. 1995 wurde er in vorgezogenen Wahlen für eine Amtszeit von 7 Jahren bis 2002 als Präsident der Republik Kalmückien wiedergewählt. Im Nov. 1998 machte er aufgrund des Nichterhalts von Mitteln aus dem Bundeshaushalt Russlands eine Reihe von Erklärungen, die als Annahme einer möglichen Abspaltung Kalmückiens von der RF angesehen wurden. Als Reaktion darauf leitete die Generalstaatsanwaltschaft RF eine Untersuchung zu den Aussagen ein. Im Okt. 2002 gewann er die 2. Runde der Präsidentschaftswahlen in Kalmückien. Im Okt. 2005 wurde er per Dekret des Präsidenten RF, s. Vladimir Putin, zum Oberhaupt der Republik Kalmückien für einen Zeitraum von 5 Jahren ernannt. In diesem Jahr war er Mitglied des Präsidiums des Staatsrats RF. Im Sept. 2010 kündigte er an, sich nicht für eine weitere, 5. Amtszeit als Oberhaupt Kalmückiens zu bewerben. Seine Amtszeit in dieser Funktion lief im Okt. 2010 aus. Nachfolger Iljumzhinovs als Oberhaupt Kalmückiens wurde s. Aleksej Orlov. Ende 2000 wurde Iljumzhinov Präsident des FC "Uralan" von Elista. 1995-2018 war Iljumshinov Präsident des Weltschachbundes FIDE. Er finanzierte zahlreiche Schachveranstaltungen aus eigenen Mitteln. Für die Schacholympiade 1998 in Elista liess er eigens eine „Schachstadt“ errichten. 2006 u. 2010 wurde er jeweils für eine weitere vierjährige Amtszeit als FIDE-Präsident wiedergewählt - damals gewann er die Abstimmung gegen seinen Kontrahenten Anatolij Karpov - ebenso 2014, diesmal war sein Herausforderer der ehem. Schachweltmeister s. Garri Kasparov. Auf gegen ihn erhobene Korruptionsvorwürfe erwiderte Iljumshinov, er habe während seiner Präsidentschaft kein Geld verdient, sondern im Gegenteil mehr als 80 Mln. USD seines Privatvermögens zur Förderung des Schachs ausgegeben. 2010 bot er 10 Mln. USD für ein Grundstück in der Nähe von Ground Zero in New York City, um dort ein Schachzentrum errichten zu lassen. Während seiner Amtszeit als Oberhaupt des buddhist. Kalmückien trug Iljumzhinov zum Bau von Synagogen, 30 buddhist. u. 22 orthodoxen Kirchen sowie Moscheen bei. Bei Verhandlungen mit Papst Johannes Paul II. 1993 wurde eine Einigung über den Bau einer katholischen Kirche erzielt. Zum Gedenken an die Opfer der Deportation der Kalmücken während des "Grossen Vaterländ. Krieges" wurde im Dez. 2005 der Goldene Tempel in Elista eröffnet. Sowohl der Tempel als auch die darin befindliche Buddha-Statue gelten als die grössten in Europa. Im Sept. 2011 wurde Iljumzhinov durch Entscheidung der höchsten Hierarchen von Amarapura Nikaya aus Sri Lanka zum Hüter der Reliquien des Gründers des Buddhismus, Buddha Shakyamuni alias Siddharta Gautama, ernannt. Die Reliquien wurden von Iljumzhinov zur Aufbewahrung in den zentralen buddhist. Tempel von Kalmückien überführt. Im Juni 2011 zeigte sich Iljumzhinov während des Bürgerkriegs in Libyen bei einer Schachpartie mit dem libyschen Diktator Muammar al-Gaddafi. 2012 erwarb die Iljumzhinov gehörende "Credit Mediterranee" 52,5% von "Petrol Holding", einem Monopolisten auf dem bulgarischen Ölmarkt. Ferner erwarb Iljumzhinov eine Beteiligung an der "Sucden"-Unternehmensgruppe, einem russ. Zuckerproduzenten, der Teil des grössten internationalen Zuckerhändlers "Groupe Sucres & Denrées" ist. Im Sommer 2017 erwarb er die nichtstaatl. Pensionskasse "Municipalnyj“ u. wurde zugleich Vorstandsvorsitzender der Kasse. Ausserdem ist er Inhaber der Wochenzeitung Novyj Vzgljad. 2015 verhängte das US-Finanzministerium wegen materieller Unterstützung der syrischen Regierung unter s. Bashar al-Assad u. der Zentralbank Syriens Sanktionen gegen 4 Personen u. 6 Firmen, darunter Iljumshinov persönlich u. die von ihm geleitete Bank "Russian Financial Alliance". Aufgrund dieser Sanktionen zog sich Iljumzhinov Ende 2015 von allen rechtlichen, finanziellen u. geschäftlichen Aktivitäten der FIDE zurück, bis er von der Liste gestrichen wird. Trotzdem kündigte die UBS im Feb. 2018 an, alle FIDE-Bankkonten zu schliessen. Ilyumzhinov nannte seine Autobiographie "Die Dornenkrone des Präsidenten". Zu den Kapiteltiteln gehören „Ohne mich sind die Menschen unvollständig“ - ein Zitat aus einer Kurzgeschichte von Andrej Platonov, „Ich werde Millionär“ u. „Es dauert nur zwei Wochen, bis ein Mann getötet wird“ – letzteres handelt von den Problemen mit steigende Kriminalität in einigen Teilen Russlands.) ILJUKHIN, Vladimir Ivanovich
(russ. Verwaltungsbeamter u. Politiker, ehem. Gouverneur des
Landes Kamtschatka. 2000-2 leitete er die Verwaltung für
Industrie, Wirtschaft, Energie u. Bodenschätze des Landes
Kamtschatka. 2002-7 bekleidete er den Posten des obersten
föderalen Inspektors des Büros des Bevollmächtigten des
Präsidenten RF im Föderationskreis Fernost für den Autonomen
Kreis der Korjaken. 2008 wurde er als bevollmächtigter
Vertreter des Präsidenten RF im Föderationskreis Fernost zum
föderalen Hauptinspektor der Republik Sacha-Jakutien
ernannt. Im Juli 2009 wurde er zum föderalen Hauptinspektor
des Landes Kamtschatka ernannt. Im Feb. 2011 wurde er zum
amtierenden Gouverneur von Kamtschatka ernannt u. ersetzte
den entlassenen Aleksej Kuzmickij. Im März erhielt er die
Befugnisse des Gouverneurs u. wurde vereidigt. Im Dez. 2011
erhielt Illyukhin von Präsident RF s. Dmitrij Medvedev das
Mandat eines Abgeordneten der 6. Staatsduma RF, das er
jedoch zugunsten von s. Irina Jarovaja ablehnte. Im Mai 2015
reichte Iljukhin einen Antrag auf Rücktritt vom Amt des
Gouverneurs des Landes Kamtschatka ein. Stattdessen wurde er
vor den Neuwahlen zum vorübergehend amtierenden Gouverneur
ernannt. Im Sept. wurde er wiedergewählt. Im April 2020
reichte Iljukhin erneut einen Antrag auf Rücktritt vom Amt
des Gouverneurs des Landes Kamtschatka ein, der angenommen
wurde. Nach seinem Rücktritt verliess er Kamtschatka u. zog
nach Kaliningrad um. Für russ. Verhältnisse gelangte
Iljukhin zu recht grossem Reichtum: Mit einem persönl.
