Juni 2021 |
Über 20 Jahre im Dienst der Information
Privater, politisch unabhängiger Presse-Blog zum Thema
Osteuropa und Russland
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THEMEN UND LINKS IM JUNI
2021
Eilmeldung (21.6.): UN beklagt massive
Rückschläge bei Menschenrechten
in Russland und Belarus
-
UN-Menschenrechtskommissarin zieht
ernüchternde Bilanz
Eilmeldung (21.6.): EU verhängt neue Sanktionen
gegen Belarus
-
EU-Aussenminister
verständigen sich auf neue Sanktionen gegen
Minsk
Eilmeldung (20.6.): USA kündigen neue Sanktionen
gegen Russland an
-
Biden-Regierung setzt
Russland mit neuen Strafmassnahmen weiter
unter Druck
Botschafter Antonov ist
enttäuscht über de neue Sanktionsansrunde
(russ.)
США
анонсировали новые санкции из-за ситуации с Навальным и
Nord Stream 2
-
Сенаторы США решили восстановить санкции
против «Северного потока-2»
Im Namen aller, die dies auch so sehen:
PUTIN & Co. in der Schweiz nicht willkommen !
Genf rüstet sich für den
Biden-Putin-Gipfel am 16.6.
Höchste Nervosität mit provozierenden Statements auf
beiden Seiten.
Beide Seiten zeigten sich
"zufrieden" mit dem Gipfel vom 16. Juni in Genf. Die
staatsnahen TV-Sender beider Länder gaben den Politikern
gute Noten. Putin dürfte den Gipfel als medialen Erfolg
für die heimische Propaganda nutzen - denn es ist ihm
gelungen, endlich wieder auf Augenhöhe mit einem
US-Präsidenen zu verhandeln. Auch wenn Biden gegenüber
Putin viel guten Willen zeigte und in seiner
öffentlichen Rhetorik Zurückhaltung übte, meinte er es
durchaus ernst, was er Putin zu sagen hatte; wenn das
Treffen auf russischer Seite in 3-6 Monaten keine
"konstruktiven" Konsequenzen zeitigen wird, werden die
Amerikaner ungehalten reagieren. Dass beide Präsidenten
an ihrer jeweiligen Pressekonferenz gereizt waren und
dabei fast die Nerven verloren, war unverkennbar, etwa
bei der Erwähnung Navalnyjs oder im Fall der
"ausländischen Agenten". Befremdlich bleiben die
stereotypen, scheinbar fertigen Antworten Putins in
Erinnerung, die er seit Jahren für die Erklärung aller
Probleme stets parat hat. Sehr wahrscheinlich werden bei
den zentralen Themen die positiven "sachlichen"
Änderungen unter Putin aber ausbleiben, es sei denn, die
Warnungen Bidens an Putin haben gewirkt. Vermutlich wird
Putin keine Rücksichten auf westliche Anliegen in puncto
Opposition, Ukraine und Menschenrechte in Russland
nehmen, denn diese Themen betrachtet er als
innenpolitische Angelegenheiten. Aber die Russen
reagieren immer mit fadenscheinigen Konterargumenten.
Das war seinerzeit schon mit Afghanistan/Grenada der
Fall. Guantanamo hat absolut nichts mit der
Unterdrückung der Opposition in Russland zu tun; also
sollte man solche Vergleiche gar nicht ins Spiel
bringen, denn sie sind ein reines Abwehr- und
Ablenkungsmanöver von Leuten, die sich von Kritik
beleidigt und in die Defensive gedrängt fühlen. Dennoch
wird sich vielleicht der Ton gegenüber Biden und den USA
in den stets aufgeheizten russischen Staatsmedien ändern
und beruhigen. Man wird es nach einiger Zeit bemerken.
TV "Dozhd" erwartet jedoch keinen wesentlichen
Durchbruch bei den "alten" zentralen Themen. Bei den
Pressekonferenzen waren beiderseits im wesentlichen auch
nur die (halb)offiziellen Medien Russlands und der USA
zugelassen, die keine allzu "unkorrekten" Fragen
stellten. Kritische Medienvertreter wie TV "Dozhd"
wurden gar nicht akkreditiert.