Einkommen für 2011 in Höhe von 49,5 Mln. Rubel belegte er
den 4. Platz in der Rangliste der Einkommen der Leiter der
föderalen Subjekte Russlands.)
IOFFE, Julija II III IV (russ.-amerikan. Journalistin
jüd. Herkunft, die als Russland-Expertin gilt u. im Ressort
Aussenpolitik für verschiedene renommierte US-Zeitungen,
darunter The
Atlantic, The
Washington Post, The
New York Times, Foreign
Policy, Forbes, The
New Republic u. Politico,
schreibt. Von Beginn ihrer Karriere an konzentrierte sie
sich auf die Berichterstattung über Russland u. die übrigen
früheren Sowjetrepubliken, insbes. die Ukraine.
2009 erhielt sie ein Fulbright-Stipendium u.
arbeitete für 2 Jahre als Russland-Korrespondentin für The
New Yorker u. Foreign
Policy. Im Feb. 2014 berichtete sie für
The New Republic vor
Ort über die Euromajdan-Proteste in
der Ukraine, die zum Sturz des damaligen
Präsidenten s. Wiktor Janukowytsch führten.
2017 befand sie sich unter den Experten, die vom TV-Sender PBS für
die Sendereihe The
Putin Files zum
Thema der russ. Einflussnahme in den
US-Wahlkampf 2016 interviewt wurden.
In ihrer Berichterstattung äussert sie sich oft
kritisch gegenüber der russ. Regierung u. v.a. dem
Präsidenten s. Vladimir Putin, wofür
sie nach eigenen Angaben angefeindet u. als
„Verräterin“ beschimpft wurde.) ISAEV, Khussejn Abubakarovich (gew. Politiker der Tschetschenischen Republik, Doktor der Wirtschaftswissenschaften, Professor. Abgeordneter des Obersten Rats der Tschetschen.-Inguschischen Autonomen Sozialist. Sowjetrepublik, die 1991 von s. Dzokhar Dudaevs Anhängern aufgelöst wurde. Bei den Wahlen zur Staatsduma RF 1999 kandidierte er für die 3. Staatsduma RF auf der föderalen Liste des "Blocks von Andrej Nikolaev u. Svjatoslav Fjodorov“. Der Block kam jedoch nicht in die Duma. 2000-3 Leiter der Territorialverwaltung des Ministeriums für Eigentumsbeziehungen RF für die Republik Tschetschenien. Im Juni 2003 wurde er zum Vorsitzenden des in der Republik eingerichteten Staatsrats gewählt. Am 9. Mai 2004 ereignete sich im Dynamo-Stadion von Groznyj ein Terroranschlag - ein Sprengsatz ging unter der Mitteltribüne des Stadions hoch. Infolge des Terroranschlags wurden 7 Menschen getötet, unter ihnen Tschetschenien-Präsident s. Akhmat Kadyrov u. der Vorsitzende des Staatsrats der Tschetschen. Republik, Khusein Isaev.) ISAJKIN, Aleksej Ivanovich (russ. Industrieökonom u. Airline-Betreiber. Absolvent des Irkutsker Instituts für Volkswirtschaft. Er begann seine Karriere als Luftwaffen-Ökonom in einer Flugzeugfabrik in Ulan-Ude, Burjätien. In den späten 1980er Jahren war er für die Umsetzung des staatl. Auftrags für "An-124"-Flugzeuge für die Militärtransportluftfahrt der UdSSR im Luftfahrtindustriekomplex Uljanovsk zuständig. 1990 erschien dort die erste nichtstaatliche Frachtfluggesellschaft in Russland namens "Volga-Dnepr Airlines" u. die erste Aktiengesellschaft im Gebiet Uljanovsk. Unter der Führung Isajkins wurde die Fluggesellschaft ein ziviler Kunde für die "An-124-100" u. hielt damit die Produktion eines einzigartigen Frachtflugzeugs aufrecht. Von Beginn der Tätigkeit von "Volga-Dnepr" an war Isajkin der Leiter der Fluggesellschaft u. bekleidete zu verschiedenen Zeiten die Positionen des Vorstandsvorsitzenden, Exekutivdirektors u. Generaldirektors. Seit 2002 ist er Präsident der "Volga-Dnepr"-Unternehmensgruppe. Isajkin leistet viel Öffentlichkeitsarbeit u. ist Mitglied des Komitees der RF für ICAO-Angelegenheiten u. Vorstandsmitglied der Russ. Vereinigung der Luftverkehrsbetreiber. Nach Ausbruch der russ. Kriegsaggression gegen die Ukraine im Feb. 2022 wurde der einflussreiche Geschäftsmann u. Chef von Russlands grösster privater Frachtfluggesellschaft im Juni auf die Liste persönl. Sanktionen des Vereinigten Königreichs gesetzt.) ISINBAEVA, Elena Gadzhievna II (ehem. russ. Spitzensportlerin im Stabhochspringen. Sie gilt als die erfolgreichste Stabhochspringerin aller Zeiten. 2004 stellte sie in Donezk mit 4,83 m einen neuen Hallenweltrekord auf, der jedoch nur eine Woche hielt. Bei den Hallenweltmeisterschaften 2006 in Moskau gewann sie die Goldmedaille. Bei einem Hallenmeeting in Donezk stellte sie mit 4,91 m einen neuen Hallenweltrekord auf. Nach Äusserungen zum russ. Gesetz zum Verbot der "Propaganda von nicht-traditionellen sexuellen Beziehungen gegenüber Minderjährigen“ vom Aug. 2013 wurde Isinbaeva Homophobie vorgeworfen; dagegen gab sie an, sie sei gegen jegliche Diskriminierung homosexueller Personen; sie sei missverstanden worden. Sie gilt als Unterstützerin der polit. Kampagnen s. Vladimir Putins. Ende Mai 2016 warf Isinbaeva beim russ. Sender RT u.a. Deutschland "systematisches Doping" vor, woraufhin der Deutsche Olympische Sportbund DOSB die Anschuldigung zurückwies. Seit 2016 ist sie Mitglied im Internationalen Olympischen Komitee. Im Aug. 2016 reiste sie mit anderen russ. Sportlern zum Luftwaffenstützpunkt Russlands in Syrien. Über ihre Eindrücke vom russ. Militärflugplatz Hmeimim u. die von dort startenden russ. Bomber sagte sie: „Jeder Start eines Jets war wie ein Wiegenlied für uns, auf das wir warten, um einschlafen zu können.“ Im Dez. 2016 wurde sie zur Präsidentin der russ. Anti-Doping-Agentur Rusada berufen. Dies wurde vom IOC mit Befremden aufgenommen. Sie behielt diese Position jedoch nur bis Mai 2017. Im Juli 2023 entschied das IOC, dass Isinbaeva weiterhin als aktives Mitglied in der Athletenkommission des Internationalen Olympischen Komitees IOC bleiben darf, obwohl sie Wahlkampf für Putin macht, zu dem ihr enge Verbindungen nachgesagt werden, u. das russ. Militär lobt. Nach einer internen Prüfung teilte das IOC mit, dass Isinbaeva weder den Krieg in der Ukraine unterstütze, noch eine vertragliche Bindung zum russ. Militär habe. Sie lebt in Tenerifa, Spanien, u. soll den span. Pass besitzen.) ISLJAMOV (İSLÂMOV), Lenur Edemovich (russ. u. ukrain. Geschäftsmann u. Politiker krymtatar. Ursprungs. Gründer, Besitzer u. Generaldirektor des krymtatar. TV-Senders ATR, Vizepräsident des Weltkongresses der Krymtataren. Vom 2. April bis 28. Mai 2014 war er stv. Vorsitzender des Ministerrats, d.h. stv. MP der Republik Krym in der Nach-Annexions-Regierung s. Sergej Aksjonovs. Er wurde am 1. April vom Medschlis des Volkes der Krymtataren in dieses Amt delegiert - nachdem Aksjonov kurz vor dem Referendum vom 16. März vorgeschlagen hatte, dass Vertreter der Krymtataren eine Reihe von Positionen in der Machtausübung der Krym einnehmen sollten. Auf der Kurultaj-Sitzung vom 29. März sagte Isljamov, dass die Krymtataren derzeit nicht auf die Zusammenarbeit mit den Behörden der Krym u. Russlands verzichten könnten, dass die Krymtataren zu Geiseln des Kampfes zwischen grossen Staaten werden könnten u. „das ganze Volk nicht Dissidenten sein kann.“ In seiner Position als Vizepremier war Isljamov für die Unterbringung von Heimkehrern, die Wasserversorgung sowie für Wohnungen u. kommunale Dienstleistungen zuständig. Im Mai 2014 behauptete der Krym-Politiker Lentun Bezaziev, dass Isljamov u. das von ihm beaufsichtigte Komitee für Nationalitäten u. deportierte Bürger „die Arbeit an der Konkretisierung der Vorschläge der Krym-Seite sabotieren“ u. das im Dekret des Präsidenten RF skizzierte Programm zur Rehabilitierung der deportierten Völker der Krym gefährden. Am 28. Mai 2014 wurde Isljamov im Rahmen einer Säuberung von Vertretern des Medschlis durch Beschluss des Staatsrats der anektierten Republik Krym seines Postens als stv. MP wegen „Untätigkeit in Fragen der Repatriierungsunterbringung" u. „einer destruktiven Politik des Medschlis" enthoben. An seiner Stelle wurde der rabiate Anti-Medschlis-Politiker s. Ruslan Balbek, ein proruss. Akivist, installiert. Grigorij Ioffe, stv. Vorsitzender des Staatsrats, sah einen Grund für die Entlassung im radikalen polit. Engagements Isljamovs. s. Edip Gafarov, Vorsitzender der Kommission des Staatsrats der annektierten Republik Krym für interethnische Beziehungen u. Probleme deportierter Bürger, sagte zu diesem Rücktritt, dass Isljamovs Versuch, gleichzeitig im russ. Staatsdienst zu stehen u. „an [s. Mustafa] Dzhemilevs antiruss. Aktionen teilzunehmen“ nicht erfolgreich sein konnte. Einige Zeit nach seinem Ausscheiden aus der Regierung Aksjonovs zog Isljamov nach Kiev u. erhielt die ukrain. Staatsbürgerschaft. Am 1. April 2015 stellte der ATR-Fernsehsender die Ausstrahlung auf der Krym ein, weil er sich nicht bei "Roskomnadzor" registrieren konnte. Laut den Gründern des Senders haben die russ. Behörden den Erhalt einer Lizenz bewusst verhindert; der Leiter von "Roskomnadzor", s. Aleksandr Zharov, argumentierte jedoch, dass „die Dokumente [für die Registrierung des TV-Senders], die 4x eingereicht wurden, jedesmal unvollständig waren.