Wenn die USA und
Biden trotz Sanktionen bei den innenpolitischen Angelegenheiten
Russlands nichts erreichen können, bleibt ihnen nichts anderes
übrig, als sich mit Russland, das unter Putin stur auf seinen
Positionen beharren wird, verstärkt auf die Zusammenarbeit in
den international bedeutenden Bereichen Rüstungskontrolle und
atomare Abrüstung, Klimawandel, Nutzung der Arktis und Antarktis
und Eindämmung des Cyberkriegs zu konzentrieren, denn an diesen
Themen ist auch Russland interessiert. Es ist jedoch
erfahrungsgemäss zu befürchten, dass Putin entsprechende
Bemühungen des Westens wie bisher sabotieren wird. Von
konstruktiver Zusammenarbeit im Sinne des Westens wird dabei
keine Rede sein können. Allerdings wird man nicht einfach
zusehen wollen, wenn in Russland die Menschenrechte auch in
Zukunft mit Füssen getreten werden. Ein grosses Problem ist,
dass Putin der einzige Hauptansprechtpartner auf russischer
Seite ist und die anderen politischen Akteure wie Lavrov oder
Mischustin keine eigenständige Rolle spielen (können) und nicht
mehr als willfährige Hampelmänner Putins bleiben, die ihre Rolle
im Putinstaat zu spielen. Sie verfügen ja über keine
volksdemokratische Legitimation und hängen von Putins Willen ab.
Kritik an Putin ist von ihrer Seite nicht zu erwarten. Vor allem
der hochroutinierte Aussenminister wird mit der Assistenz seiner
süffisanten Sprecherin sein demagogisches Spiel weitertreiben,
während der politisch eher neutrale Regierungschef auf
innenpolitichem Feld eine konstruktivere Arbeit zu leisten
scheint. Vielleicht wäre dieser Mischustin ein würdiger
Nachfolger Putins, denn bei ihm war bisher keine aggressive
Haltung zu spüren.
Russland wird vor
allem dort gefährlich bleiben, wo es die Schwäche seiner Gegner
- von der Ukraine bis zu den USA - skrupellos ausnutzt, um einen
eigenen Vorteil zum Schaden des anderen und zur Stärkung des
eigenen Einflusses und der Macht zu erheischen. Das ist die
Strategie Moskaus. Auf die verschiedenen Gefahren, die von
Russland drohen, machen immer wieder Politiker aufmerksame, die
langjährige Opfer der Politik Moskaus gewesen waren, zuletzt der
Aussenminister Polens. Dabei werden vom Kreml alle Länder als
Feinde begriffen, die Russland kritisieren oder angeblich
schaden wollen. Der postsowjetische Raum wird weiterhin als
Einflusssphäre Russlands betrachtet. Moskau wird dort keinerlei
westlichen Militärstützpunkte dulden. Die Welt muss also warten,
bis sich in Russland die politische Situation ändert und eine
andere Führung an die Macht kommt, die positiver gegenüber dem
Westen eingestellt ist.
Auch beim besten
Willen kommt im Westen und darüber hinaus für Putin keine
Sympathie mehr auf. Die Welt weiss eigentlich, woran sie mit
diesem schwierigen Mann ist und hat gelent, mit ihm pragmatisch
umzugehen. Natürlich wird er auf die Unterstützung gewisser
antiwestlicher Schurkenstaaten zählen dürfen. In die
Weltgeschichte wird er jedoch als Autokrat und Aggressor
eingehen, der die Nachbarn in Angst und Schrecken versetzt, im
eigenen Land die Menschenrechte mit Füssen getreten und
Andersdenkende in grossem Stil unterdrückt und verfolgt hat.
Vermutlich hat Putin auch die politische Verantwortung für
zahlreiche Morde an Journalisten, Regimegegnern und ehemaligen
Arbeitskollegen aus den Geheimdiensten zu übernehmen wie auch
für den Bruch des Völkerrechts und für mutmassliche
Kriegsverbrechen in Tschetschenien, der Ukraine bis Syrien. Auch
wäre die Rolle Russlands bei der brutalen Niederschlagung der
Proteste in Belarus zu untersuchen. Zur Klärung einer Schuld
wären dann die Gerichte der UN zuständig.
Russland
manifestiert sich erneut als klassischer Polizeistaat mit einer
Justizwillkür, einer wenig förderlichen Bürokratie, die jegliche
Ideen und Aktivitöten des Kleinunternehmers behindert, und einem
einflussreichen bösartigen Geheimdienstapparat, der jegliche
"aussersystemischen" Tätigkeiten misstrauisch beäugt und den man
vom Zarenreich und der Sowjetunion her kennt. Russland ist sich
also treu geblieben, hat keine neue "humanistische Aufklärung"
durchgemacht, sondern ist in die finstere Reaktion von anno
dazumal zurückgefallen. Deshalb ist Russland ein gefährlicher
Staat geblieben, den die anderen Staaten mit politischen Mitteln
bekämpfen müssen. Mit Russophobie, die dem Ausland von den
russischen Staatsmedien und von Putin selbst unterstellt wird,
hat dies übrigens nichts zu tun. Die internationale Kritik
richtet sich ausschlisslich an Putin und dessen repressives
Regime.