“ Isljamov selbst glaubt, dass diejenigen, die dem Sender keine russ. Registrierung erteilten, mit der unabhängigen Position des Senders nicht einverstanden waren. Isljamov behauptete auch unter Berufung auf eine ungenannte Quelle, dass die Entscheidung über die [Nichterteilung der russ. Registrierung] für den ATR von Präsident s. Vladimir Putin persönlich getroffen wurde. Im Juni 2015 wurde der ATR-Sendedienst wieder aufgenommen /II/, während seine Ausstrahlung von Simferopol nach Kiev verlegt wurde. Offenbar stand der Sender zu dieser Zeit in Kiev aber vor dem Aus. Seit Sept. 2015 war Lenur Isljamov zusammen mit den Abgeordneten der Verkhovna Rada s. Mustafa Dzhemilev u. s. Refat Chubarov einer der Organisatoren der Blockade der Krym durch die Ukraine. Anfang Nov. 2015 wurde berichtet, dass die Ermittlungsabteilung der FSB-Direktion für die Republik Krym u. die Stadt Sevastopol ein Strafverfahren gegen Isljamov eröffnet haben. Im Dez. 2015 kündigte Isljamov die Bildung eines nach Noman Chelebidzhikhan benannten Freiwilligenbataillons mit einer geplanten Anzahl von 560 Mitgliedern an. Er sagte: „Wir werden alles tun, dass [die Befreiung der Krym] so schnell wie möglich naht.“ Das Bataillon sollte im Süden der Ukraine aufgestellt werden, um dort separatist. Strukturen zu bekämpfen. Die Einheit werde sich dem Innenministerium unterordnen. Im Jan. 2016 gab die Staatsanwältin der Republik Krym, s. Natalja Poklonskaja, bekannt, dass Isljamov auf die föderale Fahndungsliste gesetzt wurde. Er wurde wie Dzhemilev u. Chubarov in Abwesenheit beschuldigt, eine Reihe von Verbrechen begangen zu haben; die entsprechenden Gesetzesartikel wurden jedoch nicht bekannt gegeben, um die Ermittlungen nicht zu beeinträchtigen. Ende Jan. 2016 reichte die "Sberbank Russlands" beim Moskauer Schiedsgericht eine Klage ein, um Lenur Isljamov für bankrott zu erklären. Die Höhe der Forderungen überstieg 1,16 Mrd. Rubel; eine ähnliche Klage in gleicher Höhe wurde gegen seine Frau Elvira eingereicht. Es wurde berichtet, dass die Klagen im Zusammenhang mit der Verschuldung von Darlehen eingereicht wurden, die dem Unternehmen «Квингруп» gewährt wurden - die Isljamovs sind die Bürgen für die Darlehen u. die Begünstigten des Geschäfts. Im Mai 2016 bestätigte Lenur Isljamov die in den Medien erschienenen Informationen über seine russ. Staatsbürgerschaft. Im Feb. 2019 ordnete das Bezirksgericht Shevchenkovskij in Kiev an, dass der SBU ein Strafverfahren gegen Isljamov wegen Hochverrats einleitet, offenbar weil er nach der Annexion der Krym Mitglied der Regierug Aksjonovs gewesen war. Andererseits wurde Lenur Isljamov im Dez. 2020 vom illegalen "Obersten Gerichtshof“ der russ. besetzten "Republik" Krym wegen Gründung eines illegalen Bataillons, mit welchem er die Rückkehr der Krym unter ukrain. Kontrolle vorbereitete, wegen Organisation einer Energie- u. Lebensmittelblockade der Halbinsel u. Sprengung einer Stromleitung, die die Krym vom ukrain. Festland aus mit Energie versorgte, in Abwesenheit zu 19 Jahren Haft in einem Gefängnis mit strengem Haftvollzug verurteilt.)
ISMAILOV,
Telman Mardanovich
(sowjet., russ. u. aserbaidschan. Unternehmer, Finanzier
u. Philanthrop, Gastronom. Besitzer u. Leiter der
Geschäfts- u. Unternehmungsgruppe "AST".
Angehöriger der ethnisch-religiösen Minderheit der Bergjuden.
1989 gründete Ismailov das erste Unternehmen der
"AST"-Gruppe. Die Unternehmensgruppe gehört zu gleichen
Teilen Telman Ismailov, seinen beiden Söhnen u. seinem
Neffen. Zu verschiedenen Zeiten umfasste die Gruppe über
als 30 verschiedene Unternehmen, z.B. das Reisebüro
"AST-Tour", der Hotelkomplex "AST-Hof" in der Bolshaja
Filevskaja-Strasse, die Restaurants "Praga" am Arbat u.
"Slavjanskaja Trapeza" am Lenin-Prospekt, das Haus der
Feste "Safisa", die Entwicklungsgesellschaften "KBF AST"
u. "AST-Kapstroj", ferner "AST- Agroprom", "AST-Moscow
Printing House" /Buchverlag/, "AST-Schild"
/Sicherheitsfirma/, "AST-Trans-Service" /Transport/,
"AST-Gold" /Schmuckproduktion/, "AST Photovideo",
"AST-Musik", "AST Dental Center", "AST-Cargo" u.a.
Ausserdem besass "AST" den Cherkizovskij-Markt in Moskau
/1990-2010/. 2007
belegte Ismailov, dessen Vermögen auf 620 Mln. USD geschätzt
wurde, laut Magazin Forbes den 76. Platz in der
Liste der reichsten russ. Unternehmer. 2012 betrug sein
Vermögen rd. 800 Mln. USD, was Platz 121 in der Forbes-Liste
der reichsten russ. Unternehmer entsprach. 2009 eröffnete
Ismailov mit Pomp das 5-Sterne-"Mardan
Palace Hotel" in Antalya, Türkei, das von der Süddeutschen
Zeitung als „das teuerste Hotel des Kontinents“
bezeichnet wurde. Der Unternehmer gab über 1 Mrd. USD für
den Bau aus. Bei der feierlichen Eröffnung, an der diverse
schillernde internationale Prominenz zugegen war, u.a. die
Russen Iosif Kobzon u. s. Ffilip Kirkorov, wurde das Band
von dem Moskauer Bürgermeister s. Jury Luzhkov, einem engen
Freund Ismailovs, u. seiner Frau durchschnitten. ISKHAKOV, Kamil Shamlievich (russ. Beamter/Politiker tatar. Herkunft, langjähriger Bürgermeister von Kazan /1989-2005/, Initiator u. Organisator der Millenniumfeier von Kazan u. des Baus der Kazaner U-Bahn, 2005-7 Gesandter des Präsidenten RF für den Fernostbezirk u. Mitglied des Sicherheitsrats RF. Im Okt. 2007 wurde er zum stv. Minister für regionale Entwicklung RF ernannt. 2008-11 war er Ständiger Vertreter RF bei der Organisation der Islamischen Konferenz in Dschidda, Saudi-Arabien. Im Nov. 2016 wurde er zum Assistenten des Präsidenten der Republik Tatarstan ernannt. Seit 2005 ist Iskhakov Ehrenpräsident des FC Rubin, 2012-13 war er dessen Vizepräsident.) ISMAILOV,
Aslanbek Abdullaevich
(gew. tschetschen. Militär u. Politiker, ehem.
Brigadegeneral der Streitkräfte der nicht anerkannten
"Tschetschenischen Republik Ichkeria" u. Chef des
Verteidigungsstabs von Groznyj. Der
von den russ. Behörden zum „Terroristen Nr. 2“ erklärte
Feldkommandant der Streitkräfte der
"Tschetschen. Republik Ichkeria" mit dem Spitznamen
„Kleiner Aslanbek“ war s. Shamil Basaevs rechte Hand. 1995
leitete er die Verteidigung der Stadt Argun. Er war an der Geiselnahme von Budjonnovsk
beteiligt, war einer der Organisatoren des Feldzugs gegen
die Bezirke Botlikh u. Novolak von Dagestan im Aug.-Sept.
1999. Für die Operation in Budjonnovsk erhielt Ismailov die
höchste tschetschen. Auszeichnung "Ehre der Nation".
Zusammen mit s. Aslan Maschadov plante er die
Dschihad-Operation zur Befreiung von Groznjy im Aug. 1996.
Seit Juli 1998 war er Militärkommandant der
"Tschetschen. Republik Ichkeria". Gleichzeitig
bekleidete er in Maschadovs Regierung das Amt des
Bauministers u. diente auch als stv. Befehlshaber der
Streitkräfte der "Tschetschen.
Republik Ichkeria". Im Juli 1998 wurde Ismailov
als Teilnehmer u. Organisator des Angriffs auf Budjonnovsk
auf die föderale Fahndungsliste gesetzt. 1999-2000 leitete
er das Hauptquartier für die Verteidigung von Groznyj, d.h.
er befehligte alle tschetschen. Widerstandskräfte in
Groznyj. Wie Maschadovs Pressedienst berichtete, wurde
Brigadegeneral Ismailov am 1. Feb. 2000 in einem Gefecht mit
Bundestruppen getötet, als er das belagerte Groznyj
verliess.)
ISRAILOV, Umar
Sharpuddievich
(gew.
tschetschen. Kämpfer im 1. Tschetschenienkrieg gegen
die russ. Truppen u.
späterer Menschenrechtsaktivist. Im April 2003 wurde er
verschleppt, gefoltert u. erpresst. Nach seinen Angaben
sperren die Truppen des russlandtreuen Präsidenten s.
Ramzan Kadyrov ihn in einem Boxklub im tschetschen.
Gudermes ein. Er müsste nun für die „Kadyrovcy“
arbeiten, andernfalls würden er u. seine Familie
ermordet. So wurde Israilov für ein paar Monate
unfreiwillig Mitglied der Leibgarde des tschetschen.
Präsidenten. Dann flüchtete er 2004 über Polen nach Wien
u. beantragte dort polit. Asyl. In Österreich, wo er
sich niederliess, wollte Israilov sein Wissen über
Kadyrovs Terrorregime der Öffentlichkeit mitteilen u.
hatte dazu eine Klage beim Europäischen Gerichtshof für
Menschenrechte eingereicht. Damit wurde Israilov ein
gefährdeter Kronzeuge. Im Sommer 2008 tauchte ein Mann
auf, der sich bei Israilov als "Arbi" vorstellte, ihn
aufforderte, nach Russland
zurückzukehren u. seine Klage gegen Kadyrov fallen zu
lassen. Israilov zeichnete das Gespräch
heimlich auf u. übergab das Transkript dem
Verfassungsschutz. "Arbi", der in Wirklichkeitt Artur
Kurmakaev hiess, wies Israilov darauf hin, dass er ein
Entführungskommando von Präsident Kadyrov leite.
Bereits am 10. Juni 2008 war Artur Kurmakaev beim Landesamt
für Verfassungsschutz aufgetaucht, wo er
den Polizisten sagte, dass Umar Israilov im Namen des
tschetschen. Präsidenten sterben müsse u. dass er das
Todesurteil vollstrecken solle. Israilov fühlte sich in Wien
bedroht u. berichtete mehrmals davon, dass er beschattet
werde. Am 10. Juni 2008 gab er beim Wiener Landesamt für
Verfassungsschutz an, dass zwei Killer auf ihn angesetzt
worden seien, u. bat um Personenschutz. Das österreichische
Verfassungsschutzamt lehnte dies jedoch
ab. Am
13. Jan. 2009 verliess Israilov gegen 12 Uhr den
Eurospar-Markt in der Leopoldauerstrasse,
Wien-Floridsdorf, wo ihm ein Mann auflauerte. Israilov
schleuderte einen gefüllten Einkaufsbeutel gegen das
Gesicht des Mannes. Zwei Männer mit gezückten Pistolen
verfolgten ihn u. feuerten auf den Fluchtenden. Mehrfach
getroffen, brach Israilov zusammen.
Ein Passant fotografierte die Mörder, die Tarnhosen u.