Was die
wirtschaftliche Entwicklung Russlands betrifft, konnte sich dort
kein System der freien Marktwirtschaft etablieren. Russland ist
weiterhin vom Rohstoffexport und von Warenimporten abhängig. Das
Vertrauen in heimische Produkte ist bei vielen russischen
Konsumenten tradiotonsgemäss gering. Ein Grossteil der
Bevölkerung Russlands möchte das Land verlassen, weil es
schlicht und einfach keine Perspektiven für den einfachen Mann
verspricht, während Oligarchen, Mogule und Wirtschaftskriminelle
aller Art, die dem Kreml loyal andienen, ihn nicht kritisieren
und sich nicht in seine Politik einmischen, nach wie vor
fröhliche Urständ feiern und mit ihren teilweise fragwürdigen
Geschäften immer reicher zu werden scheinen, wobei sie ihr mehr
oder weniger legal oder legitim erworbenes Geld gerne ins
Ausland verschieben, wo es sicher ist und gewashen werden kann,
um seine Herkunft zu verschleiern, wie eine populäre Meinung
lautet.
- США анонсировали новые
санкции из-за ситуации с Навальным и Nord
Stream 2
- Сенаторы США решили
восстановить санкции против «Северного
потока-2»
-
Botschafter Antonov ist
enttäuscht über de neue Sanktionsansage
(russ.)
Biden-Regierung kündigt
neue Strafmassnahmen gegen Moskau wegen
Vergiftug Navalnyjs u.aa an II
- Was bedeuet das
Pilotenbrllle-Geschenk Bidens für Putin?
-
Das Thema Navalnyj will Putin
auf der internationalen Bühne nicht mehr
behandeln II
- Analysen nach dem Genfer
Treffen (audio) II
- Als Biden bei einer
Journalistenfragen die Nerven verlor...
- Wahrnehmung des Genfer Treffens
in Russland
- Biden zeigte viel guten Willen
gegenüber Putin und warnte ihn vor weiteren
Schandtaten II
- Putin blieb bei Pressekonferenz in
zentralen Knackpunkten mit ewiggestrigen,
altgedienten und fadenscheingen Gegenargumenten und
den üblichen Verdrehungen, Verzerrungen und
Anschuldigungen der Gegenseite hart,
bockig und unbeweglich und wirkte wie immer
leicht gereizt - kaum Einlenken Putins ersichtlich II (russ.) III
- Die beiden Pressekonferenzen (mit
dt. Übersetzung) II (russ.) III (russ.) IV V VI
VII
VIII
- Liveticker II
- Empfang in Genf (Video)
II III IV V VI (russ.) VII (russ.)
- Unabhängiger TV-Kanal "Dozhd"
wurde im Journalistenpool der Putinreise
ausgeschlossen II (russ.)
- Biden: "Putin ist klug, zäh, ein
würdiger Gegner"
- Biden will Putin rote Linien
aufzeigen
- Full NBC News exclusive interview with
Russian President Vladimir Putin (full version) Full transcript русский текст II III IV V VI VII VIII IX (russ.)
- NATO: Russland ist eine
"Bedrohung" und China eine "systemische
Herausforderung"
- Biden will "schädliche
Aktivitäten" Russlands nicht akzeptieren II
- Biden und
Putin sehen Verhältnis ihrer Länder am Tiefpunkt
- Pentagon kündigt weitere
Militärhilfe für Ukraine an
- Keine gemeinsame Pressekonferenz
von Biden und Putin nach dem Gipfel in Genf II
-
Свежий эксклюзив. Путин про Байдена. Москва. Кремль.
Путин. от 13.06.2021
- Putin setzt auf Provokation
- Lavrov geifert gegen den "Hegemon" USA
(russ.)
- In einem NBS-Interview lobt Putin Trump
und kritisiert Biden II III IV (Video, russ.) V (russ.) VI (russ.) VII (russ.) VIII (russ.)
- Spannung und Skepsis überschattet das
Treffen Biden-Putin: Erwartungen sind gering
- Putin erwartet beim Treffen
keinen Duchbruch
- Über welche Themen wollen Biden und
Putin in Genf reden?
- Wo sich Biden und Putin in Genf treffen
werden II
- Genf rüstet sich für Biden-Putin-Gipfel
- Treffen Putins mit dem
CH-Bundespräsidenten (russ.)
- Genfer Gipfeltreffen zwischen Reagan
und Gorbatschow (1985) II
- Genfer Gipfeltreffen zwischen
Eisenhower und Chruschtschow (1955)
Eilmeldung (12.6.): Corona-Zahlen steigen in
Moskau wieder stark an
-
Moskau verhängt
arbeitsfreie Woche
Eilmeldung (10.6.): Putin will den GULAG
wiederherstellen
- Zwangsarbeit statt
Straflager - Gefangene sollen Russland
aufbauen - wie zu Stalins Zeiten
-
US-Regierung reagiert mit Kritik
Eilmeldung (5.6.): EU schliesst Luftraum für
Belavia-Flüge
-
EU schliesst Luftraum für
Flugzeuge aus Belarus - Minsk protestiert - EU-Michel
droht mit weiteren Sanktionen gegen Belarus
Eilmeldung (4.6.): Putin unterzeichnet Gesetz
zum Ausschluss "extremistischer" Gruppen von
Wahlen
- Gesetz zur "Einschränkung des
passiven Wahlrechts von Personen, die an der
Tätigkeit extremistischer und terroristischer
Organisationen beteiligt sind".
-
Внесены изменения в законодательство, регламентирующее
избирательные права граждан.
RUSSLAND
OHNE PUTIN !
BELARUS OHNE LUKASCHENKO !
FREIHEIT FÜR NAVALNYJ, KOLESNIKOVA, PROTASEWITSCH,
PIVOVAROV & Co.!
FREIHEIT
FÜR ALLE POLITISCHEN GEFANGENEN IN RUSSLAND UND BELARUS!
Neue Repressionswelle gegen die
Opposition
Putin
und Lukaschenko gehen immer dreister, skrupelloser und
aggressiver gegen Andersdenkende und unschuldige
Zivilisten vor. Es handelt sich um die schwerste Krise
der Freiheits- und Menschenrechte in der modernen
Geschichte Russlands.
Das muss gestoppt werden! Es reicht!
Putin und Lukaschenko gehören auf
die Liste von Interpol und vor den Internationalen
Strafgerichtshof !
Die Vorwürfe wiegen schwer:
Kriegsverbrechen, Störung des Weltriedens und
Destabilisierung der internationalen Beziehungen, Bruch
des Völkerrechts, Missachtung der Menschenrechte,
Gewaltanwendung.
Alle Verbrechen und Morde, die
in Putins Russland und Lukaschenkos Belarus und im Namen
von Putins Russland und Lukaschenkos Belarus geschehen
sind, müssen von nationalen oder internationalen
Ermittlungsbehörden aufgeklärt und von nationalen oder
internationalen Gerichten beurteilt werden, um
allenfalls die direkte oder indirekte Verantwortung
Putins und Lukaschenkos zu klären. Ob die Verfasungen
Russlands und von Belarus verletzt wurden, müssten
unabhängige nationale Gerichte prüfen. Insbesondere
müsste überprüft werden, ob die Präsidentschaft
Medvedevs 2008-12 nicht dazu diente, vorsätzlich den
Platz Putins als nächsten Präsidenten zu halten, und ob
die Annullierung der bisherigen Amtszeiten Putins 2020
keine staatsstreichartigen Handlungen waren und ob
sämtliche Wahlen seit 2000 nicht systematisch zu Gunsten
Putins manipuliert und gefälscht wurden. Ausserdem
müssten sämtliche Gesetze, die Putin zur Unterdrückung
der Opposition unterzeichnet hat, und alle Verhaftungen
von Oppositionellen auf ihre Verfassungsmässigkeit sowie
alle Amtseinsetzungen von höheren Beamten und sämtliche
Geldtransfers der Putin-Leute ins Ausland mit der
geltenden Gesetzeslage überprüft werden. Als
quasi-Alleinherrscher Russlands muss Putin - und auch D.
Medvedev - für alle Handlungen und Erklärungen die
er/sie während seinen/ihren Amtszeiten als Präsidenten
und Regierungschefs von Staates wegen tätigte/n, als
vollumfänglich verantwortlich angesehen werden. Zudem
müssen sie nach der Logik der russischen
Herrschaftsvertikale für alle Handlungen und Erklärungen
der Beamten die sie ernannt haben, verantwortlich
gelten.