Mützen trugen u. entkommen konnten. Israilov starb auf
dem Weg ins Krankenhaus. ISRAPILOV,
Khunkar-Pasha Germanovich
(gew. tschetschen. Feldkommandant u. Brigadegeneral der
Südostfront der Armee der nicht anerkannten
"Tschetschenischen Republik Ichkeria", in der er hohe
Positionen bekleidete. Er war aktiver Teilnehmer des 1. u.
2. Tschetschenienkriegs in den 1990er Jahren u. stand in der
formellen Hierarchie einst über s.Shamil Basaev. 1992-3 nahm
er als Teil der Abteilungen der Konföderation der Völker des
Kaukasus an den Kampfhandlungen in Abchasien auf Seiten der
selbsternannten Republik teil. Ausserdem war er am Krieg in
Berg-Karabach auf der Seite Aserbaidschans beteiligt.
Während des
1. Tschetschenienkrieges
befehligte er eine Abteilung von Separatisten in den
östlichen Regionen Tschetscheniens. Gemäss eines Berichts
des FSB kontrollierte Israpilovs Abteilung den Betrieb von
Ölquellen, mit denen die Kämpfer finanziert wurden. Im Juni
1995 nahm Israpilov am Überfall Shamil Basaevs auf Budjonnovsk teil. Im Dez. Er eroberte
u. hielt zusammen mit s. Salman Raduev u. Sultan Gelishanov
den grössten Teil von Gudermes u. forderte die Bundestruppen
zu schweren Gefechten heraus. Im Jan. 1996 befehligte er
zusammen mit Raduev u. s. Turpal Atgeriev eine Abteilung
während des Terroranschlags auf Kizljar. Im
Sommer 1996 wurde Israpilov Kommandant der Südostfront der "Tschetschen. Republik Ichkeria".
Nach Kriegsende erhielt er den Rang eines Brigadegenerals.
Im Sept. 1996 wurde er per Dekret von s. Zelimkhan
Jandarbiev zum "Leiter der Steuerpolizeiabteilung der
Koalitionsregierung der "Tschetschen.
Republik Ichkeria".ernannt. Im April 1997 wurde ein
Attentat auf Israpilov verübt: Ein Unbekannter schoss mit
einem Granatwerfer auf das Fenster des Hauses in Groznyj, in
dem sich der Tschetschenenführer befand. Er wurde verwundet
ins Krankenhaus eingeliefert. Im Mai 1997 wurde Israpilov
von s. Aslan Maskhadov per
Dekret zum Direktor des "Antiterrorist. Zentrums
der "Tschetschen. Republik
Ichkeria" ernannt. 1998 trat Israpilov in
Opposition zu Maschadov, den er der Machtusurpation, der
Verletzung der Verfassung u. der Aufgabe der
Unabhängigkeitsideen beschuldigte. Im Aug.-Sept. 1999
beteiligte sich Israpilov an
den Kampfhandlungen der Separatisten im Novolakskij-Distrikt
u. in der Kadar-Zone von Dagestan. 1999-2000 befehligte er
eine Abteilung von Separatisten im Kampf um Grozny. Am 1.
Feb. 2000 wurde er von einer Mine in die Luft gesprengt, als
er die Stadt Groznyj durch Minenfelder verlassen wollte. ISHAEV, Viktor Ivanovich (ehem. russ. Politiker im Fernen Osten. 1991-2001 Leiter der Verwaltung des Landes Khabarovsk. 1996-2001 Mitglied des Föderationsrats RF, 2000-1 u. 2007 Mitglied des Präsidiums des Staatsrats RF, 2001-9 Vorsitzender der Regierung bzw. Gouverneur des Landes Khabarovsk. 2003 ging er von der Partei "Einiges Russland" durch die Parteilisten in die Staatsduma RF, lehnte das Mandat aber nach den Wahlen ab. Ab 2009 Bevollmächtigter Vertreter des Präsidenten RF im Föderationskreis Fernost, 2012-13 Minister RF für die Entwicklung des Fernen Ostens. Eines der Wahlversprechen Ishaevs war das Bemühen um die Zuweisung von Mitteln aus dem Bundeshaushalt, um die Einwohner des Landes alle 3 Jahre für Reisen nach irgendwo in Russland zu bezahlen. Nach offiziellen Angaben belief sich das Einkommen Ishaevs für 2011 auf 6,37 Mln. Rubel, das Einkommen seiner Frau auf 3,37 Mln. Rubel. Ende Aug. 2013 unternahm der Präsident RF s. Vladimir Putin eine Reise in die von Unwetter heimgesuchten Gebiete, woraufhin er Viktor Ishaev vom Posten des Vertreters des Präsidenten RF für den Föderationskreis Fernost u. vom Posten des Ministers für Entwicklung im Fernen Osten entliess, wobei betont wurde, dass „diese Entassung nicht direkt mit der Hochwassersituation zusammenhängt“. 2009-13 war Ishaev Mitglied des Sicherheitsrats RF. 2013-18 war er als Berater des Präsidenten der "Rosneft Oil Company" für die Koordinierung von Projekten im Fernen Osten im Rang eines Vizepräsidenten tätig. Im März 2019 wurde Ishaev von den Strafverfolgungsbehörden im Rahmen eines eingeleiteten Strafverfahrens im Zusammenhang mit dem betrügerischen Diebstahl von Geldern von "Rosneft" gemäss Art. 159 Teil 4 StGB RF festgenommen. Ihm wurde Unterschlagung von Geldern in Höhe von über 1 Mrd. Rubel im Zeitraum von 2014-17 vorgeworfen, die laut Ishaev später auf 5 Mln. Rubel reduziert wurde. Nach dem Verhör wurde Ishaev durch Beschluss des Bezirksgerichts Basmannyj in Moskau für 2 Monate unter Hausarrest gestellt, wobei das Gericht den Antrag des Anwalts Ishaevs auf Aufhebung des Hausarrests ablehnte. Der Sprecher von "Rosneft", Mikhail Leontev, sagte gegenüber "Interfax", dass das Strafverfahren gegen Ishaev vom Sicherheitsdienst