Viele Opfer der Politik dieser "nationalen Führer"
wünschen sich lange Haftstrafen für sie. In einem
demokratischen Rechtsstaat hätten ihre Taten und
Argumente keinen Bestand vor Gericht. Putin und
Lukaschenko haben aber auch das Potential, im
schlimmsten Fall das Schicksal eines Mussolini, Hitler,
Keitel/Kaltenbrunner, Ceauºescu, Pinochet, Fujimori oder
wie die Serbenführer zu erleiden.
https://menschenrechte-durchsetzen.dgvn.de
Pavel
Latushko: «Необходимо судить в Гааге»
In Weissrussland setzt
Lukaschenko den Terror gegen sein Volk fort. Jedermann,
der verdächtigt wird, an den Demonstrationen
teilgenommen und sich gegen das Regime aktiv aufgelehnt
zu haben, d.h. aus der Sicht der Behörden eine Straftat
begangen hat, wird verhaftet oder muss damit rechnen
verhaftet zu werden. Die bedeutendsten Oppositionellen
sitzen seit Monaten in Haft oder leben ausserhalb
Weissrusslands, wo sie sich vor der Willkürherrschaft
der Gestapo-neostalinistischen Willkürherrschaft von
Minsk sicherer wähnen. Im Unterschied zu früher, als
einzelne Gruppen vom Regime verfolgt wurden, hat
Lukaschenko jetzt das gesamte Volk als Übeltäter ins
Visier genommen. Dennoch hat sich inzwischen die Lage an
der Protestfront beruhigt, Lukaschenko scheint weiter zu
regieren as usual. Es ist unklar, ob die Proteste und
Demonstrationen im Sommer oder Herbst wieder aufflammen.
Nichts Besseres ist leider im Fall
Russlands zu vermelden. Das krude flächendeckende politische
Unterdrückungssystem
Putins erinnert an dunkle Zeiten Breschnevs und Andropovs,
als sowjetische Dissidenten aller Art verfolgt
wurden.
Wenige Monate vor der
Parlamentswahl in Russland gehen die Behörden weiter mit aller
Härte gegen russische Oppositionelle vor. Nachdem Aleksej Navalnyj
hinter Schloss und Riegel verbracht wurde, kann
Putin seine Kampagne zur bevorstehenden Dumawahl mehr oder
weniger ruhig wieder aufnehmen. Am 5. April hat er ein neues
Gesetz unterschrieben, wonach seine bisherige Amtszeit
sozusagen annulliert wurde und er bis ins Jahr 2036
weiterherrschen könnte. Der Westen ist hingegen ratlos, wie
er mit Putin und seinem geschundenen Russland verfahren
soll.
Wie
die beiden Staatspräsidenten mit der Opposition und mit
Andersdenkenden ihrer Länder umspringen, die von ihnen als
Staatsfeinde betrachtet werden, ist skandalös, unglaublich und
unerträglich, völlig inakzeptabel und beispiellos seit
Sowjetzeiten. Das neuste Husarenstück Lukaschenkos datiert vom
23. Mai, als er den NEXTA-Chefredaktor Roman Protasewitsch auf
dessen Flug zwischen Athen und Vilnius im belarussischen
Luftraum entführen und diesen Passagier (zusammen mit seiner
Begleiterin Sofija Sapega) direkt am Flughafen Minsk verhaften
liess, ist einzigartig in der Geschichte des zivilen
Flugverkehrs und eine unglaubliche Untat, die in keinem Fall
geduldet, sondern streng bestraft werden muss (dieser Vorfall
ist nicht ganz genau vergleichbar mit einem ähnlichen Vorfall von 2013). Empörung
allein genügt nicht mehr. In der EU sprach man von
"Flugzeugentführung", "Luftfahrt-Piraterie im Staatsauftrag"
und von "Staatsterrorismus". Zwar ist es folgerichtig, den
Flugraum der EU für Airlines aus Weissrussland zu sperren, und
Flüge nach Minsk zu verbieten werden, denn der weissrussische
Luftraum kann nicht mehr als sicher gelten. Der gravierende
Nachteil dieser Massnahme ist, dass Bürger Weissrusslands, die
aus dem Land fliehen wollen, das Land nicht mehr auf dem
Luftweg verlassen können. Wirtschaftssanktionen treffen meist
auch einfache Bürger des betroffenen Landes und erschweren ihr
Leben. Aus Russland kamen nur hämische Reaktionen. Putin bezeugt regelmässig mit
unverhohlenem Zynísmus und Spott, er habe mit den Problemen
der Opposition in Russland und Belarus nichts zu tun.
Der neuste
böswillige Akt Putins war ein Vorfall vom 31. Mai, bei dem der
Ex-Direktor der aufgelösten Chodorkovskij-nahen Stiftung
"Offenes Russland" im Flugzeug vom FSB verhaftet wurde, als es
bereits auf der Rollbahn von Pulkovo startete. Pivovarov wollte
von SPB nach Warschau fliegen. In Twitter schrieb er, dass er
problemos durch die Passkontrolle durchkam, dann aber erst im
fahrenden Flugzeug verhaftet wurde. Es handelt sich ganz klar um
einen neuen willkürllchen Akt mit dem Zweck, oppositionelle
Kräfte einzuschüchtern und dem Westen zu zeigen, dass der Kreml
sich von den westlichen Protesten und Massnahmen nach der
Entführung und Verhaftung Protasewitschs in Weissrussland nicht
beeindrucken lässt.
Es vergeht kein Tag
ohne eine neue skandalöse Entscheidung oder eine provozierende
Tat Putins. Dabei werden von russischer Seite alle Vorwürfe von
systematisch zurückgewiesen, die Fakten entstellt und verdreht,
um die Sachlage zu verwirren und vernebeln, und es wird gelogen,
dass sich die Balken biegen. Und für die Probleme sind immer die
anderen schuld. Und alles wird mit einem unerträglichen Zynismus
"abgeschmeckt" wie in den staatsnahen Medien Russlands, v.a. in
gewissen TV-Nachrichtensendungen und Talkshows von RTR. Eine
kompatible Kommunikation mit Russland ist deshalb dermassen
schwierig, weil die Putin-Russen konstant, systematisch und
demonstrativ zu den meisten aktuellen, politischen und
historischen Themen eine andere Meinung vertreten als der
Westen, als ob sie ihm konstant explizit widersprechen und die
Stirn bieten wollen.
Inzwischen mussten
zwei weitere unabhängige russische Newsportale ihren Betrieb
einstellen, nachdem sie vom russ. Justizministerium als
"ausländische Agenten" klassifiziert wurden: newsru.com und
VTimes.io. Das hochaggressive Putin-Regime ist dazu
übergegangen, die unahängige Presse gänzlich zu zerstören und
alle unliebiebsamen Kritíker auszuschalten.
Nun wollen sich
Biden und Putin am 16. Juni in Genf treffen. Man kann gespannt
sein zu erfahren, mit welchem Affront gegenüber Biden im
Handgepäck der Russe in die Schweiz reisen wird. Den Ton hat er
gegenüber dem US-Präsidenten jedenfalls bereits verschärft. Vor
dem Treffen lanciert Putin fast täglich eine neue Provokation;
so verschärfte er die Handhabe gegenüber Oppositionellen mit
einem Gesetz, das gewisse Netzwerke wie dasjenige Aleksej
Navalnyjs als "extremistisch" einstuft. Aktivisten kann die
Justiz somit nicht nur strenger verfolgen, sondern sie können
auch von den Dumawahlen im Herbst ausgeschlossen werden. Die USA
ihrerseits liessen einen russischen Geschäftsmann in der Schweiz
verhaften, der des Insiderhandels verdächtigt wird.
Biden sagte am 9.6. zum Auftakt seiner Europa-Reise vor
US-Soldaten auf dem Luftwaffenstützpunkt Mildenhall in
Ostengland, er treffe Putin, «um ihm mitzuteilen, was ich ihm
mitteilen möchte». Die USA suchten keinen Konflikt mit
Russland, würden aber reagieren, wenn die russische Regierung
«schändliche Handlungen» begehe.
Am
10.6. sagte Biden in Cornwall, dass der Westen denjenigen
Staaten die Stirn bieten müsse, die daran glaubten, dass die
Epoche der Demokratie vorbei sei.