des Unternehmens eingeleitet wurde. Später verlängerte das Moskauer Stadtgericht Ishaevs Hausarrest wiederholt. Im Juli 2020 genehmigte die Generalstaatsanwaltschaft RF die Anklage in einem Strafverfahren gegen Ishaev, der beschuldigt wurde, 7,5 Mln. Rubel von "Rosneft" unterschlagen zu haben. Im Feb. 2021 befand das Bezirksgericht Zamoskvoreckij in Moskau den ehem. Gouverneur des Landes Khabarovsk der Unterschlagung von 7,5 Mln. Rubel, die "Rosneft" gehörten, für schuldig u. verurteilte ihn zu 5 Jahren Haft auf Bewährung.) ICKOV, Dmitrij Ilich (russ. Geschäftsmann, Unternehmer, Milliardär. Ickov, der Unternehmensführung studierte, gründete die Internetfirma "New Media Stars", ein Web-basierten Medienunternehmen mit Sitz in Moskau. 2005 verkaufte er seine Anteile an diesem Unternehmen. Zunehmende Bekanntheit erlangte er, als er im Feb. 2011 die "2045 Initiative" vorstellte, eine öffentliche Nonprofit-Organisation, die sich für die menschliche Entwicklung durch Integration moderner Technologien einsetzt u. bis zum Jahr 2045 "kybernetische Unsterblichkeit" erreichen will. Seine Vision ist es, den Fortbestand der menschlichen Spezies sicherzustellen. 2012 verliess er das Mediengeschäft u. beschäftigte sich mit "Transhumanismus"-Technologien; insbes. verkündete er die "Nummer eins in der Warteschlange für die Unsterblichkeit - V.V. Putin". 2013 war Ickov auf der Titelseite des Wirtschaftsteils der Sonntagsausgabe der New York Times abgebildet. 2016 sagte er: In den nächsten 30 Jahren werde ich dafür sorgen, dass wir ewig leben können.) ISCHINGER, Wolfgang
II
III
IV
V
VI
VII
VIII
IX
X
XI
XII
XIII
XIV
XV
XVI
XVII
XVIII
XIX
XX
XXI XXII
XXIII
XXIV
XXV
XXVI
XXVII
XXVIII
XXIX
XXX
XXXI
XXXII
Weitere Feb. 24 Feb. 24 XXXIII/20 Sept.24 (dt.
Jurist u. Diplomat. Ehem. Staatssekretär
im Auswärtigen
Amt sowie Botschafter der BRD
in Washington D.C. u. London. 2008-22
leitete er als Nachfolger von Horst
Teltschik die Münchner
Sicherheitskonferenz.
An der Siko-Ausgabe 2023 wollte Ischinger Russland
nicht dabeihaben, denn Aussenminister Lavrov sollte
keine Bühne für Propaganda bekommen. Statt dessen
begrüsste er die Teilnahme des höchstrangigen
Aussendiplomaten Chinas Wang Yi. Im Ukrainekonflikt, den er
nach dessen Ausbruch
im Feb. 2022
aus sicherheitspolit. u. diplomat. Sicht in den
Medien kommentierte, sprach er sich für Diplomatie
u. Verhandlungen hinter verschlossenen Türen aus. In
der ARD-Sendung "Maischberger" gab Ischinger im Jan. 2024 im
Hinblick auf die bevorstehende
US-Präsidentschaftswahl zu, er habe sich bei Hillary
Clinton geirrt, als er glaubte, dass sie die
Präsidentschaftswahl gewinnen werde, u. Anfang 2024
sei er noch zuversichtlich gewesen, dass Trump nicht
Präsident werde, aber seine Meinug habe sch geändert
u. die Frage sei offen, nachdem Nikki Haley die
Vorwahlen in 2 Bundesstaaten verloren hatte. Aber
die USA würden als System wegen einem Trump nicht
zusammenbrechen. Die Europäer sollten in Hinsicht
auf eine mögliche Wiederwahl Trumps nicht in Panik
verfallen, sondern sie wären gut beraten, bereits
jetzt in Vobereitung auf eine mögliche
Trump-Präsidentschaft den Kontakt mit den
Trump-Beratern u. US-Republikanern zu suchen, um
denselben Fehler zu vermeiden, den sie vor der
ersten Wahl Trumps gemacht hätten. Sollte Trump
tatsächlich Präsident werden, könne man sich
vorstellen, dass er in Hinblick auf die Ukraine wohl
zuerst Putin anrufen würde, um mit ihm darüber reden
zu wollen. Aber es bestehe mit Verweis auf die
Nordkorea-Episode durchaus die Gefahr, dass Trump
erneut auf dem Glatteis ausrutschen könnte, wenn er
mit einem mit allen Wassern gewaschenen Putin
verhandelt. Man dürfe jedoch nicht vergessen, dass
es weder Obama noch Biden gewesen seien, sondern
dass es die Trump-Administration gewesen sei, die
tödliche Waffen an die Ukrainer lieferte. Ischinger
gehe davon aus, dass auch die Ukrainer in den
nächsten Monaten das Gespräch mit den Trump-Leuten
suchen wollten, um ihnen zu erklären, dass die Lage
rund um die Ukraine heute anders sei als noch
während der ersten Trump-Präsidentschaft, denn man
müsse ihnen erklären, dass es nicht nur um die
Wurscht, sondern auch um ureigenste amerikan.
Interessen gehe, in Europa gegenüber Russland
präsent zu bleiben. Dies würde auch ein Trump
verstehen. Für Joe Biden wäre es wichtig, vor der
Wahl dem amerikan Volk zu verkünden, dass er einen
Friedensprozess im Ukrainekrieg eingeleitet habe.)
02.24/09.24
ISHCHENKO,
Evgenij Petrovich
(russ. Unternehmer u. Politiker, ehem. Oberhaupt
bzw. Leiter der Verwaltung der Stadt Volgograd
/2003-6/. Besuchte die Fakultät für Stadtverwaltung
der "Statsuniversität für Management".
In den
1990ern gründete er zusammen mit s. Andrej Melnichenko
u. Mikhail Kuznecov die "MDM Bank", war ihr stv.