- Joe Biden sendet vor G7-Gipfel Botschaft an
Russland
Hyperlinks
zur aktuellen Entwicklung in Russland:
-
UN beklagt massive
Menschenrechtsdefizite in Russland und
Belarus
- Russland-Länderanalysen Nr. 403:
Duma-Wahlen und Repressionen
- Russland: Wachstum des realen
Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1993 bis 2020 und
Prognosen bis 2026
- Ökonom sieht Russland hinter Amerikas
historischem Steuer-Leak
- Russland entzieht ARD-Reporter
Akkreditierung
- Russlands Ex-Präsident Medwedew ist
kein Zugpferd mehr
- Zwangsarbeit statt Straflager -
Gefangene sollen Russland aufbauen - wie zu Stalins
Zeiten
- US-Regierung reagiert mit Kritik
- Navalnyjs Organisationen von
russischem Gericht als "extremistisch" eingestuft -
Aktivisten droht noch schärfere Verfolgung
II III IV
- USA liessen im März russischen
Geschäftsmann in der Schweiz verhaften II
- Putin unterzeichnet Austritt au
Open-Skies-Abkommen
- Внесены
изменения в законодательство, регламентирующее
избирательные права граждан
- Putin unterzeichnet Gesetz
zum Ausschluss "extremistischer" Gruppen von
Wahlen
-
Заявление Путина о СУДЬБЕ доллара ШОКИРОВАЛО американцев
-
Киев в ШОКЕ! Знаменитый ОТВЕТ Путина о поставках газа на
Украину
-
Мы не обязаны всех кормить: Путин о газе для Украины
-
Wie Putin die Unterdrückung der Opposition in Russland
verharmlost (russ.)
-
Putin über die Flugzeugentführung in Belarus und ob er
selbst ein Flugzeug vom Himmel holen kann (russ.)
- Könnte Putin bezügl. Nord Stream 2
gelogen haben und will er die Ukraine erpressen? II
- Dmitrij Gudkov plant Flucht in die
Ukraine
- Jean Ziegler kritisiert Biden
und Putin: "Verzichtet auf Kriegshandlungen und
Stellvertreterkriege"
- NATO-Stoltenberg warnt Putin und
Lukaschenko vor Destabilisierung
- Открытие памятника Александру III в
Гатчинском дворце
- Putin äusserst sich despektierlich über
Protasewitsch
- Putin sieht beim Verbot kitischer
Sender kein Problem, beklagt aber die Kritik an RT
- Пленарное заседание Петербургского
международного экономического форума II
- Putin positioniert sich auf dem
SPB-Wirtschatsforum
- Putin macht die Presse platt? II
- Putin verteidigt umstrittene Gesetze
gegen "ausländische Agenten"
- Deutsche Unternehmen auf Kuschelkurs in
Russland
- Leonid Volkov: "Putin hat von
Lukaschenko gelernt"
- Директор Московского центра Карнеги
Дмитрий Тренин о новом балансе сил в мире
- Россия откажется от доллара в структуре
ФНБ
- Дмитрия Гудкова отпустили из ИВС
- В Совбезе ООН развернули Евромайдан
- «Яблоко» может лишиться трех кандидатов
в депутаты Госдумы из-за уголовных дел
- Wie in Russland ein Kremlkritiker nach
dem anderen ausgeschaltet wird
- Nach newsru.com sieht sich
auch VTimes.io gezwungen, den Betrieb einzustellen
II III IV IV (russ.)
- Russland will Nord Stream 2 bis Ende
des Jahres fertigstellen II
- Navalny solidarisierte sich über
soziale Medien mit Andrej Pivovarov
- So schwierig ist es, Konten
einzufrieren
- Новые санкции усиливают интеграцию
Белоруссии с Россией
- Störungen im Luftverkehr zwischen
Deutschand und Russland II III
- Weltgrösster Fleischkonzern JBS in
Brasilien vermutet Russland hinter Hackerangriff
- Russisches Oberhaus stimmt für Ausstieg
aus Open-Skies-Vertrag
- Russisches Gericht lehnt Ende der
nächtlichen Kontrolle für Navalnуj ab
-
День России - 2021. Большой праздничный концерт на Красной
площади в Москве.
Aufstand
in Belarus (Weissrussland)
Belarus-Links:
https://tvrain.ru https://belsat.eu/en II https://www.tut.by (gesperrt)
https://www.belta.by
https://www.nashaniva.by https://reform.by Радыё Свабода (svaboda.org)
Youtube-Kanal Страна для жизни von Syarhei
Tsikhanouski
Pul pervogo -
Telegram-Kanal von Lukaschenko
rubaltic.ru
(Kaliningrad)
- Хронология протестов в Белоруссии
(2020-2021)
- Белорусского института стратегических
исследований (BISS)
- Human Rights Situation in Belarus im Juni 2021. Analytical
Review by Viasna
- 15
neue politische Gefangene in Belarus
-
Der 9. Mai in Minsk (russ.)
II (russ.)
III (russ.)
Hyperlinks
zur aktuellen Entwicklung in Belarus:
- Alttag in Belarus in der
Dystopie ohne Luft zum Atmen und ohne Risiko
- UN beklagt massive
Menschenrechtsdefizite in Russland und Belarus
- EU-Aussenminister
verständigen sich auf neue Sanktionen gegen
Minsk
- EU schliesst Luftraum für Flugzeuge aus
Belarus - Minsk protestiert - EU-Michel droh
mit weiteren Sanktionen gegen Belarus
-
Новое заявление Лукашенко о ситуации в Белоруссии!
- Vertreter der Donass-Separatisten wollen
Protasewitsch vernehmen
- 100 Milliarden für Belarus? - Dank Putin
sitzt Lukaschenko fest im Sattel
-
Противники Лукашенко начали блокировку границ Беларуси
-
Что сказал Протасеви в белорусском ТВ ? II III
- Meeting with Poland’s leader Duda:
Tsikhanouskaya raises issue of recognising Lukashenka
regime as terrorist
«Трудно вообразить, что с ним делали»: Протасевич дал
«интервью» госТВ Беларуси об оппозиции II
- So schwierig ist es, Konten einzufrieren
- Новые санкции усиливают интеграцию
Белоруссии с Россией
- Lukaschenko erschwert Ausreise aus
Belarus weiter
- Über 450 politische Gefangene
in Belarus (engl.)
- Selbstmordversuch in Minsker
Gericht (engl.)
- Weissrussischer
Aussenminister äussert sich (engl.)
Auswirkungen der
Coronavirus-Pandemie in Osteuropa und Russland
(XVI)
Hyperlinks dazu (Russland):
-
Viele Coronafälle bei
finnischen Fans nach Fussballsiel in SPB
-
Erneut Virusausbrüche in
russichen Metropolen
-
Moskau führt Impfpflicht
ein
-
Putin zeichnet Entwickler
von Sputnik-Vakzin aus
-
Zusätzliche Feiertage in
Moskau aus Sorge um steigende Coronazahlen
-
Corona-Zahlen steigen im
Moskau wieder stark an
Hyperlinks
dazu (Osteuropa):
-
Seit 17.6. sind nur
noch Georgien, Lettland, Litauen und
Slowenien auf der CH-Liste der Risikoländer
-
Polen verlängert
Testpflicht bis Ende August
-
Welche Regeln gelten
aktuell in Tschechien?
-
Bulgarien ist für Ferien in
der grünen Zone
-
Rumäniens Hotelleire und
Gastronomie ist für geimpfte Personen
wetgehend geöffnet
-
Geringe Nachfrage nach
"Sputnik V" in Ungarn und der Slowakei
Weitere Informationen zum Thema Corona-Pandemie nach Ländern:
- Aktualisierte CH-Länderliste
- Aktualisierte deutsche Länderliste
- Liste des RKI
- Reiseinformationen des Auswärtigen
Amts (BRD) II
- Offizielle
Reiseinformationen des weissrussischen Aussenministeriums
(engl
- Offizielle Reiseinformationen des ukrainischen
Aussenministeriums (engl
- Offizielle Reiseinformationen des estnischen
Aussenministeriums (engl) II
- Offizielle Reiseinformationen des lettischen
Aussenministeriums (engl)
II
- Offizielle
Reiseinformationen des litauischen Aussenministeriums (engl)
II III
- Offizielle
Reiseinformationen des kroatischen Innenministeriums (engl)
II
III
- Offizielle Reiseinformationen des
tschechischen Innenministeriums (engl)
- Offizielle Reiseinformationen des georgischen
Aussenministeriums (engl)
- Offizielle
Reiseinformationen der polnischen Regierung (engl)
- Entwicklung der Coronavirus-Pandemie in
Tschechien
- Entwicklung der Coronavirus-Pandemie in der
Slowakei
- Entwicklung der Coronavirus-Pandemie in Polen
- Entwicklung der Coronavirus-Pandemie in
Ungarn
- Entwicklung der Coronavirus-Pandemie in
Estland III IV V
- Entwicklung der Coronavirus-Pandemie in
Lettland III
- Entwicklung der Coronavirus-Pandemie in
Litauen III
- Entwicklung der Coronavirus-Pandemie in
Slowenien
- Entwicklung der Coronavirus-Pandemie in
Kroatien
- Entwicklung der Coronavirus-Pandemie in
Serbien
- Entwicklung der Coronavirus-Pandemie in
Bosnien-Herzegowina
- Entwicklung der Coronavirus-Pandemie in
Nord-Mazedonien
- Entwicklung der Coronavirus-Pandemie in Kosovo
- Entwicklung der Coronavirus-Pandemie in
Montenegro
- Entwicklung der Coronavirus-Pandemie in
Rumänien
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ZG 2020/21 - 26.06.2021
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