Vorstandsvorsitzender u. Aufsichtsratsvorsitzender, u.
arbeitete als stv. Vorstandsvorsitzender der Handelsbank
"Moscow Credit". Ausserdem gründete er diverse andere
Unternehmen. 1997 war er Mitglied der Kommission zur
Überprüfung der Ergebnisse von Auktionen u. den Verkauf
von Aktien von "Svjazinvest", "Norilsk Nikel",
"Sibneft", "Tjumen Oil Company" u. war Leiter der
Inspektion von "Norilsk Nikel". In der Politik war er
führendes Mitglied der LDPR, Berater u. Vertrauter s. Vladimir
Zhirinovskijs in Wirtschaftsfragen. 1999 wurde er zum
Leiter der Volgograder Regionalstelle der LDPR gewählt.
In diesem Jahr nahm er an der Wahl des Bürgermeisters
der Stadt Volgograd teil, verlor sie jedoch. Danach
wurde er von der Bundesliste der LDPR gestrichen, in der
er beabsichtigte, für die 3. Staatsduma RF zu
kandidieren, nachdem er 1995 in die 2. Staatsduma RF als Vertreter
der LDPR gewählt worden war. Im Dez. 1999 wurde er
dennoch als unabhängiger Kandidat in die 3. Staatsduma RF im Zentralen
Wahlkreis Nr. 71 des Gebiets Volgograd gewählt. 2001
wurde Ishchenko Vorsitzender der Bewegung
"Wiedergeburt"; 2002 gründete u. leitete er die Partei
"Wiedergeburt", die sich zu den Prinzipien eines
„gesunden
russ. Nationalismus" bekannte. Ishchenko gelang es
jedoch nicht, die Partei beim Justizministerium RF zu
registrieren, so dass sie Teil der "Partei der
Wiedergeburt Russlands" des Vorsitzenden der Staatsduma
RF, Gennadij Seleznjov, wurde.
Im Mai 2003 gab Ishchenko
bekannt, dass er beabsichtige, seinen Anteil von 46,6%
am Volgograder Flussbahnhof zu verkaufen - laut Kommersant
handelte es sich um ca. 3,5-4 Mio. USD.
Й (J lat.)lebte r JACK, Andrew II (engl. Journalist der Financial Times in London. 1998-2004 lebte u. arbeitete er in Russland als Leiter des Moskauer Büros seiner Zeitung u. berichtete über das Ende der Elcyn-Ära, den Aufstieg s. Vladimir Putins an die Macht u. seine gesamte 1. Amtszeit u. darüber hinaus. Die Frucht seiner Recherchearbeit war das Buch "Inside Putin's Russia. Can There Be Reform without Democracy?" /2004/ Anhand von Interviews mit Putin, anderen führenden Persönlichkeiten u. gewöhnlichen Russen beschrieb Jack, wie der ehem. KGB-Beamte aus dem Schatten der sowjet. Geheimpolizei u. niedrigen Regierungsposten zum Mächtigsten Mann in Russland aufstieg.)
JORDAN,
Boris Alekseevich
(amerikan. Geschäftsmann russ. Herkunft,
Investmentbanker, Versicherungsmanager,
USD-Milliardär. Geboren 1966 im Staat NY, USA, in
einer Familie von russ. Emigranten. Absolvent der New
York University mit einem Bachelor in russ.-amerikan.
Wirtschaftsbeziehungen. In den 1990ern war er Managing
Director der Investmentbank "Credit Suisse First
Boston" in London u. Co-Direktor der Moskauer Filiale
derselben Bank. 1995 gründete u. leitete er die russ.
Investmentbank "Renaissance Capital". 1997
wollte Jordan die russ. Staatsbürgerschaft annehmen,
änderte jedoch seine Meinung, nachdem das Verbot der
Verwaltung russ. Banken u. Unternehmen durch ausländ.
Staatsbürger aufgehoben worden war. Jordan ist ferner Präsident u. CEO
der "Sputnik Group Ltd.", bei der es sich um eine
diversifizierte Holdinggesellschaft handelt, die die
"Sputnik Fonds" verwaltet, die grössten in Russland
investierten ausländ. Private-Equity-Fonds. Die
"Sputnik"-Gruppe besitzt eigene Investitionen in den
Branchen Versicherungen, Forstwirtschaft,
Telekommunikation u. Medien sowie eine Reihe von
Investitionen in ausländ. Unternehmen. Im April 2001, nachdem die
Vermögenswerte des Unternehmens "Media-Most" unter die Kontrolle
von "Gazprom"
übertragen worden waren, wurde Jordan zum CEO der
russ. Fernsehgesellschaft "NTV" u. im Okt. desselben Jahres
zum CEO von "Gazprom-Media" ernannt. Während
seiner Amtszeit auf diesen Posten betonte er seine
Unabhängigkeit von den russ. Behörden aufgrund der
Tatsache, dass er US-Bürger sei. Im Jan. 2003 verliess
er jedoch beide Ämter unter polit. Druck. Ab 2003
setzte er sich für die Unterzeichnung des Gesetzes
über die kanonische Kommunion ein, das die Vereinigung
der Russ.-Orthodoxen Kirche im Ausland
mit der Russ.-Orthodoxen Kirche des
Moskauer Patriarchats proklamierte. 2006 wurde
er Präsident der "Renaissance Versicherungsgruppe".
Seit 2013 ist er Miteigentümer u. Direktor des
Unternehmens "Curaleaf", das sich mit der legalen
Produktion von medizin. u. rekreativem Marihuana in
den USA befasst. 2019 wurde er erstmals von "Bloomberg" in die Liste der 50
einflussreichsten Personen der Welt aufgenommen. Sein
Vermögen wurde damals auf 1,2 Mrd. USD geschätzt.
Jordan ist auch bekannt für seine karitativen
Aktivitäten, aufgrund derer 1999 die "Alexeу
Jordan Foundation for the Assistance to Cadet Corps"
mit der Aufgabe gegründet wurde, das russ.
Kadettenkorps finanziell zu unterstützen.
Neuster Stand: 07.23 (48)
|